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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189511118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18951111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18951111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-11
- Tag1895-11-11
- Monat1895-11
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1895
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- - -- '> 41 ' . >> V'. Riesaer K Tageblatt ««d A«r»rg»r MrtM m> Lqetzn). AmlsLtalt "L^ der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadttathS zn Riesa. z«z. Montes, 11. Rovember 1895, Abends. 48. Jahr«. D«S Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta» Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Birrteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen in Ries« und Strehla, den Ausgabestellen, samt» am Schalter der katsrrl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die Tröger stet in» Hau» 1 Mark SO Pf., durch den Briefträger frei in« Hau» 1 Mark 6V Ps. Anzeigen-Anuahnu sür die Rumam de« Ausgabetage» bi« vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Für die Redaktion «erantmortlich: Herman« Schmid» in Ries«. Freibank Mesa. Morgen Dienstag, den IS. November 18VS, von früh 8 Uhr ab gelangt auf der Freibank des städtischen Schlachthofes das Fleisch eines Niabes zum Preise von sv Pfg. pro '/, kg zum verkauf. Riesa, den 11. November 1895. Die Schlachthof - Verwaltung. Grimma, s. November. In dem benachbarten Dorfe Golzern fiel der Gutsbesitzer W. durch das sogenannte Bal kenloch auf die Tenne. Obwohl schwerere äußerliche Ver letzungen nicht zu bemerken waren, so hat Herr W. doch eine sehr bedenkliche Gehirnerschütterung davongetragen, so daß sein Zustand noch jetzt ein besorgnißerregender ist. Plauen, 9. November. Eine hiesige Gärtnersfrau hat sich in voriger Woche beim Feuerwachen einen Splitter in den Finger gerissen und sich dadurch, daß sie dann beim Waschen mit blauem Farbstoff in Berührung kam, eine Blut vergiftung zugezogen. Der ärztlichen Kunst ist es gelungen, die Frau so wieder her-ustellen, daß e» mit de« Verluste eines Fingers der linken Hand abgeht. f Leipzig, 11. November. Gestern tagte hierselbst der Sächsische Ingenieur- und Architekten-Berein in Anwesen heit von ca. 100 Mitgliedern. Vormittags fand Besichtigung des Reichsgerichtsgebäudes unter Führung de« Baurathe«, Herrn Hoffmann statt. In den Verwalt»ligSrath aus die Zeit von 1896/97 wurden gewählt: Herr Oberbaurath Wal- dow als erster Vorsitzender, Herr Baurath Prof. Dr. Ulb richt als zweiter Vorsitzender, Herr Bauinspektor Baumanu als stellvertretender Sekr tär, Herr Baurath Rachel al« Kassirer. Im nächsten Jahre begeht der Verein sein 50- jährigeS Jubiläum. Leipzig, 9. November. Gestern Abend hat sich in einer Wohnung der Wilhelmstraße in Anger-Erottendorf eiu beklagenswerther Unglücksfall zugetragen. Al« nämlich die 15 jährige Tochter de« Logisinhaber« mit einem Tiegel, iu de« sich gesottener Speck befand, durch die Stube ging, stieß der 3 jährige Bruder de« Mädchen« plötzlich mit seine« Kopfe an die Hand seiner Schwester und dabei wurde der Kleine von einem Theile der heißen Flüssigkeit überschüttet. Er trug schwere Brandwunden am Kopfe davon und wurde in« Krankenhau« gebracht, wo er bald nach seiner Aufnahme starb. Eis leb en, 9. November. Die Erderschütterungen find in neuerer Zeit wieder in ganz erheblich verstärktem Maße aufgetreten. Im Laufe der vergangene» Woche sanden meh rere solcher starker Erderschütterungen statt, daß di« Be wohner des betroffenen Stadttheils erschreckt auf die Straßen eilten. Die Erschütterungen waren so heftig, daß die schon schwer beschädigten Gebäude in allen Fugen krachten. Wäh rend die mit diesen Erschütterungen verbundenen Häuser- Zerstörungen und Senkungserscheinungen früher nur den so genannten oberen Stadttheil ergriffen hatten, erstreckt sich der Senkungsbezirk jetzt immer «eiter in die Unterstadt hin ein. Von einer Hilfe irgend welcher Art für die schwer be troffenen Hausbesitzer verlautet immer noch nichts ; augen blicklich werden an ihren Häusern wenigstens die größte« Riffe und Sprünge, die oft handbreit find, mit Leh« au«- geschmiert, damit die Besitzer im herannahende« Winter dariu verweilen können. Miethsleute giebt r» in dem beschädigte» Stadttheile nur noch wenige ; «er einigerntaßen dazu in der Lage ist, und weiß wohin, zieht dort fort. Daß die in EiS- leben herrschenden unheilvollen Zustände i« Verein mit de« Darniederli-gen de« Mansfelder Bergbaue« und daraus sich ergebender Lohn-Reduktion bei den dortigen Bergleuten ior höchsten Grade lähmend auf Handel und Wandel eingewirkt haben, bedarf keiner näheren Erläuterung. Ei» erheblicher Theil der Geschäftswelt hat schon aufgehört zu existiren; eiu noch größerer Theil geht bei derartigen andauernden Ver hältnissen rettungslos de« Untergange entgegen. Augen blicklich scheint ja für da« ManSfeldrr Bergwerk eia Hoff nungsstrahl zu wirken, die Luxe desselben find seit einiaer Zett wieder ttn Steige» begriffen ; in unterrichteten Kreise« traut man der Sache aber nicht recht und hält diese augeu- blicklich« Steigung für «ine Machenschaft der Börse. Die Lage in Eislebea ist nach wie vor noch eine recht ernste, sv daß zu wünschen bleibt, daß bald Hilfe in irgend einer Weise eintreten möge. Berlin. Ein Gewaltmensch schlimmster Art wurde vorgestern dem Schwurgericht de« Landgerichts 1 in der Person de« Eisendreher« Robert Hin- vorgeführt. Der aus Holst«» stammende Angeklagte ist in seiner Heimath vielfach wegt» lichen ebenfalls mitgetheilteS Gebet dem allgemeinen Kirchen gebet nach der Fürbitte für das König!. Hau« etngefügt, — Das König!. Sächs. Ministerium de« Kultus und öffentlichen Unterrichts hat mit Rücksicht darauf, daß eine zahlreiche Betheiligung der Bolksschullehrer bet der am 2. Dezember d. I. stattfindenden Volkszählung wünschenS- werth ist, die Bezirksschulinspectionen ermächtigt, den Ausfall de« Schulunterrichtes am 2. Dezember für die als Zähler wirkenden Lehrer anzuordnen. -f Dresden. Der König und die Königin, welche gestern Sonntag Abend 9 Uhr 35 Minuten mit dem fahr planmäßigen Zuge von Sybillenort abgereist waren, trafen unter Benutzung eine« SonderzugeS ab Görlitz heute früh 3 Uhr 45 Minuten in Strehlen ein. Pirna. Ein schwerer Unglücksfall mit tödtlichein Aus- gange ereignete sich am Freitag Abend in einer hiesige» Fabrik, wo der verheirathete Arbeiter Viertel aus Löpitz beim Rangiren auf dem Zweiggeleise der Fabrik von einer Lowry derart gegen die Wand des Materialienschuppen« ab drückt wurde, daß in Folge innerlicher Verblutung der Tcv sofort eintrat. Waldheim, 8. November. Sin Eisenbahnfr^l, durch den leicht ein größere« Unglück herbeigeführt werd?» konnte, ist gestern Abend auf der Waldheim—Harthaer S -eck , und zwar am Straßrnübergange in Richzenhain verübt wurden. Dort ist die daselbst angebrachte Warnungstafel lammt Pfahl au« der Erde gerissen und quer über die Schienen gelegt worden. Der 8 Uhr 44 Minuten hier fällige Zug wurde dadurch in die Gefahr de« Entgleisens gebracht, glücklicher weise aber hatte der Lokomotivführer das Hinderniß entdeckt und konnte so den Zug wenigstens in langsameren Lauß bringen. Die Räumer der Maschine sind bei dem Anpralle stark verbogen worden, der Zug konnte aber weiterfahren und lies mit mehreren Minuten Verspätung hier ein. Mittweida. Der hiesigen Polizei ist e« gelungen, eine aus fünf 17 jährigen Burschen bestehende Diebesbande dingfest zu machen, welche fett vier Wochen fortgesetzt in den Abendstunden in vielen hiesigen Berkaufsläden kleinere Dieb stähle ausgeführt haben. Zwei dieser jugendlichen Gauner, welche die Hauptthäter waren und wegen Diebstahl« vorbe straft sind, wurden sofort in Gewahrsam genommen, während die Anderen vorläufig noch auf freiem Fuße gelassen wurden. Schneeberg, 8. November. Auf einem Felde bei Niederschlema ist der von dem Lößnitzer Kommunikationswege abgehende Elara-Stoüea am 5. November eingebrochen. Der Einbruch beträgt zu Tage etwa '/, na in der Rundung, er weitert sich aber nach innen sehr bedeutend; auch ist weiterer Bruch unvermeidlich, da die stehende Erdschicht nur ungefähr »/, na stark ist. Dem Besitzer des Grundstückes, Mühlen besitzer Günther, war bei« Ackern da« Sattelpferd mit den Hinterbeinen durchgebrochen, glücklicherweise wurde e« von de« Handpferd wieder herausgezogen. Oederan. Die König!. Seneraldirektion der Sächs. StaatSeisenbahnrn -u Dresden hat dem Lommando der hie sigen freiwilligen Feuerwehr Anerkennung und Dank auSge- prochen und eine Gratifikation in Höhe von 150 M., wie den liquidirten Betrag von 45 M. behufs Vertheilung an namentlich aufgeführte 15 Feuerwehrleute für die hervor ragende Betheütgung bei Gglegenheit de« am 19. September bei Oederan stattgefundenen Eisenbahnunglücke« überwiesen. De« König!. Sächs. MUitärverrin, dessen Sanitätskolonne bei Gelegenheit de« genannten EisenbahnunfalleS den Ver unglückten in der aufopferndsten Weis« Hilfe geleistet hat, wurde Anerkennung und Dank ausgesprochen und eine Gra tifikation von 50 M. ausgezahlt. Außerdem erhielt »och von der König!. Generaldirektion da« Personal de« Fabrikbesitzer« Ezech 100 Mark. Ehen»nitz. Die hiesige Amtshauptmannschast hat die ihre« Bezirk« angehörigen Gemeinden ausgefordert, sie möch te» schon bi« zu« nächste» Frühjahre darauf bedacht sei«, daß Badegelegenheit in jede« Orte vorhanden wäre, well da« Baden für die Gesundheit außerordentlich dienlich ist. Ja vielen Orte« müssen die Einrichtungen dazu erst geschaffen werden, ß vertliches und Sächsisches. Riesa, 1l. November 1895. — TageSorduung für die öffentliche Stadtverord- netensttzung, Dienstag, den 12. November nach«. 6 Uhr. 1. Mittheilung von Kassenrevisionsresultaten. 2. Vorlegung des zwischen der Stadtgemeinde Riesa und Herrn Hausbe sitzer Bogel daselbst abgeschlossenen Kaufvertrags. 3. Raths beschlüsse, betr.: s. Entschädigungsansprüche wegen des Schlacht- hofzwange«, d. den thellweisen Erlaß von Pachtzinsen pro 1895 für Benutzung von Kühlzellen im hiesigen Schlachthofe, o. Berwillizung einer Gratifikation von 50 M. an den Bau techniker Herrn Borrmann hier, <1. Berwilligung eines Zu- schuffeS von 15 M. zur Kaffe der gewerblichen Fortbildung«, schule, s. Verwilligung von 20 M. zur Anschaffung einer Dienstjoppe für den Rathsboten Busch. 4. Wahl von drei Wahlgehülfen anläßlich der bevorstehenden Gtadtverordneten- ErgänzungSwahl. 5. Geschäftliche«. — „Ist Martinstag ein trüber Tag, folgt gelinder Winter nach", so meldet bekanntlich eine alte Wetterregel und nur hätten darnach, da gestern vom frühen Morgen an Heller, klarer Sonnenschein herrschte, wohl wiederum einen strengen Winter zu erwarten. Jndeß es glaubt Niemand «ehr diesen Prophezeihungen, werden dieselben doch allzuoft zu Nichte. So besagt z. v. auch eine jener alten Wetterregeln: „Mar tini kommt auf dem Schimmel geritten", d. h. er bringt Schnee. Am gestrigen Martinstag waren aber die „Lüste so lind und lau" wie just im „wunderschönen" Monat Mai. Die noch am Sonnabend recht trüben Wetterausfichten hatten sich am Sonntag früh wider alle« Erwarten behoben, hoffent lich zur Freude aller Kirmeßväter und -Mütter, denen da prächtige Wetter gewiß viele Gäste zugeführt hat. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt da« „Schiff" au» Dresden unter« 5. November: Bei Beginn der ver laufenen Woche betrug die Fracht für Massengüter von Hamburg nach Riesa-Dresden noch 95 Pf., nach und nach find die Forderungen zurückgegangen und betrugen gestern »ach Magdeburg 50 Pf., nach Riesa-Dresden 85 Pf., nach Tetschen-Laube 95 Pf. für 100 Kg. — Die Berichte von Magdeburg-Schönebeck melden die Verschiffung größerer Mengen Salz und Krystallzucker nach Hamburg, während Rohzucker meist von den in der Umgegend Magdeburgs liegenden Raffinerien aufgekauft wird und deshalb davon wenig de« Wasserwege zu Gute kommt. Die reine Fracht für Zucker Magdeburg-Hamburg stellte sich auf 42—43 Pf. und sür Salz von Schönebeck nach Hamburg waren 40 Pf. für 100 Kg. zu erzielen. — An den österreichischen Umschlags plätzen waren die Verschiffungen in Getreide und Zucker be friedigend, während das Angebot in Kohlen noch immer nicht so war, al« man der Jahreszett entsprechend erwarten könnte. Bei 29 Zoll Pegelstand wurden gestern in Aussig folgende Kohlenfrachten vereinbart: nach Dresden 30 Mark, nach Riesa 34 Mark für den Wagen, nach Dessau 25»/, Pf. für den Lintner, nach Magdeburg 75 Pf, nach Wittenberge 84 Pf. für da« Doppelhektoliter. — In den SchifffahrtSkreisen interesfirt man sich leb haft für einen auf der Grünewald» Schiffsbauwerst für die bekannte Firma I. G. Dünlling in Hitzacker gebauten eifer- nen Schleppkahn, welcher der größte sei« wird, der auf de« Elbttrom oberhalb Hamburg-Magdeburg schwimmt. Dieses Elbfahrzeug hat eine Bodenlänge von 69 na, auf Deck — von Steven zu Steve« — «ißt er jedoch 75»/, na, während die Brette von Bord zu Bord 11,5 na und die Höhe 3 na beträgt. Diese» Fahrzeug kann «ine Ladung von 19000 Eentaer aufnehme«, wa» einer Ladans von 95 Eisenbahn waggon« oder zweier Güterzüge gleichkommt. — Zufolge einer Verordnung des evangelisch-lutherischen LandeSkonfiftortumS wurde am gestrigen Sonntage in allen Kirchen des Sand«« Gotte« Gnad« «ad Beistand für ein ge deihliche« Wirke« der Stände, die bekanntlich dies« Woche zusammentreten, erbeten und zu diese« Zwecke nach der Predigt ein der gllammten Geistlichkeit zugestellte« besondere« Gebet von den Kanzeln »erlesen, ferner «Kd aber auch während der Dauer de« Landtag« ein wettere«, den Geist
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