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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189511309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18951130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18951130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-11
- Tag1895-11-30
- Monat1895-11
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1895
- Autor
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Uiesaer K Tageblatt ««d Anzeiger Wetl«« «ld Ayetzn). .^,7-'^ AmtsLtatt "L-r* der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths r« Riesa. S7S. Sannavend» SV. Rovemder 1885, AveudS. 48. Jahr». Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta, Abends mit Ausnahme »er Sonn- und Festtag«. Bierteljährlichrr Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sawir am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Marl 25 Pf., durch dir Träger frei in« Hau» 1 Mar! SO Pf., durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mark SS Pf. «uzeigea-Auaahme für di« Nu«»« deS Ausgabetage» bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienfirabe SS. — Für die Redaction verantwortlich: Her«««» Schmidt b, Riesa. Konkursverfahren. Neber da» Vermögen des Kaufmanns Wilhelm JuliuS Maximilian Rumpel, alleinigen Inhabers der Firma Gebr. Thieme Nachf., in Riesa wird heute am 29. November 1895, Nachmittags S Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt HanS Fischer in Riesa wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursfvrderungen sind bis zum 4. Januar 1898 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschufses und eintretenden Falles über die in Z 120 der Konkurs ordnung bezeichneten Gegenstände — auf Donnerstag, den IS. Dezember 1895, Vormittags 19 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Donnerstag, den 16. Januar 1896, Vormittags 19 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den For derungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 17. Dezember 1895 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Riesa. Ass. «eiche«. Bekannt gemacht durch: Säuger, G.-S. Art hat die Ausfüllung der Anstaltslisten durch die Besitzer, Verwalter, Vorsteher oder deren Stellvertreter zu erfolgen. Rur wo dies auf Schwierigkeiten flöht, erfolgt die Ausfüllung der bezeichneten Listen durch die Zähler selbst. Gast- und Herbergswirthe erhalten auf Wunsch noch besondere Zählkarten, welche sie den Fremden zur Ausfüllung einhändigen und als Unterlage zur Aufstellung der Anstaltslisten be nutzen können. Die ausgefüllten Zählformulare sind vom 2. Dezember L8V5, Mittags au zur Abholung bereit zu halten. Bei der Wichtigkeit dieses Zählungsgeschäftes wird vertrauensvoll darauf gerechnet, daff alle Betheiligten die erforderlichen Angaben vollständig und ge- wisfenhaft machen und die Aiksführung der Zählung überhaupt nach Möglich keit unterstützen werden, insbesondere werden die Haushaltungsvorstände oder deren Stellvertreter ersucht, den ein Lknvnminü verwaltenden Süklsnn etwa erforderliche Aufschlüffe vollständig und bereitwillig zu ertheilen Riesa, am 23. November 1895. Der Stadtrath. 3285 H.. Schwarzenberg, Stadtrath. - L. Bekanntmachung, die Volkszählung betreffend. Am 2. Dezember dieses Jahres hat nach dem Beschlüsse des Bundesrathes vom 11. Juli dieses Jahres eine Volkszählung im Deutschen Reiche stattzufinden. Zu diesem Zwecke werden den hiesigen Haushaltungsvorständen feiten der betreffenden Zähler in der Zeit vom 2«. zum NO. November dieses Jahres die nöthigen For mulare zur Ausfüllung zugestellt werden. Diese ZählungsWen sind am 2. Dezember dieses Jahres Vormittags durch die Haushaltungsvorstände oder durch von diesen beauftragte Personen auszufüllen und durch Unterschrift zu bescheinigen. Für Gäste in Gasthäusern und Herbergen, sowie für die Insassen von Anstalten aller Bekanntmachung. Mit Schluß dieses JahrkS scheiden die Herren Ritzsche, Pietschmanu, O. Barth, Barthel, Heldner und H. Barth aus dem Stadtverordneten-Kollegium aus. Es sind 4 ansässige und 2 unansässige Bürger in das Stadtverordneten-Kollegium neu zu wählen. Die ausscheidenden Herren sind mit Ausnahme des zum Stadtrath gewählten Herrn H. Barth wieder wählbar, nur wird Herr Pietsch mann diesmal als unansässiger Bürger in Frage zu kommen haben. * Die Wahl findet Dienstag, den 10. Dezember 1895 in der Zeit von Vormittags 19 Uhr bis Nachmittags 2 Uhr im hiesigen Rathhaussaale statt. Riesa, am 27. November 1895. Der Stadtrath. Schwarzenberg, Stadtrath. Prsch. Bestellungen auf das mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Abends erscheinende „Riester LiMti mst Ayester" für den Monat MU" vseemder "MG werden? von sämmtlichen kaiserlichen Postanstalten, und unserer Srpedition: tkastnuievftrahe SV bei Abholung hierselbst zum Preise von 45 Pfennigen zahlbar prännmermsbo, angenommen; durch unsere AnSträger, die jederzeit Bestellungen annehmen, frei ins Haus geliefert ist der Preis 50 Pfennig, durch die Post frei ins Haus 59 Pfennig, (DM" bei Abholung am Postschalter 42 Pfg.). finden durch das „Riesaer Tage- blatt undAnzeiger", die im Amts bezirk bei Weitem verbreitetste und gelesenste Zeitung, anerkanntermaßen die beste und zweckent sprechendste Verbreitung. «iefa. Die Geschäftsstelle. Die türkische Frage nimmt fortgesetzt in der „hohen Politik" das Hauptinteresse in Anspruch. Die „Centr.-N.", ein Nachrichtenbureau, daS sich f schon deS Oesteren durch aussehenerregende Mittheilungen be merkbar gemacht hat, verbreitet eine ihm auS Konstantinopel zu gehende Nachricht, die, wenn sie sich bestätigt, einer großen symptomatischen Bedeutung für di« jetzige Lage im Innern de» Sultanreiches nicht entbehren würde. Da- genannte Bureau meldet: Ein Manifest de» „Ottomanischen Ausschusses für Ein heit und Fortschritt," welche» in Konstantinopel grheimnißvoller Weise in die Häuser getragen und an den Straßenecken ange schlagen worden ist, erregt ungeheure» Aussehen. Der voll- ständige Text deS Schriftstückes lautet: Mitbürger! Unser Land liegt im Sterben. Es wird der Laune eines Einzigen geopfert. Unser Besitz, unser Leben ist in Gefahr. Tyrannei und Gewalt verwüsten unser Land. Seit dem letzten Kriege hat das Volk nicht auf recht stehen können. Statt das Loos des hangelnden, nackten Bauernvolkes zu bessern, nimmtihnenderSultan ihr Land und selbst die Ochsen, mit denen sie dasselbe be arbeiten. Er verschlingt das Mark der Nation, befleckt ihre Ehre und ihren guten Namen und ermordet in Kerkern oder in der Verbannung die Männer von Ehre und hohem Streben, welche seiner Tyrannei ein Ziel zu setzen versuchen. Er tödtet oder verbannt Diejenigen, welche um die Herstel lung deS Parlaments und der Verfassung als Mittel zur Wiedererlangung der Blüthe und Sicherheit des Staates bitten. Eine Herrschaft kann nicht gesetzlich sein, die an nichts als ihr eigenes Wohl denkt und die jetzt fast drei Millionen Pfund im Jahre nur für Spionage und Syko phanten ausgiebt. Wollt Ihr Euch denen beugen, die das Land Eurer Geburt in Stücke reißen? Wollt Ihr Euch niederwerfen vor denen, die dem Volke das Blut aussaugen? Wollt Ihr ruhig zusehen, daß die, welche unser Land lieben und unsere Lage zu bessern versuchen, zum Tode geschleppt werden? Jeder sieht diese schreckliche Gefahr. Jeder, außer denen, die sich an der Beute mästen, erhebt seine Stimme gegen die jetzige Regierung, aber weil keine Einigkeit unter uns herrscht, so verhallt dieser Schrei eines ganzen Volkes wie ein im Kerker ersticktes Gestöhn. Laßt uns zusammen stehen und in Elend und Verzweiflung nicht länger schwei gend verharren. Laßt uns ottomanische Vereine von Männern bilden, die ihre Ehre und Entschlossenheit noch nicht verloren haben, ohne Unterschied der Herkunft oder des Glaubens. Laßt unS den Sultan zwingen, innerhalb des Gesetzes zu handeln. Laßt Gesetz und Gerechtigkeit unser Thun leiten. DaS Volk zum Blutvergießen und zur Störung der Ordnung zu veranlassen, Christen und Moha- medaner zu entzweien liegt weit von unseren Absichten ent fernt. E» ist der gegenseitige Antagonismus, welcher dem Despotismus die Macht verleiht. So lang« dieser existirt, werden wir der Tyrannei und Gier keine Zügel anlegen. Aber eine tyrannische Regierung kann nicht gegen unS be stehen, wenn wir einig sind. Soldaten sind keine Henkers knechte, sie werden auf ihre eigenen Landsleute, ihre Brüder nicht feuern. Laßt uns darauf bestehen, daß ein tüchtiger und entschlossener gesetzgebender Körper zusammenberufen werde und daß an der Spitze der Nation ein aufrichtiger und fähiger Mann stehe, der das Zutrauen und die Achtung des Volkes gewonnen hat. Wenn der Sultan den Rath und die Hilfe einer Versammlung, welche aus den Söhnen unseres Landes besteht, verschmäht, wenn er unsere Bitte, die namens der Wohlfahrt und Sicherheit aller Ottomanen gestellt wird, nicht achtet, dann, aber erst dann müssen wir selbst die Flecken abwaschen, welche den Namen der Nation besudeln. Mögen Einheit, Beharrlichkeit und Muth unsere Schritte lenken!" Dieser Aufruf giebt sicherlich genug zu denken! Hält man sich die kürzlich veröffentlichten Pläne englischer Staatsmänner über die Theilung der Türkei, die stets schwankende, ängstliche Haltung des Sultans vor Augen, so mag man sich der Ahnung nicht erwehren, daß man vor bedeutsamen Umwälzungen im Reiche des Padischah steht. Dem „Pester Lloyd" wird über die Haltung Deutschland» zur Orientsrage das Folgende aus Berlin geschrieben: „Früher noch, als die anderen Botschafter hierzu Ge legenheit sanden, hat die deutsche Botschaft der Pforte die dringende Nothwendigkeit anS Herz gelegt, unverweilt den Resormvorschlägen der Mächte Gehör zu geben und Alle» vorzukehren, was zur Sicherung der Ruhe und Ordnung im Reiche unerläßlich sei. Und als trotz alledem in der Haltung der Pforte kein entschiedenes Entgegenkommen wahrzunehmen war, kam dann die Mission des Botschafters Grafen Saurma beim Sultan, bei welchem Anlasse der deutsche Diplomat eine Sprache führte, die in manchen Stücken noch über dasjenige hinanSgegangen ist, was Lord Salisbury gesagt hat und die in der That sehr consternirend auf den Sultan gewirkt haben muß, da sie in klaren Worten auf die Gefahren aufmerksam machte, die nicht blos dem ottomanischen Reiche, sondern dem Sultan selber drohen." In einem Berliner Blatte wird diese Berliner Corre- spondenz de» „Pester Lloyd" als officiöS bezeichnet. „Wenn das, so bemerken hierzu die „Hamb. Nachr.", zuträfe und d«
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