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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189512048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18951204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18951204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-12
- Tag1895-12-04
- Monat1895-12
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1895
- Autor
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Riesaer H Tageblatt 48. Kahr, Mittwoch, 4. Dezember 18SS, Abends. und Anzeiger (EitOlail mü> Anzeiger). Telegnunm-Adrcfle eL K Fcnlsprcchst»'!» ,r «b» tt « Nr. su der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestelle«, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei in« Hau» 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei in« Hau» 1 Mark 65 Pf. Anzeigen-Anaahm« für dir Ruma« de» Ausgabetage» bi» Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herman» Schmidt in Ries«. Bekanntmachung, Steinfuhren betr. Die Anfuhre von 40« Kubikmeter« Gauziger Steinen (Ablagerungsplatz: städtischer Bauhof) soll an den Mindestfordernden vergeben werden. Die Bedingungen wird der Unterzeichnete auf Verlangen bekannt geben. Offerten sind bis zum Donnerstag, den 12. Dezember 1895 Mittags 12 Uhr, verschlossen, mit der Aufschrift „Tteinfuhren" an den Unterzeichneten abzugeben. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Riesa, am 2. Dezember 1895. * Der Vorsitzende des städtischen Bauausschusses. F. A.: Grundmami, Stadtrath. L Bekanntmachung. Die Walz«-, Wasser«, Sprengwagen-, Knack« und Messuhren für bi« städtische« Strahen im Jahr« 1800 sollen vergeben werden. Die Bedingungen sind beim Unterzeichneten zu erfragen. Angebote sind bis * Donnerstag, den 12. Dezember 1895 Mittags 12 Uhr, verschlossen, mit der Aufschrift „Städtische Fuhren" an den Unterzeichneten «bzugeben. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Riesa, am 2. Dezember 1895. Der Vorsitzende des städtischen Bauausschnsies. F. A.: Grundmann, Stadtrath. «L. Lertliches n»S Sächsisches. Riesa, 4. December 1895. — Durch den am Sonnabend plötzlich ausgetretenen dichten Eisgang auf der Elbe war die Nothwendigkeit der Einstellung der Schifffahrt ziemlich nahe gelegt. Infolge der eingetretenen milderen Witterung ist jedoch die Elbe wieder eisfrei geworden und braucht daher an die Einstellung der Schifffahrt vorläufig nicht mehr gedacht zu werden. Die Schiffe der Sächsisch-Böhmischen DampfschifffahrtS-GZellschafl, deren Cajü'en jetzt gut geheizt sind, verkehren nach wie vor zwischen Schandau-Dresden-Ricsa-Mühlberg und zwar nach dem Fabrplan vom 2. Dezember. Für Kaufleute und Konsu menten ist dies in Bezug auf die Frachtenbefvrderung von großem Werth. — Die nach den Beschlüssen unserer städtischen Kolle gien hergestellten Pläne der Stadt R'.efa sind eingerroffen und in der Stadthauptkasse und voraussichtlich auch in den hiesigen Buch- und Papierhandlungen zum Preise von zwei Mark zu haben Die Ausführung der Pläne, welche von der Firma M. Godenschweger, lithographisches Kunstinslitut in Berlin, besorgt ist, ist eine sehr saubere, klare und übersicht liche, der Maßstab ist 1 : 4000, somit der Plan in einem Viertel der Größe des neuen Originalplanes aus der vor jährigen Neuaufnahme der Flur Riesa hergestellt, ein hand liches Format, bei dem auch noch kleine Maaße mit dem Zirkel abgegriffen werden können. Der Druck ist in sechs Farben erfolgt, die Häuser grau, die öffentlichen Gebäude ziegelroth, die Straßen gelbbraun, die Gewässer blau, die öffentlichen Parkanlagen grün und die Grenzen schwarz. Die Grenzen sind scharf und allenthalben genau erkennbar und da in sämmtlichen, bebauten wie unbebauten Grundstücken die Porzellannummern angegeben sind, so ist in dem Plane auch die Auffindung der einzelnen Grundstücke sehr erleichtert. Der Plan schließt ab: im Norden mit der Elbe, im Süden ein Stück hinter dem Garnisonlazareth, im Westen mit dem Bahnhofe, im Osten ein Stück hinter der Jahnabrücke nach Göhlis zu, im Südosten an der Flur Poppitz (Jahna), im Südwesten hinter dem Feldschlößchen. Bei den vielen Ver änderungen, welche in wenig Jahren in Riesa an den Grund stücken vorzukommen Pflegen, und da voraussichtlich auch neue Straßen wieder hier und da entstehen werden, ist die gegen wärtige Auflage des Planes keine große. — Man berichtet uns: Im vollbesetzten Gartensaale des Hotel Münch hielt am Sonntag Nachmittag Herr Direk tor Wagner den vom-NMrheilverein Riesa angekündigten Vortrag über Anwendungsformen der Naturhcilweise. Der aus einem früheren Vortrage bekannte Redner machte in seiner Einleitung darauf aufmerksam, daß neben Diät, Be- wegung, Wasseranwendung u. s. w. die reine Luft einer der wichtigsten Faktoren zur Erhaltung der Gesundheit sei. In humorvoller Weis« deutele er darauf hin, daß in geschlosst- ncn Räumen, in welchen eine größere Anzahl Menschen ath- men und Gasflammen, neben der Heizung, eine große Menge Sauerstoff verzehren, da- Rauchen die Luft bedeutend ver schlechtern müsse. Diesen Hinweis beherzigtem hie Herren Zuhörer und alsbald verschwanden die dampfeWG Zigarren, so daß der Vortrag „rauchlos" zu Ende geführt werden konnte. Der Vortragende erläuterte in klarer faßlicher Weise die AnweadungSformen des Wasser- bei der Krankenbehandlung, das st nach den besonderen Krankheiten und der Konstitution der Patienten verschiedenartige Verwendung findet. Zur Bekämpfung des Fiebers sind im Allgemeinen niedere, zur Lösung und Ausscheidung der Krankheitsstoffe aber höhere Wassertemperaturen zu nehmen, wobei auf die vielfach un richtige Behandlung von Nichtkundigen hingewiesen und die nöthigen Belehrungen gegeben werden. Nachdem Redner alle vorkommenden Packungen, Auf- und Umschläge an einer größeren Puppe vorgeführt und über die Anwendungsweise bei den verschiedenen Krankheiten Erläuterungen gegeben hatte, ging er des Näheren über die Bäder, Dampfungen und Waschungen ein, wobei er als Jünger des Pfarrer Kneipp in Wörishasen manch' lehrreiche Erfahrung und ergötzliche Episoden aus seiner Praxis dortselbft zum Besten gab. Reicher ! Beifall lohnte ibn. Daß derartige, auch für Laien faßliche Vorträge und Belehrungen das Vertrauen zu dem in der Praxis tausendfach erprobten, wie von medizinischen Auto- riiären anerkannten Naturheilverfahren, mehr und mehr er weckt, bekundete sich dadurch, daß wiederum eine Anzahl Gäste ihren Beitritt als Mitglieder erklärten. — Der alte spanische Schwindel, vor dem wir bereits früher wiederholt gewarnt haben, wird immer noch auszu führen versucht. Dieser Tage empfing ein Herr in einem benachbarten Dorfe wieder folgendes Schreiben: Wertester Herr! - Befand mich Zahlmeister hier zu Madrid von einem C. Regiment, jedpch folge dem Ereignisse, welches sich am 8. Oct. 1893 zu Melilla (Afrika) abspielte, so dessertirte ich nach Ihrem Lande mit dem Reg. Geldeon, im werthe von 448 000 Pesetas, sume welche ich in der Umgebung von Ihrem Orte vergrub. Nachdem mein Capital gesichert, so kehrte ich wieder nach > Spanien, respektive nach Malaga mit dem väterlichen Wunsch l meine einzige Tochter aus dem Colegium zu nehmen, und ? diese nach Ihrem Lande zu bringen, jedoch kurz nach meiner ? Ankunft wurde ich verhaftet und aus 15 Jahre verurlherlt, i mit Beruf nach diesen Militärgefängniß. Von diesen Vermögen offrire ich Ihnen den 3ten theil l stets wen Sie mir zu meinen Gelbe verhelfen, wofür ich i von Ihnen einen Borschus bedarf um das meine Tochter in Begleitung einer Dame bis zu Ihnen reisen kan, diese über bringt Ihnen den Grundriß der Stelle um den Schaz auf gaben zu können. Erwarte Ihre sofortige Antwort ob Sie dies thun können bitte mir niemand mein Geheimnis zu bereden, und mir Ihre Briefe auf folgende Adresse zu übersenden: Sr. Juan Hern.ndez Calle Alcal« Nr. 132. Madrid-Spanien. Bleibt mir noch Ihnen eine Bedingung zu machen, nämlich meine Tochter muS bei den a sgraben anwesend sein und bei Ihnen verweilen können bis ich weiteres bestimme; bitte Ihre Briest als Vorsicht nicht mit Ihren Namen zu zeichaen sonders wie Hier folgt: „Evello". Ihre ersöhnte Antwort Entgegensehend zeichnet hochachtend Ergebenst Manuel Sauchez Militärgefängnis Madrid 28 /11. 95. Bereit» vor Jahren ging auch eine« hiesigen Grund besitzer ein gleiches Schreiben zu und auch nach vielen anderen Orten sind solche gesandt worden. Aus dem Briefe selbst ist nun zwar klar ersichtlich, daß es sich um einen groben Schwindel handelt und wir halten es auch für ausgeschlossen, daß Jemand auf den Humbug hereinfallen könnte, wir wollen aber hiermit doch nochmal» vor demselben warnen. — Da die königliche Staatsregierung bereits in o-m Staatshaushalte für 1896 und 1897 einen Jahresbetrag von 2500 Mark fordert, um dadurch ein Anrecht auf 25 Bettcn zur Verpflegung lungenkranker Beamter in der zu errichtenden Volks-Heilstätte für Lungenkranke, welche, wie bekannt, in die Nähe von Reiboldsgrün kommen soll, zu er langen, so hat cs den Anschein, als ob diese Volksheilstätte bereits im nächsten Jahre erstehen solle. Es ist dies ein außerordentlicher Erfolg des erst vor noch nicht zwei Jahren ins Leben getretenen Vereins zur Begründung und Unter haltung von Volksheilstätten im Königreich Sachsen, der seinen Sitz in Auerbach hat. Die Erwartung, daß sich der ost be währte Wohlthätigkeitssinn ganz Sachsens dem Werke zu wenden werde, hat sich erfüllt. Gilt cs doch, auch ärmeren Volksklassen di- Heilung einer Krankheit zu ermöglichen, die geradezu als ein Würgengel bezeichnet werden kann — in Sachsen allein betragen die Opfer der Schwindsucht jährlich etwa 12,000 —, und Heilung ist nicht ausgeschlossen, wenn der Kranke in einem weniger vorgeschrittenen Stadium der Wohlthat theilhaflig werden kann, eine Kur in einer Heil stätte für Lungenkranke durchzumachen. — Die „Deutsche Wacht" brachte dieser Tage die Sen sationsnachricht, daß in der Zweiten Sächsischen Ständekammer insgeheim eine Abänderung des Wahlgesetzes berathen werde. An den Beratungen sollen angeblich Conservative, National liberale und Kammerfortschrittler Theil nehmen. Es sei eine bekannte Thatsache, daß man von gewisser Seite bestrebt sei, nach dem Muster Preußens eine Beschränkung des sächsischen LandtagSwahlrechtes herbeizuführen. Der Census solle er höht und womöglich die geheime Wahl aufgehoben werden. An ihre Stelle solle die öffentliche Wahlhandlung treten. — Es liegt kein Grund vor, die Nachricht der „Deutschen Wacht" ernst zu nehmen. Vermutlich hängt sie mit folgen der Thalsache zusammen: Dem sächsischen Landtage liegt auch eine Petition um Abänderung des sächsischen Wahlgesetzes und des Wahlrechts für die Stadtverordnetenwahlen vor. Dieselbe ist eingereicht von dem in weiteren Kreisen bekann ten nationalliberalen Stadtrath Ludwig Wolf in Leipzig. — Daß eine solche Petition eingebracht worden ist, beweist na- türlich noch nicht, daß die Kammer ihr zustimmen wird. Petitionen einzubring n ist jeder Staatsbürger berechtigt. — Vom Landtage. Gestern hielten beide Stände kammern Sitzungen ab. Auf der Tagesordnung der Ersten Kammer stand außer dem Registrandenvortrag der münd liche Bericht der zweiten Deputation (Berichterstatter General konsul Thieme) auf das Königl. Dekret Nr. 10, einen Gesetz entwurf wegen provisorischer Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1896 betreffend. Auf Antrag des Be richterstatters beschloß die Kammer, dem Gesetzentwurf in Uebereinstimmung mit der Zweiten Kammer zuzustimmen. Nächste Sitzung Donnerstag. — Der Sitzung der Zweiten Kammer wohnten Se. Exzellenz der Herr Staatsminister v. Metzsch, sowie die Herren Geh. Rath v. Charpentier und die Geh. RegierungSräthe v. Bose und Schwedler bei. In der allgemeinen Vorberathung über da» Königl. Dekret Nr. 15, den Bericht über die Verwaltung der Laude-brand- Versicherungsanstalt in den Jahren 18S3 und 1894 betreffend, sprachen die Abgg. Opitz, Dr. Minckwitz, Sekretär Müller, Wetzl,ch, Tcichmann und Hähnel. Ge. Exzellenz der Herr Staate Minister v. Metzsch gab auf eine Anregung des Abz. Opitz in ausführlicher Rede Au«kunft über die Maßnahmen, die die Regierung zur Abstellung verschiedener, in den Statuten
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