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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189601204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-01
- Tag1896-01-20
- Monat1896-01
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1896
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Riesaer tz Tageblatt Montag, Z6 Januar 1896, Abends Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta- Abmd« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bkuchü.,-!tcher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla oder durch unsere TrLger frei inS Hau« 1 Mart SO Pf., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps, durch den Briefträger frei in« HauS 1 Marl SS Pf. Anzeigm-Annahtnr für di« Rumir er de« Ausgabetages bi- Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenttrasje > 9. - Mr die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Im „GesellschaftShauS" z« Nünchritz sollen Donnerstag, den 23. Januar 1896, Rachm. S Uhr 1 Nähmaschine, 1 Sopha, 1 Aleiderschrank, 1 Handwagen, 1 Schwein und 1 Ziege gegen so fortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 15. Januar 1896. Der Ger.-Vollz. des Königl. Amtsger. Sekr Eidam. Im Gasthofe z« Radewitz sollen Donnerstag, den 23. Januar 1896, LL Uhr Bor«. 2 Schweine (Läufer) und 1 neuer Handwagen gegen sofortige Bezahlung meistbietend ver steigert werden. Riesa, 16. Januar 1896. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsgerichts. Sek Eidam. Die zu. Bergr ißern- L. ach«, (Um- und Anbau) Neubau einer Beschlagschmiede und Erweiterung der dich«) > miede, sowie Abbruch einer alten Schmiede auf dem Truppen ¬ übungsplatz ZeithaefU' ' chen Arbeiten als I-«ro81: Erd-. Me. z -, - and Gteiametzarbeite« im Gesammtbetrage von 9350,00 Mk., 1-008 II: Zimm« l iton im Gesammtbetrage von 4000,00 Mk., sümmtliche einschließlr.uie_? 2terial-V'ieferung, sollen ,n öffentlicher Verdingung vergeb«, «erden. Zeichnungen und VertnigungS mterlazen liegen im Geschäftszimmer deS unterzeichneten Garuison- Baubeamten Dresden, Alber (stadt, Administrationsgebäude Flügel O1, 94 an Wochentagen während der Geschäftsstunden 8—4 Uhr zur Einsicht aus und sind daselbst Berdiugungsanschläge gegen Erstattung der Selbstkosten vom 18. Januar ab zu entnehmen. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Vergrößerung der Wache, Neubau einer Beschlagschmiede, Erweiterung der bisherigen Schmiede" Erd-, Maurer- und 4 starbeiten, vcz Zimmerarbeiten bez. i^cx-i 1 oder i l bk- ÄS. Januar 188S Für Erd-, Maur, ^teiumetzarbeiteu 1 oo» 1 LV'/, Uhr Barm. Zimmerarbei l <>08 II l«»' - - postfrei an die vorbezeichm mznrerchen, woselbst die Erössnui" 'ui Gegenwart öer etwa erschienenen Bieter erfolgen.Zuschlagsfrist 4 Wochen. Die Auswahl unter oen Be werbern ist Vorbehalten. Dresden, den 13. Januar 1896. Königlicher Garnison-Baubeamter III Dresden. und Anzeiger Weblalt «nd Anzeiger). Telegramm-Adresse m tu I* Femsprechstelle „Tageblatt", Riesa. ^4- 44t- H- N V 4^ 44 4- A- Nr. 20. -er König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. I? IS. Montag, S6. Januar 1896, Abends. 49. Jahrg. Ta^Sgefchichte. i Deutsches Reich. Der Trinkspruch Sr. Majestät! des Kaisers und Königs bei dem am Sonnabend im Weißen f Saale des Königlichen Schlosses stattgehabten Bankett hatte I folgenden Wortlaut: „Der heutige Tag, ein Tag dankbaren l Rückblickes, wie das ganze Jahr in allen seinen Feiern, ist , eine einzige große Dankesseier und Gedenkfeier sür den hoch- » seligen großen Kaiser. Ueber dem heutigen Tage ruht der ß Segen, schwebt der Geist Dessen, der in Charlottenburg, und Dessen der in der Friedenskirche gebettet ist. Was unsere Bäter erhofften, was die deutsche Jugend träumend gesungen und gewünscht hat, ihnen, den beiden Kaisern, ist es vergönnt gewesen, das Deutsche Reich mit den Fürsten -sich zu erkämpfen und wicderh rzustellen. Wir dürfen dankbar die Bortheile genießen; wir dürfen Uns des heutigen Tages freuen. Damit geht auf uns jedoch die ernste Pflicht über, auch das zu erdalten, was die hohen Herren uns erkämpft haben. Aus dem Deutschen Reiche ist ein Weltreich ge worden. Ueberall in fernen Theilen der Erde wohnen Tausende unserer Landsleute. Deutsche Güter, deutsches Wissen, deutsche Betriebsamkeit gehen über den Ozean. Nach Tausenden von Millionen beziffern sich die Werlhe, die Deutschland auf der See fahren hat. An Sie, Meine Herren, tritt die ernste Pflicht heran, Mir zu Helsen, tiefes größere Deutsche Reich auch fest an Unser heimisches zu gliedern. Das Gelödniß, was Ich heute vor Ihnen ablegte, cs kann nur Wahrheit werden, wenn Ihre, von einheitlichem patriotischem Geiste beseelte, vollste Unterstützung Mir zu Theil wird. Mit diesem Wunsche, daß Sie in vollster Einigkeit Mir helfen werden, Meine Pflicht nicht nur Meinen engeren Landsleuten, sondern auch den vielen Tagenden von Landsleuten im Aus lande gegenüber zu erfüllen, das heißt, daß Ich sie schützen kann, rmnn Ich cs muß, und mit der Mahnung, die an uns Alle gehr: „Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen", erhebe Ich Mein Glas auf Unser geliebtes deutsches Vaterland und rufe: Das Deutsche Reich hoch! — und nochmals hoch! und zum dritten Riale hoch! Nach der Verlesung der (mitgetheilten) Botschaft am Sonnabend ergriff der Kaiser die Fahne des ersten Garde regiments, senkte sie, und die Finger auf sie legend, sprach er mit vibrirender Stimme die Worte: „Auf diesem Feldzeichen, von dem eine dreihundertjährige ruhmvolle Vergangenheit der Hohenzollern herabschaut, er neuere ich das Gelübde, sür des Volkes und des Landes Ehre und Woh fahrt einzustehen, sowohl nach außen als nach innen. Ein Reich, ein Volk, ein Gott." Dieser Schwur, aus dem Rahmen des lieblichen und Halbwegs Erwarteten so weit heraustretend, war jedenfalls der Höhepunkt der Feier. Der in letzter Zeil in Preßprozesscn mehrfach hervor getretene Landgerichlsdirektor Brausewetter ist Sonnabend Nachmittag an Paralysi's gestorben. ' Aus allen Ländern kommen Nachrichten, daß dort von . den deutschen Kolonien der Jubel-Geburtstag dcs deutschen ' Reiches in begeisterter Weste gefeiert worden ist. Die „Hamb. Nachr." schließen ihren Festartikel zum 25 jährigen Geburtsfeste des Reiches mit folgenden Sätzen, die als bündige Widerlegung des Gerüchtes, Fürst Bismarck sei der vom Kaiser im Weißen Saale des königl. Schlosses zu Berlin veranstalteten Feier aus „Verstimmung" fern ge blieben, anzusehen sind: „Wenn sich Kaiser, Fürsten und Volk von Deutschland heute der Krönung des gewaltigen Werkes erinnern, die vor 25 Jahren im Spiegelsaal des Versailler Schlosses stattfand, so werden ihre Gedanken sich nächst dem verklärten Kaiser seinem noch unter uns lebenden großen Staatsmanns zuwenden, den wir als Baumeister der deutschen Einheit verehren. Er fehlt heute in der glänzen den Versammlung, die sich im Berliner Schlosse um d » deutschen Kaiser schaart; aber wir sind überzeugt, daß er sia» in seinem Gewissen für verpflichtet gehalten haben würde, als einziger noch lebender Repräsentant der großen Ver gangenheit unseres Volkes an der Feier theilzunehmen, wenn sein Gesundheitszustand es ihm irgendwie erlaubt hätte. Aber Festgottesdienst, Cour, Tafel und was der Tag sonst noch für den Fürsten Bismarck gebracht haben würde, hätten höhere Anforderungen an seine Widerstandskraft gestellt, als nach ärztlichem Ermessen zulässig erschien. So bleibt er der offiziellen Feier, die seinem Werke gilt, fern. Aber sein Geist wird anwesend sein, und die Gedanken aller Deutschen, die im Herzen patriotisch und national fühlen, die sich des Herrlichen, was vor 25 Jahren erreicht und seitdem gesichert worden ist, bewußt sind, werden heute bei dem greisen Na tionalheldin weilen, der in der winterlichen Stille seines Sachsenwaldes nun auSruht von den ungeheuren Thatcn seines Lebens. Wir glauben, daß er den höchsten Lohn für das, was er geleistet hat, außer im eigenen Bewußtsein in der Wahrnehmung findet, daß Deutschlands Fürsten und Völker ernstlich gewillt sind, das zu erhalten, was vor 25 Jahren erreicht worden ist, und daß dies der Wun ch ist, der ihn heute beseelt. Möge die göttliche Vorsehung ihm Er st Uung gewähren!' Spante«. Nach einer Depesche aus Habana hielt Marschall Martinez Campos bet der Uebergabe des Ober befehls an den General Marin ein: Ansprache, in welcher er erklärte, er habe seine Pflicht erfüllt mit dem Bewußtsein, großmüthig gegen die Aufständischen gehandelt zu haben, von denen er keinen kriegsrechllich erschießen ließ. Er gebe zu, daß er wenig Erfolg in dem Feldzuge gehabt habe, denn die Aufständischen seien in die Provinzen MatanzaS, Habana, Pinar del Rio eingedrungen. Trotzdem seien ihm in Ha bana Huldigungen dargebcacht worden. Zugleich aber seien ohne sein Vorwissen Depeschen nach Madrid gegangen, in denen seine Ersetzung nachgesucht wurde; darauf hätte er selbst Depeschen an die Regierung geschickt, mit dcm Ersuchen, ihre Entscheidung zu treffen. Die Regierung habe ihm mit dem Befehl geantwortet, den Oberbefehl dem General Marin zu übergeben. General Marin hielt sodann eine Ansprache, in welcher er seiner Hochachtung für den Marschall Ausdruck gab und hinzufügte, die öffentliche Meinung werde diesem Gerechtigkeit widerfahren lassen. Schwede«. Der Köniz eröffnete am Sonnabend den Rcitsrag mit einer Thronrede, in der es bezüglich der Unionsfrage heißt: „Die Sorgen, die Ich im vorigen Jahre batte, haben sich jetzt vermindert. Ich wünsche lebhaft, daß die Ursachen, welche die Uneinigkeit hsroorgerusen haben, für immer beseitigt sein mögen. Xäie sich die Verhältnisse jetzt überall gestaltet haben, wird es für die Sicherheit, Freiheit und Unabhängigkeit der skandinavischen Halbinsel notwendiger als je zuvor, daß die beiden Völker fest zusammenhalten." z Die Thronrede weist sodann auf den großen Ueberschuß der r Staatskasse hin, welcher es ermöglicht, außerordentliche Mittel I zu Bertheidigungszwecken aufzuwenden behufs Behauptung der Neutralität des Reiches bei etwaigen kriegerischen Ver wickelungen. In dcm Budget für 1897 werden als erste Hälfte 11^/5 Millionen verlangt zum Bau von 2 Panzer schiffen, 4 Torpcdokreuzern und 6 Torpedobooten. Kerner 3 Millionen für Befestigungen in Vaxholm und Oskar Fre- deriksborg, sowie auf Bothland, endlich 2 Millionen für das Jntendanrurwesen. Südafrika. Die bisher unter den Waffsnjbefindlichen Burghers kehren jetzt in ihre Wohnsitze zurück. Nur eine kleine Streitmacht verbleibt unter den Waffen. Auch die Burghers des Oranje-Freistaates sind entlassen wdrden. Die gesammte Presse der südafrikanischen Republik, namentlich die Organe der Uitlanders, bezeichnen den Vorschlag der Lon doner „Times", den britischen Agenten de Wet abzuberufen, als ungerecht, da cs gerade seinem Takte und seiner Unter stützung Sir Robinsons gelungen sei, daß Blutvergießen vermieden wurde. Commandant Cronje, welchem sich seiner Zeit Dr. Jameson ergeben halte, richtete bei der Verabschiedung seiner Leure an dieselben eine Ansprache, in welcher er sie zu dem errungenen Erfolge und zu ihrer glänzenden Haltung be glückwünschte. Commandant Cronje fügte seinem Glückwünsche hinzu, man dürfe nicht glauben, daß mit der Gefangennahme dieser Eindringlinge aum die engltsche Rasse besiegt worden sei; alle müßten sich anstrengen, gute Beziehungen zu pflegen, und darauf hin arbeite,!, daß alle Nationalitäten für das Wohl der Republik Mitwirken. OertlichcS und Sächsisches. Riesa, 20. Januar 1896 — Zum 25jährigen Gedenktage der Wiedererrichtung des Deutschen Reiches hatten am Sonnabend die öffent lichen Gebäude unserer Stadt, wie auch einzelne Privat- gcbäude Flaggenschmuck angelegt. Daß die Beflaggung der letzteren nicht in größerem Maße stattgefunden hat, war lediglich dem ungünstigen regnerischen Wetter beizumeffen. Nachdem zur Feier des Tages bereits Vormittag 11 Uhr im Schulsaale für die städtischen Schulen eine Festfeier v.ran- staltet worden war. fand Abends 7»/, Uhr auf Einladung des Rathes der Stadt in dem überaus reich mit Fahuen und Flaggen, Emblemen und grünem Reißig dekorirten und in mitten von Pflovzengruppen mit den mit Lorbeer bekränzten Büsten Ihrer Majestäten der Kaiser Wilhelm l., Friedrich und Wilhelm II, des König« Albert und des Fürsten Bis marck geschmückten Saale des Hotels Wettiner Hof ein Festkommers statt, der von den Herren Vertretern unserer
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