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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189601232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-01
- Tag1896-01-23
- Monat1896-01
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1896
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Riesaer H Tageblatt und Anzeiger MMlt nud Alyeiger). Telegramm-A-rrff« FL 6 ? FU Fernspttchstelle .Tageblatt-, Riesa. AH- H, N V U- H- H- Nr. 20. -er König!. AmtshanPtmMnschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadtraths z« Mesa. 18. Donnerstag, SS. Januar 1896, Abends. 48. Zahrg. La» Messer Tageblatt erschein« sch« Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher vrpigSprel» bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla oder durch unsere Tröger stet in« Hau» 1 Mark SV Pf., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 28 Pf., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Mark 65 Pf. rl»»eigm.A«iah«r für die Nuuurer de» Ausgabetage» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenftraß« 89. — Für die Redactton verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. DaS unterzeichnete Amtsgericht -hat heute im Handelsregister für seinen Bezirk auf Fol. 284 die Firma Bruno Schnauder in Mesa und als deren Inhaber den Kaufmann Herrn Bruno Schnauder in Riesa eingetragen. Riesa, am 21. Januar 1896. Königliches Amtsgericht. Heldner. Brehm. Bekanntmachung. Die von den beiin unterzeichneten Königlichen Amtsgericht in Pflicht stehenden Vormünder« auf das Jahr 1895 zu erstattenden GrziehuugSberichle und BermögeuSauzeigeu sind bis spätestens den 15. Februar d. I. bei Vermeidung von Strafauflagen anher einzureichen. Die nöthigen Formulare können sowohl hier, als auch bei den Ortsrichtern unentgeltlich entnommen werden. Bei Ausfüllung der Formulare ist, weil sonst der gute Zweck der Einrichtung nicht erreicht werden könnte, die größte Gewissenhaftigkeit zu beobachten, auch sind ««d Zeit der Geburt der Bevormundeten mit anzugeben. Riesa, am 14. Januar 1896. Königliches Amtsgericht. Helduer. L. —' > ' ttir das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens btS Vormittags S Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Di- «kschiislsftklle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 23. Januar 1896. — Nächsten Sonntag, Montag und Dienstag soll Hier selbst im Höpfnerschen Saale Humperdincks reizende Oper „Hänsel und Gretel" von einem Berliner Ensemble zur Auf führung gelangen. — Aus Sachsen, 17. Januar, schreibt man der „Franks. Ztg.": Auch wenn die neue Lehrerbesoldungsvorlage Gesetzeskraft erlangt, wird die Lage der preußischen Volks schullehrer immer noch erheblich ungünstiger bleiben, als die der sächsischen Lehrer. Während der Mindestgehalt eines ständigen Volksschullehrers in Preußen auf 900 Mark, der einer Lehrerin auf 700 Mark festgesetzt wird, beträgt derselbe in Sachsen sowohl für Lehrer als für Lehrerinnen nach dem Gesetz vom 4. Mai 1892 1000 Mark neben freier Wohnung, der Gehalt eines Hilfslehrers aber mindestens 720 Mark neben freier Wohnung und Heizung. Die Alterszulagen werden in Preußen in 9 gleichmäßigen Abstufungen von je 80 Mark bis zur Gesammthöhe von 720 Mark für Lehrer, und von je 60 Mark bis zum Gesammtbetrage von 540 Mark für Lehrerinnen gewährt. In L-achfin dagegen giebt es in 5 jährigen Zwischenräumen 6 Altersznlagen, die erste im Betrage von 200 Mark, die zweite und dritte ton je 150 Mark, die vierte bis sechste von je 100 Mark, sodaß nach 30 ständigen Dienstjahren (in der Regel vom vollendeten 55. Lebensjahre ab) jeder Lehrer mindestens 800 Mark an Alterszulagen bezieht. Die verschiedene Abstufung der Alters zulagen ist begründet durch die Ansprüche, welche in den mittleren Lebensjahren aus der Begründung eines eigenen Hausstandes, Anwoäscn der Familie, Erziehung der Kinder erwachsen. Der Staatszuschuß zu den Lehrergehalten beträgt 300 Mark für jede ständige und 150 Mark für jede Hilfs lehrerstelle und wird geleistet unter der Bedingung, datz der Durchschnitt des erhobenen Schulgelds 5 Mark jährlich nicht übersteigt. — Die Mode des Tabakschnupfens ist auch in die Reihe der Jubiläen getreten. Die Nachricht findet sich in einer noch vorhandenen Rechnung des Kaufmanns Battista Durriez vom Februar 1696, wo ihm auf Rechnung Kurfürst August's des Starken fünf Thaler für spanischen Tobak ausgezahlt wurden. Dieses Tabakschnnpfcn hatte bald die Einführung kostbarer Tabatisren zur Folge. Besonders gern schnupften die vornehmen Damen, zu deren Toilettengezensländen später das unentbehrliche „Agatdöschcn", aus geschliffenem, in Gold gefaßtem Ägat bestehend, und mit nervenstärkendem feinge mahlenem Schnupftabak gefüllt, gehörte. Die Sitte des Tabakschiiupsens verflieg sich mit der Zeit auch zu den Frauen des gebildeten Mittelstandes. Noch vor etwa sechzig Jahren fand man alte Damen, die Agatdöschcn mit dem berühmten Schneeberger Augentabak führten. — Die Gräfin Cosel, eine Freundin August's des Starken, ließ sich 1709, wie ihr noch vorhandenes Portrait zeigt, mit der Tabakeose in der Hand malen. — Ueber Unfälle bei Benutzung von Fahrrädern hat sich das Reichs-Versicherungsamt neuerdings in einer besonders für Handwerker- und Arbeiterkreise beachkenswerthen Ent scheidung ausgesprochen. In dem Streitfälle hatte sich ein selbstversicherter Glasermeister auf seinem Fahrrad nach einem Neubau begeben, um dort Maße zu holen, die er zu Arbeiten für den Bau brauchte; dabei war er info.ge starken Nebels mit einem anderen Fuhrwerk zusammen^ stoßen, gestürzt und erheblich verletzt worden. Das Reichs-Versicherungsamt hat ausgeführt, die Zurücklegung des Weges nach und von der Arbeitsstätte sei bei der Eigenartigkeit d?s Betriebs derartiger Handwerker als eigentliche Betriebsthätigkeit zu erachten und insbesondere könne die Entschädigung nicht deswegen versagt werden, weil der Verletzte sich durch Benutzung des Rades einer betriebsfremden Gefahr ausgesetzt habe; denn das Fahrrad sei heutzutage nicht mehr nur als Gegenstand des Sports anzusehen, sondern stelle ein Verkehrsmittel dar, dessen Benutzung weitverbreitet sei und für manche Gewerbebetriebe eine große wirthschaftliche Bedeutung gewonnen habe, und" müsse deshalb als ein den Gepflogenheiten der Bevölkerung entsprechendes Beförderungsmittel anerkannt werden. Dem entsprechend hat es auch die Berufsgenossenschaft zur Zahlung der Unfallsrente verurtheilt. Vom Landtage. Gestern traten beide Ständekammern zu Sitzungen zusammen. In der Ersten Kammer übermittelte der Präsident, Se. Excellenz Graf v. Könneritz, zunächst den Dank Sr. Majestät des Königs für die Allerhöchstdemselben von dem Direktorium am 18. Januar dargebrachten Glück wünsche. Auf Antrag der Zweiten Deputatton bewill'gte die Kammer alsdann die Titel 25, 30, 32 und 35 des außer ordentlichen Staatshaushaltsetats den Umbau des Bahnhofs Niederwiesa, die Erweiterung des Bahnhofs Stauchitz, die Er weiterung des Bahnhofs Herlasgrün und die Verbesserung der Krümmungsverhältnisse im Kurvendreieck bei Werdau betreffend. Zu Titel 32 sprach Hr. Rittmeister v. Badenhausen den Wunsch nach einer Wegüber- oder Unterführung in Herlasgrün aus. Se. Excellenz der Hr. Staatsminister v. Watzdorf wiederholte die schon in der Zweiten Kammer gegebene Zusicherung der Erwägung dieser Angelegenheit. Hierauf erstattete die vierte Deputation Anzeige über drei für unzulässig erklärte Petitionen. — Auch in der Zweiten Kammer sprach der Präsident, geh. Hofrath Ackermann, vor Eintritt in die Tagesordnung im Auf trage Sr. Majestät des Königs der Kammer den Dank Sr. Majestät für die zum 18. Januar überbrachten Glückwünsche aus. Die Kammer bewilligte alsdann die Titel 14, 15, 31, 37, 16 und 18 des außerordentlichen Staatshaushalts, Er weiterung der Bahnhöfe Werdau und Mittweida, Umgestaltung der Haltestelle Limmritz, Verbesserung der Güterverkehrsanlagcn in Deutschenbora, Grunderwerb für die künftige Bahnhofser weiterung in Flöha und Grunderwerb in Gera-Pforten be treffend. Abg. Teichmann sprach seinen Dank aus für die Bewilligung der Mittel zur Bahnhosserweiterung Werdau, Abg. Hcrfurth empfahl bei der Erweiterung des Bahnhofes Werdau auf eine zu eibaucnde Linie Mittweida-Burgstädt Rücksicht zu nehmen. Meißen. Die letzte Volkszählung ergab für die Amtshauptmannschaft Meißen, mit Einschluß der Städte Siebenlehn und Wilsdruff, jedoch mit Ausschluß der Städte mit reoidirter Städteordnung Lommatzsch, Meißen und Nosfen, eine Einwohnerzahl von 84 055, gegen 77112 in 1890, also jetzt 6943 mehr, und zwar haben 150 Ortschaften der Amts hauptmannschaft um insgesammt 8691 Einwohner zuge nommen, 122 Ortschaften dagegen um insgesammt 1905 Einwohner abgenommen. In den Städten halte die Zählung folgendes Ergebniß: Lommatzsch 2971 (1890: 2968), Meißen 18 814 (17 974), Nossen 4351 (4046), Siebenlehn 2321 (2231), Wilsdruff 3116 (1890: 2971). Dresden, 23. Januar. Anfang März v. Js. sandte der hiesige Briesmarkenhändler Christoph Eggersglüß au» Hannover an die Gerichtsvollziehergehilfen bei sämmt- lichen sächsischen Amtsgerichten gedruckte Exemplare von Briefen, worin er unter Hinweis auf den beifolgenden ver lockenden „Preiscourant" um Zusendung von sächsischen Brief marken aus alten Akten mit besonderer Berücksichtigung der Jahrgänge 1850 bis 1866 ersuchte und schließlich erwähnte, es würde bei genauer Durchsuchung der Akten der Mühe reichlich belohnt werden. Vorher hatte E. derartige Geschäfte mit großem Erfolg in Bayern gemacht, bis ein strenges Verbot des Justizministerium» erfolgte; in Baden wies man ihn unter Hinweis auf ein gleichartiges Verbot an den Ver waltungshof in Karlsruhe und erst, nachdem dies geschehen, versuchte er in Sachsen, ebenfalls ganz erfolglos, das vorer wähnte Geschäft zu insceniren. Bon dem seitens des säch sischen Justizministeriums bereits am 27. März 1894 er lassenen Verbot will E, der sich gestern Abend wegen Be amtenbestechung vor dem Kgl. Landgericht zu verantworten hatte, nichts gewußt haben und wurde er nur deshalb frei gesprochen, weil davon auszugehen sei, daß der Angeklagte die dem unteren Beamtenstande angehörigen Adressaten nicht habe zu einer concre en Handlung verleiten wollen. Dage gen erfolgte die Verurtheilung des findigen Briefmarken händlers wegen versuchten Betrugs, verü.t gegenüber einem Kaufmann in Harburg unter Benutzung selbstfabricirter, resp. auf seine Bestellung gelieferter sogenannter „Neudrucke" von hannöverschen Briefmarken, die er als „Essay's", (offizielle Probedrucke echter, unbenutzter Marken) an den Mann brin gen wollt, zu 150 Mk. Geldstrafe ev. 30 Tagen Gefängniß. Im Laufe der Beweisaufnahme bot sich ein interessanter Embltck in das Wesen der „Neudrucke" von Briefmarken, welches nach einem Gutachten des Landgerichtsrath« Dr. Lindenberg-Berlin von kleinen Staaten durch den Verkauf echter Stempel an Privatpersonen begünstigt wird und der Speculation, dem Schwindel auf dem Gebiet des Briekmar- kcnhandels Thür und Thor geöffnet hat. -f- Dresden. Zur Begrüßung des Fürsten von Hohen- zollern hatte sich heute Vormittag in Begleitung des Hofmar schalls v. Haugk Prinz Georg auf dem Böhmischen Bahnhose eingefunden. — Das gestern im Ministerhotel stattgehabte Ball fest, welches durch den Besuch der Königlichen Familie ausge zeichnet wurde, nahm einen glänzenden Verlauf. Staats minister v. Metzsch und Gemahlin erwiesen den Gästen die Honeurs. Die Gemahlin des Prinzen Friedrich August nahm an dem Feste nicht theil.^ * Roßweir. Obwohl die hiesige Beamtenvor schule erst seit 4 Jahren besteht, so Hal sie doch schon höchst erfreuliche Erfolge aufzuwcisen, denn von den Zöglingen, die aus ihr heroorgingen, haben bereits 2 7 ihr Examen gut bestanden, und zwar haben von Liefen 20 an der Post und 7 an der Eisenbahn eine geachtete und gesicherte Lebensstel lung gefunden. Diesem Nachweis von den thatsächlichen Er folgen der Schule sei zur Empfehlung noch hinzugefügt, daß sie der Bezirksschulinspektor, Herr Schulrath Mushacke in Döbeln, im vergangenen Jahre zweimal besucht und darauf ihr das beste Zeugniß ausgestellt hat, daß ihre Leistungen volle Anerkennung verdienen. Weiter sei erwähnt, daß mit dieser Lehranstalt kein Internat verbunden ist, und daß dem nach auswärtige Eltern, die ihre Söhne derselben anvertrauen wollen, diese zu beliebigem Preise bei hiesigen emvfehlenS- werthen Familien unterbringen können, wobei zu bemerken ist, daß dergleichen Schüler einer steten Controle unterliegen. Da die Leitung der Anstalt sich in tüchtigen Händen befindet, ist ein weiteres Wachsen und Gedeihen derselben zuver sichtlich zu erhoffen. Döbeln. Auf dem Heimwege von der Schule ging am 21. d. M. der 8 jährige «nabe des Fabrikarbeiter» Knorr
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