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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189603125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-03
- Tag1896-03-12
- Monat1896-03
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1896
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und Anzeiger WetlE und Aiyei-er). Telegnww^Abreffe „Tageblatt", Riesa. Amtsötatt «r. ». der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z» Riesa. SS. Donnerstag, IS. Rürz 1896, Abends. 4». Jahr». La» Riesaer Tageblatt «scheint jede» Lag Abend» mit Au»nahme der Sonn, und Festtage, vierteljährlicher Vezagsprei» bet Abholung in den Expeditionen^ in Riesa und Strehla oder durch unser« Träger frei in» Hau» I Mart SV Pf., bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pf., durch de» Briefträger frei in» Hau» 1 Marl SV Pf. AngeigarMnmchn« sür die Rum«« de» Au»gabetoge» bi» vormittag S Uhr ohne Gewahr. Druck und Verlag von Langer 4 Winterlich in Riesa. — Geschäftsstckl«: Kasianienftraß« SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Vertliches und SiichstscheS. Riesa, 12. März 1896. — Nichtamtlicher Bericht über die öffentliche Stadt verordnetensitzung von vorgestern. Anwesend die Herren Barth, Barthel, Berg, Braune, Donath, Förster, , Fritzsche, Hammitzsch, Heinrich, Heldner, Nitzsche, Pietschmann, s Richter, Schütze, Starke, Thalheim und Thost; entschuldigt war ausgeblieben Herr Dr. Mende. Al» Rathsdeputirte wohnte« der Sitzung bei die Herren Stadträthe Grundmann, Hynek und Bretschneider. Unter Leitung des Vorsitzenden des Kollegium», Herrn Rendant Thost, gelangten in dieser Sitzung nachfolgende Gegenstände zur Beralhung und rcsp. Beschlußfassung: 1. Nach einer dem Stadtrathe vom Stadtbauamte zu gegangenen Anzeige macht sich infolge vieler Defekte eine Er neuerung der Bedachungen der Ställe 1, 2 und 3 der neuen Kasernen nothwendig. Ueber die Ausführung dieser Arbeiten hat da» Skadtbauamt zwei verschiedene Projekte in Vorschlag gebracht und diesbezügliche Kostenanschläge angefertigt. Rach dem eisten Projekt sollen die Ausführungen 14 600 Mark, nach dem zweiten 17076 M. 75 Pf. betragen. In dem Begleitberichte ist bemerkt, daß die Erneuerung der Bedachung des Stalle« 1 sich vielleicht noch um ein Jahr hinausschieben lasse. Die Vorlage ist dem GarniwnauSschusse vom Stadt- rathe unrrrbreitet worden und dieser hat in seiner Sitzung vom 6. März cr. beschlossen, die Erneuerung der Bedachungen der Ställe 2 und 3 nach dem vom Stadtbauamte eingereich ten Kostenanschläge 2 zu genehmigen. Der Rath ist diesem Beschlüsse beigetreten, die Ausführung soll baldigst vorge nommen und die darauf entfallenden Kosten von rund 12000 Mark dem ErneuernngSfond entnommen werden. Das Kolle gium wird um Mitentschließung zu diesem Rathsbeschlusse ersucht. Stadtv. Hammitzsch meint, die eingetretenen Mängel seien s. Zt. vom BauauSschusse vorausgesehen und von diesem auf den Eintritt derselben aufmerksam gemacht worden, jedoch ohne Erfolg. Wen aber treffe nunmehr die Schuld? Der Bauausschuß werde sich entschieden dagegen verwahren, der selbe sei früher nicht zu Rathe gezogen und auch über die jetzt vorzunehmenden Reparaturen nicht befragt worden. Stadtv. Schütze schließt sich dem Vorredner an. Stadtv. Heldner empfiehlt, bei der anscheinenden Dringlichkeit der Sache dem Rathsbeschlusse beizutreten, den Bauausschuß aber über den Grund der so schnell eingetretenen Reparaturbe- dürftigkeit zu hören. Nach weiterer Debatte, an der sich auch die Herren Stadträthe Grundmann und Bretschaeider betheiligen und in welcher mehrseitig die Schuld der so bald sich herauSstellenden Nolhwendigkeit der Reparaturen dem damaligen Stadtbaumeister Nitzsche zugeschoben wird, stimmt das Kollegium dem Rathsbeschlusse gegen die Stimme de« Stadtv. Pietschmann bei. Weiter beschließt das Kolle gium einstimmig, den Rath um Ermittelung Desjenigen zu ersuchen, den die Schuld trifft, daß die Dächer so bald reparaturbedürftig geworden sind. 2. Der Herr Vorsitzende trägt hierauf einen Auszug aus der auf das Jahr 18S5 abgelegten Rechnung der Spar kaffe zu Riesa vor. (Wir haben denselben bereits in gestriger Nr. d. Bl. zum Abdruck gebracht.) Das Kollegium nimmt Kenntniß von diesem Rechnungswerke. 3. Von einem Dankschreiben der Rathsbeamten (mit Ausnahme des zum Rathsvollzieher ernannten Expedienten Günther) für die ihnen vom 1. Januar 1896 ab gewährten Gehaltszulagen nimmt das Kollegium Kenntniß. 4. Hierauf folgt Weiterberathung des Haushaltplanes der Stabt Riesa auf das Jahr 1896 von Conto 26 bis Conto 43 der Stadthauplkasse und der Anhänge I II und III zu derselben. Die einzelnen Contcn werden debattelos an genommen, nur bei Conto 31 „Außerordentlicher Aufwand sür Straßenbau" entspinnt sich eine längere Debatte. Die Einstellung von 6000 Mark als erste Rate zur Fortsetzung der Pflasterung in der Kastanienstraße ist auf Vorschlag des Finanzausschusses vom Rathe auf das Jahr 1896 zurückge- zog«n. Dagegen sind zur Herstellung der verlängerten West straße vom Schlachthose nach dem Privatgüterbaynhofe 6000 Mark in dieses Conto eingestellt. Stadtv. Starke bemerkt hierzu, daß der Bau dieser Srraße im Bauausschuß berathen sei und empfiehlt Annahme der Einstellung de« Betrages. Stadtv. Heinrich kann eine Verpflichtung der Stadt zum Bau dieser Straße nicht erkennet:. Stadtv. Barth wünscht den Bau wenigstens ins Auge gef ßt zu sehen und schlägt Ein stellung einer ersten Rate vor. Stadtv. Richter steht dem Baue nicht verneinend entgegen, wünscht jedoch Aufschub bis wenigstens nächstes Jahr. Stadtrath Bretschneider ersucht um Genehmigung der Vorlage und begründet dieselbe mit Aufschließung des in jener Gegend al« Bauareal für Fabriken günstig gelegenen Landes, wodurch der Stadt bedeutender Nutzen zugeführt werde. Stadtv. Hammitzsch bezweifelt eine Ansiedlung von Fabriken in bezeichneter Gegend. Stadtv. Förster befürwortet die Einstellung der 6000 Mark. Stadtv. Braune hält den Bau der Straße nicht gerade für dringend nothwendig, doch aber für wünschenSwerth. Stadtv. Heinrich: Andere Bürger hätten die Straße selbst bauen müssen; man solle vermeiden, daß gesagt werde, die Bürger werden ver schieden behandelt. Vorerst möge man andere Unterlagen beschaffen. Stadtv. Starke: Unterlagen seien nicht nothwen dig; man möge einen Baufond ansammeln und deshalb eine erste Rate in den HauShaltplaN einstellen Stadtv Heldner frägt an, ob die Straße mit den cooo Mark fertig berge- stellt «erden soll. Stadtrath Bretschneider hält diese 6000 Mark für genügend, da eine Pflasterung der Straße hier nicht nothwendig sei. Redner giebt seiner Meinung, daß der städtische Bauplan mit der Maxstraße abzuschließen sei, Aus- druck. Die Einstellung von 6000 Mark zum Bau der ver längerten Wcststraße wird hieran' mit 8 gegen 7 Stimmen" genehmigt. Stadtv. Barth und Braune enrhalen sich hierbei der Abstimmung. — Stadtv. Heinrich bemerkt noch zu diesem Conto, es falle ihm auf, daß für Herstellung eines Fußweges an der Pausitzerftroße nach der neuen Kirche, der doch drin gend nothwendig werde, ein Betrag nicht eingestellt sei. Stadtv. Förster hält die Herstellung eines Fußweges ebenfalls für nothwendig. Redner betont, der Kirchenvorstand sei vom Stadtrathe gezwungen worden, an der Kirche Fußwege zu bauen, dieser aber scheine das nicht für nothwendig zu halten. Stadtrath Grundmann bemerkt, daß in dem nächstjährigen Haushaltplav eine Summe zu diesem Zwecke eingestellt wer den soll. Das Kollegium beschließt hierauf, dem Rathe in Erwägung zu geben, ob nicht mit Rücksicht auf die in diesem Jahre stattfindende Kircheinweihung die Herstellung eines Fußweges an der Pausitzerstraße bis zur Kirche angängig sei. — Zu Conto 43 „Anlagen", die von dem Finanzausschüsse in Höhe von 103007,50 Mark berechnet worden find und zwar vorbehaltlich endgültiger Feststellung, giebt der Herr Vorsitzende bekannt,. daß der Rath nach dem Vorschläge des FmanzauSschufscS die Ausschreibung der Anlagen nach dem einfachen Steuersätze beschlossen hat. Das Kollegium erklärt sich hiermit einverstanden. 5. Stadtv. Hammitzsch drückt noch seine Verwunderung darüber aus, daß die Abrechnung über den Schlachthofsneubau so in dte Länge gezogen wird. Stadtv. Förster tritt dem bei. Stadtv. Pietscha.ann meint, die Sache liege hier anders als bei anderen Bauten. Hier sei erst später noch ein zweiter Kessel beschafft und die Kühlanlage verbessert. Diese Kosten gehörten mit in die Abrechnung. Der Herr Vorsitzende sagt betreffs Abrechnung des Schlachthofsbaues eine Erinnerung an den Stadtraih zu. Ebenso zu der Anfrage des Stadtv. Hammitzsch über einen früher gestellten Antrag desselben aus Abänderung des OrtsstatulS betreffs Heranziehung de« Bau- ausschusse« zu sämmtlichen verkommenden Bauten und zu einer Anfrage des Stadtv. Förster betreffs der von demselben in vorletzter Sitzung des Kollegiums gestellten Frage wegen Verweigerung des Stodtverorvneten-Sitzungssaales zu den Sitzungen des KirchenvoistandeS. — Hierauf nach Vorlesung und Vollziehung des Protokolls Schluß der Sitzung r/,9 Uhr. — Der AufsichtSrath des hiesigen CreditvereinS wird der am 28. d. M. stattfindenden Generalversammlung die Bertheilung einer Dividende von 9°/<> (gegen 8«/« im Vorjahre) in Vorschlag bringen, gewiß rin erfreuliches Resultat. — Anläßlich und zur Feier des öOjähr.gen Militär- Dienstjubiläums Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg, hielt am vergangenen Sonntag Vie „Freie Vereinigung Kampfgenossen ll7O/7l für Riesa und Umgegend" im Restaurant zur „Elbterrasse" eine Versammlung ab. Vor steher Kamerad Krackau begrüßte die Er chiemnen und wies in einer Ansprache auf die militärische Laus >pn des hohen Jubilars und dessen Beteiligung an den Heldentaten 1870/71 hin, höchstdemselben schließlich ein b.-grist rr oufgenommenes dreimaliges Hoch widmend. Manche »eitere aber auch manche trübe Erinnerung aus dem Feldzuge 1870/71 und aus der Militärzeit wurde während der Versammlung von den Kameraden erzählt und verlief die letztere überhaupt in bester Weise. Im Laufe des Sonntag Nachmittag hatte man folgendes Begrüßungstelegramm an Se. Königl. Hoheit abgesandt: Sr. Königl. Hoheit Prinz Georg, Herzog zu Sachse» in Drei den. Die versammelten Mitglieder der „Freien Vereinigung Kampf genossen 1870/7! zu Riesa und Umgegend" senden hierdurch Ew. Königl. Hoheit zum heutigen JudtläumStage die ergebensten Grüße Der Vorstand. Krackau. Hierauf ist folgende Antwort eingeganqen: Herrn Krackau, Vorstand der „Freren Vereinigung Kampf genossen 187V/71-. Riesa. Im Auftrage Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Georg, Herzogs zu Sachsen, beehre ich mich den herzlichsten Dank sür die Höchstoemse den anläßlich des SOjährigen Mililär - Dienst - Jubiläums dorgebrachten Glückwünsche auszusprechen. Krug v Ridda, Rittmeister und Adjutant. — Vergangene Nackt ist der Elbftrom auch hier au» seinen Ufern getreten und hat das Elbquai überfluthet, doch ging der Strom bereits im Laufe des Tages zurück. Irgend welche Gefahren hatte die Hochfluth nicht im Gefolge. — Bei der gestern hier erfolgten Wahl eines ^weltlichen M tgliedes zur Landessynode ist Herr Oberamtsrichter Scheurfler in Großenhain gewählt worden. — Mit der bisherigen Witterung de- März zufrieden zu sein, hat man wirklich keine Veranlassung. Ern unheim licher Sturm beult fast unausgesetzt durch die Straßen und Regen- und Schneeschauer wechseln mit einander ab. Der Winter will noch immer beweisen, daß der „holde Lenz" noch nicht ihn aus dem Felde geschlagen. Trotzdem mehren sich doch unt jedem Tage die Frühlingsboten, und als einen sol chen überbrachte man uns heute Mittag wiederum ernen bunten Schmetterling, der sich im Garten der unteren Stadt munter getummelt hatte. — Die diesjährige Dresdner Fahrradausstellung in der großen Radfahrbahn des Herrn Bernhardt, Reitbahnstraße 18, wird nächsten Sonnabend, den 14. März, Vormittags 11 Uhr eröffnet und verspricht nach den bereits eingegangenen An meldungen sehr reichhaltig und vielseitig zu werden. Auch die damit verbundene Berloosung findet im Publikum leb haften Anklang. — Am 9. dss. MtS. hat eine abermalige Ausloosung Königlich Sächsischer Staat-papiere stattgefunden, von welcher die 3 °/o StaatSschulden-Kassenscheine vom Jahre 1855, »in gleichen die am 1. Juli 1896 mit 12°/o Prämienzuschlag rückzahlbar werdenden 4«/, sächsisch-schlesischen Eisenbahnaktien bettoffen worden sind. Die Inhaber der genannten StaatS- papiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufüzen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger ve öffentlicht, auch bei sämmtlichen Be zirkssteuer-Einnahmen und Gemeindevorständen des Lande« zu Jedermanns Einsicht ausgelegt werden.' Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen auSgeloosten, bez. gekündigten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele In teressenten zu ihrem Schaden die Ausloosung übersehen. Es können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrthume hinzugeben, daß, so lange sie Zins scheine haben und diese unbeanstandet eingelöst werden, ihr Kapital unge kündigt sei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsenlirten Zinsscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Ver zinsung auSgelooster oder gekündigter Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stattfindet, so wer den die von den Betheiligten in Folge Unkenntniß der Aus- loosung zu viel erhobenen Zinsen seiner Zeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachtheile sich dte Ju- Haber von Staarspapieren nur durch regelmäßige Einficht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der restirenden Nummern) schützen können. — Ein Lehrvertrag hat, einer Entsckeidunz des Reichs gericht« zu folg-, keine verbindliche Kraft, wenn der Lehrling zur Erlernung des betreffenden Handwerks unfähig ist, auch wenn diese Unfähigkeit bereits zur Zeit der Eingehung des Lehrvertrages vorhanden gewesen und nicht er: nachträglich eingetretcn ist. Diese Annahme folgt aus den Grundprinzi pien de° Vertragsrechtes, daß über unmögliche Leistungen Verträge nicht geschlossen werden können. * Meißen. An der hiesigen Landwirthschaftlichen Schule nimmt der 1. Th eil des diesjährigen WinzereursuS, für welchen bereits über 20 Anmeldungen vorliegen, Donners-
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