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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189601240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-01
- Tag1896-01-24
- Monat1896-01
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1896
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« « d Anzeiger Mtblall und Anzeiger). Telegramm-Adresse „Tageblatt", Riesa. Amtsötatt Fernsprrchstelle Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. IS. Freitag, 24. Januar 1896, Abends. 49. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung m den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unsere Träger srei inS HauS 1 Mark 50 Ps., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch den Briefträger frei tnS Hau» 1 Mark 65 Pf. Auzetgeu-Auuahme für die Numu er de» Ausgabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riela. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße 59. — Für die Redactton verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers soll Montag, den 27. Januar dies. Js. von Nachmittags 5 Uhr ab in den Räumen des Hotel Münch Hierselbst ein M kvSlMLkL W abgehalten werden. Alle patriotisch gesinnten Herren der Stadt nnd ihrer Umgegend werden zur Theilnahme an dieser Feier mit dem Ersuchen ergebenst eingeladen, ihre Betheiligung bis znm 25. Januar in den auf der Rathskanzlei und im Festlokal ausliegenden Listen einzutragen. Ter Preis eines Gedeckes (einschl. Musik) ist ans 3,50 Mk. festgesetzt. Riesa, am 21. Januar 1896. Heldner, Amtsgerichtsrath. Klötzer, Bürgermeister. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Handarbeiters Gustav Moritz Pinkert in Riesa, welcher bisher Handel mit Materialwaaren betrieben hat, wird heute am 23. Januar 1896, Nach mittags 5 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Fischer in Riesa wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 20. Februar 1896 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkurs ordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 22. Februar 1896, Vormittags 11 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 29. Februar 1896, Vormittags 11 Uhr ' — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den For derungen, für welche sic-aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 18. Februar 1896 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Riesa. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber Säuger. Staatlich unterstützte Dampferlinien. * Dem Reichstage wird in Kurzem ein Gesetzentwurf zu- i gehen, nach welchem der Rcichszuschuß zu den Dampferlinicn , nach Ostasien re. erhöht und die Zahl der Fahrten vermehrt < werden soll. l Die Subvention gewisser Dampferlinicn besteht jetzt zehn ! Jahre und man wird anerkennen müssen, daß sie sich im Großen j und Ganzen gnt bewährt hat. Andere Staaten waren mit j solchen Subventionen ihrer Dampfer dem Deutschen Reiche mit j einem zur Nachahmung reizenden Beispiele vorangegangen. Im Jahre 1885 schuf auch die Reichsregierung mit Zustimmung des Reichstages neue regelmäßige Dampferfahrten durch einen Vertrag, der mit dem Norddeutschen Lloyd in Bremen, der größten deutschen Schiffahrtsgesellschaft, abgeschlossen wurde. Durch diesen Vertrag wurden dem Lloyd auf fünfzehn Jahre vier Millionen Mark jährlich als Zuschuß zugesichert für Ein richtung bestimmter Dampferlinien nach Ostafrika, Ostasien und Australien. Im Jahre 1893 wurden die Zweiglinien im Mit- > tclländischen Meere und nach Samoa als nnpraktisch aufgehoben. ! Unzweifelhaft haben diese subventionirten Dampferlinien ! den deutschen Verkehr namentlich mit Ostasien, diesen für den Wettbewerb der europäischen Industrien wie für die Weltpolitik in jüngster Zeit so hochwichtig gewordenen weiten Gebieten, sehr gehoben; sic haben dem deutschen Namen und der deutschen Flagge, entsprechend der Bedeutung des neuen Deutschen Reichs, in fernen Ländern erhöhte Geltung verschafft, der deutschen In dustrie durch Erleichterung der Ausfuhr und durch große Auf träge an den Schiffsbau u. s. w. viel Anregung und Verdienst gegeben. Nach den amtlichen statistischen Daten ist von 1888 i bis 189 t der Gesammtverkehr der beiden subventionirten Linien j nach Ostasien und Australien dem Gewichte nach um 108'/, pCt., dem Werthe nach von 74'/, auf 151'/, Millionen Mark gestiegen, hat sich also mehr als verdoppelt. Die Aktiengesellschaft Norddeutscher Lloyd ihrerseits hat, wenn schon selbstverständlich die ihr übertragenen Neichs-Sub- ventionslinien ihr Ansehen moralisch wesentlich gehoben und ihr damit auch indirekt materiell genützt haben, finanziell bis her bei der Sache kein gutes Geschäft gemacht. Bis 189L hatte der Lloyd bei den Subventionslinien erhebliche Verluste, in den letzten Jahren besserte sich durch Einstellung größerer Dampfer u. s. w. das Ergebniß. Im Ganzen ergaben sich für den Lloyd aus den neun ersten Betriebsjahren etwa 700 000 Mk. Verlust, der sich bedeutend höher stellt, wenn man die da bei nicht berechneten nöthigen Abnützungen und Abschreibungen an Schiffsmaterial rc. berücksichtigt. Der Vertrag mit dem Lloyd zu den gegenwärtigen Bedingungen läuft noch bis zum Jahre 1900. Daß die Einrichtung der deutschen Subventionslinien auch über diese Frist hinaus beibehalten und nach Bedarf ausge staltet werden muß, ist keine Frage. Wohl aber kann fraglich sein, ob jetzt schon, vor Ablauf des Vertrags, eine Aenderung geboten ist. Dafür spricht, daß schon jetzt unser stark gewach sener Waarenverkehr nach Ostasien eine Vermehrung der Fahrten Wünschenswerth erscheinen läßt und daß gerade nach dem ja panisch-chinesischen Krieg für Deutschland die vollste Ausnutzung aller wirthschaftlichen Chancen im fernen Osten das natürlichste Pflichtgebot ist. Anderseits haben sich ohnedies für den Nord deutschen Lloyd wie gesagt, die finanziellen Ergebnisse bereits gebessert und versprechen weitere Besserung. Auch ist es prin zipiell nicht ohne Bedenken, von Staatswegen allzusehr unter stützend auf Gebieten einzugreifen, die eigentlich der Privat unternehmung überlassen bleiben sollten. Thatsächlich haben andere Länder, so besonders Frankreich und die Ver. Staaten mit ihrer künstlich gewollten Ausziehung der überseeischen Schiff fahrt schlechte Erfahrungen gemacht. Auch wird für andere deutsche Schiffahrtsgesellschaften, die aus eigener Kraft gleich falls wesentlich zur Hebung unserer Ausfuhr rc. beigetragen haben, die Konkurrenz erschwert, je höhere staatliche Subvention der Lloyd erhält. Von Hamburger Reederkreisen, die von Anfang an nur auf eigenen Füßen stehen wollten und von jeher die Reichs unterstützung ablehnten, wird denn auch jetzt eine Erhöhung derselben für den Lloyd bekämpft. Reichsregierung und Reichs tag werden daher ernstlich zu erwägen haben, ob jetzt schon eine Aenderung des Vertrages mit dem Norddeutschen Lloyd im Sinne einer Erweiterung des subventionirten Betriebes und demgemäß ein größerer Reichszuschuß rathsam ist. Der ziem lich erhebliche materielle Verlust des Lloyd, trotz des Zuschusses, zeigt die Zweckmäßigkeit, ja Nothwendigkeit des letzteren; aber auch die gesunde Entwickelung anderer deutscher Schiffahrts firmen, die nicht subventionirt werden, erheischt. Berücksichtigung. T<y«ieschichte. Deutsche- Reich. Bezüglich der Meldungen von einer neuen Marineoorlage verlautet von anscheinend gut unterrichteter Seite neuerdings folgendes: Es ist ganz un zweifelhaft, daß an der maßgebenden Stelle der Bau ver schiedener großer, gepanzerter Kreuzer für eine unumgängliche Nothwend,gleit gehalten wird, wenn die deutsche Flotte nicht - allein im Ernstfälle, sondern auch in FrtedcnSzeiten ihre Aufgabe erfüllen soll. Diese Ueberzsugung stammt aber nicht erst von heute oder gestern. Sie lag bereits dem Bortrage zu Grunde, den der Kaiser vor einem Jahre ia der Kriegsakademie über den chinesisch.japanischen Krieg ge- halten hat. Daß sie in unseren Marinekreisen ebenfalls schon seit längerer Zeit getheilt wird und durch die Er fahrungen jene» Seekrieges neue Nahrung erhalten hat, steht auch außer Frage. In unserem Auswärtigen Amte findet sie nicht minder entschiedene Vertreter, da man gerade dort bei verschiedenen wichtigen Fragen der jüngsten Vergangen heit den Mangel an geeigneten Kriegsschiffen schwer em pfunden hat. Dagegen soll es bisher nicht in demselben Maße gelungen sein, die anderen größeren Bundesregierungen davon zu überzeugen, daß das Reich ohne eine erhebliche Anzahl neuer Panzerkreuzer nicht länger auskommen könne. Namentlich bei süddeutschen Regierungen sollen ernste Be denken dagegen obwalten. Man ist dort der Meinung, daß sich im gegenwärtigen Reichstage für so gewaltige Forderungen keine Mehrheit finden würde und daß etwaige Neuwahlen hieran nichts ändern könnten. So ist, wie versichert wird, der augenblickliche Stand dieser Angelegenheit. Sie ist dem. nach über die Vorbesprechungen noch nicht hinausgekommen. Für den weiteren Gang wir" es nunmehr zunächst darauf ankommen, ob es gelingen wird, diesen gewichtigen Wider spruch zu besiegen. Dann erst wird man sich an den leitenden Stellen darüber schlüssig machen, ob man dem Reichstage noch in der gegenwärtigen Tagung eine bezügliche Vorlage machen oder damit bis zum nächsten Jahre warten solle. ES wird vielfach die Ansicht vernommen, daß man das Eisen schmieden müsse, so lange es von der TranSvaalsrage noch heiß sei. Gestern Abend 7 Uhr fand beim Kaiserpaar im könig- lichen Schlosse ein Diner statt, zu dem die Botschafter mit ihren Gemahlinnen geladen waren. Der englische Botschafter Lascelles und der Militär-Attache Oberst Swaine waren wegen der Trauer am englischen KönigShofe nicht erschienen. Zur Rechten des Kaisers saß Madame Herbette, zur Linken Frau v. Szoegyeny-Manch. Der Entwurf eines EinführungSgesetzeS zum Bürgerliche« Gesetzbuch, wie er gestern vom Bundesrath angenommen ist, zerfällt in vier Abschnitte. Aus dem ersten Abschnitt, der allgemeine Vorschriften enthält, ist hervorzuheben, daß gleich zeitig mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch ein Gesetz über Aenderungen des Gerichtsverfassungsgesetzes, der Eivilprozeß- ordnung und der Konkursordnung, ein Gesetz über die Zwangsversteigerung und die Zwangsverwaltung, eine Grund- vuchordnung und ein Gesetz über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit in Kraft treten soll. Ferner ist Bedeutung, daß als Bundesstaat im Sinne des Bürger lichen Gesetzl ich- und de- EinführungSgesetzeS auch Elsaß- Lothringen gilt. Der zweite Abschnitt behandelt das Der- hältniß des Bürgerlichen Gesetzbuchs zu den ReichSgesetzcn. Deren Vorschnfteu treten insoweit außer Kraft, al» sich au» dem B crgerltchen Gesetzbuch oder dem EinführungSgesey die Aufhebung ergievt. Im einzelnen werden dann mannigfache
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