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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189602084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-02
- Tag1896-02-08
- Monat1896-02
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1896
- Autor
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und Anzeiger Metlatt md Ayelger). Telegramm-Adresse sL I FU A 'N Fenesprrchstelle „Tageblatt", Riesa. AAß. H.VKIL'U'H-H. Rr. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts nnd des Stadtraths zu Riesa. I- SS. Sonnabend, 8. Februar 1896, Abends. 49. Jahr-. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta- Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung m den Expeditionen tn Riesa und Strehla oder durch unsere Träger frei in» Hau» 1 Mart SO Ps., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 28 Pf., durch den Briefträger frei tn» Hau» 1 Mark SS Pf. Auzetgtn-Ammhme für die Nummer de» Ausgabetages bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich tn Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstrahe 59. — Für die Redactton verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Bekanntmachung, die Vertilgung der Obstbaumschädlinge betreffend. Die jetzige Zeit erscheint insofern zur erfolgreichen Bekämpfung der Obstbaumschädlinge besonders geeignet, als in Folge des blätterlosen Zustandes der Bäume die Brut der schädlichen Schmetterlinge leicht sichtbar ist. Zu den Letzteren gehören insbesondere: 1. der Woldafter, dessen Nachwuchs in Form kleiner Raupen in zusammengesponnenen und deshalb in die Augen fallenden dürren Blättern an den Zweigen überwintert, 2. der Riugelfpiuner, welcher seine Eier perlschnurenartig in 14—16 leicht sichtbaren Reihen um dünne Aestchen absetzt, und 3. der TchwammsPinner, welcher seine Eier an Obstbäumen, Mauern und Zäunen in daumendicken, feuerschwammähnlichen braunen Gebilden ablegt. Die Vernichtung geschieht am besten durch Abschneiden, beziehentlich Abkratzen und Verbrennen des Abfalles. Zu schonen dagegen sind die in geringen zusammengespvnneneu Mengen häufig zu findenden, länglichen, kleinen, 2—3 Millimeter langen seidenartig gelb oder weißlich glänzenden 'Cocons, welche die Larven nützlicher Schlupfwespen beziehentlich Jchneumoniden enthalten. Im Hinblick auf das obwaltende volkswirthschaftliche Interesse an der Vertilgung der genannten Obstbaumschädlinge werden die Besitzer von Obst- und Fruchtbäumen angewiesen, auf rhren Grundstücken die hiernach erforderlichen Vernichtungsarbeilen vorzunehmen, mit dem Be merken, daß etwaige Säumigkeit in dieser Richtung gemäß 8 368 Ziffer 2 des Strafgesetzbuchs mit Geld bis zu 60 Wik. oder mit Haft bis zu 14 Tagen werden geahndet werden. Die Ortspolizeibehörden werden angewiesen diese Anordnung noch im Wege der amtlichen Verkündigung besonders bekannt zu machen, deren Befolgung zu überwachen und gegen etwaige Säumige unnachsichtlich mit Strafverfügungen vorzugehen. Großenhain, am 4. Februar 1896. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 347. L. v. Wilucki. Mke. Bekanntmachung. Der unterzeichnete Rath beabsichtigt, die diesjährigen GruSnutzuugen in den kommun- lichen Gärten, auf dem sogenanten Zehnigt und auf der Wiese hinter der Wasserkunst zu verpachten. Die Bedingungen werden auf Verlangen auf der Rathskanzlei bekannt gegeben werden woselbst auch jede gewünschte Auskunft ertheilt werden wird. Pachtofferten sind bis zum IS. Februar dieses Jahres anher einzureichen. Riesa, am 3. Februar 1896. Der Rath der Ztadt daselbst Klötzer. L^__ Bekanntmachung. Diejenigen Personen, welche im laufenden Jahre Anschluß an das Fernfprechnetz zu er halten wünschen, werden ersucht, ihre Anmeldung recht bald, spätestens aber bis zum 1. März zu bewirken. Anmeldungen nimmt das Kaiserliche Postamt in Riesa entgegen. Auf die Herstellung der Anschlüsse im laufenden Jahre kann nur dann mit Sicherheit gerechnet werden, wenn die Anmeldungen bis zu dem oben angegebenen Zeitpunkte erfolgen. Dresden, 5. Februar 1886. Der Kaiserliche Ober-Postdireetor. n. 1423 Haike. * Es sollen 1. die Lieferung von ungefähr S5VV kx Petroleum, 2. die Räumung und Abfuhre des Inhalts der Asche-, Kehricht», Latrine«», Mküveru», und Senkgruben und 3 die Kohlen- re. Fuhren vergeben werden. Bedingungen liegen hier aus. Angebote sind bis 10. dss. Mts. zu 1. 10, zu 2. 10,15, zu 3. 10,30 Vormittags versiegelt, gebührenfrei und mit entsprechender Aufschrift anher zu senden. Die Eröffnung erfolgt in Gegenwart der erschienenen Bewerber. Truppenübungsplatz Zeithain, am 1. Febr. 1896. Königliche Garnison - Verwaltung. Bekanntmachung. Die unterzeichnete Stelle sucht für einige Monate einen Kaffenbote« and Gelber hole». 75 Mk. Gehalt monatlich, 300 Mk. Kaution. B:werbungsfrist 8 Tage. Riesa, am 8. Februar 1896. Der Vorstand der Ortskrankenkasse. R. Abeudroth, Vors. Rhodes. Was für ein Mann ist der vielgenannte Cecil Rhodes, der jetzt nach England zurückgelangt ist, der bisherige englische Statthalter in der Kapkolonie? Er soll jetzt an dem großen Unrecht, das an den Buren verübt werden sollte, ganz allein die Schuld tragen. In England sucht man Jamesons uner hörtes Vorgehen immer mehr zu entschuldigen, und schon da durch wird die größere Verantwortung auf Rhodes gewälzt, der in Kapstadt regierte. Ein dem Hamb. Korr. aus London zugehender Privatbrief spiegelt das deutlich wieder und ent wirft von Jameson geradezu ein glänzendes Bild, bezeichnet ihn als eine vollkommen ehrenwerthe Persönlichkeit, der sich überall Achtung und Liebe erworben habe und der nun wohl eine mildere Beurtheilung verdiene. Ganz anders klingt das Lied, das in einem zweiten Briefe, welchen der Hamb. Korr. von einem seit 25 Jahren in der Kapkolonie besonders ange sehenen Deutschen veröffentlicht, über Sir Charles Rhodes ge sungen wird. Es heißt in diesem Briefe: „Man macht sich keine Vorstellung, wie heftig die Er bitterung gegen Rhodes ist. Jeder Südafrikaner, jeder billig ! denkende Engländer macht ihn verantwortlich für das vergossene I Blut. Der Chartered Company müßte der Königliche Freibrief ' entzogen nnd Rhodesia eine britische Kronkolonie werden. Diese Forderung sollte besonders von den Nachbarn der Company, von Deutschland, Portugal und dem Kongostaate unterstützt werden, welche nach dem Vorgänge mit Transvaal jeden Augen blick Friedensstörungen erwarten können. Jetzt sind für uns auch alle Zweifel geschwunden, daß Cecil Rhodes dem Hottcn- tottenhäuptling Hendrik Witboi Waffen und Munition zum Kampfe gegen die Deutschen, ebenso daß er Gungunhama Kriegsmaterial gegen die Portugiesen, wie diese immer behaupteten, geliefert hat. Die Mächte sollten die Un abhängigkeit und Integrität Transvaals wie die Belgiens ga- rantiren; so würden die stets bedrohten Buren endlich Ruhe haben. Wer nur einigermaßen die schonungslos vorgehende Art der englischen Politik in Südafrika kennen gelernt hat, ist überzeugt, daß S üdafrika überhaupt nicht zur Ruhe kommen kann, jo lange das jetzige Suzeränitätsverhältniß besteht. Es ist zu fürchten, daß da» nicht der letzte Angriff der Engländer aus die Freiheit Transvaals war. Vergessen darf man nicht, daß vr. Jameson Ritter des Bath-Ordens ist und daß er mit einer Truppe, die der Königin von England den Fahneneid geschworen, unter Vorantragung der Königlich bri tischen Flagge in die Südafrikanische Republik eingefallen ist." Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Der Kaiser ordnete an, daß zur Erleichterung des Wiederausbaues des Marktflecken» Brotte rode durch die Eisenbahn-Brigade eine Feldbahn aus dem Armee-Feldmaterial alsbald hergestellt werde. Die Feldbahn soll ermöglichen, das zum Wiederaufbau nöthige Material schnellstens heranzuführen. — Der Kaiser traf gestern Vor mittag 9^/2 Uhr mit dem Generaladjutanten General- Lieutenant v. Plessen, dem Hofmarschall Freiherrn von und zu Egloffstein, dem Generalarzt Dr. Leuthold und dem Flügeladjutanten Oberst von Engelbrecht und Oberst von Moltke in Oldenburg ein. Die Beisetzung der Leiche d r Großherzogin fand Vormittags 10 Uhr statt. Der Feier wohnten der Kaiser, die Prinzessin Albrecht von Preußen, die Großfürstinnen Alexandra und Wera von Rußland, der Fürst von Schaumburg, Prinzessin Therese von Altenburg, die Prinzen Ernst von Altenburg und Friedrich von Mei ningen, Prinz Heinrich von Stolberg, die Herzöge Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin und Friedrich Ferdinand von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, sowie die Mitglieder der herzoglichen Familie bei. X Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht heute einen Erlaß des Kriegsministers, betreffend die vorzeitige Veröffentlichung des Amnestie-Erlasses durch den „Vorwärts". Der Erlaß stellt fest, daß nach dem Ergebniß der DiSciplinar-Unter- suchung das Verschulden eines Angehörigen des Kriegs ministeriums ausgeschlossen sei. Zur Veröffentlichung wurde ein am 16. Januar Nachmittags in die Redaktion des „Vor wärts" gebrachtes, anscheinend in der Druckerei von Mittler L Sohn entwendete» Exemplar des Armee - Verordnungs blattes benutzt. Die Disciplinaruntersuchung wurde daher niedergeschlagen und wegen Einleitung des Strafverfahrens das Erforderliche veranlaßt. An nicht amtlicher Stelle bringt der „Reichsanzeiger" sodann die Darstellung der Er gebnisse der Untersuchung, worin c» heißt: „Am 16. Januar, Abends 7 Uhr gab «in Unbekannter ein Exemplar des „Armee-Verordnungsblattes" in die Redaktion des „Vor wärts" ab. Der Unbekannte kam am 17. Januar wieder und bat, ihn nicht zu verrathen, da in der Druckerei von Mittler <L Sohn eine strenge Untersuchung eingeleitet sei. Hieraus folgt, daß der Ueberbringer des entwendeten Blattes ein bei dieser Firma Beschäftigter gewesen sein müsse, da er sonst von einer eingeleiteten Untersuchung nichts habe wissen können bezw. nicht davon betroffen sein konnte. Der Sach verhalt sei dann durch die Aussagen der Redakteure de» „Vorwärts" bis jetzt dahin klargestellt worden, daß die An gehörigen des KriegsministcriumS von jeder Schuld.entlastet seien und daß ein Diebstahl bei Mittler L Sohn vorge kommen sei. Die gcstrige Generalversammlung des Vereins deutscher Zeitungsverleger beschloß, sich der Petition des Vereins Ber liner Presse an den Reichstag in Sachen des ambulanten Gerichtsstandes der Presse anzuschließen und in Sachen des unlauteren Wettbewerbes und der Schwindelannoncen gleich falls eine Eingabe an den Reichstags zu richten. Bei der Berathung des Etats des Auswärtigen Annes in der Budgetkommission erklärte Staatssekretair v. Marschall: Dem Reichstage gehe in dieser Session keine über den gegen wärtigen Etat hinausgehende Forderung für Marinezwecke zu. Die Frage nach einer stärkeren Vermehrung der F'otte bilde seit Langem den Gegenstand von Erwägungen seitens des betheiligten Ressorts. Der Zeitpunkt, wann derselbe abgeschlossen werden könnte, sei noch unbestimmbar. Das Ergebniß werde seiner Zeit den Regierungen und dem Reichs tage unterbreitet werden und würde Klarheit gewähren über die Bedürfnißfrage der angestrebten Ziele und der finanziellen Mittel, welche gegenwärtig und zukünftig an einmaligen und fortdauernden Ausgaben erforderlich sein würden. Vom Standpunkt der auswärtigen ienfte könne vorläufig nur betont werden, daß das Bedürfniß nach Vermehrung der Flotte, insbesondere der Kreuzer seit dem Vorjahre erheb.ich vermehrt sei; dies beruhe nickt etwa auf Senderungrn der überseeischen oder auswärtigen Politik, und solche sei weder eingetreten noch beabsichtigt, vielmehr seien die im Vorjahre entwickelten, vom Reichstage «"billigten Geiicht-pankte maß gebend geblieben. Es handele >.ch v .'mehr darum, die Sicher- heit der Colonien zu erhallni m.d zu befestigen und die deutsche Autorität daselbst zur Geltung zu bringen, sowie darum, die überseeischen Iw ressen, vo mhmlich drS Handel« und der Schifffahrt, nack Magg'oe der Verträge wirksam zu schützen. Eine Steigs U'tg des Bedürfnisses entspringe
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