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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189602140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-02
- Tag1896-02-14
- Monat1896-02
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1896
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Beilage z«m „Riesaer Tageblatt^. ^SW» m» »ettn» Mi Sa,»«, » »tntsnttch k» »»«ja, — MM MtznM» MmMWMchrEA«»«»» GH«»t » M»ß» 2 Freitag, 14. KeSrner 1896, Ateud». 4». Jahr,. Die neue Wahlgesetzvorlage. Die zweite Sammer setzte gestern die allgemeine Bor- berathuaa über da» Sönigl. Dekret Nr. »1, die Gesetzent würfe, Wahlrechttabäoderung betreffend, fort. Zunächst er griff Bizepräfident Seorgi da» Wort und widerlegte zuerst die vorgestrigeu Ausführungen de» Abg. Schubert. Die Vorlage vertrete gerade die Interessen de» Mittelstand«», der al» zweite Klaffe da» Zünglein der Waage bilden werde. Sine Erhöhung de» Zensus, der Schubert nicht abgeneigt ge wesen sei und die der Regierung doch eigentlich nach der historischen Entwickelung der Dinge näher gelegen hätte, wäre wahrhaft reaktionär gewesen und man sei der Regierung dankbar, daß sie auf eine solche Erhöhung de» Zensu» nicht gekommen sei. Die Sozialdemokratie habe am Mittwoch wie gewöhnlich zwei Gesichter gezeigt: rin friedlich-harmlose« und ein drohend revolutionäres. Da» friedlich harmlose Gesicht sei freilich nothwendig gewesen, um alle die Anführungen von Entrechtung, Klaffenpolittk und Vergewaltigung vorbringen zu können. Wenn Geyer die Nationalliberalen als LandeS- »erräther verdächtigt habe, so werde damit nicht »erwischt werden, daß die Sozialdemokratie sich immer zu den Feinden de» Vaterlandes gehalten habe, jede Ausgabe für Stärkung des Reiche» al» verdammeoSwerthen Militarismus bezeichne und bei jede« Konflikt mit dem Auslande auf dessen Seite stehe. Der Borwurf, daß mit dem Entwurf Klaffenpolitik getrieben werde, sei unwahr, und zu diesem Vorwurf« seien die am wenigsten berechtigt, die offen erklärten, nur Klassen politik zu treiben und in Feindschaft gegen einzelne Klassen zu leben. Schließlich beantragte Abg. Georgi die Ueber- weisung des Entwurfs an die SesetzgebungSdeputation. Hiernach sprach Abg. Stolle-Gesau gegen den Ent wurf und tadelte insbesondere, daß die indirekten Steuern bei Ermittelung des SteuerbetrageS außer Acht gelassen würden. Abg. Prei bisch begründete, warum er entgegen der Mehrzahl seiner nationalliberalen Parteigenoffen gegen die Vorlage stimmen werde: er halte den Entwurf nicht für nothwendig und, da er die Agitation vermehren und Miß- muth erregen werde, für schädlich. Namens der Minderheit der nationalliberalen Partei, der Abgg. Rollfuß, Richter- Großschönau, Kästner und Preibisch erklärte Abg. Roll fuß aus den von Preibisch angeführten Gründen den ablehnenden Standpunkt dieser Minderheit, die für eine Ueberweisung des Entwurfs an die GesetzgebungSdeputation stimmen werde, in der Hoffnung, daß ihre Vorschläge doch noch vielleicht Be- rücksichtigung finden würden. Hiernach trat Abg. Matthes sehr warm für die Vorlage ein, nährend Abg. Th euer- körn sich dagegen aussprach. Weiter behielt sicb Abg. Huste seine endgiltige Entschließung bis nach Rückkehr des Entwurfs aus der Deputation vor. Abg. Dr. Minckwitz hielt das Gesetz für un annehmbar. Der Antrag der Regierung sei ihm überraschend gekommen. Redner wandte sich in seiner weiteren Rede gegen das neue Gesetz. Abg. Behrens: Er habe erst schwere Bedenken gehabt, da er glaubte, daß durch das Classensystem der Mittelstand in seinen Rechten geschädigt werde, doch heute sei er im Prinzip mit dem Gesetz einig, trotzdem er kein f Freund des indirekten Wahlrechtes sei. Die Erfolge, die f man mit dem dircctcn Wahlsystem im Reichstage gehabt, f könnten ihn nicht ermuthigen, für das direkte Wahlsystem f zu stimmen, denn der Reichstag stehe schon lange nicht mehr j auf der Höhe, auf der er stehen sollte. Für ihn würde die l Sache noch ganz anders liegen, wenn di« hier mit sitzenden ' sozialdemokratischen Abgeordnete» auch wirklich« Vertreter der Arbeiter wären. Hier erhob sich rin Tumult bei den Sozialdemo kraten, da dieselbendem Redner verschiedene Aeußerungrnzuriesen. Abg. vebreuS wandte sich weiter in scharfen Ausdrücke» gegen die sozialdemokratischen Abgeordnete«. Abg. Schubert lRef.): Zur »eiteren Besserung unserer politischen und sozialen Lage gehöre entschieden die Regsamkeit, doch werde durch das neue Wahlgesetz diese Regsamkeit unter den Ar beitern erstickt und man könne keinen Einfluß «ehr auf die gutgesinnten Arbeiter au-üben. Er könne die Annahme dieser Vorlage nur al« vrrhäugnißvoll bezeichnen. Abg. Horst (cons.) wandte sich gegen den Abgeordneten Theuer- korn und gegen die Sozialdemokraten. Abg. Fräßdorf (Soz.) erklärte sich gegen de» Ausspruch des Abg. Niet hammer, der gesagt habe, die jungen Leute unter 21 Jahren würden von der Sozialdemokratie verhetzt. Die ganze Vor lage sei ein Lvmpliment an die Sozialdemokratie, denn die Regierung habe sich damit bankerott erklärt und könne mit ihre« anderen Kampfmitteln gegen die Sozialdemokratie nicht- mehr ausrichten. In Dresden trete kein anderes Organ für die Vorlage ei« al» die Hofrathspresse auf der Mattenstraße und das von der Bevölkerung bezahlte „Dresd ner Journal", die Dresdner Bevölkerung sei jedoch gegen die Vorlage. Wer zur ersten Elaste gehöre, der möge auch länger beim Militär dienen und im Kriege vorgestellt werden und die Wähler dritter Elaste hinter dieselben. Durch die Vorlage können höchstens die sozialdemokratischen uud refor merischen Abgeordneten aus der Kammer e.itsernt werden. Die Sozialdemokratie würde dann gegen die Wahl agitircn I und das Gesetz zu dircreditiren suchen. (Unruhe ,m Hause.) Die Sozialdemokraten würden nicht für eine Deputations überweisung stimmen. Der ganze Gesetzentwurf sei ein Raub an den Rechten dcs Volkes und die Sozial- demokraten würden dafür sorgen, daß die Regierung diesen Raub nicht in Frieden genießen könne. Abg. Dr. Mehnert-DreSden wandte sich gegen die Ausführungen des Abg. Schubert und beleuchtete die Eintheilungsart der Wähler, die der Genannte vorzuführcn beliebt habe. In scharfer Weise polemisirte er dann gegen das Gebühren der Sozialdemokraten den Arbeitern gegenüber und rief ihnen zu: „Ihnen (den Sozialdemokraten) kommt es gar nicht darauf an, war aus den Wählern wird I" Dann geißelte er dieselben als Retter der Cultur, indem er verschiedene Ausführungen Liebknechts verlas, die dieser in den 70 er Jahren gemacht. Dieser sagte u. A., daß die Sozialdemo kraten die Cultur des Mittelstandes zerstören wollten und dann, daß die persönliche Freiheit desselben beschnitten werden müsse. Verblüffend wirkte auch das Eilat aus Liebknechts Werken, wo er sagt: „Weg mit dem Cultus des allgemeinen und direkten Wahlrechts". Nachdem er dann noch den Briet Bismarcks verlesen, in dem dieser am Schlüsse der sächsischen Regierung Glück und Gedeihen zum Vorgehen in d>r Wahl- resorm wünscht, wandte er sich gegen Fräßdorf und an- «einer Empörung darüber Ausdruck, daß der genannte Ad>, rd nie erklärt habe, es könnten noch so viele socialpolirrsche Gesetze geschaffen werden, die Arbeiter pfw'en doch darauf. Es wurde hierauf ein Antrag au« Schluß der Dba^? angenommen. Nach einigen persönlichen Bcm-rluug- u NKbr.r^ Herren gelangte sodann der Antrag Georgi (lleberwei«»^ j der Vorlage an die GesetzgebungSdeputation) gegen 14 Sum ¬ men zur Annahme. — Die eingrzangene« 44» Proteste und Petitton,« wurde« ebenfalls der Deputation überwiesen. reges,«schichte. Lettische« «eich. Fürst Bismarck hat, wie nach den „Verl. N. N." verlautet, in der Unterredung mit de« Staatssekretär Dr. LeydS a« Montag in FriedrichSruh seiner Befriedigung darüber wiederholt Ausdruck gegeben, daß das deutsche Volk in so kräftiger und so eimüthiger Weise seine Sympathie« für Transvaal kundgetha« hab«. Die Depesche de« Kaiser» an den Präsidenten Krüger hat den Fürsten erfreut. Der Herausgeber der „Preußische« Jahrbücher", Prof. Delbrück, ist zum ordentlichen Professor der Geschichte an der Universität Berlin ernannt worden. Zu dieser Ernennung wird der „Tägl. Rdsch." au» glaubwürdiger Quelle versichert, daß sie nicht auf Antrag der Fakultät erfolgt ist, di« bekannt lich seine schon vor zwei Jahre« gewünschte Ernennung ab lehnte, sondern auf Anregung von höherer Stelle. Sie sollte, wie ausdrücklich bemerkt wird, für den genannten Gelehrten gewissermaßen rine G.nugthmmg für da» bekannte Eiaschretten der Behörden gegen ihn wegen seiner Aeußerungen in den „Preußischen Jahrbüchern" bedeuten und klar feststellen, daß an der altpreußischen Ueberlieferung, nach der jeder frei seine Meinung sagen dürfe, nicht gerüttelt werden solle. In der bayerischen Kammer der Abgeordnete« stand gestern gelegentlich der Lesung des Justizetats ein Antrag Lutz zur Berathung, welcher sich gegen die Beeinträchtigung des Handwerks durch den Verkauf von Gefängnißarbeiten wendet, die Verwendung der Sträflinge zu landwirthschaft- lichen Kulturarbeiten fordert und die Einrichtung überseeischer Strafkolonien in Anregung bringt. Im Leittrum wurde ein Gegenantrag gestellt, der die Regierung auffordert, ihre bisherigen Bestrebungen zum Schutze des Handwerk- gegen die Konkurrenz der Gefängnißarbeit fortzusetzen und mit den übrigen Bundesstaaten Vereinbarungen zu gleichmäßiger Re gelung des Absatzes von Gefängnißarbeiten zu treffen. Gegen den Gedanken überseeischer Strafkolonien wandten sich Redner aller Parteien. Auch der Justizminister Dr. von Leonrod wies diesen Plan entschieden zurück und betonte, dgß eben erst der in München weilende frühere Gouverneur von Kamerun, Zimmerer, es als die unglücklichste Idee bezeichnet -habe, überseeische Strafkolonien zu begründen, weil dadurch da« Ucbergewicht der w iß » Rasse erheblich leide. Schließ lich wurde der Antrag Lutz abgelehnt und der CentrumSan- trag angenommen. Vom Reichstag. Ter Reichstag trat gestern in die Berathung des Etats des Auswärtigen Amtes ein. Abg. Haut- wacher (nl.) begrüßte mit Befriedigung die Erklärung derRegie- rung in der Budgetkommission, daß man nicht beabsichtige, eine Vorlage zu machen, welche auf eine Vermehrung der F otte abzielen würde. Für die entschlossene, energische und uu sichtige Haltung des Auswärtigen Aml-s in der TranS- vaul Ange legenheit spreche §r den aufrichtigsten Dank ans. Wi fer n stolz darauf in dem Telegramm d s Kaisers an den Präsidenten der Südafrikanischen Republik den Ausdruck oes deutschen Selbstbewußtseins zu finden. Er hoffe, daß es der deutschen Diplomatie gelingen werde, die Kluft, die seit der Tranec aal Angelegenheit zwischen England und Deutsch land zu bestehen scheine, allmältg wieder zu schließen. Staats- mimster Frhr. v. Marschall führte aus, daß der Süd- atrikan sch n Republik durch die mit England 1884 abge- Km Manne des Meryitngnifses. Roman von Maximilian Betzhold. 26 Hermann Strombeck schwieg. Rüdiger bot ihm zuerst die Hand. „Wieviel besser wäre eS für uns Alle gewesen, wenn Sie uns das früher mitgetheilt- hätten," sagte er bewegt „Wir würden Ihnen sicherlich Glauben geschenkt haben, denn wir kannten das jähzornige Temperament unseres Vaters; wir hätten dann auch eine Waffe gegen den Schurken gehabt, der meinem Bruder das Leben so sehr verbittert hat." „Tiescr Vorwurf ist gerecht," fügte Archimbald hinzu, indem er dem Bankier nun auch die Hand reichte, „oberer ist auch der einzige, den ich Ihnen machen will Wenn ich die Gründe nicht billige, die Sie zur Verschwiegenheit veranlaß ten, so lanu ich sie doch begreifen; wir wollen nun nicht mehr streng darüber richten — das Geschehene läßt sich nicht än dern." „So ist eS recht," nickte Abraham Stern- «Herr von Grüttner, sagen Sie das nicht auch?" Dieser blickte fragend seine Frau an, dann erhoben sich Beide, und mit einem Jubclruf zog Archimbald sie an seine Brust. „Ich hab' Dir Unrecht gethan," sagte der Hauptmann in seiner barschen Weise; „ich war's nicht allein — in mei nem Vorurtheil wurde ich durch die Anderen bestärkt; es hat eben jeder an Dir gezweifelt. Nun ober wollen wir Frieden halten." „Die Verleumder werden nun ihren Lohn erhalten," er widerte Rüdiger mit Zuversicht. „Und geschieht das nicht, so mögen Sie von meinen Mit theilungen Gebrauch machen, so weit eS Ihnen nothwendig zu sei» scheint," sagte der Bankier, von dessen Stirn die fin steren Schatten geschwunden waren. „Ich fürchte nun nichts mehr, seitdem ich Ihr Vertrauen besitze. Wie wollen Sie eS nun mit dem Kapital halten? Mit Zins und ZinseSzinS hat es die Höhe von nahezu zwanzigtansend THaler» erreicht' «3ch verzichte daraus," antwortete Archimbald rasch „Ich ebenfalls," sagte Rüdiger. „Wenn Du eS haben willst, Irma —" „Nein," fiel ihm der Hauptmann mit einer abwehrenden Handbewegung ins Wort, „ich kann mir nicht denken, daß dieses Geld uvS Segen bringen würde. Wir haben, was wir brauchen." „So schlage ich vor, daß wir dieses Kapital zu einer milden Stiftung verwenden, welche den Namen unsere» Va ters führen soll," sagte Archimbald, und seine Geschwister stimmten ohne Zögern bei. „Das Nähere können wir ja ein mal später berathen." „Anderes muß heute noch geordnet werden," nahm Abra ham Stern wieder daS Wort. „Zwei junge Menschenherzen harren ungeduldig der Befreiung aus banger Ungewißheit über ihr Loos." Baron Archimbald richtete seine Augen auf den Bankier und meinte: „Sie werden Jkre Einwilligung nun nicht mehr verweigern, Herr Strombeck?" „Ich gebe sie mit frohem Herzen," antwortete der Bankier, in dessen Augen die Freude aufienchtete. „Finden Sie gegen diese Verbindung nun nichts mehr einzuwenden, so muß mir dies ja ein Zeichen sein, daß Sie mir vollkommen verziehen haben." „Gott sei Dank!" sagte Irma, die Hand auf den Arm Rü digers legend. „So haben wir Alle endlich den lang entbehr ten Frieden gesunden." „Und ich darf bei meiner Abreise wohl die Hoffnung mit nehmen, daß Ihr ihn als ein treue» Gut bewahren werdet," sagte Rüdiger voll Herzlichkeit. Erwin war bei den letzten Worten «ingetreten. Sein fin steres Antlitz heiterte sich auf, als ihm au» Aller Augen nur Freude entgegeuleuchtete. „Herr Strombeck nimmt seine Weigerung zurück, mein lieber Sohn," sagte Archimbald, indem er Erwin'» Hand er faßte und ihn zu dem Bankier führte, der sich von seinem Sitze erhoben hatte. — Wir segnen Beide Eueren Bund." „Machen Sie meine Erna glücklich, so werde ich e» eben falls sein," fügte Strombeck hinzu, die Hand Erwin'»drückend. Ich freue mich von ganzem Herzen, daß die Gründe, welche mich zwangen, Ihnen so schroff entgegen zu treten, nicht stich haltig gefunden worden sind." „Nach diesen Gründen zu fragen, erlaube ich Dir nicht," führ Baron Archimbald fort; „sie gehen nur mich und meine Geschwister an. Der Wagen steht bereit — eile zu Deiner Braut und bringe sie uns hierher. Dieser Tag soll für uns Alle ein Tag der Freude sein." Erwin drückte, freudig gerührt, Allen die ffHände, dann eilte er hinaus, und bald rollte der Wagen von dannen. Baron Rüdiger blieb gerne noch einige Monate in der alten Heimath; er hatte ja Frieden in der Familie gestiftet und erntete reichen Dank dafür. Darum war er schon jetzt ent schlossen, sein Haus iu Buenos Aires seinem Sohne zu über geben und dann wieder zu seinen Geschwistern zurückzukehren. Heinrich Schwanenbcrg war nun auch ein gefeierter Mann. Der Arzt erklärte Jedem, der es hören wollte, er ziehe vor diesem Schwager voll Hochachtung den Hut ab und bedauere nur, daß derselbe seinen Berns verfehlt habe uud nicht Un- terfuchungsrichter geworden sei. Und in der That war die Stadt dem jovialen Manne zu großem Danke verpflichtet. In die Enge getrieben und wohl auch in der Hoffnung, für sich selbst ein milderes Urthcil zu erwirken, verrieth Grabenmacher alle Mitglieder der Raubbaude, die mit dem Verräther und dem ehemaligen Verwalter zu einer mehrjähriger Zuchthaus strafe verurtheilt wurden. Christian Lamm aber wanderte nach Amerika aus, um dort das angenehme Dasein za suchen, da rr in seinem Vaterlaude nicht gesunden hatte. Baron Archimbald und der Bankier Strombeck lebten neu auf, al» die schwere Last von ihnen abgenommen war; da» Glück ihrer Kinder verjüngte sie wieder. Auch Onkel Heinrich, kam nun auf einen grünen Zweig, nachdem Rüdiger ihm die Vertretung einiger großer Geschäftshäuser verschafft hatte. Dtt beiden Brautpaare feierten ihre Doppelhochzeit auf dem Gute des Barons Archimbald. Bei diesem Fest hielt Dok tor Weymar Winterfeld, „daS Herz von Gold," wie Jeder ihn nannte, die Tischrede; sie schloß mit einem „Hoch!" auf Rü diger, den Friedensstifter, der Gotte» Mühle« zum Stillstand gebracht hatte. SS,IS
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