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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189602243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-02
- Tag1896-02-24
- Monat1896-02
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1896
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Fernsprrchstelle Nr. 20. Awlsötatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Riesa I? 45. Montag, 24. Februar 1896, Abends. 49. Jahr« Da» Riesaer Tageblatt «scheint jede« Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage, vierteljährlich« Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla oder durch unsere Träg« frei in» Hau» 1 Mart 86 Pf., bei Abholung am Schalt« d« kaiserl. Postanstalten 1 Mark 28 Pf., durch den Briefträger frei in« Hau» 1 Mark 68 Pf. Unzeigeu-Amtahme für di« Nummer de» Ausgabetage» bi» Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kaftantrnstraße 89. — Fllr die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Bekanntmachung, Kohlenlieferung für die Stadt betreffend. Für die städtischen Anstalten und Gebäude werden — lieferbar im März 1896 — «VS« Ceutuer böhmische Braunkohlen, Mtttelkohle I besserer Qualität, gebraucht. Angebote auf diese Lieferung werden bi- zum 8. März 18VS Rachmittag- i 8 Uhr auf die Raths-Expedition erbeten. Dem Angebot ist eine Probe von mindestens einem I Centner und die Angabe deS Werkes, von welchem die Kohle stammt, beizugeben. Die Lieferung I hat bis in den betreffenden Kohlenraum zu erfolgen. Ter Lieferant bleibt für die probemäßige Lieferung und für die angegebene Bezugsquelle haftbar. Riesa, den 23. Februar 1896. Der Rath der Stadt 578 X. Klötzer. L. Oertttches «uv Sächsisches. Riesa, 24. Februar 18S6. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverord netensitzung Dienstag, den 25. Februar 1896, Nachmittags 6 Uhr. 1. Rathsbeschlüsse, betr.: s. Gewährung einer Un terstützung von M. 15 zur Förderung de« Cillier deutschen Studentenheims, d. NachtragSverwilligung von M. 111,80 als Beitrag zu den Kosten der am 18. vorigen Monats im Saale des „Wettiner Hof" stattgefundenen öffentlichen patrio tischen Festlichkeit, o. Erlaß eine« Schulgelbrestes Johann Friedrich Weber« hier, sowie Ermäßigung des Schulgeldes für dessen Kinder, cl. Anwendung de« Restauten-Regulattvs auf Auguste verehel. Klinger geb. Bäger, Ernst Röder und Va- lentin MachenSlh hier, e. Erwerbung von 7 Areal zu dem Poppitzer Platze von Herrn K. W. Rische, l. einen Zusatz zum Entwürfe einer neuen Sparkassenordnung für die Stadt Riesa. 2. Vorschläge behufs Neuwahlen von Bezirks vorstehern. 3. Berathung der Abschnitte 1—19 des Haus haltplanes pro 1896. 4. Geschäftliches. Al« Rathsdeputirte: die Herren Stadträthe Grundmann, Hynek und Barth. — Man schreibt uns: In der jetzt an Vereins- und sonstigen Vergnügungen so überreichen Zeit nehmen wohl die im Hotel Höpfner von den hiesigen Militärvereinen veran- statteten Aufführungen de« «riegsfestspieles das regste In teresse in Anspruch. Während der Besuch am Sonnabend nur ein schwacher war, zeigten doch die gestrige Nachmittag- ebenso wie die Abendvorstellung ein recht gut besetztes Haus. Die Gruppirung und Darstellung der lebenden Bilder, welche unter Leitung des Herrn Direktor P. Werning aus Berlin arrangirt werde«, sind als wohl gelungen zu bezeichnen. Die darstellenden Personen, speziell Kaiser Wilhelm 1., König Al bert, Fürst Bismarck rc. werden dem Publikum in täuschend ähnlicher Darstellung vor Augen geführt. Jedes Bild wird mit einem bezüglichen Prolog eingeleitet, während entsprechende Musikvorträge, ausgeführt von der hiesigen Regimentskapelle, die Zwischenpausen ausfüllen oder auch die Darstellung be gleiten. Tinen belebenden Eindruck macht ferner das bei jedem Bild zur Geltung kommende Buntfeuer, nur wäre es angebracht, daß dasselbe etwas früher angebrannt würde, nicht erst wie gestern bei Darstellung der ersten Bilder, wenn der Vorhang bereits fällt. Auch war gestern während der ge sprochenen Prologe eine große Unruhe im Publikum wahr zunehmen, so daß man theilweise von dem Texte der Dich tungen sehr wenig verstand. Ein Besuch der Aufführungen dürfte Jedem, der sich im Geiste einmal zurückversetzen will in die ruhmvollen Tage der deutschen Armee, wohl zu em pfehlen sein. — Die dritte Klasse der 129. König!. Sächsischen Landeslotterie wird am S. und 10. März gezogen. Die Erneuerung der Loose ist vor Ende laufenden Monats zu bewirken. — Die Schutzgemeinschaft für Handel und Gewerbe zu Riesa hielt am vergangenen Freitag Abend in den Räumen de« RathskellerS eine Generalversammlung ab, zu welcher sich fast sämmtliche Mitglieder eingefunden hatten. Nach Erledigung des geschäftlichen TheileS fand ein gemeinschaft liches solennes Abendessen statt, das von den Borstandsmit gliedern des Verein« arangirt worden war. Der Verein, z. Zt. aus 46 hiesigen und auswärtigen Mitgliedern bestehend, bezweckt die Vermittelung zwischen Gläubiger und Schuldner im BereinSwege und nach dem in der Versammlung bekannt gegebenen Resultaten waren recht günstige Erfolge zu verzeichnen. — Die ElbeschleppschifffahrtS-Bereinigung, welche im vorigen Jahre von den großen Elbe-SchifffahrtSgesellschaften und Rhedereien begründet wurde, um die Flußsrachten nicht unter den normalen Stand finken zu lassen, hat sich zur sofortigen Anstellung ihrer Thätigkeit entschlossen, nachdem in diesem Jahre durch die neu entstanden« Eoncurrenz die Frachten bereits soweit herabgedrückt worden find, daß di« « Auflösung in dieser Hinsicht keine wesintl'.ch ungünstigeren f Verhältnisse als die heute schon bestehenden schaffen kann und der Fortbestand der Vereinigung nur noch die Nachtheile und nicht die erhofften Bortheile derselben zu bringen vermöchte. — ES ist auffallend, wie wenige der Professoren an der Universität zu Leipzig sich dem bekannten Vorgehen SohmS gegen die Wahlreform angeschloffen baden: von den zwölf Professore.i der theologischen FacuUäc nach dem , P. A." nur zwei, von den dreizehn Professoren der Juristen-Facul- tät -außer Sohm und Bindig nur einer (der außerordentliche Professor Stein), von den 28 Professoren der Medizin kein einziger und von den 78 Professoren der philosophischen Facultät nur vier! — Unter denjenigen Offizieren, die vom Kaiser Ehren preise für Leistungen im Distanzritt erhalten haben, befindet sich vom 12, (königl. sächsischen) Armeecorps: Premierlieute nant v. Opvel vöm 1. Ulanen - Regiment Nr, 17 „Kaiser Kranz Josef von Oesterreich, König von Ungarn". — Die Staatsbahnverwaltung gewährt denjenigen Ve teranen des Feldzuges 1870/71, welche an der Erinnerungs feier an die Siegestage dieses Feldzuges, die das Königl. Preußische Füsilierregiment Generalfeldmarschall Graf Moltke Nr. 38 am 1. März in Glatz veranstaltet, > heilnehmen wollen, eine Fahrvergünstigung dadurch, daß die Veteranen, sowie auch die ehemaligen Angehörigen des Regiments in der Zeit vom 28. Februar bis mit 3. März auf Militärfahr karten nach und von Glatz befördert werden. Die Erlangung der Fahrpreisermäßigung ist an den Vorweis des Besitzzeug nisses der Kriegsdenkmünze gebunden. — Der 28. Februar dieses Jahres bringt uns eine theilweise Mondfinsterniß. Die Bedingungen der Sichtbar keit sind sehr günstig. Die Finsterniß beginnt Abends 7 Uhr 16 Min. nach mitteleuropäischer Zeit. Der Mond ist bereits um 5 Uhr 42 Min. ausgegangen und steht am Osthimmel im Sternbilde des Löwen. Um 8 Uhr 46 Min. — die Mitte der Finsterniß — ist der Mo.id bis auf seines Durchmessers vom Erdschatten bedeckt und nur ein sehr schmaler Theil der unteren Hälfte der Mondscheibe ist noch beleuchtet. Der Mond ist Tags darauf in Erdnähe, bei einem Abstande von 357.000 Kilometer, während er sich doch bis zu 406,000 Kilometer entfernen kann. Um 10 Uhr 15 Min. ist der Mond völlig aus dem Erdschatten ausge treten. Die angeführten Zeiten gelten für alle Orte, wo die mitteleuropäische Zeit eingefährt ist, und die einzelnen Phasen dieser interessanten Naturerscheinung können überall auf der Erde verfolgt werden, wo der Mond sichtbar ist. z — Eine indirekte Steuer, welche aber Jedermann gern aus sich nimmt und ohne Murren allmonatlich entrichtet, ist das Lotteriespiel; der Ertrag aus dieser Spekulation auf die menschliche Leidenschaft ist ein ganz bedeutender. Die Königl. Sächs. Landeslotterie hatte im verflossenen Jahre eine Einnahme an zusammen 10 433 436 M. 78 Pfg.; sie hat den Voran schlag um 18 936 M. 78 Pfg. übertroffen, hauptsächlich infolge eines Mehrergebnifses aus zufälligen Einnahmen (nicht abge hobene Gewinne rc). In den Ausgaben ist bei Titel 11, Her stellung von Drucksachen rc., der veranschlagte Bedarf von 170000 M. um den Betrag von 597 M. 22 Pfg. über schritten, während bei einigen anderen Titeln Minderausgaben nachgewiesen sind, so daß im Ganzen eine Ersparniß von 16509 M. 6 Pfg. gegen den Voranschlag festgestellt ist. Das Rein- erträgniß von 8 500 407 M. 84 Pfg. ist um 35 445 M. 84 Pfg. höher als veranschlagt, aber um 13640 M. 83 Pfg. niedriger al« in der Vorperiode. — Der sächsische JnnungSverkaud hat sich mit dem allgemeinen Handwerkerverein zu Dresden in Verbindung gesetzt, um in die Vorarbeiten für den in diesem Sommer in Freiberg abzuhattenden BerbandStag einzutretrn. Da auf demselben eine Anzahl brennender Fragen de« Jnnungslebrns verhandelt werden sollen, so verspricht man sich eine zahl reich« Betheiligung an demselben.—Der Bezirk der Dresdner Handels- und Gewcrdekammer, welcher die Städte Dresden, Dippoldiswalde, Freiberg, Großenhain, Riesa, Meißen, Pirna, Schandau, Sebnitz, Radeberg, Grimma und Oschatz umfaßt, weißt gegenwärtig 374 Innungen auf. Im ganzen Königreiche cxistiren 1270 Innungen Dresden zeigt die größte Zahl des corporirten Handwerks. Es existiren da selbst 48 Innungen mit 4360 Mitgliedern. Diese beschäf tigten im letzten Jahre 12800 Gesellen und 3192 Lehrlinge. Die Innungen verfügen, Stiftungen und GrundstückSwerthe eingerechnet, über ein Gesa. mtkapital von 4037871 Mark. Die Kassenbestände der gemeinnützigen Einrichtung?» (Sterbe- und Krankenunterstützungskassen) belaufen sich auf 1339000 Mark. Fast alle Innungen Dresdens sind in einem Jn- «ungsausschuß vereinigt. Nicht weniger als 14 Innungen unterhalten eigene Fachschulen. Poppitz. Man berichtet uns: Einen höchst zufrieden stellende» Verlauf hatte das gestern vom hiesigen K. S.Militär- ' verein abgehaltene 5. Stiftungsfest. Rach den Darstellungen des 1. TheileS begrüßte Herr M. Hennig, Vorsteher de« Vereins, die erschienenen Gäste und Mitglieder, sowie Frauen aufs Herzlichste, dankte im Namen seines Vereins für überaus starke Betheiligung und wünschte Allen vergnügte Stunden. Seine Ansprache, welche weiter auf die Obliegenheiten eines Kgl. Sächs. Militär Vereins hinwies, endete mit einem kräftigen Hoch auf Se. Maj. unseres Königs, Protektor der Militärvereine, in welches alle Anwesenden freudig ein stimmten. Die Darstellungen, welche höchst humoristisch waren und oft die Lachmuskeln Aller in Bewegung setzten, wurden exakt und gut vorgeführt und ernteten großen Applaus und Dank allerseits. Mehrere Herren, welche in Vertretung Riesaer Militärvereine und der Freien Vereinigung 1870/71 zugegen waren, dankten im Namen ihrer Vereine für erhaltene Einladung zu diesem Feste, wünschten dem Bruderverein zu Poppitz und Mergendorf em kräftiges Gedeihen in ihrem Ziel und ihren Bestrebungen und brachte» auf den festgebenden Verein Hochs und Hurrahs aus. Eine weitere Ansprache vom Vice-Vorsteher des Vereins rief unter allen den An wesenden eine überaus große Freude hervor. Auch Sr. Maj. Kaiser Wilhelm II gedachte Herr M. Hennig und schloß mit einem Hoch auf den Schirmherrn Deutschlands. Daß die ganze Festlichkeit eine höchst angenehme gewesen sein muß, bewies die sich stark bis zu später Morgenstunde anhaltende Betheiligung an dem amüsanten Ball. Möge der Verein unter seiner jetzigen Leitung sich immer mehr entwickeln. * Stauchitz, 20. Februar. Der hiesige landwirthschaft- liche Verein hielt heute seine 2. Jahresfttzuug. Stach Be grüßung der Versammlung referine der Herr Vorsitzende über die bis jetzt erledigten Vorarbeiten zur Rinderschau. ES wurde beschlossen, dieselbe in der Johanniswoche abzu halten. Die Bestimmung des Tage« erfolgt durch Herrn Kreissekretär Franke und hängt davon ab, wann Herr Pro fessor Pusch Herkommen kann. Für den gemeinsamen Bezug von Saatgut lagen mehrere Angebote und Samenprobeu vor. Eine Kommission wird über den vortheilhaftesten Ankauf ent scheiden. — Herr Thierarzt Mühlig aus Ostrau sprach hier auf über die Krankheiten der Schweine. E- ist ein weit verbreitetes Borurtheil, daß bei Krankheiten der Schweine nicht viel zu machen und die geeignetste Kur allemal das Schlachtmeffer sei. Ganz unberechtigt ist diese Meinung nicht; denn bet der Störrigkeit de« Schweims ist ihm Arznei schwer bcizubringen, und Gewaltmaßregcln führen öfter« zu Er stickungen, da der Schlund des Thiere« sehr eng und em pfindlich ist. Jedoch ist durch zweckmäßige und vorsichtige Behandlung oft zu helfen. Man muß die Medizin in kleinen aber kräftigen Dosen gebe» und bet Gewattmaßregeln^schnell und umsichtig verfahren. Klystier« sind bei den meisten Krankheiten von vortheilhafter Wirkung. Früher benutzte man dazu die Spritze, die oft Verletzung de- Mastdanue« und Verunreinigung der Mittel herbeisührte. Besser ist die SpA-anne, die «an sich leicht selber aus einem Blechgrsäß«
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