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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189603200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-03
- Tag1896-03-20
- Monat1896-03
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1896
- Autor
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Telegra»n»-Adrrsse „Tageblatt*, Riesa. Amtsblatt Fernspnchstellr Rr. SV. der König!. Amtshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. «« Freitag, SO. Mörz 18S6 Meads. 4S. Jahrg. La» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta, Abend« mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher lvez»,»prei« bet Abholung m den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unsere Trtigrr frei in» Hau» 1 Mark SV Ps.» bei Abholung am Schalter der taiserl. Postanftalten I Mark 28 Pf., durch de» Briefträger frei in» Hau» 1 Mark Sö Pf. An^e»«N»ah»« für die Nummer de» Ausgabetage« bi« Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag van Langer L Winterlich in Riria. — Geschäftsstelle: Kastanirnftraßr 89. — Utr die Redaction vrramivortttch: Hermann Schmidt, Riesa. Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Sonnabend, den 28. März 18SK, Nachmittags 3^ Uhr im Verhandlungssaale der Königlichen Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung hängt im Anmeldezimmer der Canzlei zur Einsichtnahme aus. Großenhain, am 19. März 1896. Die Königliche Amtshanptmannschast. ^.69. v. WUttcki. O. Die zum Neubau einer Weveralsbaracke, eiuer Eavallerie-RegimeotS- küche und zum Erweiterungsbau bet Bades auf dem Truppen-UebuugSplatze Zeithain erforderlichen Arbeiten ols: I»oos I. Grd-, Manrer- und Tteinmetzarbeiten, veranschlagt auf rund I6 6OO Mark, - II. Zimmerarbeiten, veranschlagt auf rund 7 500 Mark, - IH. Schmiede- und Gifenarbeiten, veranschlagt auf rund 460 Mark, - iV. Echlofferarbeitev, veranschlagt auf rund 1100 Mark, sollen in öffemlicher Verdingung vergeben werden. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer des unterzeichneten Baudeamten, Dresden-Albertstadt, Adminislrationsgebäude, Flügel 0, I, Zimmer No. 94, während der Geschäftsstunden von 8—4 zur Einsichtnahme ass und können daselbst Ver- dingvngsanschläge gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen werden. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: Truppen-Uebungsplatz Zeithain, Neubau einer Generalsbaracke u. s. w. Loos I, bezw. II, III, IV versehen bis Donnerstag, den 28. Marz 18S6 l-oos I Vormittag 11 Uhr II - Lt /. . - iil . 11»/, ' IV » 11'/. - postfrei an die vorbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter erfolgen wird. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Dresden, den 1V. März 1896. König!. Garnison-Baubeamter III Dresden. Fubren-Bergebung. Die Kutzre« der hiesige« städt. Gasanstalt sollen für das Jahr 1896—97 an den Miuveslfordernden, jedoch unter Vorbehalt der Bewerber, vergeben werden. Blanqucts sind bei Herrn Basanü ilts-Jnspektor Storl zu entnehmen und ausge'üllt, verschlossen mit der Bezeichnung „Fuh ^.l-Vergebung" betr. bis S4. März a. e. rn der Geschäftsstelle der Gasanstalt einzureichea. Riesa, den 20. März 1896 Der Gasanstalts-Ausschuß. G. Zeidler, Vorsitzender. Bekanntmachung. Der Dienstmagd Amalie Ida Selig aus Glaubitz ist das ihr unterm 2. April 1893 ausgestellte Gesiüdezeugntstbuch abhanden gekommen, was zur Verhütung von Mißbrauch mit diesem Buche hiermit bekannt gemacht wird. Glaubitz, am 19. März 1896. Beuuewitz, Gemeindevorst. Oertliches uns Sächsisches. Riesa, 20. März 1896 — Gestern Abend ist in der Nähe von Nünchritz eine mit Steinen beladene Z'lle von einem größeren Elbkahne, als die Fahrzeuge stellen wollten, so angcrannt worden, daß die Zille quer durchbrochen und so in zwei Hälften gespalten wurde. Die Stcinladung fiel natürlich in die Elbe, während beide Wrackilücke auf dem Strome weiter trieben, das eine ist bei Bobcrien an das Wer gekommen, während das andere noch weiter thalwäcts gegangen ist. Besitzer der Zille soll Herr SL'ss^eianer Grolle in Tepkowitz gewesen sein. — Heute war Frühlingsanfang. Wen» auch der winter liche Gast wohl noch manchmal seine rauhe Hand herüber» strecken wird in das benachbarte Bereich, aus dem ihn ein anderer vertrieben hat. der über die Natur ein milderes Regi ment führt, so vermag er doch den Siegeszug der Frühlings göttin über die der Aufstehung harrenden Fluren nicht mehr zu hindern. Wohin sie ihren Fuß setzt, „da wacht die Erde grünend auf, weiß nicht wie ihr geschehen, und lacht in den sonnigen Himmel hinaus und möchte v.w Lust vergehen." Die Sonne durchwebt die Lüfte mit mildem Frühlingshauch. Wo hin sie ihre erwärmenden und belebenden Strahlen sendet, da schwellen die Knospen der Bäume und Sträucher und in blassem Grün lugen die ersten Blätterspitzen aus ihren winterlichen Hüllen hervor. Schneeglöckchen, Crocus, Hyacinthe und Prieme! öffnen ihre farbigen Kelche, und auch das Menschen herz verjüngt sich, wenn es sich nicht dem Hellen Sonnenscheine in dumpfen Zimmern sträflich verschließt. „Die Fenster auf, die Herzen auf, geschwinde, geschwinde! Es kommt der Ritter Sonnenschein, er bricht mit gold'nen Lanzen ein." Alt und Jung lockt sie hinaus aus dem Druck von Giebeln und Dächern, und vor allem die Jugend folgt diesem Rufe. Sie tummelt sich im Vollgefühle kindlicher Lust beim sorgenlosen Spiele. Da färben sich die sonst blassen Wangen rosenroth, da wird die zarte, empfindliche Haut derber und wetterfester, da athmet die Lunge frei und tiefer, da schlägt das Herz kräftiger und da erheitert sich daS Gemüth! Heiterkeit ist aber der Himmel, unter dem alle Blumen gedeihe», Giftpflanze» ausgenommen! Darum möchten wir gerade heute zu Frühlingsanfang allen Eltern und Erziehern die Worte ans Herz legen: „O, bannt die Kinder nicht in dumpfer Stuben Gruft! In« Freie sendet sie, in Sonn' und srtsche Luft, In Gottes freie Weit! Der herrlichste Gewinn Ist in gesundem Leib rin frisch gesunder Sinn." — Ja cer gestrigen, wegen der schönen Frühjahrs» Witterung nur schwach besuchten Sitzung des Landwirchschast- lichen Vereins Riesa hielt Herr Tr. tzchellenbergcr aus Merßen einen Bortrag über: „Molke,er'. Er besprach zu nächst die Entstehung der Milch und die verschiedene», oft Keineswegs durch Kranthell de» Vreyes oder schlechtes Fuller bedingten Milchfehler, wie über ihre Beseitigung und Ver hütung. Weiter besprach er den Proceß der Abrahmung, die neuerdings mit Hilfe der Centiimgalkraft herbeizeführt wird. Von den 14 verschiedenen Systemen von C'nlrifuzen, deren Vortheile und Nachtheile er zum Theil brleuchr-te, empfahl er als die vorzüglichsten die Bergedorfer Alfa-Se paratoren. Ec erklärte, daß man mit einem Separator von einer Kuh jährlich mindestens 25 Pfund Butter mehr ge winne. Zuletzt besprach der Herr Vortragende noch die ver schiedenen Apparate zur Bestimmung des Fettgehalts der Milch, die meist wenig zweckentsprechend wären. Ein ziem lich sicherer Apparat und wohl der vorzüglichste wäre der aus 3 einfachen Glasröhren bestehende Lacto-Butyrometer von Marchand, der durch ihn für ca. 4 Mark (anstatt für 12 Mark) bezogen werden könnte. — Angepchts des herrannahenden Ostertermins, an dem eine große Anzahl junger Leute ih>e Lehrzeit beenden, seien diejenigen Herren Arbeitgeber, welche zeitherige Lehr linge auch noch als Gehilfen weiter beschäftigen, ganz be sonders darauf hinzewiesen, daß von den veränderten Be- schäfilgungs- und dementsprechend auch veränderten Lohnver- hältnissen, wegen Zutheilung zu einer anderen BeitragS.'lasse und bez. Heranziehung der betreffenden Personen zur In- validitärs- und A terSversicherung, der zuständigen Kranken kasse binnen 3 Tagen nach Eintritt der veränderten Verhält nisse entsprechende Meldung zu erstatten ist. l ie Versäum- niß dieser Verpflichtung zieht, wie schon früher wiederholt von uns betont, unter Umständen ziemlich empfindliche Nach theile und Strafe nach sich. — Diejenigen Leser, welche das „Riesaer Tageblatt" durch die Post beziehen, wollen die Bestellung bald, rechtzeitig erneuern. Das „Riesaer Tageblatt" kostet bei der Post nur 1 Mark 25 Pfg.; wer da« Blatt durch den Briefträger in'S Hau« getragen haben will, hat dafür noch 40 Pfg. zu bezahlen. — In Sachen der Petitionen betr. die Erbauung einer Eisenbahn Langenberg- oder Zeithain-Großenhain-Radeburg- SönigSbrück empfiehlt die zuständige Deputation: den Inhalt der Petittonen, insoweit er Bezug auf die Strecke Radeburg- Großenhain hat, der Staats-Regieruug zur Kenntnißnahme zu übergeben, im übrigen auf sich beruhen zu lassen. — Vom Landtage. Die Erste Kammer berieth gestern den Antrag der zweiten Deputation, die Kapitel 42 bi» mit 4bc>, 45k und 46 bis mit 58 des ordentlichen Staat». bau»halt», sowie Titel 2 bi» mit 5 de» außerordentlichen Staatshaushalt« für 1896/97, das Departement de» Innern betreffend. Es entwickelte sich eine lebhafte allge- «eine DiSkuswn, in welcher besonders die Noihwend'g- keit de» Schutzes der heimischen Produktion, speziell der Land- wirlhschaft, von den Herren Kammerherr Sahrer v. Sahr, r. Trützschler, Kammerherr Dr. v. Frege-Weltzien betont wurde; letzterer verbreitete sich namentlich eingehend über die Frage der Hebung des Silberpreises, in welcher er da» beste Mittel zur Hebung der Landw > thschaft erblickte. H-rr Staatsminister v. Mctzsch besprach ausführlich die gemachten Vorschläge und betonte ausdrücklich, die Regierung erkenne den bestehenden Norhstan'» in der Landwirthschafr unbedingt und rückhaltlos an, si- wisse auch, daß die Ueberfluthung mit ausländischem Getreide ein Mißstand sei, b zweifle aber, daß die Reichsregierung eine falsche Handelspolitik treibe. Die Aenderung der Handelsverträge sei undurchführbar, selbst die Beseiligung der Meistbegünftizungsklausel bedeute eine be denkliche und sehr gefährliche Schädigung unserer exporliren- den Industrien. Die Krage, ob der Terminhandel in Ge treide vollständig aufznyeben sei, werde gegenwärtig beim Reiche erwog ». He rn v. Trützschler müsse er emgegen halten, daß erue einzelne Regierung es nicht unternehmen könne, die Weltmarkispreise zu reguliren; er glaube jedoch, daß mit der Zeil sich wieder Konjunkturen herauspellen wer den, die auf naturgemäßem Wege zu einer Hebung der Ge treidepreise führen. Wenn Herr v. Trützschler von kleinen Mitteln nichts empfinde, so verweise er ihn auf das Mar garinegesetz, die Branntweinsteuer und die Zuckersteuer. Die Regierung werde ferner g neigt sein, Versuche mit dem Silo- Syftem zu machen, obgleich man damit in Amerika wenig günstige Resultat- erzielt habe. Sie habe sich ferner im BundeSrath dafür ausgesprochen, daß sie eine Hebung de» Silberpreises als unerläßlich nothwendig betrachte. Bezüglich der Behandlung von Industrie und Landwirthschafr lasse die Regierung vollständig gleiches Maß walten. Eine kaufkräf tige Landwirthschafr fei von grögtem Nutzen für das Empor blühen der Industrie, aber auch die Blüthe der Industrie von größtem Werthe für da» Gedeihen der Landwinhschaft. Eine so hoch entwickelte Industrie wie die sächsische v-dürfe nach jeder Richtung der Unterstützung der Regierung und müsse auch durch Hand.lSverträge geschützt werden, weil wir eben ein exportirende» Land sind. Die Regierung flehe auf dem Standpunkte, daß der Reichthum eine» Volke» allein bedingt wird durch die Summe der Arbeit und de» Kapitals welche auf seine heimische Produktion verwendet wno; und nach diesem Grundsätze handelnd werde die sächsische Regie rung stet» bestrebt sein, die beiden Hauptprodukttostände, In dustrie und Landwirthschaft, nach jeder Richtung zu stützen und zu kräftigen. — Nach dieser Ministerrede wurde die Debatte durch die bereit» erwähnten Redner, sowie die Herren Geh. Kommerzienrälhe Gruner und Thieme und Graf Rep-Zedtlitz fortgesetzt, verlor sich jedoch mehr oder we»i->r in Einzel heiten. — Die Zweite Sammer überwies zunächst da» «gl. Dekret Rr. 28, einen Gesetzentwurf über Ausnahme eincr dre prozrntig'n Rentenanleihe von 75 Millionen betreff »s, ohne Debatte der Finanzdeputation L, erklärte sich m t den durch da» König!. Dekret Nr. 22 über die Wirkung des Um- lagevrrfahrens bei der land- und forstwirthschaftlicheu Be- rusSgenofseuschaft gegebenen Mittheilungen für befriedigt uud
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