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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189603233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-03
- Tag1896-03-23
- Monat1896-03
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1896
- Autor
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sr Riesaer G Tageblatt Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Angebote auf Lieferung von Rain- und Sockelsteinen zur Eingrenzung des Truppenübungsplatzes Zeithain" bis Dienstag, den 81. Mär- 1886, 11 Uhr Vormittags postfrei an die vorbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter erfolgen wird. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Die Auswahl unter den Bewerbern ist Vorbehalten. Dresden, den 19. März 1896. Königs. Garnison-Vanbeamter III Dresden. Da« Rielarr Tageblatt «schetttt jebee» Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn» und Festtag«. Vierteljährlicher Vezu-Sprri» bei Abholung in den EMedttiemm in Riesa und Strehla oder durch unsere Träger stet in« Hau» 1 Mark SO Pf., bet Abholung am Schalter der katsrrl. Postanstalten 1 Matt 28 Pf., brach den Briefträger frei in« Hau« 1 Matt S8 Pf. AngttgeeoSmmh«, für die Stummer de« Ausgabetage« bi« Bormsttag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GrschästSstttlr: Lastantenftraße 89. — Für die Redactton verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Die zur Eingrenzung des Truppenübungsplatzes Zeithain erforderlichen Steinmetz arbeiten, bestehend in Rainsteinen und Tockelsteiuer» zu Verbotstafeln, sämmtlich einschließlich Materiallieferung im Gesammtbetrage von ca. 2600 Mk., sollen in öffentlicher Verdingung vergeben werden. * Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer d«S unterzeichneten Baubeamten Dresden-Albertstadt, Administrationsgebäude Flügel O 1 94, an Wochentagen während der Geschäftsstunden 8—4 Uhr, zur Einsicht aus und sind daselbst Verdingungsan schläge gegen Erstattung der Selbstkosten vom 23. März c. ab zu entnehmen. rrrrd An-ri-rr (Eltrlttl mß Lyti-er). Amtsblatt -rr- der König!. AmtShanptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zn Riesa. «8. Montag, SS. März 189«. Abends. 4S. Jahrg. Hauptversammlung -e- Landesvereins Sachsen des Deutsche« Hand werkerbundes in Großenhain am 22. März. (Original-Bericht deS Riesaer Tageblattes.) * Der Vorsitzende des Landesvereins, Herr Gustav Böhme, eröffnete Nachmittags 4 Uhr die Versammlung und theilte mit, baß es Herrn v. Plötz-Döllingen wegen der be vorstehenden Ersatzwahl im Wahlkreise Reu-Ruppin nicht mög lich gewesen sei, zu erscheinen und begrüßte dann die anwe senden Reichstagsmitglieder Jacobskötter, Sachße und Hausse. Sodann ergriff Herr Reichskabg. Jakobskötter das Wort, um in längerer Rede den zahlreich Erschienenen die Ziele des deutschen Handwerkerbundes vor Augen zu führen. Aus gehend von der Einführung der Gewerbefreiheit Ende der 60er Jahre schilderte Redner in fesselnder Weise den Nieder gang des Handwerks und die Versuche, die gemacht wurden, um eS wieder zu heben, nachdem man erkannt halte, daß mit der Gewerbesreiheit ein Fehler begangen war. Wenn aber dem Handwerk wirklich geholfen werd.n solle, müßten kräftigere Mittel als bisher angewandt werden. Als solche bezeichnete Redner die obligatorische Innung, den Befähigungs nachweis, die Unterdrückung der schwindelhaften Waarenlager und sogen. Ausverkäufe, sowie die Einrichtung von Hand werkerkammern, die vor Einführung von das Gewerbe be treffenden Ges.tzen zu hören seien. Ebenso sei den Bau- hanvwerkern unbedingt eln Vorrecht vor den Hypotheken, gläubiger» emzuräumen, nur dadurch könne dem Bauschwindel gesteuert und der Handwerker vor dem Ruin bewahrt wer den. Mit den Wanderla.,ern müsse aufgeräumt werden. Wenigstcns eine progressiv steigende Besteuerung müsse ihnen auserlegr werden. Der Hausirhandel sei einzuschränken, da mit solle aber nicht der wirkliche Haufirer getroffen werden, der sich sein Brot schwer verdienen müsse, sondern lediglich die Auswüchse, welche entstanden seien, seitdem unsere jüdischen Mitbürger sich des Haufirhandels bemächtigt hätten. Den Klagen ter Handwerker über die Konkurrenz der Regiments werkstätten sei durch Einrichtung der Bekleidungsämter der Bod.n entzogen worden, -tvas die Konkurrenz der Straf- anstaltSarbeiter anbelange, so sei in Preußen die Einrichtung getroffen, daß, sobald sich in einem Betriebe eine übermäßige Konkurrenz gegenüber den freien Arbeitern bemerkbar mache, diese Gefangenen sofort anderen Betrieben zugeführt werden müssen. Redner wandte sich dann gegen die Versaudgeschäste, die den Handwerkern vielen Schaden durch ihre oft schwin delhaften Inserate und sonstigen Reklamen zusügen. Hier gegen müsse eingeschritten werden. Der Handwerker könne sich aber auch selbst dagegen schützen durch aufklärende Mit- theilungen an das Publikum. Redner ersuchte die Anwesenden, einig zu sein und vereint die Hebung des Handwerkerstandes zu erstreben, dann werde der Erfolg nicht ausbleiben und man werde wieder sagen können: Handwerk hat einen goldenen Boden I Der deutsche Handwerkerbund werde Schulter an Schulter mit dem Bunde der Landwirthe unentwegt für die Hebung des Mittel standes eintreten, in dem die Kraft des deutschen Volkes be- ruhe. Mit dem Wrvsche, Gott segne das ehrbare Hand werk! schloß der Redner seine Ausführungen, denen die zahl- reich Erschienenen mit Interesse gefolgt waren. Allseitiger Beifall bewies, wie sehr die Anwesenden die Ansichten des Redners theilten. Herr ReichötagSabg. Sachße sprach sodann über die neue Vereinigung der Handeltreibenden und L roßindustriellen, die sich dem Bunde der Landwirthe entgegen Men wolle. Das werde ihr aber nicht gelingen. Der'?' <- der Landwirthe sei ein Faktor in unserem öffentlich'» L v'. geworben, mit dem gerechnet werden müsse und cr nx in Gemeinschaft mit dem Deutschen Handwerkerl.u ?e sich allen umdlichcn Strömungen entgegenstellen und rn:r Mittel,Krade Md der redlichen Arbeit zum Siege verhelfen. > Die Debatte ging sodann zu d-:.-. Confumoe. inen über, deren verderblicher Einfluß auf die Existenz des kleinen Kaufmannes geschildert wurde. Ein Redner griff da« Großenhainer Tageblatt an, welches im Texttheile für die Interessen de» Mittelstandes einrrete, durch Aufnahme von Inseraten und Extrabeilagen aber die Waarenvrrsandthäuser und die Großindustrie fördere. Dem trat Herr Reichstags- abg. Jacobskötter entgegen, indem er au rübrle, daß eine Zeitung ebenso gut von der wtrthschasttichen Lage abbängig sei, wie jeder Andere auch. Von den Annoncen müsse eine Zeitung leben, der Abonnementspreis bringe nicht soviel ein, um existiren zu können Man möge nur die Lokalpresse unteruützen, dann würden auch hierin bessere Verhältnisse eintreten. Herr Reichstagsabg. Hauffr erläuterte in längerer Rede da» Transitlagerwesen und betonte, daß der Bund der Land- wirth- und der Deutsche Hrndwerkerbund die natürlichsten Bundesgenossen seien. Leider seien infolge der Diätenlosig- keit nur wenige kleine Landwirthe und Handwerker in der Lage, die Kosten zu bestreiten, die mit der Annahme des ReichStagSmandats verbunden seien, darum sei sehr zu wün schen, daß den Reichstagsabgeordneten Diäten gezahlt würden, dann könnten mehr Vertreter der kleinen Landwirthe und Handwerker ein Mandat übernehmen und der Mittelstand würde im Reichstage besser vertreten werden können. Nach dem Redner sich noch für eine Aenderung der Kranken- und JnvaliditätSverficherung ausgesprochen, schließt er mit den Worten, daß der Antrag Kanitz wohl aufgeschoben sei, aber nicht aufgehoben; er werde bestimmt wieder kommen. Herr Reichstagsabg. Jacobskötter ist der Ansicht, daß man keinem Menschen verwehren könne, sich mit Anderen behufs Ankaufs von Waaren zu billigeren Preisen zu verbinden. Aber nicht zu billigen sei es, wenn ganze Kategorien von Staatsbürgern, die dies gar nicht so nöthig haben, solche Vereine bilden, wie Officiere und Beamten. Dem sollte entgegengetreten werden. Herr Reich-tagSabg. Hausse weist darauf hin, daß der Bund der Landwirthe immer mehr an Bedeutung gewonnen. Ueber 200000 Landwirthe gehörten ihm jetzt an, von denen mindestens 195000 zu den sogen, kleinen Landwirthen, dem Mittelstände, zu rechnen seien. Der Vorsitzende theilt sodann mit, daß eine am Vor mittag ftattgefundene Sitzung der Vertrauensmänner die Satzungen des sächsischen Landesverein« des Handwerkerbundes «ndgiltig angenommen habe, worauf sich der Landesverein constituirte. In einer Resolution, welche dir Anwesenden einstimmig annahmen, verpflichteten sie sich, den Bund der Handwerker und seinen Bundesgenossen, den Bund der Landwirthe, in jeder Beziehung zu fördern. In seinem Schlußworte ermahnte Herr Reichstagsabg. Jacobskötter zum einigen Zusammenhalten, dann würden auch die Erfolge nicht ausbleiben und auch dem Mittelstände wieder freundlichere Sterne strahlen. Mit einem auf Kaiser Wilhelm und König Albert von Sachsen ausgebrachten dreimaligen Hoch wurde die Versamm lung nach 7 Uhr Abends geschloffen. Unter dem Gesänge des Handwerker-BundesliedeS verließen die Versammelten langsam den Saal. Oerttiches «nd Sächsisches. Riesa, 23. März 1896. — Die Actio Lre der Riesaer Straßenbahn-Gesellschaft seien hiermic auf die morgen, Dienstag, Nachmittag 5 Uhr im Restaurant „Zur Elbterrasse" stattsindende Ä-neralver- t stlMuUurr nochmals aufmerksam gemacht. — Die Sächs.-Böhm. Damp.jchiffsahrtSgescllschost hat an einigen fyequenten Stellen der Verkchrsstraßen kleine Plettatiafein nut den Dampfschisffahrplänen angebracht und zwar besuchen sich dieselben an dem Wohnhause des Herrn Restaurateur Hennig (Querschänke) Riederlagstr. 1, an dem des Herrn Kaufmann Pinker, Hauptstraße 34 und an dem des Herrn Kaufmann L. Haacke, Hauptstraße 20. Eine vierte Plakattafel ist zur Aufstellung am Kaiser Wilhelm-Platz in Aussicht genommen. — Vorigen Sonnabend, den 21. cr., hielt der Bezirks- Lehrerverein Riesa, der zur Zeit aus ca. 70 Mitgliedern, die theils dem Riesaer Lehrerkollegium, theils der Umgegend von Riesa angehören, eine Versammlung ab, in welcher zunächst der Vorsitzende verschiedene eingegangene Drucksachen, z. B. Probenummer« der Zeitschnft: „Der Hau-sch«tz" und der „Zeitschrift des deutschen Sprachverein«", sowie ein Lesebuch, herausgegeben von Putzger und Rasche, vorlegte. Ueber letz teres soll in einer späteren Versammlung näherer Bericht erstattet werden. Das soll auch geschehen in Bezug auf eine vom Lehrer Schiebold in Arnsdorf bei RochSburg erfundene Rechenmaschine für Elementarschüler, die mit einem Feder kasten in Verbindung steht. Herr Bürgerschullehrer Schesflrr- Riesa brachte einen dem Lehrer Engelmann in Rödlitz bei Lichtenstein-Callenberg patentirte« sehr einfachen Wandbild halter zur Vorzeigung, dessen praktische Verwendbarkeit die Versammlung anerkannte. Herr Lehrer Kröher-Riesa hielt einen eingehenden Vortrag über das Thema: „Welche Männer haben dahin gewirkt, daß Pestalozzis Ideen verwirklicht wor den find?" Vortragender kennzeichnete Herbart, Benecke und Diesterweg als diejenigen Pädagogen, die Pestalozzis Theorien weiter ausgebaut haben und verbreitete sich dann des Wei teren über eine Reihe von Methodikern, die die erwähnte Theorie in die Praxis umgesetzt haben. — Vom Vorstande de- Allgemeinen Sächsischen LehrervereinS »erden die Be- zirkS-Lehreroereine aufgefordert, die Frage zu erörtern: „Ist die Herstellung eines in allen Schule» Sachsens einzuführen den Lande«. Lesebuches zweckmäßig und ausführbar?" Ein einzelner Bezirks - Lehrerverein hat bereits die Einführung eines derartigen Buchs gewünscht. Der Vorstand de» All gemeinen Sächsischen Lehrervereins verhält sich dieser Frage gegenüber einhellig ablehnend. — Der Bezirks-Lehrer verein Riesa wird sich in nächster Zeit mit der Frage befassen. — In der diesjährigen General - Versammlung des Bezirks-Obstbauvereins Riesa, die gestern, Sonntag, Nach mittag, abgehalten worden ist, kam Folgendes zur Erledigung: 1. Der Vorsteher, Herr Hofgärtner Eißenbeiß-Jahnishansen, trug den Jahresbericht vor. (Der Verein besteht zur Zeit aus 32 persönlichen und 2 corporativen Mitgliedern. Es haben im vergangenen Jahre 3 Versammlungen stattgefunden, und in jeder derselben ist ein Vortrag gehalten worden. Auch eine Sxcursion (Obstbau-Lehrreise) ist veranstaltet worben. 2. Der Cassirer, H:rr Kunst- und Handelsgärtner Pinkert-Riesa, trug den Kassenbericht vor, laut dessen sich der Kaffenbestand auf Mark 41,30 beziffert. (Die bereit« geprüfte Rechnung wurde von der Versammlung für richtig erklärt). 3. Die aus dem Vorstande ausscheidenden Herren Freiherr v. Fritsch-Seerhausen und Rentier Dürichen-Riesa wurden einstimmig wieder als Vorstandsmitglieder gewählt. 4. Der Herr Vorsitzende legte folgende eingeganzene Schriu- stücke vor: s. Eine Zuschrift des Direktoriums des Königlich Sächsischen Meteorologischen Institut» zu Chemnitz, die Mit glieder de« Bezirks-Obstbauoereins auffordernd, sich an der i Weiterbildung der Phänologie unserer Obstarten zu betheiligen, j In Druck beigegebe« waren der Zuschrift die „Ergebnisse ? der phänologischen Beobachtungen im Königreich Sach'en t während der Jahre 1891—1894". Besonders zur Beobachtung werden empfohlen: Winter-Goldparmäne, Charlomowsky, i spiitblühendcr Taffetapfei, Leipziger Rettigbirne, Rabenaucr ? Butterbirne und von Wein: Früher Leipziger und f.ühr ; blauer Cicvrner; d. Cacaloge des Herrn Baumschulenbchtzer - Hauber-Tvlkewitz bei Dresden; o.'-Sonderöritimmungra «ü- l d<e Gartenbau-Ausstellung auf der Sächsisch-Thünngischen ' Industrie- und Gewerbe. Ausitellunz zu Leipzig 1897; ci. Eine Zwchnft des Comite's für die Allgemeine Gartenbau-
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