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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189604010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-04
- Tag1896-04-01
- Monat1896-04
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1896
- Autor
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Riesaer I Tageblatt und Anzeiger Meblalt und Atycher). Telkgramm-Adresje FU F-insprechsteL« „La,«blatt", Riesa. 444 4 N 4 4 Ne. 20. der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 7«. Mittwoch, 1. April 1896, Abends. 49. Jaßrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unsere Träger frei ins Lau» 1 Mark 50 Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pfg., durch den Briefträger frei inS Hau» 1 Mark 65 Pfg. Anzeigeu-Aunahme für die Nummer de» Ausgabetages bi» Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Bekanntmachung. Ter Wafserzins, das Schulgeld und Fortbildungsschulgeld auf das i. Viertel jahr 1896 sind baldigst, längstens aber bis zum 2V. dieses Monats , an die hiesige Stadthauptkafse abzuführen. * Riesa, am 1. April 18SK. Der Rath der Stadt Schwarzenberg, Stadlrath. Hmtzsch. Die GraSuutzUNg des Truppen-Uebungsplatzes Zeithain soll in 4 Loosen verpachtet «erden. Bedingungen liegen hier aus. Angebote sind bis 7. April d. I., Bormittags 11 Uhr anher zu senden. Truppen-Ubungsplatz Zeithain, den 27. März 1896. Königliche Garnison-Verwaltung. ««zeigen für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bk» Bormittags v Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches Riesa, 1. April 1896. — Bei.der Sparkasse zu Riesa wurden im Monat März 1896 945 Einzahlungen im Betrage von 87536 M. 29 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 751 Rückzahlungen im Betrage von 96756 M. 02 Pfg. Neue Einlagebücher wurden 130 Stück ausgestellt. Casstrt wurden 138 Bücher. Die Gesammt.Einnahme betrug 202 384 M. 47 Pf. und die Gesammt-Ausgabe 187 735 M. 77 Pf. — Lin auf den Namen „Rud. Ulbricht" reisender Schwindler hat in den letzten Tagen hier eine Gastvorstel lung gegeben. Derselbe, anscheinend im Anfang der 40er Jahre stehend, hat sich unter Angabe bestimmter Einzelheiten, die in allen Theilen erlogen sind, als ein eben in der Buchdruckerei d. Bl. engagirter Maschinenmeister aus- , gegeben und u. A. ausgesazt, daß er direct von Hamburg t gekommen und vom Verband hierher gewiesen sei. Nachdem I der Schwindelmeyer eine Nacht in der ermieiheten Wohnung ' geschlafen, hat er sich dann früh Morgens empfohlen, „um seine Stellung anzutreten", hat sich aber bei seinen Wirths- leuten noch nicht wieder sehen lassen, wird auch nie zu- rückkchren. Da der Schwindler auch noch anderweit auf tauchen könnte, so sei hiermit vor ihm gewarnt. — Ein schweres Sittlichkcitsverbrechen nach tz I76i ist, wie erst jetzt bekannt wird, in der Nacht zum 2. März von einigen Soldaten ausgeführt worden. Dieselben haben zwei vom Jugendball im Schützenhaus bez. Hopfners Hotel heim kehrende Mädchen ausgelauert; während es nun dem einen gelungen ist, den Verfolgern zu entrinnen, ist leider das andere von denselben überfallen und schwer mißhandelt wor den. Obwohl man dem Mädchen den Mund zugehalten, ist es demselben glücklicherweise doch gelungen, einige Nothschreie ouszustoßen, so daß in Folge dessen hinzugekommene Personen die Thäter schließlich vertrieben haben. Die Namen der letz teren sind erfreulicherweise ermittelt, die Untersuchung ist eingeleitet und wird ohne Zweifel mit Strenge durchgesührt werden, so daß die Schuldigen die gebührende Strafe trifft — ein für die Betroffenen in derartigen Fällen allerdings nur schwacher Trost. — Es erscheint leider nolhwendig, Frauen und Mädchen zu warnen, de» Nachts allein auf die Straße zu gehen. — Dem infolge seiner Größe weit bekannten Saal des Hotel Höpfner, dessen dekorative Ausstattung bisher noch zu wünschen übrig ließ, ist jetzt ein Kleid angelegt worden, dessen sich die Hersteller wie nicht minder der Besitzer vollem Rechte rühmen können. Nach fast fünf wöchentlicher Arbeit, an welcher zum Theil Künstler ersten Ranger betheiligt waren, ist hier etwas geschaffen, das nicht verfehlen wird, die Aufmerksamkeit des hiesigen Publikums sowohl, wie auch aller hier verkehrenden Fremden auf sich zu lenken. Die langen und hohen Wände des Saales haben einen hcllgrünnen, zart bemusterten Anstrich erhalten, der auf das Auge einen äußerst angenehmen Eindruck macht; die großen starken Säulen sind marmorirt. Der mittlere Theil der Decke ist durch leichte Ornamente verziert. An den Querseitcn derselben befinden sich zwei große prachtvoll in Ocl gemalte Bilder, „Musik und Tanz" darstellend, ge malt von dem Portrait- und Historienmaler Herrn Franz Siebert aus Dresden, dcss -n künstlerische Tüchtigkeit sich ost schon bewährt hat. (Ein Bild von denselben, Se. Majestät der König in großer Unfform und in Lebensgröße (Kniestück) hat im OsfizierSkasino hiersilbst Aufstellung gefunden als Eigcnthvm des gelammten Offizierscorps.) Die Hohlkehlen der Längsseiten des Saales sind geschmückt mit reizenden Blumen- und Fruchtstücken, dazwischen die ebenfalls in Oel gemalten BUder „die nier Jahreszeiten." Einen imposanten Eindruck macht die äußer» »art v gestellte Musikmuschel, die von dem Kunstmaler H nn «.' »ur aus Dresden in Oel gemalt ist und „Apollo auf dem Himmelswagen, um geben von einer Anzahl Genien", dem Beschauer vor'S Auge führt. Die Stukaturen sind in Elfenbeinton gehalten, wie überhaupt dieser Ton Muschel und Bilder, Blumen- und Fruchtstücke, Wände und Säulen durchwebt. Die ganze künstlensch ausgesührte Arbeit ist von dem Maler Herrn I. Sons Hierselbst entworfen und unter seiner Leitung und zum großen Theil unter eigener Betheiligung ausgeführt. Die Fenster des Saales sind mit Gardinen aus dunkel grünem Plüsch mit schiefergrauen Durchzügen, hergestellt- von Herrn Dekorateur C. Kramer Hierselbst, geschmückt. Der Gesammteindruck des neu ausgestatteten Saales ist als ein pompöser zu bezeichnen. Seine Weihe wird derselbe am Abend des ersten Osterfeiertages erhalten, an welchem das gcsammte Musikcorps unseres Artillerie-Regiments unter Leitung seines Stabstrompeters Herrn Gehrmann ein Con- cert, bei welchem, wie wir hören, auch einige dekorative Neuerungen geboten werden, veranstalten wird. —* Ein hohes Interesse gewährt gegenwärtig eine Be sichtigung der umfänglichen Neubauten des Zeithainer Schieß platzes, der durch Erwerbung des ganzen Gohrisch'er Staatssorstreviers feiten des Reichsmilitär- siskus und verschiedener Ländereien der anstoßenden Fluren eine niegeahnte Vergrößerung erfahren hat und im Hinblick auf die wohl nicht stillstehendcn Bestrebungen nach größerer Tragweite der Geschütze noch weiter erfahren dürfte. — Schon spricht Man von einer mit letzterer Hand in Hand zu gehenden Verlegung der Eisenbahn bei Wülknitz und glaubt, daß letztere dem Grödel-Elsterwerdaer Kanal werde näher gebracht werden, wodurch dann weitereFluren, wie die von Wülknitz und Streumen, berührt würden. — Lichten see, das infolge des baufälligen Zustandes der dortigen Kirche vor einem Kirchenneubau steht, hat besonders Interesse daran, bald zu erfahre«, ob es nicht auch, wie der Ort Gohrisch, ganz oder nur theilweise zu bestehen aufhört. — Vielleicht lasten schon die in diesem Jahre auf dem Zeit hainer Schießplätze stattfindenden großen Mannöver erkennen, ob in Bälde zu einer weiteren Vergrößerung verschritten werden muß, was im Interesse der betheiligten Gemeinden, be sonders Lichtensee's, zu wünschen wäre. — Die Zeit des Umzuges ist gekommen und demgemäß war die Hausfrau schon vorher emsig und thätig und trug Sorge dafür, daß ja Alles blitzblank und in vollster Ord nung war. Doch an Eins denkt oft weder ter Mann noch die Frau, es wird vergessen. Es ist dies die Anmeldung der Wohnungsveränderung bei der Feuerversicherung. Wir glauben im Interesse der Versicherten zu handeln, wenn wir auf diesen Umstand Hinweise». Gesetzten Falls, es er folgt in der neubezogene», noch unangemeldeten Wvhnung ein Brandschaden, so kann die Versicherungsgesellschaft, wenn dieselbe genau nach den Buchstaben geht und die Police noch auf die alte Wohnung lautet, die Zahlung einer Entschädigung beanstanden. Vielfach wird diese Versäumniß der Meldung auf Unkenntniß der Versicherten beruhen, cs ist darum an- zurathen, diese Zeilen zu beherzigen. — Bauernregeln auf April. Ist April schön und rein, wird der Mai um so milder sein. Nasse Kälte im April schadet besonders der Baumblüthe viel. Märzenwiud, Aprilen- rczen verheißen im Mai großen Segen. Wenn der April Spektakel macht, giebt'S Heu und Korn von großer Pracht. Der April ist nicht zu gut, er schneit dem Bauer auf den Hut. Dürrer April ist nicht des Bauers Wll', Aprilenregen ist ihm gelegen. Wenn die Reben um Georgi — 23. April — sind noch blutt und blind, soll sich freuen Mann, Weib und Kind. Bringt Theodora — 1. April — Sturm und Wind, so ist Sibylle — 29. April — uns gelind. Wenn der Schlehdorn vor Mat schon Blüthe hängt, schon Reife das Korn vor Jacobi — 25. Juls — empfängt. So lange die Frösche vor Georgi schrei'«, müssen sie nachher stille sein. — Die Landeskonferenz der socialdemokratischen Parte Sachsens wird am 7 /8. April in de« Etablissement „Güldne Aue" in Dresden abgehalten. Auf der Tagesordnung stehen 4 Punkte: 1) Bericht des Centralkvmitee» (E. Fischer-Dres den); 2) die Thätigkeit des Landtages (Goldstein-Zwickau); 3) Wahlrechtsänderung und Stellung der Partei zu dersel ben (Geyer Leipzig) und 4) Anträge der Parteigenossen. Die Parteigenossen des 12. und 13. Reichstagswahlkreises bean- tragen: „Die Landesversammlung »volle beschließen: Mit dem Inkrafttreten „der Wahlgesetzvorlage hat die Fraktion sofort die Mandate niederzulegen." — Die Parteizenoffen von Chemnitz beantragen: „In Erwägung, daß die Arbeiter all 'r Kulturstaaten nach Erringung des allgemeinen Wahlrechts streben, wolle die Landeskonferenz beschließen, auch unter d. m verschlechterten Wahlsystem mit erneuter Energie in die kom mende Wahlbewegung einzutreten, um das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht zu erringen." — Die Landeskonferenz der sächsischen Socialdemokraten giebt dem Parteivorftande zu erwägen, ob es nicht möglich sei, eine einheitliche Parla mentsbeilage für alle Parteiblätter zu« Selbstkostenpreise herzustellen, welche einen ausführlichen ReichStagsberichc ent hält. Die Herstellung und Versendung dieser Beilage hat so zeitig zu geschehen, d«ß sie die Berichte nicht mit allzu großer Verspätung bringt. — Das AgitationSkomitee Dres den beantragt: „Für den 9. sächsischen Reichstagswahlkreis nur ein Parteiblatt einzuführe«." — Die Parteigenossen von Döbeln beantragen: „In Anbetracht de« agitatorischen Wer- thes, den die Verhandlungen des Landtages über die Wahl rechtsvorlage haben, möge die Landesversammlung beschließen, diese Verhandlungen behufs Massenverbreitung in Sachsen in Druck zu geben." — Eine neue und eigenthümliche Rolle werden die Radfahrer während der diesjährigen Kaisermanöver, bei wel chem bekanntlich unser sächsisches Armeecorps gegen das 5. und 6. preußische Corps »perirt, sowie bei den großen Ka vallerieübungen, spiele». Sie sollen jetzt auch den Kavallerie- Divisionen zur Dienstleistung beigegeben werden. Die Ka vallerie-Division, der sie zugetheilt sind, nicht aus den Augen zu verlieren, wird für die Radfahrer, die nicht gleich den Reitern querfeldein jagen können, eine gewisse Schwierigkeit bieten, doch hofft «an, diese Schwierigkeit dank der über legenen Schnelligkeit des Fahrrades überwinden zu können, allerdings wird der Radfahrer große Umsicht in der geschick ten Ausnutzung fahrbarer W-ge entfalten müssen. Im All gemeinen sollen den Radfahrern folgende Aufgaben zufalle,:: Verbindung zwischen den Kantonnements, Dienst während der Märsche, sowie während der Manöver und Gefechte und Erkundigungen. — Dies Jahr feiern die Christen allcsammt das Oster fest gemeinsam; denn auch die morgenländischc Christenheit ist vorgestern in die stille Woche eingetreten. Dieser Fall kommt hin und wieder vor, doch kann auch eine Differenz von einer bis zu fünf Wochen zwischen dem Ostersestc der abendländischen und der morgeuländischen Christenheit eintreten. Bekanntlich beträgt gegenwärtig die Differenz zwischen dem Julianische» und dem Gregorianischen Kalender 12 Tage, eine Differenz, die sich auch bei allen feststehenden Feiertagen geltend macht. Da nun aber bei unserem Kalender der Schalttag am Schluffe des Jahrhunderts, also im Jahre 1900 ausfällt, so wird sich, salls bis dahin die Russen, Griechen und anderen Völker des Balkans bei der alten Zeitrechnung verharren, die Differenz auf 13 Tage erhöhen. Diesmal feiern mir also Ostern vereint! — Vor den Gefahren der Cigarette warnt Dr. Max Breitnng-Coburg die Raucher in der „Deutschen Medicinal- Zeitung" auf Grund seiner ärztlichen Erfahrungen. Gerade bei der Influenza in den letzten Jahren hat er die Cigarette in deutlicher Weise kennen und fürchten gelernt. Ihre Ge fahr liegt darin, daß sie, einzeln ein Nichts, zum Mißbrauch
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