Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189604096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-04
- Tag1896-04-09
- Monat1896-04
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1896
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer s Tageblatt Donnerstag, 9. April 1886, Abends Außerdem kann Wegweisung vom Markte erfolgen. Da- Budeubane« am S»NN» Außerdem kann Wegweisung vom tage ist gesetzlich nicht gestattet Riesa, den 8. April 1896. S. Mke. 1033 L Rdl. I Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unsere Träger frei in» Hau« 1 Mark LO Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstaltrn 1 Mark 25 Pfg-, durch den Briesträger frei in» HauS 1 Mark 65 Pfg. Anzelgen-Annahme siir dir Nummer de« Ausgabetage» bis Vormittag S Uhr ohne Vewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Der Rath der Stadt Klötzer. Die in Pochra ausgebrochene Maul- und Klauenseuche ist als erlösche« zu erachten. Großenhain, am 7. April 1896. Die Königliche Amtshauptmannschaft. v. Wilucki. Bekanntmachung, betreffend die Plätze für feilzuhaltende Maaren auf dem nächsten Jahrmärkte. Für den am 1». u«d 14. April diese- Jahres hier abznhalteuden Jahr markt werden folgende Bestimmungen getroffen: 1. Sämmtliche Händler, welche in Buden oder auf Bockständen ih.e Maaren zum Berkaus auslegen, sowie die Korbmacher und Böttcher, welche ihre Maaren zu ebener Erde zum Verkauf auslegen, haben auf dem Albertplatz, 2. Schuhmacher, sowie Händler mit Schuh- und Filzwaaren, haben auf der Albertstraße, 3. Topswaarenhändler auf dem unteren Theile des Albertplatzes an der Parktreppe, Aufstellung zu nehmen. Händler mit Fischwaaren, Semmeln und Kuchen in Buden und auf Tischen werden auf verschiedene Plätze vertheilt. Diejenigen, welche öffentliche Schaustellungen darbieten wollen, bedürfen bezüglich ihrer Plätze der Erlaubniß des unterzeichneten Rathes. Das Stättegeld wird in der hiesigen Stadtkassenexpedition nach dem daselbst zur Einsicht ausliegenden revidirten Tarif erhoben. Den Anweisungen des diensthabenden Polizeiwachtmeisters oder dessen Stellvertreters ist unbedingt Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mk. oder entsprechender Haftstrafe geahndet. im Februar d. I. 657 M. und verwirkte deshalb eine sechs monatige Gefänznißstrafe. Königsbrück. In der Nacht vom 1. zum 2. Oster- feiertage ist an dem Mühlenbesitzer Höntzsch in Krakau ein Mordversuch verübt worden. Gegen 4 Uhr Morgens wurde er von einer Mannsperson überfallen und ihm mit einem stumpfen Instrumente (vermuthlich Beil oder Hammer) zwei schwere Schläge versetzt. Der Aufschrei des Mühlenbefitzers weckte die im selben Zimmer schlafende Ehefrau, welche sofort um Hilfe rief. Ehe aber solche herbeikam, war der Thäter durch die Hinterthüre der Mühle entkommen. Die Recher chen nach demselben sind im Gange. Bautzen. Nachdem der Reichstag die zum Bau eines neuen Postgebäudes nöthige Geldsumme bewilligt, hat man begonnen, das Hotel Laue niederzureißen, an dessen Stelle die neue Post errichtet werden soll. Mittweida. Ein Bubenstreich, der leicht großes Unglück herbeiführen konnte, wurde kürzlich von jungen Bur schen aus Mittweida ausgeführt. Von Krumbach kommend, fuhr der RittergutSpächter Hörmann aus Neusorge nach Hause, als ihm in der Nähe des Rittergutes ungefähr zwölf Personen entgegentraten und ihn aufforderten, sie sofort nach Mittweida zu fahre». Hörmann verweigerte dies und führ weiter nach seine« Rittergutshof. Die Burschen verfolgten ihn, schlugen nach ihm und dem Pferde. Das Pferd, ein junges Thier, wurde.unruhig, und ohne daß Hörmann im Stande war, sich zu wehren und das Pferd zu bändigen, sprengte es mit dem Wagen wieder zum Thor hinaus und raste davon in der Richtung nach Altmittweida zu. In Alt mittweida, in der Nähe der Haltestelle, kam das Pferd mit dem Wagen auf die Bahnstrecke und raste auf dieser bis Ottendorf, woselbst es zusammenbrach. Der gegen 12 Uhr NachtS von Mittweida nach Chemnitz fahrende Zug hatte da» Geschirr vor sich und mußte zum Theil langsam fahren, um ein Unglück zu verhüten. Bon einigen Neusorger Einwoh nern waren die jungen Burschen, die sich nach ihrer Helden- that vom Rittergutshofe in einzelnen Trupps entfernten, verfolgt und beobachtet worden und es gelang, einen dersel ben mit polizeilicher Hilfe trotz heftiger Gegenwehr zu ver haften; einige weitere Verhaftungen find bereits erfolgt. Hoffentlich gelingt es, alle Theilnehmer zu ermitteln und dieselben zur Strafe zu ziehen, denn unstreitig hätte, fall» der Maschinenführer nicht rechtzeitig da« Hinderns bemerkte, unberechenbares Unglück geschehen können. Netzschkau, 7. April. Am Morgen de» Gründonners tag erfolgte im hiesigen Gotteshaus« der Uebertritt des Herrn Bürgermeister Sofferjä von der katholischen zur evangelisch lutherischen Kirche. Zwickau. Einen erheblichen Unfall erlitten dieser Tage zu Zwickmr zwei Fremde, welch« die elektrisch« Straßen- vertliches und Sächsisches. Riesa, 9. April 1896. — Von nächstem Sonntag, den 12. d. M., ab verkehren die Schiffe der Sächs.-Böhm. Dampfschifffahrts-Gesellschaft nach einet» neuen, erweiterten Fahrplane. Derselbe ist im Jnseratentheil det heutigen Nummer ersichtlich. — Daß Einreibungen oder Umschläge von Petroleum ein sicheres Mittel gegen Reißen und Rheumatismus seien, diese Mittheilmg ging kürzlich durch eine Anzahl Zeitungen. (Wir selbst Hasen die Notiz nicht ausgenommen.) Es wird nun ärztlicherseits dringend gewarnt, dieses Mittel anzu wenden, da phr schlimme Folgen daraus entstehen können. — Die durch >>en Genuß bleihaltigen Mehle- vorge kommenen Massenerkrankungen, die zu« Theil daraus zu rückzuführen waren, daß in manchen Getreidemühlen Blei zur Befestigung der Hanen in den Mühlsteinen Verwendung findet, habe» dem königl. Ministerium des Innern Veran lassung gegeben, Erörterungen darüber anzuordnen, ob zur Zeit in Sechsen noch Mühlen in Betrieb sind, in denen diese gesundheitsschädliche Art der Befestigung vorkommt. — B kannt ist, daß im Frühjahr die im Keller lagern den Kartofel» gern keimen. Da die frischen Aartoffelkeime ein sehr starkes Gift enthalten, sei Allen, welche sich mit dem Abkeimei beschäftigen und kleine Wunden an der Hand haben, die gröjte Vorsicht anempfohlen. — Die Schonzeit für Stör, Zander (Stambert) Rapfen (Raapf n, Rapf, Schied), Blei (Brachsen, Brasse), Maifisch (Alse), Finte, Alaud (Nerfling), Barbe, Döbel, Schlei, «sch (Aesch), Karausche, Rothfeder, Barsch, Rothauge (Plötze), Schurrl, Weißfisch und Zehrte (Zöhrte, Silberzehrte, Ldrs- rots viirzbs), in nicht geschlossenen Gewässern sowie für Lachst in der Elbe dauert vo« 10. April bis zum 9. Juni (Verordn, vom 28. Oktober 1878 §8 3 und 4, Ges.« und Verordn.« Bit. S. 446, und Verordn, vom 15. Februar 1813 Ges.- und Verordn.-Blt. S. 6). — Die Landesversammlung sächsischer Socialdemokraten, die jetzt in Dresden tagte, ist gestern nach heftigen Debatten ued nachdem nachstehende Beschlüsse gefaßt worden waren, geschossen worden. Punkt 1 der Resolution des Abg. Geyer: die vcialdemokrattsche Partei hat ununterbrochen und unter Aussendung aller Kräfte für die Einführung de« allgemeinen, glichen, directen und geheimen Wahlrechts zu den Landtags- wchlen zu wirken, gelangte mit großer Mehrheit, der Pmkt 2 de» Anträge»: die socialdemokratische Partei be teiligt sich an den nächsten Landtag-wahlen, in namentlicher »stimmung mit ss gegen 34 Stimmen, und der Punkt 3 »S Antrags: die socialdemokratischen Landtag«- /bgeordnetea haben ihre Mandate beizubehalten, /benso in namentlicher Abstimmung mit «5 gegen 19 Stimmen prr Annahme. Bei dem Punkt 3 de« Antrag« Geyer ent hielten sich die sächsischen Landtagsabgeordneten der Abstimmung. Bei Gelegenheit einer Debatte über einen Antrag der Döbelner Genossen, die Verhandlungen des sächsischen Landtags über die Wahlrechtsvorlage behufs Massenverbreitung in Sachsen in Druck zu geben, bemerkte der Abg. Stolle aus Gesau: „Es muß gezeigt werden, daß die herrschenden Elasten die Rechte des Volkes mit Füßen treten." Bei diesen Morten entzog der beaufsichtigende Polizeicommissar dem Redner das Wort. Der erwähnte Antrag wurde danach abgelehnt. Es wurde hierauf als Sitz des Centralausschusses Dresden und als Ort zur Abhaltung der nächsten Landesversammlung Chemnitz gewählt, und sodann mit einem dreifachen Hoch auf das gleiche, directe und geheime Wahlrecht die Landes versammlung geschlossen. — Aus den recht „anregenden" Debatten der „Herren für Freiheit, Gleichheit und Brüder lichkeit" sei folgende Probe verzeichnet: Abg. Pinkau (Leipzig): Schönlank (der Redakteur der „Leipziger Volkszeitung") hat Sie falsch unterrichtet, das ist wieder einmal charakteristisch. Der Beschluß (betreffend die Mandatsniederlegung) ist in Leipzig nicht einstimmig gefaßt worden, es waren 17 Stimmen dagegen (Lachen, Rufe: „Sehr viel!" 1700 gegen 17.) Das ist gleich, es war jedenfalls eine Opposition. (Tchönlank: „Die schenken wir Ihnen". Rufe von der anderen Seite: „Laß Dich nicht aus der Ruhe bringen"). Gen. Schönlank ruft mir zu: Schämen Sie sich! (Pfuirufe. Schönlank: „Das ist nicht wahr! Hören Sie doch hin!" Dors. Kaden: ,Jch bitte um Ruhe!") Pinkau fährt fort: Dir Stimmung ist allerdings in Leipzig vorhanden, sie ist durch die tenden- ciöse, in der Parteigeschichte unerhörte Schreibweise künstlich gesteigert worden. (Oho! Unruhe.) Der Aufruf der Fraction wurde mit Glossen versehen. Von schmierigen Commis, Klebern und Strebern war da die Rede. (Unruhe, Pfuirufe.) Vie Leipziger Genossen seien schon auf den Standpunkt der Anarchisten gebracht worden. (Oho!) Diese Schreibweise verdient eine Rüge (Beifall) und ich beantrage folgende Reso lution: „Die Laude-versammlung erklärt die Schreibweise der „Leipziger Volkszeitung" in Sachen der Mandatsniedcr- legung für eine der Partei nicht würdige nnd spricht ihren schärfsten Tadel aus, daß die „Leipziger Volkszeitung" den Aufruf der Fraction für Einberufung der Landesversamm lung nur auf der letzten Seite und mit Randglossen abge druckt hat." Und das geschieht einem enragirten Genossen! Dresden, 8. April. Bor dem königl. Landgericht hatte sich heute der frühere Vorstand der Ort-krankenkaffe zu Radeburg, Friedrich Erdmann Dreißig, wegen Unter schlagung zu verantworten. Der anfänglich mit einem Mo natsgehalt von ISO Mk. (später 180 Mk.) angestellte, noch unbestrafte Angeklagte, de« überdies 1 Prozent der Gesammt- einnahme aus der Invalidität-- und Alter-verficherung-kaffe al« Tanttme »»gebilligt «ar, unterschlug nach und «ach bi» Bekanntmachung. Der unterzeichnete Rath der Stadt macht darauf aufmerksam, daß von dem Vorstande der land- und forstwirthschaftlichen Berufsgenvssenschaft für das Königreich Sachsen die Heberolle über die von den Betriebsunternehmern auf das Jahr 1895 nach 2 Pfg. auf jede beitrags pflichtige Steuereinheit zu entrichtenden Beiträge anher abgegeben worden ist und dieselbe nebst dem Verzeichnisse der Betriebsunternehmer L Wochen lang von Freitag de« IO. laufenden Monats an gerechnet in der Stadtsteuereinnahme Hierselbst zur Einsicht der Betheiligten ausliegt. Die ausgeworfenen Beiträge werden der Kürze halber einzeholt werden. Riesa, am 8. April 1896. Der Rath der Stadt Schwarzenberg, Stdtrth. Freibank Riesa Morgen Freitag, den IO. April von Vorm. 8 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städt. Schlachthof das Fleisch eines Kalbe- zum Preise von 45 Pst pro '/? KZ zum Verkauf. Riesa, den 9. April 1896. Die städt. Schlachthosverwaltung. Meißner, Sanitätsthierarzt. und Anzeiger (WM« md Anzeiger). Telegramut-Adresses > > HAK Fernsprechstrlle „Tageblatt", R,<s°. -44 4 4 l4 H Nr. 20. der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa 81. Donnerstag, 9. April 189«, Abends 49. Zehr».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite