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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189604109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-04
- Tag1896-04-10
- Monat1896-04
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1896
- Autor
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Mrtklt »»> Alyei-n). Telegramur-Adreffe) 11 O sL 6 I* FU Fewsprechstelle „Tageblatt", Rieisa. AH, AAD-H-N V H'U> H-H- «r. SO. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. 82. Freitag, 1». Ahr» 18S6, Abends. 4S Jahr,. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« La, Abend« mit «»»nähme der Sann- und Festtage, vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expedltianen in Riesa und Strehla oder durch unsere Träger frei in« Hau» 1 Mark 50 Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mark öS Pfg. «u,eigen.Aunah«e siir die Nummer de« Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Ainterlich i» Riesa. — GeschSst»steIr: Kastanienstraße SS. — Für di« Redaktion tzrrantwortltch: Hermann Schmidt. Ries«. Bekanntmachung. Segen d«S am 13. und 14. April dieses JahreS in Riesa stattfindende» Jahrmarktes, «elcher einen erweiterten Geschäftsverkehr an dem vorhergehenden Sonntage erforderlich macht, werden für diesen Tag, das ist a» IS. April 18SS, die Stunden, während welcher im Handelsgewerbe Sehülfen, Lehrlinge und Arbeiter beschäftigt werden dürfen, auf geh« vermehrt. Die zehnstündige Beschäftig-ingszeit vrrtheilt sich «:e folgt: 1. Kur den Handel mit Eß- und Materialwaaren und für den Kleinhandel mit Heizungs und Veleuchtungsmaterial von */,7 Uhr bis 9 Uhr Vormittags und von 11 Uhr Vormittags bis >/, 7 Uhr Nachmittags. 2. Für diejenigen Zweige des Handelsgewerbes, deren 5 stündige Beschäftigungszeit auf die Stunden von Vormittags 11 Uhr bis Nachmittag» 4 Uhr festgesetzt ist, von Vormittags 11 Uhr bis Nachmittags S Uhr. 3. Für solche Sehülfen, Lehrlinge und Arbeiter, welche nur in kontoren beschäftigt werden, von Vormittag- 8 bis 9 Uhr und von Vormittag» 11 Uhr bis Nachmittags 8 Uhr. 4. Für den Verkauf von Fleisch- und Wurstwaaren und von zum menschliche« Genuß bestimmten Kettwaaren in Fleischereien und Gchankwirthschaften von Vormittags 6 bis 9 Uhr, von vormittags 11 bis Nachmittags 1 Uhr und von Nachmittag« 3 Uhr bis Nachmittags 8 Uhr. 5. Für den Verkauf von Fischwaaren von vormittags 7 Uhr bi- Vormittags 8 Uhr und von Vormittags 11 Uhr bis Nachmittags 8 Uhr. Während der vorstehend angegebenen Zeiten darf auch der Gewerbebetrieb in offenen Ber» kaufsläde» stattfinden. Riesa, den 10. April 18S6. Der Rath der Stadt Klötzer. vertliches u«d Sächsisches. Riesa, 10. April 189«. — Man schreibt uns: Die Sächs. Böhm. Dampfschiff- fahrtSgesrllschaft tritt laut einer i« heutigen Blatt be findlichen Bekanntmachung mit einer für deren Verhält nisse jedenfalls tief einschneidenden Neuerung hervor und zwar wird dieselbe sogenannte Monatskarten, (wie von uns bereits «itgetheilt wurde) zur Ausgabe bringen, welche während ihrer Siltigkeitsdauer zur ««beschränken Be nutzung sämmtlicher plamnäßigeu Fahrten einschließlich der Lokalfahrten auf der ganzen Betriebsstrecke Leitmeritz-Dresden- Mühlberg berechtigen und zum Preise von M .10— oder Fl. 6.50 an den Stationskassen in Dresden, Loschwitz, Blasewitz, Pill nitz, Pirna, Königstein, Schandau, Tetschen-Aussig, Leitmeritz, Meißen und Riesa erhältlich sind. Bei Bestellungen dieser Karten, welche von einem beliebigen Tage im Monate bis zum vorausgehenden Tage des darauffolgenden Monates gelten, genügt die Unterschrift des Bestellers, die Beibringung einer Photographie ist somit nicht nothwendig. Bom gleichen Tage ab wird die Gesellschaft auch sogenannte Saisonkarten zum Preise von M. 60— oder Fl. 37.50 ausgeben. Diese berechtigen ebenso zur unbeschränkten Benutzung sämmtlicher planmäßigen Fahrten auf der ganzen BetriebSstrccke während der jeweiligen Dauer der ganzen Schifffahrtsperiode und können ron den Stationskassen in Dresden, Pirna, Schandau, Letschen, Aussig, Meißen und Riesa unter Einreichung einer Photographie des Bestellers bezogen «erden. In beiden Fällen wird die freie Beförderung von 25 Ire Reisegepäck gewährt. Diese Neuerung muß als ein ganz besonderes Entgegenkommen der Gesellschaft bezeichnet werden und wird die auf solche Weise mit der großen Billigkeit verbundene Bequemlichkeit dem Unternehmen dessen Frequenz im ver gangenen Jahre die Zahl von 3 Millionen bereits über schritten hat, gewiß eine große Anzahl ständiger Fahrgäste neu zusühren. — Der auf hiesigem Bahnhöfe stalionirte Herr Brigadier Baumgärtel beging, wie wir nachträglich erfahren, am 1. d. M. die 25jährige Feier seines Eintritts in tue Bc- amtcnlaufbahn als Gendarm. Aus Anlaß dieses Ehrentages war dem Jubilar von dem Kgl. Ministerium ein ansehnliches Geldgeschenk gespendet und durch die Kgl. Amte Hauptmann» schäft Großenhain übermittelt worden. Bei Gelegenheit der Rapporterstattung sämmtlicher Gendarmen des amtshaupt- mannschaftlichen Bezirks vor der letztgenannten Behörde am 4. d. M. wurde der Jubilar von den gesummten Kollegen aufs Herzlichste beglückwünscht und ihm ein von diesen ge meinschaftlich gestiftetes seines sinniges Geschenk überreicht. Auch die Bahnhofsbeamten des Bahnhofs Riesa hatten den Ehrentag des Jubilars nicht unbeachtet vorübergehcn lassen. Neben den herzlichsten Glückwünschen, welche ihm jeder Ein» zelne brachte, hatten dieselben in Abwesenheit des Jubilars das in dem Stationsgebäude des Bahnhofs befindliche Bureau desselben mit Blumen- und Laubgewinden recht hübsch aus geschmückt. Ueber alle diese Aufmerksamkeiten war der Herr Jubilar sichtlich sehr erfreut. Möge er noch lange Jahre in voller Rüstigkeit seines Amtes walten können. — Von Sr. König!. Hoheit Prinz Georg von Sachsen ist den Anverwandten des am 1. Osterfeiertage in Lommatzsch verstorbenen Herrn Förster Puttrich (früher bekanntlich in Jahnishausen) ein huldvolle« Beileidsschreiben zugegangen, welche« in ehrender Weise de» Dahingeschiedenen gedenkt und dieselben benachrichtigt, daß Se. König!. Hoheit einen Kranz auf da- Grab „seine» treuen Diener«" ntederlegen lassen werde. Herr Puttrich war früher Leibjäger Gr. Königk. Hoheit und hatte am Feldzuge von 1870/71 mit de« hohen Herrn Theil genommen. Er verfügte über einen ausge zeichneten Humor und war infolge seines gesunden, kräftigen Witzes in der Umgebung, wie auch in den höchsten Kreisen eine allgemein beliebte Persönlichkeit. — Daß auch schon Mitte deS vorigen Jahrhunderts mit Steuerhinterziehungen gekämpft worden ist, beweist folgende interessante authentische Verordnung des Churfürsten Friedrich August von Sachsen, König von Polen rc., die uns dieser Tage im Originale vorlag: Von Gottes Gnaden, Friedrich August, König in Pohlen sto. Herzog zu Sachsen, Juelich, Cleve, Berg, Engern und Westphalen vto. Chur-Fürst eto. Liebe getreue. Wir haben mißfaellig vernommen, daß zeithero verschiedene Ritter-GuthS-Besitzere, unter dem Vorwande deS Tisch-Trunckes, viele Faß Bier in Unsere hiesige Rsmäsas, und andere Staedte, wo sie wohnen, unversteuert einbringen, und in ihren Behausungen vor Geld an andere verkaufen und ausschenken zu lassen, sich unterfangen haben. Allermassen nun solches eines Theils denen von Zeit zu Zeit inS Land ergangenen Tranck-Steuer, Ausschreiben schnür stracks zuwieder laeufft, andern Theils aber Unserm Landes herrlichen lutsrosss zum Nachtheil gereichet, und ueberdies da durch eine unbefugte Selbst-Anmassung einer Schanck-Gerechtig- keit unternommen wird; Als ergehet an Unsere sämtliche Vasallen und Ritter- Guths-Besitzere hiermit Unser ernster Befehl, sich vors kuenfftige dergleichen Ungebuehrnisses bey Vermeydung der in dem Tranck-Steuer-Ausschreiben vom 20. lauuar 1703. und dessen Erlaeuterung vom 16. lanuar 1747. Oap. X. darauf gesetzten Straffe an Wellen Ilialsr von jedem Faß Bier, so auf vbgedachte unbefugte Weise verkaufet und aus- geschenket wird, schlechterdings zu enthalten, und hierunter vor Schaden und Nachtheil zu hueten, inmassen bey sich begeben den Ooutraventiolls-Faellen die dadurch verwuerckte Strafe ohne weitere Stach- und persoenliche Ruecksicht cinzubringen, be reits gehoerigen Orts besondere Verfuegung ergangen ist. Daran geschieh: Unser Wille und Meynung. Geben zu Treßden, den 3tcn Avvembris 1762. Hieronymus Friedrich von Stammer. Gottlob Friedrich Wilhelm Schaeffer. — Es heißt nicht mehr „Herr Billeteur" am Eisen- bahnschaUer, sondern die bis jetzt mit dem Dienstprädicat „Billeteur" benannten Fahrkartenverkäufer unserer Staats bahnen haben seit i. April das Prädicat „Fahrgeldcassirer" und die Güterexveditionkcassirer das eines „GütercassirerS" erhaben. k Dresden, 10. April. Die leider heut zu Tage grassirende Sucht nach Vergnügen brachte einen jungen, erst 14 Jahre alten Postbeamten vor den Strafrichter und ver nichtete zum Leidwesen der beklagenswcrthen Eltern mit einem Schlage die Aussicht, noch eine gutdotirte Stellung als Be amter zu erlangen. Der Angeklagte Arnold Woldemar Sagner war abwechselnd bei den Postämtern Dresden U, Priestewitz und zuletzt Möderau beim Schalterdienst thätig. Um ein Deficit in der Postkasse von 10 M. zu decken, be- hielt S. im Dccember v. I. zunächst einen von dem Schmie demeister Fischer in Zeithain per Postanweisung eingezahlten Betrag von 250 M. 30 Pf. für sich, unterließ im Zusam- menhange damit den Eintrag in das Postannahmebuch und nahm die PosteinzahlungSkarte mit in seine Wohnung. Die ihm verbliebenen 240 M. 50 Pf. wurden von de« Ange klagten, der von seinen Eltern verstoßen ist, nach seiner eige nen Angabe in kurzer Zeit verpraßt. Auf ganz gleiche Weise veruntreute Sagner noch einen von dem Brauereibesitzer Rothe in Röderau eingezahlten Betrag von 29 M. 80 Pf. Die 5. Strafkammer sühnte die Strafthaten mit 1 Jahr 3 Monate» Gefängniß. -s- Dresden. Der großbritannische Botschafter, Sir Fr. C. Lascelles, traf heute hier ein und ist im Hotel „Bellevue" abgestiegen. < Zittau, 8. April. Einen glücklichen Ausgang nah« heute Vormittag ein Unfall, »on de« ein den DreSden- Zittauer Personenzug beglettender Schaffner betroffen wurde. Hinter der Station Gersdorf stürzte der Schaffner infolge eines Fehltrittes von de« in voller Fahrt befindlichen Zuge herab, fiel aber so glücklich, daß er ohne die geringste Ver letzung davonkam und unbeschädigt bis zur nächsten Station Eibau ging, wo er selbst von dem Unfall Meldung machte. AusdemErzgebirge. Obwohl die Holzschleifereien in den letzten Jahren keine günstigen Geschäftsergebnisse er zielen konnten, werden doch immer noch neue Holzstoff- und Cellulosefabriken errichtet, und es ist wahrscheinlich, daß auch noch «ehr solche Fabriken entstehen. Der Grund dieser Er scheinung ist darin zu suchen, daß man die bisherige Lage der Holzstoffindustrie für vorübergehend ansieht und eine baldige Besserung erhofft. Ein günstiger Wafserstand während des Sommers würde ja schon einen bedeutenden Einfluß aus den Geschäftsaufschwung ausüben, und es wäre möglich, die Concurrenz Schwedens und Norwegens besser als bisher zu bekämpfen. Johanngeorgenstadt, 8. April. Am Ostersonn abend wurde in ber Nähe eines Moores, des kleinen Kranich sees bei Henneberg, die über 60 Jahre alte verwiitvete Tischler Prescher von hier, zuletzt in Oberjugel wohnhaft erfroren aufgefunden. Die Genannte war am 31. Mär.' Abends, von Hirschenstand in Böhmen nach ihrem Wohnort'' zurückgegangen, dabei aber vom rechten Wege abgekommen* Annaberg, 8. April. Zwischen der Mehrheit unserer» Stadtverordneten und dem Stadtrathe sind ernste Meinungs verschiedenheiten entstanden wegen der Feier des 400jährigen Stadtjubiläums im September dieses Jahres. Der Stadt rath hatte hierfür ein Berechnungsgeld von 7500 Mark ausgeworfen; die Stadtverordneten hielten jedoch diese Summe für zu hoch und beschlossen mit Stimmenmehrheit, nur 4000 Mark zu bewilligen. Der Rath hält diese Summe für unzureichend, wenn die Gestaltung des Festes eine würdige sein soll, und hat erklärt, keinerlei Garantien für einen schönen und glücklichen Verlauf übernehmen zu können, wenn das Stadtverordneten-Collegium seinen Beschluß nicht rück gängig macht. Die Bürgerschaft scheint mehr auf der Seite des Stadtrathes zu stehen, denn es wiegt die Meinung vor, daß, so gern sonst Sparsamkeit in der Stadtverwaltung ge sehen werde, es nicht recht sei, bei einem Feste knausern zu wollen, das einen hundertjährigen Zeitabschnitt in der Ent wickelung unserer Stadt kennzeichnet und dem die ganze Ein- wohnerschaft mit gespanntem Interesse und mit Stolz und Freude entgegensieht. Glauchau. Eine dieser Tage bei einem hiesigen, des Diebstahls dringend verdächtigen Bäcker-Lehrlinz polizeilich vorgenommene Durchsuchung ergab ein ganz ungeahnte« Re sultat: Ueber 485 Mk. Geld, aus Gold-, Silber- und Nickel münzen bestehend, zu deren Unterbringung der Lehrling all« möglichen Gegenstände benutzt hatte, wurden dabei zu Tage gefördert. Diese enorme Summe hatte der nette Junge mit Ausnahme eine« anderweit entwendeten Betrage« von ca. 40 Mk. seit ca. '/. Jahren seinem Meister au« der Ladenkaffe gestohlen.
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