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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189604133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-04
- Tag1896-04-13
- Monat1896-04
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1896
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20. der Kömgl. Amtshauptmarmschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadtraths zu Riesa. Montag, IS. Atzr» 18S6, Aveuds 49 Jahrg 'II L. 7 35 477 88 10 9 L 1L .59 dere maßgebende Kreise gegen den Duellunfug zu verschließen scheinen, zunächst an die Parlamente und Gerichte die drin gende Aufforderung, damit endlich reinen Tisch zu machen. So geht es nicht weiter, wenn in dieser Frage nicht eine grelle Disharmonie zwischen der Nation und einigen exklu siven Schichten derselben ausbrechen soll. Die Beseitigung des Duells mit gleichzeitigem Ausbau des Ehrenrechtes ist eine Forderung des Tages, die ebenso dringend wie durchführbar ist. Das Duell hat — das muß in aller Schärfe ausgesprochen werden — sich ausgelebl und in einem christlichen Staate keine Existenzberechtigung mehr. Seine einzige Stütze findet es noch in der Armee und in einigen Standesvorurtheilen, die wesentlich wieder durch mi litärische Anschauungen oder Pflichten des beurlaubten Of fiziersstandes beeinflußt werden. Diejenigen, die heute mit ihm noch ihre Ehre vertheidigen zu müssen glauben, werden befriedigt werden, wenn diese Ehre besser als jetzt durch eine erweiterte Ehrengerichtsthätigkeit, die sich für die Armee an die vorhandene mit disziplinären Neubefugniffen anschließen ließe, gewahrt werden wird; im Uebrigen, sollten sie sich ge rade klar machen, daß das moderne Duellunwesen unter den materialistischen Anschauungen der Zeit weiter mit verwildert ist, und daß das Duell heute nur ausnahmsweise noch zum vermeintlichen Schutze einer persönlichen Ehrensache dient, daß es überwiegend zur Zudeckung anrüchiger Sittengeschich ten und zur Befriedigung der Rache, des Hasses und selbst zu gewissenlosen Jntereffenzwecken gemißbraucht wird . . . Wir haben Männer gehabt, die, obwohl schon reif für den Staatsanwalt, mit dem vollen Bewußtsein ihrer Verkommen heit noch die Stirn hatten, mit ihrer sogenannten Kavalier ehre zu drohen. Zum Schluß fordert der „Reichsbote" die Aushebung des Duellzwange» in der Armee, den er mit vollem Recht al« die letzte wirksame Stütze de« Zweikampfe» überhaupt bezeichnet, j Auf der Hoische. In den Durch forstungen der Abth. 94—99 und 101, sowie auf lit. p. (Wiese). Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend« mit Ausnahme der Sann- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unsere Träger frei in« Hau» 1 Mark 50 Pfg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mart 2b Pfg., durch den Briefträger stet ins Hau« 1 Mark SS Psg. Anzeigrn-Aunahme für die Nummer de« Ausgabetage« bi« Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße S9. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Zur Duellwirthschast. Der Ceremonienmeister Freiherr v. Schrader ist am Sonnabend Abend 9'/« Uhr seinen Verletzungen erlegen. Das Befinden des Verwundeten war im Laufe des Sonn abend Nachmittag so trostlos geworden, daß aus Potsdam in seiner Berliner Haushaltung die Nachricht eintraf, das Ableben sei j:den Augenblick zu erwarten. In Folge dessen begaben sich die beiden Töchter des Herrn v. Schrader, die bisher in Berlin verblieben waren, an sein Krankenlager; sie konnten jedoch nicht vorgelassen werden, da der Zustand allzu schlecht war. Der unglückliche Mann erwartete seinen Tod mit vollster Fassung und äußerte noch in einem seiner letzten lichten Momente, daß er das baldige Ende einem hilf losen Siechthum vorziehe. Der deutsche Zntungsleser wird seit einiger Zeit das Gefühl haben, daß oie Blätter, deren höchster Ehrgeiz das „Sensationelle" ist, eigentlich verpflichtet sind, eine ständige Rubrik für Duellangelegenheiten einzurichten. Wenn es so weiter geht, wie bisher, wird bei vielen Leuten der erste Bltck in das Zeitungsblatt nicht, wie sonst wohl üblich, den Familtenanzeigen gelten, sondern den neuesten Mittheilungen, wer sich wieder „geschossen" hat. In der That scheint die Duellwirthschast nachgerade zu einem öffentl chen Unfug der gröbsten Art auszuarten. Das neue Duell Schrader-Kotze mit seinem schlimmen AuSgange giebt de« streng konservativen „Reichsboten" An laß, in sehr bemerkenSwerthen und nach unserer Ansicht sehr richtigen Ausführungen gegen den Duellunfug im Allgemeinen zu Felde zu ziehen. Das Blatt schreibt u. A.: Der elende, jämmerliche Fall v. Kotze, der uns an Royalismu» tm Lande schon mehr zertrümmert hat, al- jahrelange Jdeenarbeit treuer Monarchieanhänger wieder aufbauen kann, wirft nun auch solche neuen Schatten. Wir glauben, daß er die Geduld aller einsichtigen Kreise der Na tion nachgerade erschöpt hat, und wir stellen, wenn sich an Bekanntmachung. Nächsten Freitag «nd Sonnabend, de« 17. und 18. April diese- Jahre-, finden bei der unterzeichneten Behörde wegen Reinigung der Geschäftsräume nur unaufschieb bare Sache« ihre Erledigung. Die Expedition des Standesamts ist an diesen Tagen Vormittags von 11 bis 12 Uhr geöffnet. Riesa, deu 13. April 1896. Der Rath der Stadt daselbst Klätzer. Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. Wie aus Venedig gemeldet wird, wohnten Se. Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin gestern dem Gottesdienste an Bord der „Hohen- zollern" bei. Die italienischen Majestäten besuchten den Gottesdienst im königlichen Palais. Abends fand zu Ehren Sr. Majestät des Kaisers und der Kaiserin ein Hofdiner zu 80 Gedecken statt, an das sich eine Empfangscour schloß. Ferner wurde gestern Abend den Majestäten vom Bassin San Marco aus eine Sernenade dargebracht. — Während des Besuches der italienischen Herrschaften an Bord der „Hohenzollern" am Sonnabend zogen sich die Majestäten auf etwa eine halbe Stunde in das Gemach der Kaiserin zurück. Der Kaiser begrüßte sodann den Marchese di Ru- dini in huldvollster Weise und sprach ihm seine Befriedigung und wärmsten Dank für den ihm in Sizilien gewordenen herzlichen Empfang aus. Die kaiserlichen Prinzen kamen auf Rudini zu und schüttelten ihm die Hand. Sodann be grüßte der Kaiser ebenso huldvoll die Minister Brin und Sermone«. Der Kommandant der „Hohenzollern" geleitete die Minister bei der Besichtigung des Schiffes. — Alsbald nach der Rückkehr der italienischen Majestäten statteten der Kaiser und die Kaiserin im königlichen Palais eine« Gegen besuch ab. Wie die „Barmer Ztg." au» zuverlässiger Quelle er fährt, soll der Kultusminister Dr. Bosse seine grundsätzliche Geneigtheit ausgesprochen haben, den Abiturienten der Real- gymnasten die Berechtigung zum Studium der Medizin zu gewähren. Die Angelegenheit, die damit wiederum einmal in da« Stadium der Erwägung und Verhandlungen getreten ist, wird hoffentlich diesmal ihre rndgiltige Regelung finden. Im Wahlkreise Friedeberg - Arnswalde macht sich eine sehr berechtigte starke Strömung dahin geltend, den Abg. Ahlwardt zum Rücktritt von seine« Mandat zu veranlassen. Während der letzten Tage waren einflußreiche Persönlichkeiten. Bekanntmachung, die Anmeldung zir den Fortbildungsschulen betr. Die Anmeldung der Knaben, welche jetzt fortbildung-schulpflichtig geworden sind, hat Mittwoch, den 15. April, Nachmittags zwischen 2 und 4 Uhr im Schulhause an der Kastanienstraße zu erfolgen. Bei der Anmeldung ist das letzte Schul» zenguist vorzulegen, auch ist anzugeben, ob der Eintritt in die Allgemeine oder in die Gewerbliche Fortbildungsschule geschehen soll. Eltern und Lehrherren werden ersucht, ihre Pflegebefohlenen, soweit sie zum Eintritt in eine Fortbildungsschule verpflichtet sind, auf diese Bekanntmach ing aufmerksam zu machen und zur rechtzeitigen Anmeldung anzuhalten. Riesa, am 12. April 1896. Die Direktion der städtischen Schulen. «ach. * ca. 200 kieferne Stämme, 16—22 ern Mittenst., l bis 14 rn Länge, s 2 45 Bekanntmachung. Als Bezirksvorsteher der Stadt Riesa bez. als Stellvertreter sind am 1. und 8. April dieses Jahres folgende Herren in Pflicht genommen worden und zwar für den I. Stadtbezirk, umfassend die Häuser der östlichen Stadt bis zur Schützenstraße und Kirchgasse einschließlich, Herr Privatier Herman« Donath, Stellvertreter. II. Stadtbezirk, umfassend das Centrum der Stadt von der Schützenstraße und Kirchgaffe, aus schließlich dieser Straßen bis zur Parkstraße und Schulstraße, einschließlich dieser beiden Straßen, Herr Schneidermeister F. Hofmann, Bezirks-Vorsteher, » Feileuhauereibes. Carl Ulbricht, Stellvertreter. IV. Stadtbezirk, umfassend das Centrum der Stadt von der Niederlagsstraße und Paufitzer- straße, einschließlich dieser beiden Straßen, bis zur Wilhelmstraße und deren Verlängerung, ausschließlich dieser Straßen, Herr Kaufmann Max Kreyst, Stellvertreter. V. Stadtbezirk, umfassend die Häuser der westlichen Stadt von der Wilhelmstraße und deren Verlängerung, einschließlich dieser Straßen, bis an die Gröbaer und Weidaer Grenze, Herr Tischlermeister Gustav Heinrich, Bezirks-Vorsteher, » Kaufmann Bernhard Muller, Stellvertreter. Die Funktionsdauer der vorgenannten, bis auf den neueingetretenen Herrn Kaufmann Bernhard Müller wiedergewählten Herren läuft bis 31. März 1899. Riesa, am 11. April 1896. Der Rath der Stadt Schwarzenberg, Stadtrath. Freibank Riesa. Morgen Dieu-tag, de« 14. April von Bonn. 8 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städt. Schlachthof das Fleisch eines Rinde- zum Preise von 40 Pf. pro »/, Lg zum Verkauf. Riesa, den 13. April 1896. Die städt. Schlachthofverwaltung. Meistner, Sanitätsthierarzt.* Holz-Versteigerung. Gohrischer Revier. Richterlicher Gasthof zu Gröditz. Dienstag, de« 21. April 18VS, Vorn», v Uhr. Durchforstung in Abth. 64 des Hauptreviers. birkene Stämme, 13—16 em Mittenst., bis 11 m Länge, birkene Klötzer, 12—29 em Ober- und Mittenst., bis 8 rn Länge, eichene- Klotz, SV em Oberst., 4„ m Länge, rm eichene Nutzscheite, „ kies., 27 rm eich, und birk. Brennscheite, „ „ 17 „ „ „ „ Brennknüppel, „ „ 1 „ birkene Teste, kieferne Langhaufen II. Cl., „ „ HI. und IV. Cl. König!. Forstrevierverwaltung Gohrisch und König!. Forstrentamt Moritzburg, den 8. April 1896. Eppendorfs. * Mittelbach. Wegen Reinigung der Geschäftsräume werden den 17. «nd 18. dieses Monats bei der unterzeichneten Behörde nur dringliche Sache« erledigt. König!. Amtsgericht Riesa, am 11. April 1896. Helduer.
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