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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189604214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-04
- Tag1896-04-21
- Monat1896-04
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1896
- Autor
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Femsprechstelle Nr. 20. und Anzeiger Weblatt md Anzeiger). Amtsblatt der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 91. Dienstag, 21 April 189«, Abends. 49 Jahr,. Da» Riesaer Tageblatt erscheint srdea Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unsere Träger frei in» Lau» 1 Mark k0 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstaltrn 1 Mart 2V Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mark SS Pfg. «uzeigen Ameahmr sür die Nummer de« Ausgabetage» bi» vormittag S Nhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantrnstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Bekanntmachung. Herr Richard Otta in Gröba beabsichtigt in dem unter Folium 246 des Gründ end Hypothekenbllchs für Gröba eingezeichnelen Grundstücke eine Kleinviehschlächterei eittzurichten. In Gemäßheit 8 17 der Reichs-Gewerbe-Ordnung in der Fassung vom 1. Juli 1883 wird Solches mit der Aufforderung andurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, sofern sie nicht auf besonderen Privatrechtstiteln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, awm Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen. Großenhain, am 18. April 18S6. Die Königliche Amtshauptmannschast. 126S v. Wllucki. H— Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Produktenhändlers Friedrich Herrmam» Schober iu Riesa wird heute am 20. April 1896, Nachmittags 6 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Fischer in Riesa wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 20. Mai 1896 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschuffes und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkurs ordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 16. Mai 1896, Vormittags 1v Uhr — und zur Prüfung der anqemeldeten Forderungen auf den 30. Mai 1896, Vormittags 10 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Temeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den For derungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 18. Mai 1896 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Riesa. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber Sänger. Oertliches und Sächsisches Riesa, 21. April 1896. — Se. Majestät der König hat dem Kaufmann, Herrn OttoHeyn Hierselbst, Inhaber der Firma Johann Carl Heyn, den Titel und Rang eines Kommerzienrathes verliehen. Herr Bürgermeister Klötzer überbrachte heute Vor mittag dem neuernannten Herrn Kommerzienrath die bezügl. Urkunde und überreichte sie demselben unter feierlicher Beglück wünschung in Gegenwart von dessen Familie und Geschäfts personal. — Der Geburtstag Sr. Majestät des Königs wird auch Heuer, wie alljährlich, in unserm Riesa in patriotischer Weise begangen werden. Früh morgens findet zunächst Reveille durch das Trompetercorps der Garnison statt. Das Corps passirt dabei, wie hiermit wiederholt sei, folgende Straßen: Poppitzerstraße, Albertplatz, Weltinerstraße, Kaiser Wil helm-Platz, Bahnhofstraße bis zur Brücke, dann zurück die Bahnhofstraß-', Weststraße, Kastanienstraße bis zur Pau- sitzerstraße, dann die Gartenstraße bis zur Schützcnstraße. 10 Uhr Vormittags werden in den Kasernen Parade aufstellungen abgehalten, während von 12 Uhr Mittags ab auf dem Kaiser Wilhelm-Platz Platzmusik, sowie auf dem Excrcierplatz hinter Kaserne IV Salutschießen stattfindet. — Im Scha saale findet Vormittags 11 Uhr ein von der Direktion unserer städtischen Schulen veranstalteter öffent licher, feierlicher FestactuS statt, zu dem die kaiserlichen und königlichen Behörden unserer Stadt, sowie alle Freunde unsres Schulwesens eingeladen werden. Nachmittags 5 Uhr wird dann weiter in Brelschneiders Restaurant ein Festmahl abgehalten, zu dem alle patriotisch gesinnten Herren der Stadt und der Umgegend eingeladen sind. — Die hiesigen Militär- und Kriegervereine veranstalten zur Feier des Tages roch besondere Festlichkeiten. Auch in einigen Orten der Umgegend finden zur Feier des Tages besondere festliche Veranstaltungen statt. — Heute Vormittag schwamm cberhalb des Parkes der Leichnam einer Mannsperson an und wurde polizeilich auf gehoben. Der Entseelte mag etwa 55 Jahre alt gewesen sein. — Di^ Gültigkeit eines telephonisch abgeschlossenen HandelSschästS hängt, nach einem Unheil des Reichsgerichts, 3. Civilsenars, vom 7. Januar 1896, nicht von der nachfol genden schriftlichen Bestätigung ab, vielmehr hat ein angeb lich bestehendes Handelsgewohnheitsrecht, wonach ein telepho nisch abgeschlossenes Geschäft wegen der Unsicherheit dieses Verkehrs der nachfolgenden schriftlichen Bestätigung bedürfe, die Bedeutung, daß die schriftliche Bestätigung nur znr Klar stellung des endgültigen Geschäftsabschlusses erforderlich sei. — Vier volle Wochen leben wir nun nach dem Kalender schon im Frühling, aber fast noch kein n vollen Tag hat sich derselbe von seiner angenehmen Seite gezeigt. Lr ist bisher immer rauh und regnerisch gewesen und wenn auch das Baro meter schon seit Tagen sich auf „schön Wetter" verstiegen hat, so hat sich diese Ankündigung bislang doch noch nicht erfüllt. Hoffentlich tritt nunmehr bald Wendung zum Bes seren ein, erwünscht wird sie von allen Seiten schnlichst. — Diele Sänger, welche in diesem Jahre nach Stutt gart reisen, um an den Wettgesängen auf dem Deutschen Sängrrfeste theilzunehmen, dürften noch keine Kenntniß haben von einer (auf den dänischen Eisenbahnen seit Jahren zum Bortheil für die Staatskasse bestehenden) in Württemberg seit etwa 2 Jahren eingeführten Neuerung, nämlich von der Einrichtung der „vierzehntägigen Fahrkarten." Diese Karten kosten 2. «lasse 30 M. und 3. Klasse 20 M., doch ist er- forderlich, daß der die Karte lösende Reisende seine Photo graphie (unaufgezogen) beibringen muß. Im Besitze einer solchen Karte kann dann Jemand im Gebiete der Königlich Württembergischen Eisenbahn Hinreisen wohin er will und so oft er will. Wir empfehlen diese Karte jenen Besuchern des deutschen Sängerfestes in Stuttgart, welche sich länger in Württemberg aufhalten wollen, weil sie mit derselben vier zehn Tage lang die landschaftlichen, zum Theil subalpinen Schönheiten des Schwarzwaldes genießen können. Vielleicht wird auch bei uns in Sachsen demnächst ein solcher oder ähnlicher Versuch im Interesse sowohl der Touristen als auch der Staatseinnahmen gemacht. Derselbe dürfte von gleich günstigem Erfolg begleitet sein wie in Württemberg und Dänemark. — Unter den Bezeichnungen „Treuenit," „Barmenit," „Sozolith" rc. werden seit einiger Zeit chemische Präparate in den Verkehr gebracht, welche zur Konservirung von Fleisch und anderen Nahrungsmitteln, sowie zu dem Zwecke, der Waare ein besseres, den thatsächlichen Umständen nicht entsprechendes Aussehen zu geben, verwendet werden. Die Verwendung dieser Konservirungsmittel ist deshalb sehr be denklich, weil diese infolge ihres Gehaltes an schwefliger Säure oder schweflig-sauren Salzen und anderen schädlichen Stoffen die menschliche Gesundheit zu gefährden geeignet sind. Der Rath zu Dre-den warnt vorder Verwendung aller der artigen Fleischkonservi:ungsmittel und wird auch gegen Die jenigen, welche solche Mittel zur Konservirung von Fleisch und anderen Nahrungsmitteln verwenden, strafrechtlich einschreiten. — Der Wildstand in den Jagdrevieren wird durch auf sichtslos umherstreifende, revierende Hunde arg geschädigt. Namentlich während der Frühjahrs- und Sommermonate, also während der Sctzzeit des Wildes, richten revierende Hunde ungemein großen Schaden am Wildstande an, da Rehkälber und junge Hasen diesen Kötern nur zu leicht zur Beute fallen. Aber auch das Hetzen der Mutterrehe und Häsinnen vermag den Wildstand sehr zu schädigen. Um das Wild und die Interessen der Jazdpächter zu schützen, besteht die polizeiliche Vorschrift, daß Hunde an der Leine zu führen sind. Auß.rdem bestimmt aber das sächsische Jagdgesetz, daß alle Hunde und Katzen, welche in einer Entfernung von min destens 500 Schritt vom nächsten bewohnten Hause aufsichts los revierend betroffen werden, vom Jagdpächter oder dessen Beauftragten getödtet werden dürfen. Zur Vermeidung po lizeilicher Bestrafung der Besitzer revierender Hunde und bezw. der Tödtung der letzteren mögen die Hnudebesitzer ihr Augenmerk darauf richte«, daß ihre Hunde nicht aufsichtslos umherstreifen. — Die Gemeinden dienen bekanntlich bei uns dem Staate als Steuereinnehmer, soweit die direkten Steuern (staatliche Einkommensteuer, Grundsteuer) in Frage kommen. Für Erhebung der staatlichen Einkommensteuer werden den Gemeinden gegenwärtig bet einer Ist-Einnahme bis zu 2000 M. 2 Proz. dieser Einnahme, bei einer Ist-Einnahme über 2000 Mk. 1,8 Proz. dieser Einnahme, mindestens aber 40 Mk. vergütet. Die Gebühr sür die Besorgung der übrigen, den Gemeindebehörden nach dem Einkommensteuergesetze und den dazu gehörigen Ausführungsbestimmungen obliegenden G.- schäfte ist für die Gemeinden, denen die Anlegung der Ka taster übertragen ist, auf 0,75 Proz. der Jst-EinnahMe und für die übrigen Gemeinden auf 0,5 Proz. dieser Einnahme festgesetzt. * Bobersen. Der hiesige neugegründete „Militär- Verein für Bobersen und Umgegend" wurde am Sonntage, - den 19. d. M., in der Nachmittags stattfindenden General versammlung durch den Bezirksvorsteher, Herrn Wilke aus Großenhain, Hierselbst in den Königl. Sächs. Militäroereins bund ausgenommen. Im Anschluß daran fand Abends iar dekorirten Saale des Gasthofes als Vorfeier des Geburts tages Sr. Majestät des Königs ein Kommers und Familien abend statt. Der Vorstand, Herr Herm. Haberecht, eröffnete den Abend nach Begrüßung der Gäste mtt einem dreifachen Hoch auf den hohen Protektor des jungen Vereins, Se. Majestät den König Albert, worauf von allen Anwesenden die Nationalhymne stehend gesungen wurde. Zur Unterhaltung der Eingeladenen wurden verschiedene recht hübsche Vorträge darzeboten. Herr H. Haberecht toastete sodann auf den Herrn Bezirksvorsteher W., der durch einen Toast auf den Verein, den er mit einem jungen Baume verglich, erwiderte. Ferner gedachte der Vorstand in längerer Rede des Herrn Kantor Jagsch, der mit die Anregung zur Gründung des Verein« gegeben, u it großem Fleiße die Statuten geschrieben und mit ausgearbeitet und auf andre Weise den Verein unter stützt hat. Ueberhaupt brachte der Vorstand in seiner ge wissenhaften und rührigen Weise zusammen 20 Toaste aus auf alle die, die in irgend welcher Weise die festlichen Stunden verschönern halfen. Er selbst hatte dem Verein 3 Büsten geschenkt, für welche Gabe ihm Kamerad und Kassirer Th. Schlesinger im Namen des Vereins herzlichst dankte. Zum Schluß folgte natürlich ein Tänzchen, da« von Allen mit lebhafter Freude ausgenommen wurde und die Festthrilnehm«r ziemlich lange beisammen hielt. Wünschen wir dem jungen Vereine ein recht schnelles Wachsen und Gedeihen! Oschatz. Wie der „Deutsche Rennsport" meldet, wird Oberstlieutenant v. Haugk, Commandeur des 1. Ulanen-Re- giments Nr. 17 „Kaiser Franz Josef von Oesterreich, König von Ungarn", mit einigen Herren dieses Regiments ein n Dauerritt von Oschatz nach Wien unternehmen, um daselvft am 22. Mai der Armee-Steeple-Chase, am 23. Mai dem Preisreiten und am Pfingstmontag, 25. Mai der Entscheidung des österreichischen Dertys beizuwohnen. Voraussichtlich ist Premierlieutenant v. Eyaard bis dahin von seinem Unfall am 6. April d. I. im Z chertnitzer Jagdrennen wieder jo- weit hergestellt, um an diesem Ritte theilnehmen zu können. t Dresden. Der bisherige Kommandeur der 6. Je - fanteriebrigade Nr. 64, Generallieutenant von Minckw'y wurde zum Kommandeur der 3. Infanteriedivision Nr. 32, der Hauptmann von Ehrenthal, bisher Hauptmann im Wur- zener Jägerbmaillon Nr. 15 zum Kgl. Flügeladjutanten ernannt. n. Dresden, 21. April. Ein moralisch tief gesunkener Mensch, der zum Auswurf der Menschheit gehört, erschien heute wegen schwerer Körperverletzung und Sittlichkritsver- brechen vor dem Königl. Landgericht. Der Schablonenznchnrr und Porzellanmalrr Paul Kipping in Pieschen mißhandelte im Januar um eines Stückes Kreide Willen da« der arme in seiner Entwickelung zurückgebliebene und verwahrlcste Knabe entwendet haben sollte, seinen 12 jährigen Sofm auf eine barbarische Weise. Er befahl Abends nach der Heim
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