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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189604307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-04
- Tag1896-04-30
- Monat1896-04
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1896
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Metlatt und Anzeiger). Telrgramm-Adrrsje ßl^ 4H» 6 I* FU I I Femsprechstelle „Tageblatt", Ri<sfa.f AKK, H, N Hff H. H-H- Nr. 20. Her König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Mesa. SS. Donnerstag, SS. April 18S6, AveudS. 49 Jahrg. i. Da» Riesaer Tageblatt rrschriitt jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in dm Expedittonen in Riesa und Strehla oder durch »unsere Träger frei inS Hau» 1 Mark 50 Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pfg.» durch dm Briefträger frei ins HauS 1 Mark SS Pfg. Anzeigm-Annahme für die Nummer de» Ausgabetage» bl» Bormittag S Nhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Bekanntmachung. Auf dem Truppenübungsplätze bei Zeithain werden und zwar: im Monat Mai am 4., 8., v., 11. und 18. von 7 Uhr Vormittag- bi-1 Uhr Nach mittag-, am 7., IS , IS., IS., 1«., 1V., SV., »1., SS., SS., SV., S7., S8., SV. «ad SV. von 7 Uhr Vormittag- bi- 7 Uhr Nachmittag-; im Monat Juni am 8. von 7 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags, am 1., s., s., 4., s., v., 1v., 11. «ab IS. von 7 Uhr Vormittag ¬ bis 7 Uhr Nachmittag- Uebuugerr im Scharfschießen durch Artillerie und Infanterie abgehalten, und wird der Schießplatz an jedem Schießtage etwa 2 Stunden vor Beginn des Schießens gesperrt. Seiten der Königlichen Kommandantur des Truppenübungsplatzes sind für die Zeit des Schießens folgende Absperrungsmaßregeln getroffen worden: 1. Alle öffentlichen Wege, welche den eigentlichen Schießplatz nördlich des Barackenlagers schneiden, werden für jeden Verkehr durch verschlossene Schlagbäume gesperrt. Die am Nordrand des Lagers hinführende Straße und der vom Barackenlager direkt nach Lichtensee führende Weg bleiben bis mit 12. Juni für den Verkehr frei. An den Schneusen und Holzabfuhrwegen sind Tafeln aufgestellt, auf welchen das Betreten des dahinter gelegenen Geländes verboten wird. 2. Vor dem Betreten derjenigen Wege, welche nur den Gefahrenbereich durchschneiden, wird durch Warnungstafeln an feststehenden Säulen gewarnt. 3. Als weithin sichtbares Zeichen, daß geschossen wird, sind von der König!. Kommandan tur bei Lichtensee, Nieska, Jacobsthal und am Südende des Barackenlagers roth-weiß- rothe Flaggen gehißt. 4. Das Suchen von Sprengstücken, sowie jedes Betreten des Schießplatzes Zum 1. Mai, dem Eröffnungstage der Berliner Gewerbe-Ausstellung. Der erste Mai ist durch die Eröffnung der Berliner Gewerbe-Au-stellung für die Reichshauptstadt von großer Bedeutung. Ihre Einwohnerschaft schickt sich an, vor aller Welt Augen kund zu thun, wie deutscher Gewerbfleiß durch Intelligenz und Thatkraft Großes geschaffen hat auf dem dürren Boden der Mark. Die Erfolge, welche die Pariser Weltausstellung von 1889 den Franzosen sowohl in wirth- schaftlicher als nationaler Beziehung eingetragen, hatten zu nächst eine Bewegung in Deutschland hervorgerufen, die auf die Veranstaltung einer deutschen Weltausstellung hinzielte. Allein Paris kam uns mit dem Plane einer Weltausstellung für 1900 zuvor, und nun kam man auf den Gedanken, die internationale Ausstellung durch eine deutsch, nationale zu er setzen. Auch diesem Plane stellten sich zu große Schwierig keiten entgegen. So geschah es denn, daß man sich schließlich auf eine Berliner Gewerbeausstellung beschränkte, welche die Reichshauptstadt selbst in erster Linie veranstalten wollte. Es sollte der Versuch, der im Jahre 1879 unternommen war, die Industrie und das Gewerbe Berlins in allen seinen Verzweigungen den Besuchern vor Augen zu führen, aller dings in weit größerem Maßstabe wiederholt werden. Man wählte dazu das Jahr 1896 als den Zeitpunkt, wo das deutsche Reich und mit ihm seine Hauptstadt auf das ertte Vierteljahrhundert seines Bestehens zurückblicken konnte. Die ersten Verhandlungen drehten sich wesentlich um die wichtige Platzfrage. Ss handelte sich um das westlich in der Charlottenburger Gegend gelegene Terrain von Witzleben und dem Lietzensee und dem großen im Osten befindlichen städti schen Park bei Treptow. Bei beiden sprach viel dafür und dagegen. Schließlich einigte man sich auf den Treptower Park, der durch seine Größe, durch die Nähe der Spree, durch seine Wiesenflächen und sonstigen landschaftlichen Reize in der That einen vorzüglichen Platz für die Ausstellung abgiebt. Nun aber galt es, da die Verkehrsmittel in diesem Theile der Stadt nicht ausreichten, neue zu schaffen und die vor handenen in einer Weise zu vervollkommnen, die geeignet war, den gewaltig erhöhten Ansprüchen des Ausstellungsver kehrs zu genügen. Auch dies ist geschehen. So ist denn Alles aufgeboten worden, um die Ausstel lung so auszustatten, wie es der Macht und der Bedeutung der Reichshauptstadt und seiner Industrie entspricht. Berlin ist zwar die jüngste unter den Weltstädten, aber wie es seit seinem Geburtstage als solche, dem 18. Januar 1871, als politischer Mittelpunkt anerkannt wurde, so ist auch seine Bedeutung auf industriellem Gebiete gewachsen. Die statisti schen Nachweise, welche von Jahr zu Jahr veröffentlicht «erden, lassen erkennen, in wie stetiger Weise Deutschland außerhalb der Wege ist verboten. Sprengstücke, welche «Mßerhalb de- StßießPltttzeS gefunden werden, sind gegen ein Findegeld in dem Depot der Königlichen Kommandantur abzugeben. Zünder mit Zündladungen, einzelne Zündladungen (kleine cylindrische Büchsen aus Weißblech) oder blitt- gegangene Geschosse dürfen unter keiner Be dingung berührt werden. Dabei ist eS gleichgültig, ob daß Geschoß eine Granate oder ein Schrapnel ist, ob es mit Zünder versehen ist oder nicht. Der Finder hat zunächst weiter nichts zu thun, als die Stelle kenntlich zu machen und den Fundort im Ge schäftszimmer der König!. Kommandantur zu melden. Für jedes gefundene und nach gewiesene blindgegangene Geschoß wird dem Finder ein Findegeld von 40 Pfennig bezahlt. Soweit nach Vorstehendem das erlassene Verbot des Kugelsuchens durch Schulkinder — vergleiche Bekanntmachung vom 16. Juli 1894 8 1192 m No. 164 des Riesaer Amts blattes sich nicht erledigt hat, wird dasselbe hiermit ausdrücklich wiederholt. Uebertretungen der vorstehenden Verbote werden nach 8 366" des Reichs-Strafgesetz buches bestraft. Es wird dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht und werden die Ortsbehörden der umliegenden Gemeinden veranlaßt, die Einwohnerschaft der letzteren auf dem vorgeschriebenen Wege auf gegenwärtige Bekanntmachung ausdrücklich hinzuweisen. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, am 27. April 1896. v. 1245. V. Wilttkkt. Die Lieferung von Straßenlaterne« und Stallgeräthe« soll vergeben werden Bedingungen und Proben liegen werktäglich von 8—4 Uhr hier aus. Angebote sind bis 7. MaNVörmittagS 11 Uhr versiegelt, gebührenfrei und mit der Aufschrift: „Geräthe-Lieferung" anher zn senden. * Die Eröffnung erfolgt in Gegenwart der erschienenen Bieter. Zuschlagsfrist: 14 Tage. Truppen-Üebungsplatz Zeithain, den 28. April 1896. Königliche Garnison-Verwaltung. und Berlin als seine bedeutendste Industriestadt' sich den Weltmarkt erobert haben. Kein Wunder, daß in Berlin der Wunsch lebendig wurde, nun auch der Welt im eigenen Heim zu zeigen, was die deutsche Industrie zu leisten vermag. Man wird dem Wunsche um so weniger die Berechtigung versagen können, als Berlin auch in seinem Aeußern zu einer schmucken Weltstadt herausgewachsen ist; nicht so lustig wie Wien, nicht so berauschend wie Paris, nicht so erdrückend wie London, aber in seiner Eigenart nicht minder interessant. Möge ein glücklicher Stern über der AuSstellug walten! Möge ein guter Erfolg die weit ausschauenden Pläne und Hoffnungen begleiten, di: nicht nur die unmittelbaren Ver anstalter der Ausstellung, sondern auch die Aussteller selbst bei den großen Opfern für die gemeinsame Sache haben! Möge vor Allem die Ausstellung für unsere Industrie und damit auch für unser gesammtes große» Vaterland von Segen sein! Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. Ueber das Befinden des Reichs kanzlers meldet die „N. A. Z." in Sperrdruck: „Der Bronchial katarrh, der den Fürsten zu Hohenlohe nach seiner Rückkehr von Wien mehrere Tage an das Zimmer gefesselt hatte, ist nunmehr beseitigt. Die in der Presse verbreitete Nachricht, daß der Reichskanzler sich im Laufe dieser Session nicht mehr persönlich an den ReichstagSverhandlungeu betheiligen und in Anbetracht seine» Gesundheitszustandes bedeutend vor dem Juli auf Urlaub gehen würde, entbehrt jeglicher Be gründung." In der Monatssitzung des preußischen Staatsministeriums stand, wie verlautet, die Vorlage wegen der Umbildung der vierten Bataillone mit zur Berathung. Man ist geneigt, die Anwesenheit de» Grafen Waldersee und des Grafen Cap rivi in Berlin mit dieser Vorlage in Verbindung zu bringen. Auch die „N. Pr. Ztg." bestätigt, daß die Vorlage wegen der vierten Bataillone dem Reichstage noch in dieser Tagung zugehen soll. In Bezug auf die Mittel meint da» Blatt, daß ein höherer Bedarf als 10 Millionen kaum erforderlich sein dürfte; für das gegenwärtige EtatSjahr könnten laufen de Kosten Überhaupt nickt in Frage kommen, da die Um formung erst zum 1. April 1897 stattfinden werde. Nach der „Fr. Ztg." ist der Gesetzentwurf wegen der vierten Ba taillone sogar schon dem BundeSrathe zugegangen. , Unter den Blättern, die fick dieser Tage mit etwa» zu viel Eiker auf die Frage der Militärstrasprozeßreform ge stürzt haben, macht sich bereit» die Erkenntniß bemerkbar, daß mit der alarmirenden Behandlung der Frage und dem übereifrigen Drängen der Sache durchau» nicht genützt wird, vielmehr eine ruhigere Beurtheilung sehr am Platze ist. De n offenbaren Zweck des Abwik grins verfolgt auch eine tele graphisch verbreitete Aeußerung der „Franks. Ztg." Da» Blatt versichert auf das Bestimmteste, die Verabschiedung des Generals von Spitz sei nicht als Symptom für einen Verzicht auf die Reform, noch als Streich gegen diese auf zufassen. Thatsache sei, daß der Nachfolger des General v. Spitz auf demselben Standpunkte wie dieser in der Frage der Militärstrafprozeßreform stehe und bei den Vorarbeiten genau ebenso und mit mindestens derielben Entschiedenheit thätig gewesen sei. Es sei vermessen, mit Bestimmtheit den Ausgang des langjährigen Kampfes vorauszusagen. Aus Straßburg i. Els. wird unter« gestrigen Tage berichtet: Der Landesausschuß nahm heute in dritter Lesung den Gesetzentwurf, betreffen) die Wahlen zu den Bezirks und Kreisvertretungen, mit dem einschränkenden Antrag an, wonach das passive Wahlrecht fast sämmtlichen Beamten und allen Elementarlehrern abgesprochen wird. Sodann wurde ein Antrag Spieß, betreffend die Aushebung der Ausnahme gesetze und die Einführung des Reichsprehgesetzes, erörtert. Staatssekretär v. Puttkamer legt dar, der Antrag sei in der vorliegenden Fassung unannehmbar und betont den agita torischen Mißbrauch des Begriffes „Ausnahmegesetzgebung." Das deutsche Preßgesetz könne in Elsaß-Lothringen nicht ein geführt werden, solange e» nicht andere Bestimmungen be treffs der ausländischen Preßerzeuguiffe enthalte. Für El- laß-Lothringen sei unbedingt ein wirksamer Schutz gegen da» Ueber fluthen mit Flugblättern von jenseits der Vogesen nothwendig. Spieß änderte darauf seinen A.itrag dahin ab, der Landesausschuß spricht den Wunsch aus, daß den außer ordentlichen Gewalten des Statthalters gemäß das Gesetz vom 4. Juli 1879 aufgehoben und da» Reichspreßgesetz ein geführt werden möge. Der Antrag wurde sodann einstimmig angenommen. Staatssekretär v. Puttkamer verla» hierauf eine Kaiserlich« Ordre, wonach die Session für geschlossen erklärt wird. Schließlich brachte der Präsident ein begeistert ausgenommen«» Hoch auf den Kaiser au». Vom Reichstag. Gestern setzte mau die zweite Lesung de- vörseagesetze» bei dem den Börsenau-schuß betreffenden 8 3 fort. Hierbei kamen die Angriffe de» Abg Grafen Kanitz (kons.) gegen di« Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft wegen eine- vom Kammergrricht «ingeforderte« Gutachten» nochmals zur Sprache, worauf die Minister Frhr. v. Berlepsch und v. Bötticher die Angriffe abermals al» ungerechtfertigt zurückwiesen, tz 3 ward in der Kommissions fassung angenommen. Zu tz 4 wurde der bereit- bei tz 1 erörterte Antrag Kanitz angenommen, wonach auch der Land- wirthschast und der Müllerei in den Vorständen der Pro duktenbörsen eine Vertretung zu gewähren ist. tz 5, den In halt der Börsenordnung betreffend, ward unverändert ge nehmigt, während zu tz 6 der Zusatz der Kommission ange-
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