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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189605050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-05
- Monat1896-05
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1896
- Autor
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»» und Anzeiger (Elbebialt md Atyeign). Telegramm-Adresse Tageblatt", Riesa.' Amtsötatt Fernsprechstelle Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Riesa. 103. Dienstag, S. Mat 1896, Abends. 49. Jahrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch sunserr Träger siel ins Haus 1 Mark SO Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 2V Pfg., durch dm Briefträger frei ins HauS 1 Mark 68 Pfg. Auzeigru-Anuahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» Bormittag S Nhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Grlatz an die Ortsarmenverbände des Bezirks, die Ausstellung von Ver- bindlichkeitserklärungeu für in Heilanstalten nntergebrachte geisteskranke Soldaten betreffend. Seiten der Militärbehörden ist darüber Beschwerde geführt worden, daß bei Unterbringung geisteskrank gewordener Soldaten in Heilanstalten die Garnison-Lazarethe bei Herbeiziehung der verbindlichkeuserklärungen von den betreffenden Ortsarmenverbänden vielfach mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben und daß die hierdurch entstehenden Verzögerungen auf den Zustand der Kranken in hohem Grade nachtheilig zu wirken geeignet sind. Die Weigerung zur Ausstellung dieser Erklärungen feiten der Ortsbehörden ist jedenfalls zumeist nur in der Unkenntniß oder falschen Auslegung der «inschlagenden gesetzliche« Bestim mungen zu suchen. , Die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschaft nimmt deshalb Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß die Verpflichtung der Militärverwaltung zur Zahlung der Verpflegbeiträge mit dem Zeitpunkte der Entlassung des Betreffenden aus dem aktive« Heere aufhört. Die Militärverwaltung hat bei der Entlastung dieser Leute lediglich die Frage zu erörtern, ob dem Leiden eine Dienslbeschädiguug zu Grunde liegt oder nicht und es wird im ersteren Falle eine Pension bewilligt werden, welche an den rechtlichen Vertreter des Geisteskranken zur Auszahlung gelangt; keineswegs aber hat, wie irrthümlicher Weise insbesondere von kleinen OrtSarmenver- bänden mitunter angenommen zu werden scheint, die Militärverwaltung für einen während seiner Dienstzeit geisteskrank gewordenen Menschen für die ganze Dauer des Aufenthaltes in einer Heilanstalt die Kosten zu tragen. Die Ortsarmenverbände werden demgemäß hierdurch angewiesen, Solches in Zukunst zu berücksichtigen und für eine möglichst schnelle Erledigung derartiger Verbindlichkeitserklärungen besorgt zu sein. Großenhain, am 30. April 1896. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 1310. L. V. Wiluckl. Mke. Verdingung. Der vom 1. Juni d. Js. ab in den Ställen des Barackenlagers Zeithai« von alle« daselbst untergebrachten Pferden sich ergebende Dünger soll meistbietend verdünge« werden. Angebote — berechnet pro Pferd und pro Monat — 30 Tage — sind versiegelt und portofrei mit der Aufschrift: „Verdingung von Stalldünger" bis 18» Mni an die Kommandantur des Truppenübungsplatzes Zeitham zu senden. Truppenübungsplatz Zeithain, am 5. Mai 1896. Königliche Kommandantur. Freibank Riesa. Morgen Mittwoch, den s. Mal von Borm. 8 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städt. Schlachthof das Fleisch eines Kalbe- zum Preise von 40 Pf. pro Ls zum Verkauf. Riesa, den 5. Mai 1896. Die städt. Schlachthofverwaltung. Meißner, SanitätSthierarzt. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 5. Mai 1896. — Das plötzlich eingetretene Hochwasser des Elb- stromes hat recht vielseitige unangenehme Ueberraschungen ge bracht. Infolge des rapiden Steigens des Stromes kam da» Elkquai bereits vergangene Nacht in seinem unteren Theile unter Wasser, der obere Theil seit heute gegen 9 Uhr Vormittags. Die Eisenbahn hatte gestern Abend noch und bis spät in d,e Nacht hinein mit dem Aufräumen der Bahn gleise, Wegbringen der Wagen und der Dampfkrähne rc. zu thun gehabt ; der Verkehr auf dem Quai ist selbstverständ lich eingestellt. Die an demselben liegenden Kähne sind zum größten Theile nach dem Gröbaer Hafen bugsirt. — Auch der Stadtpark steht zum größten Theile unter Wasser, der Hauptweg von der Parktreppe nach dem Festplatz ist nicht wehr zu passiren. Die Brücke über die Jahna an der Mündung der letzteren steht ziemlich unter Wasser. Kür die Elbschifffahrt kommt das Hochwasser, da- auch sonst allemha.ben bedeutenden Schaden verursacht, recht ungelegen. Die Fahrten der Gächs.-Böhm. DampfschifffahrtS- Gesellschaftmußten auf der böhmischen Strecke be- reits gestern Mittag aufhören, während die auf der säch sischen und preußischen Strecke heute früh ein gestellt wurden. Nach einer Depesche aus Dresden von heute Nachmittag wird in kommender Nacht nahezu Höchststand des ElbstromeS dort mit 420 erwartet. — Unterm 1. ds. Mts. ist dem Steueramts-Vorstand, Herrn Obercontroleur Bochmann, hier, der Titel „Steuer- inspector" verliehen worden. — Im städtischen Schlachthofe zu Riesa gelangten im Monat April cr. zur Schlachtung 649 Thiere und zwar: 75 Rinder (8 Ochsen, 9 Bullen, 58 Küb-), 5 Pferde, 274 Schweine, 199 Kälber, so Schafe, 4 Lämmer, 1 Ziege, ir Zickel. Von auswärts wurden in den Stadtbezirk eingeführt 557 Kg. Rindfleisch, 72 Kg. Schöpsenfleisch, 94 Kg. Speck. Als minderwerthig wurden erklärt und deshalb der Freibank überwiesen: 2 Rinder, 1 Schwein (gepökelt), 1 Kalb. An einzelnen Organen mußten gänzlich vernichtet werden bei Rindern 24 Lungen, 10 Lebern, 1 Milz, 1 Euter; bei Schweinen 7 Lungen, 9 Lebern; bei Kälbern 2 Lungen, 1 Niere; »ei Schifen 2 Lebern. — Der Wasserstand der Elbe war während de» vorigen Monats in Hinsicht auf seine Höhe wie seine mäßigen Schwankungen für die Schifffahrt als günstig zu bezeichnen. Am 1. Aonl befand sich dec Elbspiegel, der vom März her immer noch etwa 'l hoch war, am Dresdner Pegel bei -j- 66 em; er sank dann bis zum Nullpunkte am 9. April, worauf er in den folgenden 6 Tagen langsam bis zu -s- 46 em stieg. Hiernach hat sich ein ziemlich gleichmäßiger Rückgang voll zagen, bis am Ende des Monats ein Stand von — 40 em zu beobachten war. Der Stromspiegel hat sich also im ganzen nur zwischen -s- 66 und — 40 em bewegt. Für die erste MonatShalste betrug die durchschnittliche Wasserhöhe -i- 32 em, für die zweite — 17 em. Das Monatsmittel stellte sich daher zu -s- 7,5 em heraus. — Das nunmehr schon seit fünf vollen Wochen an dauernde und vorwiegend naßkalte Wetter, das namentlich im April wiederhokt auch noch Schneefälle und stärkere Regen güsse brachte, ist der Entwickelung der Obstbaumblüthen um so mehr ungünstig gewesen, als die Blüthen während der vom 16. bis 26. März herrschenden, überaus milden Früh lingstemperatur, welch letztere an einigen Tagen bis 20 Grad Reaumur Wärme stieg, vorzugsweise in den Niederungen und an sonnigen Abhängen schon so ziemlich bis zur völligen Entfaltung gelangt waren. Hätte die hohe Temperatur der genannten zehn Märztage nur noch eine Woche länger an gehalten, so würden die Kirsch- und Birnenbäume gegen wärtig ihren diesmaligen Fruchtansatz schon vollständig zeigen und auch die Aepfelbäume vollständig abgeblühlt haben. Statt dessen kommen die Kirsch- und die Birnenblüthen in den Höhenlagen erst jetzt, also nach länger als Monatsfrist, zur Entfaltung und die Aepfelblüthe dürfte in der Haupt sache noch 10 bis 12 Tage auf sich warten lassen. An und für sich ist diese Blüthezeit — gegen die meisten Vorjahre gerechnet — zwar keine späte, denn mit alleiniger Ausnahme des Frühjahres von 1835, an welchem die Obstbäume be reits Ende Februar und jenes von 1890, während dessen die Kirschen und die Birnen schon in der ersten Hälfte de» April abgeblüht hatten, haben sich die Blüthen in den Jahren 1883, 1884 und 1888 auch erst zu Anfang des Mai und 1892 sogar erst Mitte Mai entfaltet, allein Heuer sind die Aussichten auf eine nur mittelmäßige Obsternte vor der Hand deshalb >ehr geringe, weil die Blüthen infolge der sthr kühlen und regnerischen Aprilwitterung zu lange in ihren Hüllen gesteckt haben und die Befruchtung jetzt durch den anhaltenden Regen der letzten Tage hintan gehalten wird. — Seit einigen Tagen schon waren die Vorbereitungen zur Aufstellung der Eibbadeanstalt am rechten Elbufec in Nähe des Ritterguts Promnitz getroffen, alles Material und Geräthe herbeigeschafft, da trat, durch den anhaltenden Regen verursacht, plötzlich da» jetzige Hochwasser ein, da» alle weiteren Arbeiten an der Aufstellung,zu verhindern schien. Trotzdem und trotz de» noch weiter bevorstehenden Wasserwuchses sind die Besitzer der Elbbadeanstalt seit heute morgen.damit beschäftigt, die Ausstellung so schnell al» möglich zu bewirken, um einem event. Abschwimmen der einzelnen Holztheile vor zubeugen. Hoffentlich gelingt ihnen da» Werk. — Die neuen sächsischen Regimenter, welche bei der Umwandlung der vierten Bataillone entstehen, sollen die Num mern 169, 170 und 171 bekommen. — Diejenigen Mannschaften de» Beurlaubtenstandes, welche in diesem Jahre Einziehung zu einer Uebung gewär tigen, haben zu beachten, daß eine Steuerbefreiung für die betreffende Zeit nicht ohne Weiteres stattfindet. Nur dann, wenn in Folge einer zeitweisen Einberufung zum Militär dienst eine wesentliche Schädigung in den Erwerbs- oder Einkommens.Verhältnissen de» Einberufenen dergestalt eintritt, daß Letzterer die veranlagte Steuer ohne Bedrückung nicht zu entrichten vermag, kann vom königl. Finanzministerium ein theilweiser Erlaß bewilligt werden. In solchen Fällen genügt aber keineswegs die Vorzeigung des Militärpasses be der Steuerbehörde, sondern eS ist bei letzterer ein schriftliches, die näheren Umstände darlegendes Gesuch um erlaßweise Minderung der Einkommensteuer anzubringen. — Die „Grimmaer Nachrichten" machen auf die Schnel ligkeit aufmerksam, mit der dir Nachricht von der Ermordung des Schahs zu uns gelangte. Das Attentat geschah um 2 Uhr, um 4 Uhr starb der Schah, hierauf traf der deutsche Botschaftsarzt ein und stellte den Tod fest, so daß noch einige Zeit verstrichen sein wird — 7 Uhr 30 Minuten aber lag uns bereits das Telegramm über diese Vorgänge vor und konnte dann gegen 8 Uhr als Extrablatt verbreitet werden. Wenn dem Telegraphen auch der Umstand zu Gute kommt, daß die Uhr in Persien unserer Zeit um 2^/, Stunden vor aus ist, so beibt die Schnelligkeit der Berichterstattung im merhin noch glänzend genug. — Am 28. v. MtS. früh gegen 3 Uhr brannte da» dem Schuhmachermeister Bernhard Karl Schall er in Langenberg gehörige Wohnhaus mit Scheune nieder. Schalter wurde gestern wegen dringenden Verdachts der Brandstiftung verhaftet und in das K. Amtsgericht Riesa etngeliefert. — Dieselbe Beobachtung, die ein Fischzüchter in der Leipziger Gegend im verflossenen Jahre machte, daß die Frösche seinen Karpsenbestand arg lichteten, kann man auch an dem Teiche eines Gutsbesitzers in Eichigt machen. Nachdem der Teich vor etlichen Wochen geschlämmt war, wurde er mit mittelgroßen Karpfen besetzt. Doch von Tag zu Tag wurden der Fische weniger, well Frösche sich auf den Rücken derselben setzten und ihnen Augen und Gehirn ausfraßen. — Auf die von einer Gemeinde der Bautzner Gegend angeregte Frage, ob Unfälle, welche sich bei dem Fahren vcn Spritzen zu Bränden ereignen und von denen Bedienungs mannschaften derselben oder Leiter der Geschirre betroffen werten, als Betriebsunfälle im Sinne de» Unfallversicherungs gesetze» betrachtet werden können, hat sich der Vorstand der land- und forstwirthschaftltchen Berufsgenoffenschaft für da» Königreich Sachsen dahin ausgesprochen, daß das Fahren und Bedienen einer Feuerspritze nicht als eine bei dreser Genossen schaft versicherte landwirthschastliche BetriebSthäligkeit erachtet werde. — Eine bemerkenSwerthe Bekanntmachung, welche die Stellungnahme unserer Staatsregierung gegenüber dem in der Tagespreise schon vielbesprochenen Apothekenwucher reckt deutlich zum Ausdruck bringt, ist jetzt seitens der Kgl Krois- hauptmannschaft zu Zwickau ergangen. In Folge des Ab lebens de» bisherigen Besitzer» der Apotheke zu Mlltenau ist die zum Betrieb, derselben ertheilt gewesene „persönliche Konzession" erloschen. Das Königl. Ministerium des Innern ist geneigt, die fragliche Konzession auf einen geeigneten und gehörig befähigten Bewerber zu übertragen; auf Anordnung des Königl. Ministeriums wird in der erlassenen kreishaupt- mannschaftlichen Bekanntmachung aber nun besonder» darauf aufmerksam gemacht, i. daß Bewerber, die eine Apotheke be-
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