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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189605139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-13
- Monat1896-05
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1896
- Autor
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Riesaer H Tageblatt und Anreigrr WrtlM md Aszeizn). Telrgramm-Adrrfle „Tageblatst", Riesa. Amtsblatt Fernsprrchstelle Nr. LV. der König!. Amtshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadtraths z« Mesa Mittwoch, IS. Mai L8S«, Abends. 4». Jahrg. 11». DaS Mrsaer Tageblatt erscheint jede« Ta, Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bielteljährlicher IvezngSpreiS hei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder dyzch sunsere Träger siel in» Hau» 1 Mart LV Psg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pfg., durch den Briefträger frei tnS Hau» 1 Mark «5 Pfg. A»zrige«.«>m<ch»e für die Nummer de» Ausgabetage» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für di« Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Bekanntmachung. Das Einlage- und QuittuugSbuch der Sparkasse z« Riesa, Ro. »VVVV, auf „Friederike Marx in Laagenberg" lautend, ist als verbrannt angezeigt worden. Etwaige Ansprüche an dieses Buch sind bei deren Verlust binnen drei Monate», vom Erlaß dieser Bekanntmachung an gerechnet, beim unterzeichneten Stadtrath anzubringen. Riesa, am 9. Mai 1898. Der Stadtrath. Klötzer. Sch. OrtskranlivuksK«« Livs». VM' Erste ordentliche Generalversammlung Lonntag, cl«u 17. ülni 1896, Uaokm. 2 Ildr im Saale des Hotels „Kronprinz" hier. ragesordnnugr Vortrag und Abnahme der JahreSrechnung 1895. Ersatzwahl zum Kaffenvorstande feiten der Arbeitnehmer. Mittheilung des behördlichen Bescheides über den S. Statutnachtrag. Die Herren Vertreter sind verpflichtet, pünktlich und zahlreich zu erscheinen. Riesa, am 6. Mai 1896. Der Vorstand der Ortskrankenkafle daselbst R. Abendroth, Vors. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft wird wegen grundhaster Her stellung der CommunieationSweg von Merzdors «ach Gröba bez. Riesa vom IS. bis SS. dieses Monats sür de« Fährverkehr gesperrt und letzterer unter dessen auf den Pochra-Gröbaer CommunieationSweg verwiesen. Merzdorf, am 12. Mai 1896. Der Gemeiudevorstand. vertliches «nd Sächsisches. Riesa, 13. Mai 1896. — Die Aufräumungsarbeiten im Stadtpark, die durch das Hochwasser wieder nothwendig geworden waren, find sehr rasch ausgeführt worden; sie find bereits beendet, so daß der Par! wieder freigcgeben ist und den Besuchern offen steht. Morgen Vormittag findet von 10 bis 12 Uhr Promenaden- Concert statt. — Unter Bezugnahme auf das Inserat in heutiger und die Notiz in gestriger Nr. sei hiermit auf Wunsch auch noch besonders darauf hingewiesen, daß die morgen, anläßlich des Himmelfahrlstages von der Sächs.-Böhm. Dampsschiff- fahrrs-Gesellschafk veranstalteten Sonderfahrten natürlich auch zu einem Besuch der schönen Nachbarstadt Meißen und ihrer reizenden Umgebung eine günstige Gelegenheit bieten, da das Extraschiff erst Abends 8^ von Meißen abfährt, während das letzte Schiff sonst schon Abends 7 Uhr von dort abgeht. — Der Bezirk Riesa, vom deulschen Radfahrer-Bunde, veranstaltet Sonntag, den 17. d. M., Nachmittags 2 Uhr auf der Chaussee Strehla-Borna ein Bezirksfahren mit Wendepunkt über 10000 rr», sowie r/zö Uhr ein Langsam fahren über 200 na auf der Chaussee Strehla-Gröba. Da zahlreiche Nennungen eingegangen sind, versprechen die Fahr n recht interessant zu werden. Nachmittags 4 Uhr ist Zusam menkunft mit den auswärtigen Sportsgenossen sowie gelade nen Gästen im Gasthofe zum Schiffchen, woselbst ein Tänz chen stattfinden wird, gelegentlich dessen auch die Preisver- theilung vorgenommen werden soll. Die zu jedem Fahren ausgesetzten 4 Preise sind im Schaufenster des Herrn R. Nathan, Hauptstraße, ausgestellt und ist nur zu wünschen, daß die Veranstaltung, die in Folge der durch Hochwasser verur sachten Störungen vom 10. auf den 17. Mai cr. verlegt werden mußte, durch ungünstige Witterung nicht beeinträch tigt wird. Wie schon jüngst bemerkt, veranstalten in diesem Jahre die hiesigen beiden Radfahrer-Vereine größere Fest lichkeiten, und zwar der R.-V. „Adler" am 14. Juni ein Sportsfest mit Bannerweihe und der R.-B. „Blitz" am 23. August die Feier seines zehnjährigen Stiftungsfestes mit großem Preiscorso und Saalfeste. — Heute Mittag kurz vor 12 Uhr schoß sich eine hier conditionirende Kellnerin mit einem Revolver in die Brust und brachte sich dadurch eine schwere Verwundung bei. Nach alsbald erfolgter Ueberführung in das Krankenhaus ist die Verletzte dort, wie wir hören, operirt worden. — Der „Reichsanzeiger ' beschäftigt sich mit den Aus sichten für deutsche Auswanderer nach Nordamerika und fühlt sich veranlaßt, ernstlich vor der Auswanderung dorthin zu warnen. Ganz besonders nachdrücklich warnt er Handlungs diener, Lehrer, Schreiber, Gelehrte, Beamte, Studenten, Offiziere, Gesellschafterinnen, Erzieherinnen, Kindergärt nerinnen, da cs sür solche Leute thatsächlich keine Aussicht gebe, eine Unterkommen zu finden. Landwirthe, die mit etwas Geld auswandern, warnt er, sich mit dem Ankauf von Grundeigenthum zu beeilen, da sie leicht ihr Geld sür werih- loses Land o:er sür solches, dessen Besitzrechte nicht in Ord nung seien, verlieren körnten. Er meint, es sei besser, sich erst als Arbeiter zu verdinge» und dabei Erfahrungen zu sammeln, insbesondere da die amerikanische Feldarbeit von -er deutschen sehr verschieden sei. — Schont, was da grünt und blüh«! Mit dieser zeit gemäßen Mahnung trete« die Zeitungen jetzt wieder vor ihre Leser. In Wald und Feld, auf Gärten und Wiesen hat der Lenz in den vergangenen Tagen seine Gaben aus« gebreitet; grünende und blühende Bäume und Sträucher freuen sich mit den aus der Erde gezauberten Kindern Floras ihres Daseins. Hinaus zieht es uns ins Freie, um Herz und Auge an der Schönheit der wiedererwachten Natur.er- götzen zu können. Freilich „kaum grünt's mit Macht, der Knospe Schacht entquellen tausend Blüthen", so wird auch der Naturfreund betrübt durch zahlreiche aus den Weg g> , worfene Zweige und Blumen. Wie oft schon ist gegen diese Unsitte gepredigt worden, immer vergeblich! Hier wird des Landmanns mühsam bestelltes Eigenthum mit Füßen getreten, dort reißt man blühende Zweige von Baum «nd Strauch und pflückt ganze Sträuße von Wiesenblumen, um sie achtlos auf den Weg zu werfen. Es ist dies ein Frevel an der Natur, und deshalb möchten wir zur Abwehr desselben allen Freunden der Gaben des Frühlings Rückerts treffliche Worte entgegenrufen: Du magst, so viel Du willst, von Blumen immer Pflücken, Um Dich, und was Du willst, damit zu schmücken. Dazu sind Blumen da von Dir gepflückt zu sein; Sie selber laden Dich dazu mit Ricken ein. Nur eines unterlaß ich nicht Dir einzuschärfen: Daß Du nichts pflücken darfst, bloß um eS wegzuwersen; Der schönste Strauß deS Frühling« blüht sür Dich: Doch wenn Du ihn nicht brauchst, so laß ihn blüh'n für sich. — Von der Königl. Polizeidirektion Dresden ergeht folgende Warnung: Seit geraumer Zeit wird über den Geschäftsbetrieb eines gewissen Styczynski in Jette be- Brüssel Klage geführt, der dort unter der Firma M. Thadev ains L Co., oder auch Thadeö L Co., bezw. Thades Michel einen Wein- und Cognac - Handel betreibt. Der Genannte pflegt insbesondere an Privatleute der wohlhabenderen Ge sellschaftsklassen in Deutschland Briefe zu versenden, die datirt aus Chateau Striew in Jette, am Kopf mit einem pompt haften Aufdruck versehen find und in den meisten Fällen fast einen gleichen Inhalt haben. In diesen Briefen wird aus einandergesetzt, daß eine von der Firma nach Deutschland verschickte Sendung Wein oder Cogn:c bester Qualität noth- leidend geworden sei, weil sie aus irgend einem Grunde — meist wird Zahlungsunfähigkeit angegeben — ihrem Adressaten nicht ausgeantwortet werden könne. Mit Rücksicht auf die dargestellten Umstände wird die Sendung dem Empfänger des Briefes mit einem erheblichen Rabatte gegenüber dem angeblichen Fakturenpreise zur Uebsrnahme angeboten. Wenn der Empfänger des Briefes sich auf das Geschäft einläßt, so wird ihm demnächst die Sendung meist gegen Nachnahme sür Fracht, Zoll- und Waarenwerth zugeschickt; die Waare erweist sich aber bei näherer Prüfung als minderwerthig. Es kann dem Publikum nur empfohlen werden, Anerbietungen der bezeichneten Art gegenüber Vorsicht zu beobachten. — Den König der Gemüse hat man nicht mit Unrecht den Spargel genannt. Namentlich von den Seltnen wird er sehr geschätzt. Doch da bekanntlich der Geschmack ver schieden ist, so muß sich auch der Spargel allerlei gefallen lassen; in den verschiedensten Stadien seiner Entwickelung muß er dem menschlichen Gaumen schmeicheln, und gar sonder bares Gewand trägt er zuweilen in allerlei Saucen und Teig. Wie wir bei uns zu Lande den Spargel lieben — da» wissen wir ja Alle zur Genüge. Je weißer, desto besser. So wie der Schütz' früh im Morgenstrahl mit dem Pfeil, dem Bogen durch Gebirg und Thal gezogen kommt, so be- giebt sich, mit dem Messer bewaffnet, der Hausvater oder die Hausmutter bei Sonnenaufgang auf die Jagd in di« Jagdgründe der Gpargelbeete. Den» „die Sonne duldet kein Weißes k" Sobald ihre Strahlen die neugierig aus dem Erdreich hervorlugenren Köpfchen küssen, färben, sie sich bläu lich oder rosa und verlieren den Werth der schneeweißen Stangen, die der scharfe und geübte Blick des SpargelstecherS unter dem leise und doch so charakteristisch gehobenen kleinen Erdhügelchen hervorsucht. Schon in Süddeutschland ist man anderer Meinung, und diese „andere Meinung " bildet sich immer deutlicher aus, je weiter man nach Süden kommt. In München erhält der erschreckte Norddeutsche unter dem Namen „Spargelgemüs" auf einer schmalen Schüssel eine Anzahl langer Stangen mit dunkelblauer oder gar grüner Spitze vorgesetzt, und mit gesteigertem Entsetzen sieht er dann ferner, wie man mit dem König der Gemüse umgegangen ist; denn er ist kalt und mit Essig und Oel angerichtet k Und je weiter man nach dein Süden kommt, desto ausgewachseneren Spargel muß man sich gefallen lassen. Die Oesterreicher wiederum stecken ihn in ihre Eierkuchen, und in Italien ver senkt man ihn in Parmesankäse. Als botanischer Geselle ist der Spargel uralt, als Tafelfreude dagegen viel jünger, aber aus zweitausend Jährchen Lebensalter kann er auch in dieser Eigenschaft doch schon Anspruch machen, denn die alten Römer Cato und Plinius sind seine Lobredner. Und aus dieser Zett hat sich auch die bequeme Art erhalten, den Spargel zu essen. Denn wenn auch der Ausspruch eines Gelehrten: „Die Römer stützten sich beim Mahle auf den linken Ellbogen und mit dem rechten aßen sie " den Thatsachen nicht ganz zu entsprechen scheint, so hat doch die Hand bei ihren Mahlzeiten eine ent scheidende Rolle gespielt, die Rolle, welche wir ihr eben nar noch bei Spargel, Artischocken und im „intimen" Kreise bet Wiener Würstchen zuweisen. Dresden. Prinz Georg begiebt sich im Auftrag des Königs zu den Krönungsfeierlichkeiten nach Moskau. Die Abreise erfolgt am Sonntag, den 17. d. M, mit dem fahr planmäßigen Schnellzug 11 Uhr 29 Min. Vormittags vom Schlesischen Bahnhof über Breslau-Sosnovicr nach Warschau. Von Warschau aus steht ein Kaiserlich russischer Sonderzug z >r Verfügung. In der Begleitung des Prinzen werden sich befinden: Der Generallieutenant v. Minckwitz, Kommandeur der 3. Division Nr. 32, der Geheime Legationsrath im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Frhr. von Friesen, der Oberst v. Carlowitz, Kommandeur des 1. Leib- Grenadier-RegimentS Nr. 100 und der persönliche Adjutant Rittmeister Krug v. Nidda. Zittau. Einen raschen Tod fand am Sonnabend Abend der hiesige Lohnfuhrwerksbesitzer Schwerdtner. Er fütterte seine Pferde, wobei er sich, um einen herunterge- fallenen Gegenstand aufzuheben, bückte. In demselben Augen blicke schlug ein Pferd aus und traf Schwerdtner so Unglück- sich an den Kopf, daß ihm die Gehirnschale zertrümmert wurde. Der Unglückliche starb sofort. — Zwei im hiesigen Rettungshause untergebrachte 9 jährige Jungen verübten ver schiedene Diebstähle und brachen dann Sonntag Nachts aus der Anstalt aus. Zuvor jedoch machten sie den Versuch, die Anstalt anzuzünden, doch löschte das Feuer glücklicherweise von selber aus. Die Bürschchen find bereits ergriffen und werden jetzt einer Landesanstalt überwiesen werden. Gottleuba, 12. Mai. Gegen den seit dem Herbste in Dresden inhaftirten früheren Postagenten und Sparkassen- kasfirer Julius Schulze zu Gottleuba wird nächsten Freitag verhandelt. Die Unterschlagungen der Gelder haben eine Höhe von über 41000 M. erreicht, die alle in größeren und kleineren Posten von solchen Spareinlagen entnommen wor den find, deren Inhaber entfernt wohnen und daher selten
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