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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189605206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-20
- Monat1896-05
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1896
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Uiesaer D Tageblatt MittNwch, 2». «ei 188«, «bmvs 49 Jahrg. Rr. SÜ. Baracken auf dem Truppen-UebungSplatze Zeithain," versehen, bis G»N««Üeud, de« SV. Mei 18VV, Bormitteg 11 Ütze an die vorbezeichnete Stelle einzmeichen, wosckbsr die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter erfolgen wird. Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten, Zuschlagsfrist 4 Wochen. Dresden, den 18. Mai 1896. * Königlicher Garnison-Baubeamter III Dresden. zu erforderlich sind, dürfte unser Stadtsäckel wohl noch übrig haben. — Die Anlagen de« Kaiser Wilhelm-Platze- prangen im frischesten Grün und viele Sträucher zeigen bereit- einen herrlichen Blüthenschmuck. Eine Ausnahme machen noch die größeren Flächen an der Straße nach dem Bahnhof, welche man wegen der daselbst aufzustellenden, an eichenen Pfählen zu befestigenden und auf Granitbord zu stehen kommenden eisernen Einfriedigung noch nicht besäet hat. Der Eindruck ist deshalb hier z. Zt. kein besonders günstiger ; e» hätte doch wohl genügt, wenn wegen dieser vorzunehmenden Arbeit nur ein schmaler Streifen, vielleicht von einem Meter Breite, vorläufig unbesät geblieben wäre. Doch gleich nach dem Pfingstfeste wird auch diese Arbeit in Angriff genommen und schleunigst zu Ende geführt werden. Hoffentlich verhindert die neue Einfriedigung das besonders von dieser frequenten Straßenseite aus erfolgende Eindringen der Hunde in die mit vieler Mühe und erheblichem Kostenaufwand« hergestell ten, die Aufmerksamkeit jedes Vorübergehenden auf sich len kenden herrlichen Anlagen. Die Besitzer von Hunden aber sollten es sich wirklich recht angelegen sein lassen, Zerstörungen tec Anlagen durch Festhalten der Hunde beim Vorübergehen zu verhindern, im Uebrigen droht den Besitzern solcher frei auf diesem Platze herumlaufender Hunde die in §8 23, 57 der Straßenpolizeiordnung für die Stadt Riesa vom 2. De- cember 1890 festgesetzte Strafe. — Hütet Euere Kinder vor dem frühzeitigen Sitzen auf der kalten Erde! Dieses Mahnwort richtet der Kinder arzt Ettlinger an die Mütter, indem er schreibt: Biele, denen die Wartung und Pflege von Säuglingen oder kaum des Sitzens und Gehens fähigen Säuglingen obliegt, glauben, den Kleinen eine Freude zu bereiten und sehen es als eine Abhärtung des Körpers an, wenn sie die Kinder auf dem an öffentlichen Plätzen aufgefahrenen Sand oder sonst auf Wiesen und in Gärten umhersitzen und umherkriegen lassen. Dies ist ein gefährliches Wagniß, da die bis in den Monat Juni hinein währende Feuchtigkeit der sich erst allmählich erwärmenden Erde ungemein schädlich auf den zarten Bau der Kinder wirken muß. Aus den anfänglich gar nicht beachteten Erkältungen entstehen allerlei Erkrankungen. — Rudolf Falb, dessen „Wetterprognosen und Kalender der kritischen Tage" für da- zweite Semester dieses Jahres soeben in Berlin bei Hugo Steinitz erschienen sind, stellt für die Monate Juli, August und September viel Regen in Aussicht. Im Juli, versichert der genannte Prophet, sind längere Perioden trockenen Wetter- nicht zu erwarten. Auch die zweit« Hälfte August verspricht Regen und Gewitter. Und nun gar der September! Er wird sich angeblich, ent gegen dem friHeren Jahre, höchst wässerig aufführen. Nette Aussichten! Nach dem Oktober wagt man das Büchelchen danarb kaum au fraaen. - Se. Maj. König Albert hat, obwohl Katholik, de« Liebeswerke de» Gustav Adolf-Berein- schon manchmal seine Gnade «»gedeihen lassen. Ein schlesischer Geistlicher berichtet dazu nach dem „Sächs. Gustav Adolf-Boten" einen neuen, noch wenig bekannten Zug. Der König von Sachsen hat die Herrschaft Guttrntag in Oberschlrfien — etwa 1»/, Quadrat meilen — vom Herzog von Braunschweig geerbt und die Oekouomie verpaßet, während er den Forst selber bewirth- schaften läßt. Aus eine Petition de« jüngst verstorbenen Superintendenten Kölling im Jahre 1887 ließ der König anfrage«, welche» Kapital erforderlich sei, um in Guttrntag, einer sehr armen evangelisch« Diasporagemcinde von 400 Seelen, ein evangelische» Pfarrhaus zu erbauen und den evangelsichen Pastor zu erhalten. Kölling antwortete: 70000 M. Der König erklärte pch darauf bereit, da» Baumaterial umsonst zu liefern im Werthe von 8000 M- Da er aber zu jener Zeit hier selbst viel zu baue« hatte, zahlte er 4000 M. baar zu dm Baukosten und fortgehrnd zur Unterstützung des Pastors jährlich SOO M. So hat der König Sulla» Adolfs-Dienst grthan und thut ihn noch. Die Verhandlung« über die Sache find -wisch« dem Konsistoriun» zu Breslau und dem Könige von Sachs« ganz m Stillen gepflogen vertliches mW Sächsisches. Riesa, 20. Mai 1896. — Pfingsten rückt in nächste Nähe, und der beste Freund aller wanderlustigen Gemüther — und wer zählt die Tausende — wird da Fahrplan und Eisenbahn-Kursbuch. An schönen Gegenden ist ja im deutschen Vaterland« kein Mangel, von den Alpen bis zum nordischen Meere fehlt es nirgends an köstlichen Fleckchen Erde, an welchen sich gut Hütten bauen ließ, wenn nicht der bekannte „nsrvus rsrum" sich hier bös geltend mach'e. Aber man soll doch auch über der Sehnsucht nach der Ferne nicht vergessen, was Einem recht -nahe liegt und doch auch recht hübsch ist. Wer das l ebliche Fest völlig in sich aufnehmen und von Herzen genießen w ll, der streife durch die lachenden Fluren, durch den grünen Wald, mit lustigem Lied und frohem Herzen, und kommt er gleich ermüdet heim am Abend, cr wird doch sagen: „Ja, das war ein rechtes Pfingsten." Hoffentlich werdet dir ge planten Reisen und Festfreuden vom Wetter begünstigt. — Die Kgl. preußische Eisenbahndirection zu Halle macht durch Anschlag bekannt, daß aus Anlaß des Pfingstfestes bei günstigem Wetter an den Tagen von Freitag vor bis Dienstag nach Pfingsten vor den verkehrSstärkeren Zügen auf den Strecken Berlin-Halle, Berlin-Röderau, Berlin-Leipzig, Nordhauscn - Halle, Sangerhausen - Güsten, Leipzig - Halle (-Magdeburg), Halle bezw. Leipsig-Cottbus, Cöthen-Kohlsurt, Berlin-Elsterwerda, Berlin-Cottbus-Görlitz, Frankfurt a. O.- Cottbus Vorzüge gefahren werden. Ueber die sonst zur Be förderung gelangenden Sonderzüze geben die dafür zum Aus hang gebrachten Anschläge Auskunft. Das reisende Publikum wird ersucht, sich thunlichst frühzeitig auf den Stationen ein zufinden und im Interesse einer gesicherten Beförderung (Erreichung der Anschlußzüze) die Bor- bezw. Sonderzüge zu benutzen. Rückfahrkarten, welche am Freitag, den 22. Mai d. I., und an den folgenden Tagen gelöst werden, gelten bis einschließlich Donnerstag, den 28. Mai d. I. — Der Abbruch des der Stadt gehörigen ehemaligen Weber'fchen Harses, Marktgasse 3, ist ziemlich beendet. Nach Regulirung des hierdurch gewonnenen Platzes wird die bis herige enge Einfahrt von der Meißnerstraße aus eine bedeu tend bequemere werden. Leider wird das nunmehr die Ecke dieser Gasse und der Meißnerstraße bildende winzige, zu dem Grundstück des Herrn Malers Plänitz gehörige Stallgrbäud- chen nicht gerade einen besonderen Anblick gewähren, es müßte denn mindestens eine stattliche hohe Mauer die stumpfe Straßenecke abgrenzrn. Immerhin ist hier wieder ein längst empfundenes Verkehrshinderniß beseitigt. — Der Poppitzer Platz, welcher bis zum vergangenen Herbste noch die Sehn lichkeit einer kleinen Wildniß zeigte, hat jetzt ein herrliches Aussehen. Nachdem noch im Herbste eine Planirung des Platzes erfolgt, gute Erde aufgebracht und rings um den Platz Bäume gepflanzt waren, hat man jetzt im Frühjahre die großen Flächen mit feine« Gra» besät, da» trotz aller kalten Witterung sehr gut aufgegangen ist und da- Auge de» Vorübergehenden mit semem zarten Grün erfreut. Jnmitt« de» Platzes find vereinzelt Zierbäume und Sträucher gepflanzt, die eine angenehme Abwechselung auf der großen Rasenfläche Hilden. Der ganze Platz wird eine niedere Einfriedigung erhalten, die aus starken durch eichene Pfähle gezogenen Band eis« hergestellt wird. An der Straße nach Poppitz find zwei Ruheplätze errichtet, die mit Ziersträuchern eingefaßt find und später dem Ruhenden «inen Schutz vor den heißen Sonnen strahlen gewähren. Die erforderlichen beiden Ruhedänke «erd« unsere städtisch« Kollegien, w«n nicht schon geschehen, -ewiß «och verwiüigen. — Bei dieser Gelegenheit möchten wir nicht unterlassen, darauf hiuzuweisen, daß e» fich wohl empfehlen dürste, ein oder zwei Bänke in den schon« An lag« des Albertplatzes aufzustrll«, damit «vent. Kindern, die nicht gut zu Fuß find, dennoch aber di« Schule besuchen, Gelegenheit geboten ist, ihr Frühstück ebenso wie die während der Pause auf dem Platze herumspa-ierenden Schulkollrginnen Im Freien zu verzehren. Die germg« Mittel, welche hier worden, aber der edle Zug de- König» verdient gewiß allß^ gemein bekannt zu werden. — In dem sächsischen Armeekorps giebt «S S Prinzen, 1 General aus reich-ständischem Hause, 6 adelige General. lieutenantS, 7 adelige, 3 bürgerliche Generalmajore, 11 adelige, 14 bürgerliche Obersten, 15 adelige, 11 bürgerliche Oberst lieutenants, 33 adelige, 56 bürgerliche Majors. An Subaltern offizieren st «d bei der Infanterie 8 Grafen, 44 Freiherren, 195 adelige, 400 bürgerliche; bei der Eavallerie 2 Media- tistrte, 10 Grafen, 20 Freiherren, 67 adelige, 35 bürger liche; bei der Feldartillerie 3 Freiherren, 16 adelige, 137 bürgerliche; Fußartillerie 2 adelige, 36 bürgerliche; In- genieure und Pioniere 1 adeliger, 32 bürgerliche; Train 2 adelige, 14 bürgerliche. - f Dresden. Der Kgl. Hof hat für den verstorbenen Erzherzog Karl Ludwig von Oesterreich vier Wochen Trauer angelegt. Dresden, 19. Mai. Trotz der umfassendsten Nach forschungen ist es der Polizei noch nicht geglückt, den oder die Schuldigen an dem Morde des « Bobershau geborenen Töpfers Max Koch zu ermitteln. Es gilt zunächst den Un- bekannten zu erlangen, welcher den Koch am Sonnabend Abend von der Töpferherberge abgeholt hat. In demselben vermuthet man den Thäter oder den Vermittler der Ver brecher. So viel steht fest, daß der Ueberfallene sich kräftig gewehrt und um sein bedrohtes Leben gekämpft hat. Auch sprechen eine Anzahl Nebenumstände dafür, daß der Kampf des Ueberfallenen im Freien stattgefunden hak. Die Stie- fein des Koch waren über und über mit schlammiger Feld erde bedeckt und ebenso hat man den Erstickungstod des Un glücklichen durch Einbringen von Gras- und Sandstücken in den Mund Kochs herbeigeführt. Koch arbeitete bis zum Freitag in Niederpohritz und verließ an diesem Tage die Arbeitsstätte, um sich in Dresden nach anderer Arbeit um zusehen, da bei seinem Brodherrn eine Pause in der Arbeit eintreten mußte. Die Angehörigen des Ermordeten crschie- - neu heute an Amtsstelle und recognoscirten denselben al- dcn Genannten. Koch besitzt noch fünf Geschwister. Die Schwester desselben erschien in tiefer Trauer, da erst vor wenigen Wochen die Mutter verstorben ist. Der unglückliche Vater lebt noch, kann aber so gut wie nicht- arbeiten, da ein Arm desselben gelähmt ist. Von der Leiche find vor und nach der Sektion Photographien von Amts wegen ausgenommen worden. Hof fentlich gelingt es, die Bestien in Menschengestalt, welche ei« junges Leben auf eine so entsetzliche Art vernichteten, baldigst zu ergreifen. Schöna, 18. Mai. Am Umschlageplatze Laube-Tetschen herrscht zur Zeit rin sehr lebhafter Verkehr, e» gilt, dort da« Versäumte nachzuholen und waren heute 53 Frachtschiffe und 4 Dampfer, die be- und entladen wurden, wozu 9 Dampf krahne in Thätigkeit sich befanden. Der Schifffahrtsverkehr aus Böhmen vollzieht sich ebenfalls lebhaft, auch der Flößerei betrieb ist vorgestern wieder ausgenommen worden und sind hier insgesammt 2003 befrachtete Schiffe und 269 Prahmen registrirt worden. Reiche ubach. Den Tod erlitten infolge eine» un- glücklichen Sturzes hat ein hiesiger Einwohner. Derselbe, ein junger, fett einigen Wochen verheiratheter Mann, suchte mit einem Hausgenoffen seine Wohnung in der Bachgasse, auf; auf der etwa» steil« Treppe kam er plötzlich -u Kau* stürzte hinab in die Hausflur und blieb schwerverletzt liegen. Auf deu Hilferuf seine» Begleiters eilten noch Leute hinzv, die d« vedaueraswerthen in seine Wohnung brachten, wo er indessen bald seinen Geist aufgab. Crimmitschau, 18. Mai. In einer gestern hier anberaumten Versammlung, in der der Maler Otto Schubert aus Ehemnttz über das Themar „Der Kampf um das Da- seiu und die Rsthwendigkeit der Grwerkschaftsorganisation" referir« wollte, warm nur der Einberufer, der Referent und der überwachende Polizeibeamte erschienen ! Wurzen, «ne prinzipiell wichtige Entscheid««-über da» Recht der Stadtverordnet«, her der Entschließung wegen Die zum Renba« vo« Baracke« auf dem Truppen-UebungSplatze Zeithain er forderlichen Gteiusetzerarbeite« (Pflaster aus geschlagenen Feldsteinen) im Bettage von ca. 2000 Mk., sollen in einem Loose in öffentlicher Verdingung vergeben werden. Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer des unterzeichneten Baubeamten, Dresden- Albertstadt, Adnnnistrationsgebäude, Flügel 6 I 94, zur Einsichtnahme auS und können Ver dingungsauschläge daselbst gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen werden. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Steinsetzerarbeiten zum Neubau von ««» A«r»rgrr Mettlltt inck Llyti-ch Amts-tatl der König!. Amtshauptmannfchast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd -des Stadtraths zu Mesa IIS Da» Riesaer Tageblatt^erscheint sedea La» Abends mit AuSuahme der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher Bezn-Speet» bei Abholung in dm Gxpeditionm in Mesa und Strehla oder durch suufere' Lrüger sret tüt Lau» 1 Mark 50 Pfg., bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstaltm 1 Mart 2V Pfg., durch dm Briefträger srei MS Hau» 1 Mark 65 Pfg. »>yei,m.«mmh«e sik die Nummer de» Ausgabetage« bi» vormittag 9 Nhr ohne Gewahr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortltch: Hermann Schmidt,'Riesa.
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