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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189605215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-21
- Monat1896-05
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1896
- Autor
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Riesaer H Tageblatt «nd Anzeiger Mttletl M Aqei-tr). relqramm-Adnfse 8 I F» V V Frrufprechfirkle „r-geblaP", Ries«. AAg, L, A V H, u, H, H- Nr.». Der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. I. 11« Donnerstag, I1. «ai 18S«, Abends. 49. Jahr,. »r« jk»n> r«, ««,» m« «-»chm- dkr S>M. und SHU,-. »I-I-IIHÄI«« » MHÄm, I» dv>- Nl^Iioncil tn Drüger frei in« Lau« 1 Mark KO Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanfialten 1 Mark 25 Pfg., durch den Briefträger frei in« Hau« 1 Mark «5 Pfg. «uzeigen-Am»^»- für die Nummer de« Ausgabetage« bi« Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und «erlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: «astantenstraße SS. — Mir die Redastion verantwortlich: Hermann Schmidt,'Riesa. Bekanntmachung. Laut einer Anzeige des topographischen BureauS im Königlich Sächsischen Generalstabe wird dasselbe in der Zeit vom 1. Juui bis Gude Oktober laufende« Jahre- Revisionen von Sektionen der Karte im Maaßstabe 1 : 25000 innerhalb der Be zirke der Amtshauptmannschaften Großenhain und Meißen im Gelände ausführen. Die von solchen Arbeiten betroffenen Gemeinden des hiesigen Verwaltungsbezirks werden hiervon mit der Anweisung in Kenntniß gesetzt, den betreffenden, mit Legitimation versehenen Beamten des topographischen Bureaus und deren Sehülfen keine Hindernisse in den Weg zu legen und die ausgesteckten Vermessungssignale, sowie sonstige Zeichen unberührt zu lassen. Großenhain, den 19. Mai 1896. Die Königliche Amtshauptmannschast. 154«. L. v. Wilucki. Mke. Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von Artikel H. tz 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetz-Blatt Seite 245 slg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Großenhain im Monat Mürz diese- Jahre- festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen innerhalb der Amtshauptmannschast Großenhain im Monat April dies. Ihr-, an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 7 Ml. 85 Pfg. für 50 Kilo Hafer, 3 Mk. 15 Pfg. - 50 - Heu, 1 Mk. 89 Pfg. - 50 - Stroh. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, am 18. Mai 1896. v. 1463. v. Wilucki. B. Die zum Renda« von Baracke« auf dem Truppen-Uebuugsplatze Zeithain er forderlichen Gtetnsetzerarbeiten (Pflaster aus geschlagenen Feldsteinen) im Bettage von ca. 2000 Mk., sollen in einem Loose in öffentlicher Verdingung vergeben werden. Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer des unterzeichneten Baubeamten, Dresden- Albertstadt, Admnnstrationsgebäude, Flügel Q I 94, zur Einsichtnahme aus und können Ver dingungsanschläge daselbst gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen werden. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Steinsetzerarbeiten zum Neubau von Baracken auf dem Truppen-UebungSplatze Zeithain," versehen, hi- V-NNNdend, de« SV. Mai 18VS, Bormittag Lü Ähr an die vorbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter erfolgen wird. Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten, Zuschlagsfrist 4 Wochen. Dresden, den 18. Mai 1896. * Königlicher Garnison-Baubeamter III Dresden. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 21. Mai 1896. — Wer, ohne in die Ferne zu schweifen, das Gute, was so nahe liegt, schauen und genießen will, der versäume in der jetzigen schönen Maienzeit nicht, einen Spaziergang nach Jahnishausen zu machen. Im dortigen schöngepflegten Prinzlichen Schloßpark, der von jeher ein Anziehungspunkt für Einheimische und Fremde war, steht Alles in prachtvollster Blüthe, tie uralten Bäume, die mannichfaltigen Ziersträucher, der herrliche Blumenflor, dazu der hundertstimmige Gesang der Vögel, das Rufen des Kuckucks, das Girren der wilden Tauben; fürwahr: Ein herrliches Fleckchen Gottes Erde, an dem sich jeder Naturfreund ergötzen kann. — In diesem Jahre feiert eine unentbehrliche Dienerin, die fast in jedem Hause zu finden ist, das fünfzigjährige Jubiläum ihrer Erfindung, nämlich — die Nähmaschine. Elias Howe in Massachusetts war es, der nach langen Ver suchen die erste Nähmaschine erfand und konstruirte. Im Jahre 1846 wurde seine Erfindung in Amerika patentirt; die Kosten dafür konnte er sich nur mit den größten Mühen verschaffen. Er hoffte, in England Verwerfung für seine Idee zu finden, jedoch umsonst; man war ihm dort nicht geneigt, und es blieb ihm nichts Anderes zu thun übrig, als sich wieder nach Amerika zu begeben. Da er die Kosten der Reise nicht bestreiten konnte, so nahm er die Stelle eines Schiffskochs an. Als er in die Heimath zurückkehrte, fand er, daß andere seine Erfindung ausgebeutet hatten und für die ihrige ausgaben. Er mußte einen Prozeß anstrengen und, um sein Leben zu fristen, als Gehilfe bei einem Mechaniker arbeiten. Schließlich erhielt er jedoch Unterstützungen, ge wann seinen Prozeß, den er um sein Patent führte, erhielt eine Entschädigungssumme und 14 Dollars von jeder in Amerika gefertigten Maschine. Bei der bald entwickelten Massenproduktion wurde er ein reicher Mann, und was wären wir heute ohne Nähmaschine! — Eine gute Heidelbeerernte scheint in diesem Jahre bevorzustehen. Die Heidelbeersträucher stehen in üppigster Blüthe, auch in weniger fruchtbaren Gegenden. * Nünchritz. Im Saale de» hiesigen Bahrmannschen Gasthofes wird am 1. Pfingstfeiertag-Abend der Männerge sangverein „Liedergruß"-Meißrn ein großes humoristische» Gesangskonzert geben. In Bezug auf seine Leistungen geht dem Vereine, wie man un» mittheilt, ein sehr guter Ruf voraus und dürste da- äußerst reichhaltige, gediegene und vor Allem neue Programm, welches Männerchöre, sowie komische Soloscenen, Terzetts und Quartett- enthält, auch hier leb- haften Anklang finden. Weiteres siehe Inserat. Oschatz. Die hiesigen Offiziere, welche einen Distanz ritt nach Wien unternommen haben, find gestern, Mittwoch, dort eingetroffen, nachdem sie in Stockerau, wohin ihnen 10 Offiziere der in Wien garnisonirenden Kavallerie-Regi- mrnter entgegen geritten waren, das Frühstück bei dem dortigen Offizierskorps eingenommen hatten. Bis «ornenburg waren die Keldmarschall-LieutenantS Freiherr v. Wersebe und eine Anzahl von Kavallerir-Osfizieren der Wiener Garnison den hiesige« Offizieren entgegen geritten und begleiteten dieselben nach Wien. Dort find sie als Gäste des Kaisers im „Im perial" eingekehrt. Die Reiter und die Pferde kamen in vorzüglicher Verfassung an. Gestern Abend fand im Reit bahninstitut zu Ehren der Gäste ein Bankett statt. Lommatzsch. Seit längerer Zeit schon ist unsere Stadtvertretung bemüht gewesen, Industrie herbeizuziehen, indem sie mit Recht von der Ansicht ausging, daß dadurch unsere Stadt am ehesten mit zu einem Aufschwung zu ver helfen sei. Die Bemühungen werden jetzt von Erfolg ge krönt. In nicht zu ferner Zeit werden die hier bestehenden Fabriken durch eine neue vermehrt werden. Die Fabrik wird eine Glasfabrik sein und gegenüber dem Bahnhofs gebäude nahe dem Bahngeleise auf Raubaer Flur errichtet werden. Die Gründer der Fabrik find die Herren Menzel (Vater und Söhne) in Zimsdorf bei Teuplitz i. d. Lausitz, wovon Ersterer langjähriger Director einer Glasfabrik ist. Die Herren hatten sich auch in anderen Städten und Orten mit deren Vertretern behufs Ankaufs von Areal in Ver bindung gesetzt, hier-aber die günstigsten Bedingungen ge sunden. Nach der Größe des Areals (13000 LH oa) zu urtheilen, wird die Fabrik einen bedeutenden Umfang erhalten, auch wird ihre Inbetriebsetzung gleich mit einer bedeutenden Arbeiterzahl begonnen werden. Wie verlautet, wird die Fabrik nur Tafelglas fabriziren und Rohmaterial u. A. auch aus den nahen Prositzer Steiubrüchen verwenden. Meißen. Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August traf am Dienstag Vormittag per Bahn in Begleitung des Brigade-Adjutanten Herrn Hauptmann v. Trierern in Meißen ein und fuhr von hier mit Geschirr mmatzsch zur Besichtigung des Manövergeländes. nigl. Hoheit kehrte Nachmittags 3 Uhr nach Meißen zur^, speiste in der Weinhandlung des Hoflieferanten Otto Horn und trat um 4 Uhr die Rückreise nach Dresden an. Meißen, 20. Mai. Die weltbekannte Stammschäferei Leutewitz verschickt nächste Woche wieder eine größere Anzahl der werthvollsten Zuchtböcke nach Südamerika, nachdem erst vor Kurzem ein großer Transport von solchen nach Astralien (Melbourne) abgegangen ist. Bei dieser Gelegenheit soll auch ein Versuch gemacht werden, das Meißner Schwein in Südamerika etnzubürgern. Der Inhaber genannter Stamm schäferei, Oekonomierath Steiger, hat sich bereit erklärt, für die hiesige Schweinezucht-Genossenschaft zwei Zuchteber und vier Zuchtsauen mitnehmen zu lassen, welche in BuenoS- AyreS zur Auktion gestellt werden sollen. 1-Dresden. Der muthmaßliche Mörder de» Töpfer gesellen Koch hat bis heute früh noch kein Geständniß abgelegt. Derselbe befindet sich wohlverwahrt im Gefängniß der Kgl. Polizeidirektion. — Heute Vormittag 10 Uhr fand die Be erdigung des ermordeten Töpfergesellen Koch in Dresden statt. — Im Auftrage Sr. Majestät des König« reist heute Abend Prinz Friedrich August zur Beisrtzungsfeier nach Wien. Dresden. Die mit dem größten Eifer geführten Recherchen unserer Polizei zur Ermittelung des Mörders des Tvpfergesellen Koch find, wie wir von zuoerlässtger Sette erfahren, von Erfolg gekrönt worden. Der Unbekannte, der sich am Sonnabend Abend in Koch» Gesellschaft befunden hat, ist ermittelt «nd befindet fich fett heute Nachmittag in Gewahrsam. Es ist ein in der Friedrichstadt wohnender Töpfergeselle, ein wegen Sittlichkeitsverbrechens schon vorbe strafter Mensch. Die Ueberführungsmomente sollen so er heblich sein, daß an der Schuld des Verhafteten kau« noch gezweifelt werden kann. Dresden. Für die Pfingsttage sind in der König!. Hofoper zur Aufführung bestimmt worden: Pstngstsonnabeud: „Carmen"; Sonntag: „Die lustigen Weiber von Windsor"; Montag: „Rienzi." Das König!. Hofschauspiel giebt Sonn- abend: „Richard m." (Herr Mitterwurzer a. S.); Sonn tag: „Das Glück im Winkel." (Herr Mitterwurzer a. G.) ; Montag: „Flick und Flock." Roßwein, 19. Mai. Der Petition des hiesigen GrwerbevereinS an Bundesrath und Reichstag gegen die Vorschläge der Reichscommisston für Arbeiterstatiftik betreffs des 8-Uhr-LadenschlüffeS traten im Ganzen bi» jetzt an 38 Gewerbevereine mit 6467 Mitgliedern bei. Aus dem Bogtlande, 19. Mai. Das sächsisäe Vogtland hat von jeher zu denjenigen Gegenden gehört, d e von Erdstößen am häufigsten bettoffen werden, doch sind sie nie mit solcher Heftigkeit ausgetreten, daß sie eine zerstörende Wirkung gehabt hätten. Unsere Geologen bringen die Häufle kett unserer Erdbeben mit dem eigenartigen Gesteinsaujö-u de» Bogtlandes in Verbindung. Am stärksten wurde das Vogtland im Jahre de» Ausbruche» der französischen Revo- lution 1789 durch Erderschütterungen beunruhigt. Das stärkste Erdbeben scheint am 27. Juli 1789 stattgefunden zu haben. Der darüber an der Spitze des „Vogtl. Anz." vom 30. Juli gegebene Bericht lautet: „Naturbegebenheiten. Am vergangenen Montage, als den 27. d. M., hatten wir einen fürchterlichen Mittag. Um 12 Uhr 40 Minuten hörte man sehr deutlich ein unterirdische» Raffeln, so daß die Häuser bewegt wurden, und Alles in den Zimmern in Bewegung kam. Kaum war eine Minute vorüber, al» ein zweiter Stoß, aber weniger heftig, nachkam, und ungefähr nach 10 Minute« kam ein dritter, welcher noch weit stärker al» der erste war. Der Himmel war etwa» trübe, dabei aber gänzliche Wind- stille. Um 2 Uhr folgten wieder einige Stöße, die aber nicht so heftig als die ersten waren, die auch gegen 4 Uhr wieder kamen, und den Beschluß machten. Kein Einwohner unserer Stadt weiß so heftige Erschütterungen al» diese waren; Alle» lief au» den Häusern und eilte sich zu retten." Berlin, 20. Mai. Gestern Vormittag wurde Ge- heimrath Professor Dr. Jolly, der leitende Arzt der Jrren- abtheilung der königlichen Charitä, von einem Irren über fallen. Am 12. d. M. brachte der Pianofortefabrtkant Anton Pfeiffer au» der Wassergasse Nr. 4 seine angeblich krank« Frau, die er in Watte und Betten gepackt hatte, in die Lharitä, nachdem er am Tage vorher schon seinen Sohn «ingeliefert hatte. ES stellte sich heraus, daß die Frau und der junge Mann durchaus gesund sind, Herr Pfeiffer jedoch, ein Mann von 45 Jahren, plötzlich geisteskrank geworden war. Während die Krankheit bi» dahin gutartig gewesen war, trat gestern Vormittag plötzlich eine Wandlung «in, die Geheimrath Jolly beinah« verhängnißvoü geworden wäre Als der Arzt zwischen io «nd 11 Uhr feinen Rundgang
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