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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189605193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-19
- Monat1896-05
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1896
- Autor
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Riesaer G Tageblatt DieuSta-, 19. Mai 1899, Abends s - Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Da» Abend» mit LuSnahme der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in de« Expeditionm in Riesa und Strehla oder durch suusrre Tröger frei in» Hau« 1 Mark SO Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 2V Pfg., durch den Briefträger srei in» Hau» 1 Mark 65 Pfg. Anzeigen-Amuchmr sür die Nummer de» A«»gab«tage» bl» vormittag 9 llhr ohne Srwühr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Sastanienstraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das vermögen des Schneidermeisters Gruft Adolf Arooke ft» Nöderim ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf dm 11. Juni 1896 Bormittags 11 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst anberaumt. Riesa, den IS. Mai 18S6. SS«,er, GerichtSschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Ausübung der Landeshoheit eine stete Sicherheit bietet, da ihre Mitglieder aus der Wahl der Generalversammlung hervorgehen und die Amtsdauer der Gewählten sich nur auf vier Jahre erstreckt. In noch größerem Maße tritt die Schwierigkeit hervor bei der Wahl der Beamten für die örtliche Verwaltung. Zu dem Mangel an für den Kolonial dienst vorgebildeten Kräften überhaupt, welcher allen deutschen Kolonialunternehmungen die Wahl beschränkt, tritt bei der Neu-Guinea-Kompanie als erschwerendes Moment noch hinzu die Entlegenheit des Schutzgebietes und die Furcht vor Er krankungen, die das Klima erweckt, sowie vor Entbehrungen, die die Unfertigkeit der Zustände auferlegt, vor Allem aber die Schwierigkeit, Personen zu finden, die sowohl den Auf gaben des Staatsbeamten wie des praktischen Kaufmanns, Pflanzers oder Technikers gewachsen sind. In dem seitens der Reichsregierung mit der Neu- Guinea-Kompanie getroffenen Abkommen verzichtet die Ge sellschaft auf die ihr verliehenen Landeshoheitsrechte; dafür soll ihr eine Entschädigung für die bisher im öffentlichen Interesse des Landes gemachten Aufwendungen zu Theil und ihr auch ein gewisses Maß von Vorrechten belassen werden, die aber auch nach einer Reihe von Jahren durch Zahlung einer Geldsumme zur Ablösung kommen sollen. * OertlichesHkchfisches. Riesa, 19. Mai 1896. — Das hier garnisonirende 3. Feld-Art.-Reg. Nr. 32 wird diegefechtSmäßigenSchießüku rgen gleichzeitig mit denen des 1. Feld-Art.»RegtS. Nr. 12 in der Zeit vom 8. Juni bis 7. Juli auf dem Truppenübungsplätze Zeithain abhalten. — Urber den Schifffahrts-Verkehr auf der Elbe wird aus Hamburg geschrieben: Das Hochwasser hat auf der unteren Elbestrecke bis Magdeburg hinaus den Schifffahrts betrieb in keiner Weise beeinträchtigt. Die Geschäftslage unseres Frachtenmarktes ist unverändert geblieben. Die Verfrachtungen haben nicht an Umfang zugenommen und, da trotz des behinderten Zuzugs von der Oberelbe genügend Kahnraum am Platze vertreten war, vermochten sich die Frachten nur eben zu behaupten und haben sogar nach den oberen Stationen noch eine kleine Abschwächung erfahren. —* Sonderzüge von Leipzig nach Hamburg werden im diesjährigen Sommer abgelassen am 23. Mai (Pfingst-Sonn- abend), 4. und 18. Juli (große Ferien) und 8. August. Die Abfahrt der Sonderzüge erfolgt in Leipzig vom Magde burger Bahnhof 11 Uhr 4b Minuten Bonn, die Ankunft in Hamburg (Haunov. Bahnhof) etwa 7 Uhr Abend«. Außer Fahrkarten nach Hamburg mit 30tägiger Gültigkeit zum Preise von 22,20 Mark in 2. und 14,80 Mark in 3. Klasse werden auch Fahrkarten nach Altona, Kiel, Kopenhagen, Kux- Haven, Helgoland, Norderney, Wyck, Westerland ausgegeben. Auf den Stationen der sächsischen Staatsbahnen Chemnitz, (Döbeln Bhf.), Dresden-Altstadt, DreSden-Neustadt (Leipziger Bbf.), Glauchau, Greiz Bhf., Meerane, Reichenbach t. B., ob. Bhf., Mesa, Werdau und Zwickau Bhf. werden auch in diesem Jahre Anschlußrückfahrkarten mit Gutschein nach Leipzig ausgegeben, um bequemen Anschluß an die Sonderzüge nach Hamburg herzustellen. Die «nschlußrückfahrkarten find am Tage de« Abgang» der Sonderzüge zur Fahrt nach Leipzig zu benutzen. Der «itzulösende Gutschein wird auf den» Magdeburger Bahnhof al« bare« Geld auf die SonderzugS- karte mit angerechnet. Ueber alle« Nähere giebt eine Ueber- ficht Aufschluß, welche in einigen Lagen bei den bezeichneten sächsischen Stationen und den Auskunftsstellen in Leipzig (DreSdn. Bhf.) und Dresden (Carolastraße is) unentgeltlich bezogen werden kann. — Die Zeit der „immerwährenden Dämmerung" hat wieder ihren Anfang genommen. Diese Periode, während deren es bei klarem Himmel selbst über Mitternacht nie ganz dunkel wird und von Sonnem»ntergang bis Sonnenaufgang Bekanntmachung. Herr Stuhlbauer Attgttft Obe«««- hier ist ab 1. Juni a. c. zum itasfettbnte« und Gelderholer der unterzeichneten Kaffe gewählt worden. Riesa, am 19. Mai 1896. Der Borstand der Ortskrankenkasse daselbst. R. Abendroth, Lors. Im Schutzgebiete Neu-Guinea hat bekanntlich eine deutsche Privat-Gesellschaft, die „Neu- Guinea-Kompanie", die Landeshoheit, während das Reich nur seine schützende Hand über diese Kolonie streckt. Die Dinge haben sich im Laufe der letzten zehn Jahre in Neu-Guinea derartig entwickelt, daß nunmehr das Reich selbst die Landes hoheit übernehmen und die Privat-Gesellschaft ablösen und entschädigen will. Für diesen Zweck ist vom Reichstage ein Kredit von 273000 Mark gefordert worden und eine Denkschrift giebt dazu interessante Aufschlüsse. Die Privat-Gesellschaft hat während ihrer zehnjährigen Wirksamkeit Großartiges geleistet. Auf Grundlage der von der Reichsregierung bezüglich der Rechtspflege erlassenen Verordnungen ist in Neu-Guinea die Gerichtsbarkeit für das bürgerliche wie für das Strafrecht in Wirksamkeit gesetzt worden, im Bereich des Strafrecht« auch den Eingeborenen gegenüber. Die Grundeigenthums- verhältnisse sind schon im Jahre 1887 geregelt, die An werbung und Behandlung eingeborener Arbeiter im Jahre 1888. Standesämter und Seemannsämter sind eingerichtet. Dem Eindringen schlechter fremder Münzen und der daraus folgenden Unsicherheit des Geldverkehrs ist durch die Ein führung der deutschen Münzen und besonderer, dem Klein verkehr dienender Silber- und Bronzemünzen abgeholfen, dem Einbruch ansteckender Krankheiten durch Quarantäne- Vorschriften und Herstellung dazu erforderlicher Anstalten. Eine bewaffnete Polizeimannschaft, aus Eingeborenen bestehend, aber unter Leitung von weißen Unteroffizieren, ist bestimmt, die Ordnung und Sicherheit in der Umgebung der Ansiedelung zu erhalten, die Handhabung der Polizei im Uebrtgen ist Beamten übertragen. Für die Schifffahrt sind durch See zeichen, durch Beleuchtung und durch Hafenanlagen Er leichterungen geschaffen. Der Betrieb de« Handels durch auswärtige Schiffe, die zu zahlreichen Mißbräuchen den Ein geborenen gegenüber Gelegenheit bietet, ist behufs deren Verhütung unter Kontrolle gestellt, rc. Gleichwohl gelten die Zustände nicht als 'befriedigend. Die weißen Ansiedler, die im Bismarck-Archipel als Pflanzer und Kaufleute in größerer Anzahl sich niedergelassen haben, ordnen sich nur widerwillig dem Imperium einer Kompanie unter, die gleich ihnen materielle Erwerbsinteressen verfolgt und dabei unvermeidlich mit ihnen in Wettbewerb tritt. Auch wird der Ansicht, daß die Neu-Suinea-Kompanie nicht in gleichem Umfange für dem Verkehr dienliche Anlagen öffentlichen Nutzens zu sorgen im Stande oder willen» sei, wie die an deren Stelle tretende Reichsregierung es fein würde, eine gewisse Berechtigung nicht abgesprochen werden können, ebensowenig wie der aus diesen Meinungen abge leiteten Folgerung, daß die Besiedelung des Schutzgebietes und die Entwickelung der vorhandenen Unternehmungen durch die bestehende RegierungSform hintangehalten werde. Mit besonderer Schärfe ist die Unzulänglichkeit der Lage hervor getreten, seit die katholische „Mission vom heiligen Herzen Jesu" auf der Gazelle-Halbinsel sich niedergelassen und eine sich reich entwickelnde Thätigkeit ausgenommen hat. In Differenzen, welch« hauptsächlich au« der Begegnung mit der Methodistcn-Misfion entstanden und über welche zunächst die Lokalbeamten zu entscheiden, oder in welche sie einzugreifen hatten, zeigte sich, daß die Behandlung nicht zweckentsprechend war, und wenn auch die Mißhelligkeiten zum Theil au» Mißverständnissen entsprangen, so wurden sie doch durch den von der Mission übel empfundenen Umstand verschärft, daß sie Weisungen von den Stationsbeamten einer Handelsgesell schaft anzunehmeu hatte. Bei dieser Entwickelung der Dinge ist es nicht angängig, die sich sonst sehr gut anlassende Neu-Guinea-Kolonie in ihrem jetzigen staatsrechtlichen Verhältnisse zu belassen. Die Direk tion der Neu-Suinea-Kompanie, der die obere Leitung der Geschäfte obliegt, ist nicht derart organisirt, daß sie für die da« Licht der Sonne in dämmernden Strahlen um den nörtß lichen Horizont spielt, endet mit dem 19. Juli. * Streu men. Bet der anläßlich der stattgehabten Ausstellung gestern erfolgten Lotterie-Ziehung fiel der erste Gewinn auf die Loos-Nr. 596, der zweite auf Nr. 1807, der dritte auf Nr. 746, der vierte auf Nr. 801, der fünfte auf Nr. 900. Die vollständige Gewinnliste wird morgen im „Riesaer Tageblatt" veröffentlicht. Oschatz. Der von Offizieren de« hiesigen Ulanen regiments (1. königlich sächsisches Ulanenregiment Nr. 17) ausgeführte Distanzritt Oschatz—Wien hat am 16. d. M. früh 4 Uhr seinen Anfang genommen. An demselben be- theiligteu sich die Herren Oberstlieutenant v. Haugk, Ritt meister Freiherr v. Welck, Rittmeister Freiherr v. Salza, Premierlieutenant von Eynard und Premierlieutenant von WolfferSdorf. Am ersten Tage gedachten die Genannten bi« Teplitz (118 km), am zweiten bis Brandeis (89 km), am dritten bis Deutsch-Brod (106 koq), am vierten bis Znaim (99 kvq) und am fünften bis Wien (88 km) zu retten. In Wien findet offizieller Empfang statt. Ebenso werden die Herren bei den sportlichen Veranstaltungen in Wien, denen vornehmlich der Ritt gilt, als Ehrengäste erscheinen. Dresden. Auf dem Alaunplatze übte sich vorgestern Nachmittag ein Arbeiter von hier im Radfahren. Nach kurzer Zeit gesellte sich ein Unbekannter zu ihm und war ihm beim Fahren behilflich. Schließlich wollte ihm der Un bekannte zeigen, wie man eigentlich fahren müsse, setzte sich deshalb auf das Rad und fuhr nun auf und nieder. Plötz lich aber nahm er ein schnellere» Tempo an, fuhr nach einer Seitenstraße zu und verschwand mit dem Rade. Der Ar beiter wartete noch lange vergeblich auf die Rückkehr des dreisten Spitzbuben. Dresden, 18. Mai. Eins der scheußlichsten Ver brechen, wie es die Lokalgeschichte Dresden« glücklicherweise noch nicht aufzuweisen hat, wurde, wie bereits kurz telegra phisch gemeldet, heute Nacht in der Nähe de» Ostragute» in Friedrichsstadt verübt. Ein Kutscher des OstravorwerkeS, welcher zwischen 5 und 6 Uhr dort vorüberging, fand in einem dort belegenen Saatfelde den Leichnam eine» etwa 20 Jahre alten Mannes. Der Kopf des Setödteten wies meh rere Messerstiche auf. Der Stich in der Nähe der rechten Schläfe hatte den Tod de« Unglücklichen jeden all» auf der Stelle, wie wir dem „Leipz. Tagebl." des Wetteren entneh men, herbeigeführt. Die Beinkleider de» Entseelten waren herabgerissen und den Zuschauern bot sich ein entsetzlicher Anblick, als man den Körper de» Daliegenden umdrebte. An dem Körper de» jungen Manne» hatte der erbärmliche Mörder eine Verstümmelung vorgenommen, die an die Schandthaten des Londoner Jack» erinnerte. Rätselhafter wurde die Angelegenheit noch dadurch, daß auf dem Boden des Fundortes keinerlei Anzeichen dafür vorhanden waren, welche auf einen vorhergeaangenen Kampf schließen ließen. Die sofort benachrichtigte Polizei begann, nachdem die Leiche des jungen Menschen gerichtlich aufgehoben worden war, energisch ihre Nachforschungen und e« stellte sich nunmehr folgender Tbatbestand heraus. Der Ermordete ist der 20- jährige Töpfer Max Koch au» Mügeln. Derselbe «bettete früher in Cölln bei Meißen, wohnte aber fett einiger Zett auf der hiesigen Töpferherberge. Dort besuchte ihn am Sonnabend Abend ein Unbekannter, und mit diese« entfernte er sich zur genannten Zett. Man nimmt nun an, daß Koch jedenfalls schon in der Nacht vom Sonnabend zu« Sonntag ermordet wurde und der so entsetzlich Zugerichtete erst i« Lause der Nacht vom Sonntag zum Montag nach de« vor dem Ostragehege gelegenen Eisenlager der Firma Kell« L Hildebrand geschleppt und hier niedergelegt wnrde. Die That ist augenscheinlich i« Freien verübt worden, denn de« Entseelten war die Rachenhöhle mit Gra» und Sand ver stopft worden. Neben der Leich« lagen der ShlipS und der Hut de» jungen Manne», sowie drei Messer, wie sie Töpfer und Anfeiger (Wtftatl ll»d Ltytign). Telegramm-Adresse gL Fernsprechstrll, „DageblaP", Riessa. 44s» H-N Kü H-TT H, H. Nr. 20. der Königl. Amtshauptmamffchast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts «nd des Stadtraths zu Mesa IS 114. Dienstag, 19. «ai 1899, Abends. 49 Jahr«.
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