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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189606051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-06
- Tag1896-06-05
- Monat1896-06
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1896
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Da» «lesaer LagSka« «scheiM sedr» Ta, AbenbS mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, ««ettettährktcher vqWBPnt» M Abholung in den Expeditionen in Riesa undGtrehla oder durch l unsere ,, Dräger frei in» Hau» 1 Mark 56 Pfg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstatte» 1 Mark 25 Pfg., durch den Briefträger stet in» Hau« 1 Mark SS Pfg. Auzeigen-Amuchm« für die Rum«« de» Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GrschästSstelle: Kastantenstraße SV. — Für di« Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt,. Ries«. Die auf Dienstag, den 9. Juni 1896, Bor«. 11 Uhr, m Wasithose -» Glaubitz angesetzte Versteigerung einer Wäschemangel ist bis auf Weiteres ausgrhase«. Riesa, 5. Juni 1896. Der Ger.-Bollz. beim K. Amtsger. Sekr. Eidam. I Die Lieferung von Vorlegeschlössen,, Halfterketten, Futterkasten, Pritschen, Wäschegerüst«», Tragkörben, Leitern und dergl. soll vergeben werden. Bedingungen und Proben liegen werk- tägllch von 8 bis 4 Uhr hier aus. Angebote sind bis 10. dsS. Mts. vormittag- 1) Uhr versiegelt, gebührenfrei und mit der Aufschrift „Geräthe-Lieserung" anher zu senden. Die Eröffnung der Angebote erfolgt in Gegenwart der erschienenen Bewerber. Zuschlags frist 14 Tage. Trup.pen-Uebungsplatz Zeithain, am 1. Juni 1896. Königliche Garnison-Verwaltung. Kirschen-Versteigerung. Die diesjährige Nutzung von den fiskalischen KivschbSnme« an den Straßen der Amtsstraßmmeisterbqirke Oschatz und Mügeltt soll Donnerstag, am 11. Juni, vorm. V?10 Uhr im Maschas -am Echtoa« in Oschatz, * an demselben Tage nach«. ^3 Uhr in der Schankwirthschaft am Bahtthose -« Mügeln öffenllich gegen sofortige Barzahlung »ersteigert werde». Döbeln und Grimma, am 4. Juni 1896. Feuerwehr betreff. Das sreiw. Rettnngseorps, die Wachmamrschast, sowie die Mannschaft der Aenerreserve der Feuerwehr z« Riesa haben sich Montag, den tz. Avni, Abends 8 Uhr am Spntzenschuppeu pünktlich einzufinden. Die Uniform und Ausrüstungsstücke find anzulrgen. Begründete Entschuldigungen find vorher beim Branddirector, Schulstraße No. 11, abzpgeden.. . . Auf 8 28 der Feuerlöfchvrdnung wird aufmerksam gemacht. . Riesa, am S. Juni 1896. _ Der Feuerlöschausschuh. -Bretschaelber, Vorsitzender. Aus Südafrika. Die fortgesetzten Hetzereien der englischen Presse gegen Deutschland haben nun auch in Südafrika, wo man die deut schen Colonifte» sonst sehr gern sieht — er ist in der That der beste — schon ihre Früchte getragen. An Ungezogen heiten der englischen südafrikanischen Presse gegen Deutschland war man schon lange gewöhnt, da sie die Festsetzung Deutsch lands in Südafrika noch immer nicht überwinden kann, aber neu ist, daß jetzt auch hohe Beamte der Capcolonie bei allen möglichen Gelegenheiten gegen die Deutschen zu Hetzen suchen. So hat der „Post" zufolge Sir Thomas Uvington, der Attorney-General, also einer der höchsten richterlichen Be amten der Capcolonie, sich jüngst auf einer landwirthschaft- lichen Versammlung in Port Elizabeth in einer mindesten- sehr unpassenden Weis« ausgedrückt. Nach einigen allgemeinen Bemerkungen über die Deutsches, welche er als gute Colo- nisten und loyale Bürger bezeichnete, fuhr er in seiner Rede fort: „Wenn Sie mich aber fragen, ob ich gesonnen bin, «eine Nationalität, meine Uaterthanenschaft der Königin gegenüber aufzugrbeu und mich zum Unterthan de» Deutschen Kaisers zu machen, so gestehe ich offen, daß ich der Königin den Vorzug gebe." Diese wegen einer Sritenbemerkung auf den Kaiser mit höhnischem Gelächter und Halloh begleiteten Ausführungen find einmal unverständlich, denn Deutschland denkt nicht daran, das Capland zu erobern, dann aber vor' Allem hetzerisch und die öffentliche Meinung de» CaplandeS irreführend. Diese «eußerung steht ungefähr auf derselben Stufe wie eine von Str Jacobus de Wet, dem englischen Commiffar in Pretoria, der sich neuerding» angeblich au» Gesundheitsrücksichten zurückziehen mußte, und die al» hübsche Blüthe aus dem letzten englischen Blaubuche über Südweft- afrika gepflückt ist. Am 1. Januar telegraphirte dieser Herr an den Obercommissar Sir Hercules Robinson nach Capstadt verschiedene Mittheilungen über die Lage in JohanntSburg und vergaß dabei nicht, zu erwähnen, daß „Brigaden von so genannter deutscher Polizei durch die Stadt mit der ganzen Unverschämtheit von Briganten paradirten l" Der Ausdruck „Briganten" für die Deutschen, welche doch nur Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten wollten, »st gut, wenn man ihm die Heldenthaten der Polizeitruppe der Chartered Company, welche eine Republik im tiefsten Frieden überfiel, gegenüberstellt. Der Gnadenact der Transvaal-Regierung gegen die Johannisburger Verschwörer, die bi» auf die vier zum Tode verurteilten Hauptverschwörer Oberst Rhode», Ferrar, Phillipp» und Haumond unter Aufrechterhaltung der Geld strafen, sowie der Landesverweisungen (letztere werden jedoch nicht vollstreckt, wenn die Verurteilten sich verpflichten, von jeder ferneren Einmischung in die politischen Verhältnisse der Republik sich fern zu halten) allesammt in Freiheit gesetzt worden find, zeigt wieder die meisterhafte politische Mäßigung der maßgebenden Faktoren der Südafrikanische» Republik, namentlich ihre» Präsident« Krüger, sowie die Ueberlegen- hrtt ihre» Handeln» gegenüber de» kleinlichen Machenschaften der englischen Diplomatie, die jetzt, statt Tran»vaal in de« großen englisch«, Colontalsack zu stecken, sich zur Rolle de» demüthige» Danksaaer» für die Begnadigung Derer verur teilt sieht, Welche» dieses kühne Unternehmen so gründlich mißglückt ist. Daß infolge dessen die Stimmung in England eine höchst ärgerliche ist, läßt sich denken, und es war voraus zusehen, daß man sich in London den Anschein geben würde, al» nehme man die Begnadigungsnachricht als etwa« Selbst verständliches mit kühler Genugtuung hin. Wenn dabei be hauptet wird, daß nicht Sympathie für England den Exrcu- tivrath und den Präsidenten der Republik so gnädig gestimmt haben, so dürfte da» allerdings Mmmen. Bei Krüger waren sicherlich nur weitblickende politische Erwägungen maßgebend. Er ist zu sehr Staatsmann und hat ein zu klares Verstäub- niß für reale Interessen und politische Verhältnisse, um sich in eine Sackgasse zu begeben. Wenn er dem Drange der schroffen Partei seiner Landsleute gefolgt wäre, kam der Ver kehr mit der englischen Regierung voraussichtlich zu einer Art Stillstand, e» konnte aber auch das Geschäft in Johannes burg schlimme Stöße erleiden, ehe sich die Dinge dort wieder leidlich rinrenkten. Die Entfernung von einigen fünfzig der namhafttsten Persönlichkeiten aus dem großen Grubengeschäft mußte eine großartige Brfltzverschiebung nach sich ziehe», die nicht nur in Transvaal und am Crp empfindliche Störungen verursacht, sondern wahrscheinlich sich bis nach Europa fühl bar gemacht hätte. TageSgeschichte. Deutsches Reich. Der Kaiser hat dem Oberprä- sidenten Grafen Wilhelm Bismarck telegraphisch die Nach richt zugehen lassen, daß er bei seinem jüngstgeborenen Sohne die Pathenstelle übernehmen «erde. Bekanntlich ist der jüngst geborene Sohn des Grafen Wilhelm Bismarck der erste Enkel des Alt-ReichSkanzlerS, der den Namen Bismarck trägt. Einige Blätter wissen zu melden, daß Prinz Heinrich in Moskau unhöflich empfangen worden sei. Diese Meldung entspricht, wie von zuverlässiger Seite mitgetheilt wird, den Thatsachen in keiner Weise. Es hatten sich sämmtliche Wür denträger zum Empfange des Prinzen auf dem Bahnhofe eiogefunden. Da der Zug ursprünglich Verspätung hatte, waren die Großfürsten von dieser benachrichtigt worden und hatten sich entfernt. Als dann aber die Verspätung auf der letzten Strecke wieder eingeholt worden war, gelang e» nicht mehr, die Großfürst«» davon rechtzeitig in Kenntniß zu setzen. Diese beeilten sich jedoch, innerhalb.der nächsten halben Stunde nach der Ankunft des Prinzen sich persönlich zu entschuldige» und den Grund ihre» späteren Eintreffen- auf dem Bahn- Hose klarzulegen. Zudem fand noch am nächsten Vormittag beim Aaren und der Zarrwna ein besonderer, programm mäßig nicht vorgesehener Empfang de» Prinzen Heinrich statt, so daß jede Möglichkeit einer Verstimmung genommen war. Rach einer Shaaghaier Meldung de» allerdings nicht sehr zuverlässige» „Bur. Dalziel" wurde der deutsche In- struktionsoffizirr Krause von der Hunaner Leibivach« de» Vizekönig« von Staaking ermordet, angeblich auf Anstifter, hochgestellter Persönlichkeiten. Da» gauze deutsche Geschwader in den chinesische» Gewässern wurde »ach Nanking beordert, um Gemrgthmmg zu verlangen. E» verlautet, die jetzt in chinesischen Diensten stehenden fünfzig deutschen Militär» würden abberufen werden, und man würde darauf bestehen, daß ihnen ihr Gehalt für die ganze vertragsmäßige Dienst zeit gezahlt werde. Eine Bestätigung der Nachricht liegt nicht vor. Nachdem in Berlin seit einigen Wochen eine Kommission unter Betheiligung Hamburger Fachleute getagt hatte, um über die Regulirung des Elbstromes auf der Strecke zwischen Hamburg und Curhaven zu berathe», haben sich nunmehr die Mitglieder dieser Kommission nach Hamburg begeben, um dort an Ort und Stelle die. einschlägigen>Verhältntffe ein gehend zu prüfen. An den Regül.rungSplänen find in erster Linie außer Hamburg noch Altona, Happurg und Blankenese betheiligt. Nach den bisherigen Entwürfen wird eine durch greifende Verbesserung der Stromverhältnisse eine Ausgabe von etwa 50 Millionen Mark erfordern, deren BertheUung auf den preußischen und Hamburger Staat noch längere Ver handlungen veranlassen dürfte, da die preußische Regierung der Ansicht ist, daß Hamburg, da» den Hauptvortheil davon haben wird, auch am «eisten zahlen m»ß. Der antisemitische Agitator Schweinhagen, welcher am 14. Mai aus der Strafanstalt in Ratibor, wo er wegen Beleidigung de» FinanzminiperS Miquel eine sechsmonatige Gefängnißstrafe verbüßte, entlassen worden ist, sprach vor gestern Abend in Berlin in einer Versammlung der liberalen Antisemiten. Er erklärte, nach Berlin gekommen zu sein, um die Redaktion des antisemitischen „Generalanzeigers", dessen Redakteur Sedlatzek am 2. Juni eine dreimonatige Festungshaft angetreten hat, zu übernehmen. In der De batte zog er scharf gegen die antisemitische Reichstagsfraktion zu Felde, diö jetzt ganz in der Regierung aufzugehen drohe. Des Weiteren kündigte Gchwetnhagen eine scharfe Opposition gegen den Minister Miquel an. Auch die übrige» Redner wendeten sich scharf gegen die antisemitischen ReichStazSab- geordnetcn, die vielfach ihren Standpunkt al» Vertreter de» Volkes verleugnet hätten. Es gelangte schließlich eine Pro testresolution zur Annahme. Um Ermäßigung der Eisenbahnpersonentarife ersucht eine Eingabe, welche soeben der Vorstand de» Kaufmännischen Vereins zu Breslau, der nur selbständige Kaufleute zu seinen Mitgliedern zählt, au den Eisenbahnminister richtet. Da» Gesuch geht dahin, 1) baldmöglichst entweder in Form von Kilometerheften oder in sonst geeigneter Weis; derart eine Ermäßigung der Personentarife herbeiz,»führen, daß der Fahr preis für alle Züge 1. Clafse 6 Pfg., 2 Classe 4 Pfg., in 3. Classe 2»/, Pfg. und in 4. Classe 1»/, Pfg. für den Kilo meter beträgt, 2) unter Fortfall des Freigepäck» die Gepäck fracht auf die HAfte de- jetzigen Einheitssätze», also auf Pfg. für 10 Kilogramm und Kilometer, herabzusetzen. Eine Abschrift der Eingabe ist de« Finanzministrr überreicht worden. Zur Aufrollung der ägyptischen Frage w!ll die deutsche Regierung nicht die Hand bieten. .Wie dem „Hamb. Lorr." ofstciö» au» Berlin gemeldet wird, ist man hier i» amtlichen Kreisen weit entfernt davon, ei»e Sonferenz über die «zyp rische Frage i» irgend einer Weise zu befürworten »der -ar Riesaer G Tageblatt Freitag, S. Juni 18SS, Men». NI n und AnzrlsiMV (Llßttltkl «ld Ltyti-tch. . Amtsblatt der' König!. Amtshauptmannfchäft Großenhain, des König!. Amtsgericht» und des StochtrathS W Riesa 1S8. —4-
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