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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189606128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-06
- Tag1896-06-12
- Monat1896-06
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1896
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Riesaer ß Tageblatt s Die zur Herstellung der Umwährung im Barackenlager auf dem Truppenübungsplätze Leithain erforderlichen Arbeiten, alS: Loos I. Grd», Maurer» «ad Lteirrmetzarbetterr im Bettage von ca. 4200 Mk., Loos II. Z.«»erarbeiten im Betrage von ca. 2300 Mk., Mit, bezw. ohne Materiallieferung, sollen in öffentlicher Verdingung vergeben werden. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer des unterzeichneten Baubeamten, Dresden-Albertstadt, Administrationsgebäude, Flügel LI, Z. 94 an Wochentagen «ährend der Geschäftsstunden 8—12 und 2—6 Uhr zur Einsicht aus und sind daselbst Ber- dingungsanschläge gegen Erstattung der Selbstkosten zu entnehmen. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Herstellung der Umwährung auf dem Truppenübungsplatz Zeithain Loos I. Erd-, Maurer- und Steinmetzarbeiten bezw. Loos II. Zimmerarbeiten", bis Donnerstag, den 18. Juui 1896 Vormittags 11 Uhr postsrei Zn die vorbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung derselben in Gegenwart der etwa er schienenen Bieter erfolgen wird. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Die Auswahl unter den Bewerbern -ist Vorbehalten. Dresden, den 8. Juni 1896. Königlicher Garnison-Banbeamter III, Dresden. La» Riesaer Tageblatt rrscheixt jrbea Ta« Abend» mit ««»nähme der Sonn- und Festtage. Btertetjährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expedition« in Riesa und Strehla oder durch uns«« Träger frei in» Hau» 1 Mark öS Pfg-, bet Abholung am Schalter der kaiserl. Popanstalten 1 Mark Ai Pfg-, durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mark SS Pfg. Anzeigen-Amahme für di« Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Lewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße SS. — Für die Redaktion verantwortltch: Hermann Schmidt, Riesa. König!. Sachs. Ttaatseisenbahnen. * Kirschnutzungs-Verpachtung. Die entlang der Leipzig-Dresdner Staatseisenbahnlinien, zwischen Signalstatio« .Zeithai« und Bahnhof Dresden-N. U anstehende diesjährige Kirschnutzung soll unter den vor dem BietungStermine bekannt zu gebenden Bedingungen, gegen sofortige Baarzahlung an Ort und Stelle in einzelnen Abteilungen öffentlich zur Versteigerung gelangen und zwar: Moutag, den 15. Juni ds. Js., L-, Norm. 8 Uhr in der Nähe der Signalstation Zeithai«. b., Norm, r/,10 Uhr in der Nähe des Haltepunktes Weiffig. Dienstag, den 16. Jnni ds. Js., 0., Bonn. 8 Uhr vom Wärterhaufe am Wege nach Jefse« und Ockrilla nach den Ländereien des Oberauer Tunnels. Mittwoch, den 17. Juni, ä., Nachm. >/,5 Uhr in der Nähe der Unterführung der Dresdner-Meißner Lhauffee bei der Restauration Waldvilla in Trachau. Das Nähere ist zu erfahren bezüglich der Versteigerungen zu а. und b. beim Herrn Bahnmeister Enz««» in Laugenberg, 0. - - Leonhardt - Nieder««, б. - - Lichtenberger in Radebenl. Dresden-N. II, am 8. Juni 1896. Königliche Eisenbahn-Bauinspektiorr. «ttd Anzeiger (Ätetlsk mV Llycher). rckgrmm»Ad«fse WD HAU V tzL 8 > «U K I Femsprrchstrll« „Lageblatlt", «tessa. H. A Hss H, GE H. H. Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. ' 134. Kreit,g, 13. Juni 18S6, Abends. 4». Jahr,. Zur orientalische« Frage. Das englische Kabinet hat wiederholt in amtlichen Kund gebungen starke Zweifel an der Lebensfähigkeit der Türkei geäußert ; Lord Salisbury ist gelegentlich sogar so weit ge gangen, die guten Absichten des regierenden Sultans offen anzuzweifeln. Während der armenischen Wirren trat beson- der« Rußland im Gegensatz zu England als Beschützer der Türkei in ihrem gegenwärtigen Bestände auf, und zwar nicht deshalb etwa, weil es die großen Mißstände der türkischen Verwaltung verkannt hätte, sondern weil es Ruhe in der türkischen Frage wünschte, um sich seinen ostasiatischen Auf gaben bester widmen zu können. Es war ja auch nicht die reine Humanität und ein in teresseloses Erbarmen für die verfolgten Christen im Orient, was England veranlaßte, auf ein Einschreiten gegen den Sultan und eine Zerstückelung der Türkei hinzudrängen. England folgte der alten Ueberlieserung, in kontinentalen Wirren seinen Vortheil zu suchen und andere Staaten so in die Sache zu verwickeln, daß sie in erster Linie um einen Ausweg kämpften, während England sich in zweiter und dritter Linie hielt. Aber das Wort vom kranken Manne am goldenen Horn hat schon ein sehr ehrwürdiges Alter; neben der Erstarkung Preußen», namentlich unter Friedrich dem Großen; bilden die orientalischen Händel zwischen Rußland, Oesterreich und der Türkei mit ihrer Rückwirkung auf die europäische Lage einen der hervorragendsten Züge der Politik de» vorigen Jahrhunderts. Es hat sich also das Behar rungsvermögen im Orient sehr stark und die Geduld Euro pas sehr langmüthig erwiesen. Die englische Politik, wegen der armenischen Gräuel den Auflösungsprozeß der Türkei herbeizuführen, ist gescheitert. Anderseits ist eine ruhige Entwickelung von Reformen in der türkischen Verwaltung auch noch lange nicht gesichert, wie die Ermordung von Ingenieuren und Bahnarbeitern in Klein asien, der Aufstand auf Kreta und anderes beweisen. Die Schuldfrage im einzelnen Falle zu entscheiden, ist gerade in orientalischen Kämpfen sehr schwer. Einerseits sind die für die Christen auf Kreta festgesetzten Reformen auf dem Pa piere stehen geblieben, anderseits arbeiten die dortigen Griechen lange schon aus einen Abfall der Insel von der Türkei hin. ES ist das Recht des Sultans, den Aufstand mit Waffenge walt zu unterdrücken. Er würde sich aber ins Unrecht setzen, wenn er nicht alle» aufbieten wollte, Grausamkeiten und Plünderungen seiner Soldateska zu verhindern und nun end lich mit Reformen in der Verwaltung seines Reiche» Ernst zu machen. Daher ist es begreiflich, daß die Mächte, voran Ruß land, die bisher für den unverletzten Bestand der Sultans herrschaft eingerreten sind, ernste Vorstellungen bei der Pforte erheben. Auch der Leiter der österreichisch-ungarischen Politik, Graf Goluchowski, hat kürzlich vor den Delegationen in Pr st offene Mahnungen über die schlechten Zustande in der Türkei ausgesprochen. Da» deutsche Reich geht die Sache nicht so «»he an, aber e» wird al» Frirdensmacht.mit dahin zu wirken haben, daß die Brände im Orient aus ihren Ursprung? ort beschränkt bleiben. Tagesgeschichte. D««tscheS Neich. Der Ausschuß für das Bürger liche Gesetzbuch setzte al» Zeitpunkt für da« Inkraft treten des Gesetzbuches den 1. Januar 1900 fest, nachdem Staatssekretär Dr. Nieberding das Inkrafttreten zu einem früheren Zeitpunkt für undurchführbar erklärt hatte. — Der Ausschuß beendete gestern die zweite Lesung des ganzen Entwurfs. Der Bericht soll am Sonnabend dem Hause zugehen. Die zweite Lesung im Plenum soll am 22. Juni beginnen. Der „ReichSanz." schreibt: Nach Mittheilungen von glaubwürdiger und fachkundiger Seite sind die Minenv-r- waltungen in der Südafrikanischen Republik Transvaal der Verwendung deutscher Artikel, wie Maschinen u. s. w., durch aus nicht abgeneigt. Soll diese Verwendung aber einen größeren Umfang al» bisher gewinnen, so ist es durchaus erforderlich, daß die in Frage kommenden deutschen Firmen, wie es die englischen Firmen schon längst thun, größere Lager und Ausstellungen ihrer Artikel in Johannesburg einrichlen und sich durch besondere Agenten ständig vertreten laffen, welche mit den Managern der Gruben an Ort und Stelle unmittelbar verhandeln können. Aus FriedrichSruh wird mitgetheilt, daß daselbst einst weilen kein größerer Empfang stattfinden könne, da der Fürst ermüdet sei und seines Alters wegen Schonung bedürfe. Dem Vernehmen der „Berl. Pol. Nachrichten" nach ist die Vorlage wegen Revision der Alters- und Invaliditäts- Versicherung nunmehr ausgearbeitet und unterliegt zur Zeit den Berathunzen des preußischen Staatsministeriums. Der Entwurf soll eine recht erhebliche Zahl von Erleichterungen bei Ausführung und Handhabung des Alters- und Jnvali- ditätsverstcherungSgesetze» gegenüber den bisherigen Be- stimmmungen enthalten. Man wird in der Annahme nicht fehlgehen, daß entsprechend den bisherigen Gepflogenheiten auch diesmal die Vorlage veröffentlicht werden wird, sobald sie für die Beratungen i« Bundesrathe reif ist. Ueber die Ausländer in Preußen soll jetzt eine schärfere Kontrolle geübt werden. Zu diesem Zweck sind die Aufsichts behörden, namentlich diejenigen der Landkreise, angewiesen worden, über die Angehörigen außerdeutscher Staaten und insbesondere über die zur vorübergehenden Beschäftigung in Preußen zugelassenen Arbeiter aus Rußland und Galizien besondere Liften zu führen und diese fortdauernd auf dem Laufenden zu Hilten. Vom Reichstag. Da» Hau» setzte gestern die dritte Berathung de» Gesetzentwurfes bei Artikel 8 fort, der nach den Beschlüssen der zweiten Lesung da» Aufsuchen von Maaren- bestellungen nur bei solchen Personen gestattet, in deren Ge werbebetrieb diese Maaren Verwendung finden. Ausgenommen von diesem Verbot find Druckschriften, Leinen, WSschefabrikate und andere Maaren, soweit der Bund«»rath dies zulätzt. Be züglich der Druckschriften gelten die Bestimmungen des Ar tikels 11. Abg. Dr. Hitze (Ctr.) betonte, da» einzig Neue sei, daß die Detailreisenden künftighin nur auf Grund des Wandergewerbescheine« ihren Geschäften nachgehen könnten Redner begründete den Antrag Hitze-Stumm, wonach dac Aufsuchen von Bestellungen nur mit vorhergegangener aus- drücklich.'r Aufforderung erfolgen darf. Der Antrag sei ein Kompromiß-Antrag, er erhalte den Detailreisenden die Kund- schaff, soweit die letztere Bedürfniß am Besuch habe, und schütze andererseits da» Publikum vor Belästigungen. Der Antrag wolle auch von . den Bestimmungen des Artikel» 8 nur die Druckschriften au-nehmen, nicht aber Leinen- und Wäschefabrikate, und wolle auch dem BundeSrath keine wei- teren Ausnahmen überlassen. Abg. Hasse (nat.-lib.) be fürwortete seinen Antrag, wonach der BundeSrath befugt sein soll, für das Reich oder Theile desselben das Aufsuchen von Bestellungen bei Nichtkaufleuten zu verbieten. Redner ve- merkte, die Nationalliberalen würden eventuell für den An- trag Hitze stimmen, wenn dazu das Amendement Placke an- genommen würde, welches dem BundeSrath die Freiheit sichere, Ausnahmen vorzunrhmen. Abg. Vogtherr (Scc.) führte aus, seine Partei protestirte dagegen, daß das be stehende Erwerbsleben durch den Kappzaum der Vorlage ge- knebelt werde. Abg. Frhr. v. Stumm (Rp.) wies die Be- hauptung zurück, er gebrauche seinen Einfluß außerhalb des Hauses, um andere zu schädigen. Abg. Lenzmann (fr. Bp.) machte aufmerksam auf die Worte des badischen Finanz ministers gegen die gesetzgeberischen Quacksalbereien, sowie auf die Mißstimmung der Süddeutschen gegen das Preuße«, thum mit den Polizeichikanen. Die Vorlage führe in die Unfreiheit des Mittelalters zurück. Präsident Frhr. v. Buol unterbrach den Redner; er solle doch nicht in dte General debatte zurückfallen. Abg. Lenzmann bekämpfte sodann speciell den Antrag Hitze-Stumm. An der weiteren Debatte betheiligten sich unter wachsender Unruhe de» Hauses die Abgg. Jakobskötter (kons). Hilpert (südd. Bauern verein) und Kühn (Soc ) Abg. Hilpert suchte mit starker Stimme die Unruhe zu übertönen. Der Antrag auf Schluß der Debatte ward angenommen. Es folgte eine Reihe per sönlicher Bemerkungen. Der Antrag Haase ward abgelehnt, ebenso ein Amendement Richter. Darauf wurde zunächst ab- gestimmt über den ersten Theil des Amendements Richter zum Anträge Hitze, des Inhalts, Gegenstände der Leinen- und Wäschefabrikation von den Beschränkungen au-zunehwer. Dieser Theil des Amendements ward mit 144 gegen 113 Stimmen abgelehnt. Auch die übrigen von Richter bean- - tragten Ausnahmen, betreffend Wein, Cigarren und land wirthschastliche Maschinen rc., wurden abgrlehnt. Ein Antrag Placke, dem BundeSrath die Befugniß zu wetteren Ausnahmen zu überlassen, wurde angenommen. Der Antrag Hitze waro darauf zu Gunsten eines Antrages Stumm zurückgezogen, wonach das Auffuchen von Bestellungen auf Maaren mit Auf nahme von Druckschriften und soweit nicht der Bundcsraib andere Ausnahmen zuläßt, ohne vorangegangrne Aufforderung nur bei Kaufleuten in deren Geschäftsräumen, oder nur b" solchen Personen erfolgen darf, in deren Betriebe die angc-
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