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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189606151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-06
- Tag1896-06-15
- Monat1896-06
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1896
- Autor
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Messer E Tageblatt und Anzeiger Wetlatl Mld Lytisch. Trlegramm-Adrtsse ß!^ HHH'6 Femsprrchstclle „Tageblatst«, Ries«. 4> N V H- Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zn Riesa. .N 136. Montag, IS Juni 18S6, Abends. 49 Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta» Abend« mit AuSnahmr der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Rlesa und Strehla oder durch unsere Träger frei in« Hau» 1 Mart SO Pfg-, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pfg., durch den Brtesträger frei in» Hau» 1 Mart SS Psg. Anzeigeu-Anuahme sür dir Nummer de» Ausgabetage» bi» Vormittag S Nhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Konkursverfahren. I» dem Konkursverfahren über das Vermögen deS Kaufmanns Thomse« Paul Votthilf UL«rr in Niesa in Firma Paul Ullner daselbst, ist zur Abnahme der Schluß rechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vcrmögensstücke der Schlußtermin auf He» 13. Juli 18»», BormittagS 11 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Riesa, den IS. Juni 18S6. «Sugrr, Gerichtsschreiber deS Königlichen Amtsgerichts. Bitte. Veranlaßt durch die schöne« Erfolge, welche in den Vorjahren mit der hier veranstalteten sogenannten Ferienkolonie erzielt worden sind, soll auch in diesem Jahre wieder während der großen Schulferien einer Anzahl von armen, schwächlichen oder kränklichen Kindern eine Kräftigung und Erholung zu Theil werden. Da bei der gesunden Lag« unserer Stadt mit ihrem schönen i Park eine Ueberführung der Kinder nach einer anderen Gegend in ländlichen Aufenthalt sich I verüberflüssigt, so soll denselben doch täglich vormittags eine reichliche Quantität frischer ' guter Milch mit Semmel, Mittags ein einfaches, kräftrges und reichliches Mahl und zum Vesper wiederum Milch mit Semmel verabreicht werden. Die Mahlzeiten sollen im Stadtpark gehalten werden. * Der Unterzeichnete richtet an alle Freunde der Armen und Kinder die ergebene Bitte, zu dem edlen Zwecke bald und recht reichlich beizusteuern, da es nur hierdurch möglich wird, den bedürftigen Kindern die ihnen so nöthige Stärkung und Kräftigung zu verschaffen. Beiträge werden an de» durch Plakate kenntlichen Sammelstellen entgegengenommen, außer dem wird eine Liste durch einen Sammelboten ausgetragen werden. Riesa, den 8. Juni 18S6. Mötzer. Der Neubau eines Armenhauses zu Zeithai« soll an den Mindestfordernden mit Auswahl unter den Bietern vergeben werden. Zeichnungen rc. liegen ans dem V.'meindeamte zur Einsicht aus. Angebote sind bis zum 24. Juni an den Unterzeichneten schriftlich einzureichen. L. Bennewitz, G.-B. ausbleiben, als das Wetter seine Gunst reichlich schenkre und die Arrangements von Anfang bi» zu Ende flött vom Stapel liefen. Ausgehend von dem Grundsatz, daß das Beste immer zuletzt kommen müsse, hatte der Club dafür Sorge getragen, daß vor Abfahrt des mit Lampions geschmückten Extradampfer«, welcher üb.igens dem tanzlustigen Völkchen zu zeitig abging, ein Feuerwerk stattfand, während die Ufer bei der Heimfahrt bengalisch beleuchtet wurden, sodaß die herrliche Nachtfahrt Vielen gewiß noch lange in angenehmer Erinnerung bleiben wird. Jedenfalls wird das Fest alle Theilnehmer befriedigt haben, was für die Veranstalter die schönste Anerkennung ist. Vivsnt ssqusntss! Ulpp Hipp Hurrsd. ö. Zu einem gediegenen und in allen Theilen wohlge lungenen Feste gestaltete sich auch die gestern vom Radfahrer verein „Adler" veranstaltete Weihe seines Banners. Mit einem animirten Commerse, dem zahlreiche Gäste und insbe sondere auch der Gesammt-Gauvorstand beiwohnten, wurde am Sonnabend Abend die Festlichkeit eröffnet und am Sonntag Vormittag mit dem Empfang der auswärtigen Sportsge- noffcn und ein.m Frühschoppen-Concert im Garten des Horel Münch fortgesetzt. Nachmittag« gegen 2 Uhr fand sodann bei einem besonderen festlichen Akte die Uebergabe de- Banners statt, wobei zunächst der Schriftführer de« Gaue« eine de» Radfahrsport verherrlichende Rede hielt und den Fest gebenden Verein zu seinen Erfolgen beglückwünschte. Hierauf-ab H .rr Baumstr. Otto, der Vorstand de- Radfahrervereins „Adl.r", eine kurze Biographie über den letzteren, enthüllte das Banner und übergab dasselbe. Weiter schloffen sich sodann unter ent sprechenden Ansprachen die Ueberreichung je einer Banner schleife von den Frauen und von den Festjunzfrauen, sowie der Fahnengeschenke vom Gau und von den anwesenden Ver einen an. Der nach 3 Uhr stattfindende Corso war, wie da» ganze Fest, recht gut arrangirt und bot einen hübschen An blick. Der stattliche Zug wurde durch zwei Herolde zu Pferde eröffnet, während sodann eine Abtheilung des „Adler," ein Wagen mit der Musik-Kapelle, die Festjungfrauen in 6 Equipagen und dann die einzelnen Vereine und ein zweiter Wagen mit einer Musikkapelle folgten. Da« zahlreiche Publikum, das auf den Straßen Aufstellung genommen hatte, nahm die Suf- fah t sehr beifällig auf. Nachdem sodann von Nachmittag 4 Uhr ab im Staotpark ein recht zahlreich besuchtes Concert stattgesunden, folgte Abends 8 Uhr noch ein Gaalfest im Höpfner'schen Etablissement. Die hier vorgesührten Reigen owie auch da» Kunstfahren vom „Werdauer Adler-Quartett" anden ebenfalls vielseitigen Beifall. Ein solenner Ball be- chloß die wohlgelungene Festlichkeit. Erwähnt sei noch, daß ich um dies lbe insbesondere auch der „Sängerkrarz" durch eine gesanglichen Darbietungen verdient gemacht hat; auch die Sradtkapelle erledigte sich ihrer Aufgabe recht «acker und erwarb sich viel Anerkennung und Beifall. — Der gestern Abend in der achten Stunde hier ab gelassene Luftballon ist bei Leisnig nirdergegangen. Eine Depesche von heute früh 4 Uhr S6 Min. meldet: „Ballon hier gut verwahrt. Gutsbesitzer Lippe in Aollschwitz Leisnig.' Die Füllung und Auflassung de» Ballons hatten ein außer ordentlich zahlreiches Publikum nach dem Gchittzenhause uud in dessen Umgebung geführt und mit Interesse erwartete man allseitig die Auflassung de« Ballons. Dieselbe verzö gerte sich aber um 1»/, Stunde und man war schließlich all gemein enttäuscht, als der Besitzer die lt. Inserat versprochene Mitfahrt unterließ, den Ballon vielmehr allein in di« Wolke» Li-Hung-Tschang beim Kaiser. Gestern Mittag 12'/, Uhr wurde der Kaiserlich-chinesische Botschafter in außerordentlicher Mission, Li-Hung-Tschang, vom Kaiser im Rittersaale de« königlichen Schlosses in Berlin in feierlicher Audienz empfangen. Hierzu war der Botschafter nebst seine« Personal und dem ihm zum Ehren dienst cemmandirten Oberst Liebert von dem Einführer des diplomatischer, Corps in Königlichen Galawagen abgeholt worden. Die feierliche Auffahrt der Botschaft wurde von einer EScadron de« 2. Garde-Ulanen-Regiments eScortirt. Eine Compagnie des Garde-Fisilier-RegimentS mit der Fahne und der Regimentsmusik erwies dem Botschafter im kleinen Schloßhofe die Honneurs mit klingendem Spiel. Der Audienz wohnten Ihre Majestät die Kaiserin und Königin und Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen des Königlichen Hauses nebst den Hofstaaten und Gefolgen bei. Außerdem waren anwesend der Reichskanzler, der Staatssecretär de» Auswärtigen Amts, die Staat-Minister, die Generale und die Admirale. Der Botschafter verlas vor Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens eine chinesische Ansprache, die der Botschaftssekretär, chinesische Zolldirector Detring fol gendermaßen in das Deutsche übertrug: „Mit Ehrfurcht trete ich vor Eure Majestät, voll von Bewunderung sür da» große deutsche Reich, dieses von Allerhöchstderselben Vätern erhalten« Erbe, dessen Errungenschaften in der Cultur, dessen moralische Kraft und dessen Größe und Ruhm schon längst die Aufmerksamkeit der Menschheit au» nah und fern auf sich ziehen. China und das von Eurer Majestät vertretene Reich haben schon lange in Freundschaft gestanden und diese freundschaftlichen Beziehungen find so ausgezeichnet, wie mit keiner anderen Vertragsmacht. Bei den vorjährigen Ver handlungen behufs Retrocession von Süd-Liau-Tung war es durch die machtvolle Hilfe Eurer Majestät Regierung, daß diese Angelegenheit durch ihre verschiedenen Stadien zu einem (für China) günstigen Resultate geführt wurde. China hat dieses in dankbarer Erinnerung tief eingegraben auf die Tafeln des Gedächtnisses. Als ich zur Zeit meines Amte» als Generalgouverneur von Peh-Chih-li zur Einrichtung einer Militärschule schritt, war ich mir vollbewußt, daß die deutsche Armee die erste der Welt sei. Euere Majestät hatten da mals die Gnade, die zu diesem Zwecke als Instrukteure nach China zu entsendenden Offiziere zu bestimmen. Die Thätig- keit dieser Herren ist für die unter meiner v-rwaltung stehende Armee von großem Bortheil gewesen. Beim An kauf von Kriegsschiffen und von Kriegsmaterial jeder Art hat sich China im Laufe vieler Jahre an die deutsche Industrie gewandt und Deutschland ist uns ohne Rückhalt und in vollem Maße entgegengekommen. Mit Ehrfurcht und Dank- barkeit bringe ich dieses hier zum Ausdruck und knüpfe daran die Versicherung, daß uns dieses auf alle Zeiten unvergeßlich bleiben wird. Trotz meine» vorgeschrittenen Alter» habe ich mich daher nicht gescheut, dies« weite Reise über das Weltmeer zu unternehmen und Euerer Majestät persönlich dieses kaiserliche Schreiben meine» Allrrhöchstgnädigsten Ge bieters zu überreichen, um einerseits die freundschaftlichen Gefühle, welche Allerhöchstderselbe für Euere Majestät hegt, -u betonen, und um andererseits einen längst gefühlten Wunsch erfüllen zu können: Euerer Majestät ehrfurchtsvollst meine persönliche Hochachtung auSzudrückrn. Ich geb« mich der Hoffnung hin, daß Euere Majestät die Motto« de» Kaisers von China zu meiner Entsendung als Allerhöchst- dessen außerordentlichen Botschafter Allergnädigst würdigen und auch Allerhöchstderselben Beistand verleihen wollen zur Befestigung einer ewigen Freundschaft zwischen Deutschland und China zur gemeinen Theilhaftigkeit an den Segnungen des Friedens. Dies ist mein sehnlichster Wunsch!' Darauf entnahm der Kaiser au« den Händen des Staats- secretärS des Auswärtigen Amts den Text der Ant wort und verlas dieselbe, welche alsdann von dem Secretär Detring ins Chinesische übersetzt wurde. Die Allerhöchste Antwort lautete: „Es gereicht Mir zu hoher Freude als außerordentlichen Botschafter Seiner Majestät des Kaisers von China einen in langjähriger und hervor ragender Arbeit bewährten Staatsmann zu begrüßen. Gerne erblicke ich in Ihrer Entsendung einen neuen werthvollen Beweis der freundschaftlichen Gesinnungen, welche Ihr mäch tiger Gebieter Mir und dem Deutschen Reiche «ntgegenbringt. Ich erwidere dieselben mit aufrichtigem H.rzen. Daß die in der Vergangenheit erprobte, auf gleichen Interessen des Friedens und der Cultur beruh:nde Freundschaft zwischen China und Deutschland, für deren Erhaltung und Festigung Sie, Herr Botschafter, alle Zeit eingetreten sind, in Zukunft unvermindert fortbestehe und daß die darauf gegründeten mannigfachen Beziehungen sich zum Segen beider Länder Wetter entwickeln mögen, ist auch Mein Wunsch und Meine zuversichtliche Hoffnung. Ich ersuche Sie, Herr Botschafter, Seiner Majestät de« Kaiser von China den Ausdruck Meines Dankes für Ihre Entsendung und für das von Ihnen Mir überreichte Karserliche Schreiben, sowie Meine besten Wünsche sür sein dauerndes Wohl und sür das Gedeihen Seines großen Reiches zu übermitteln. Ich heiße Sie an Meinem Hofe und in Meiner Hauptstadt willkommen". Oertliches und Sächsisches. Riesa, 15. Juni 1896. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtoerord netensitzung Dienstag, den 16. Juni 1896, Nachmittags 6 Uhr. 1. Rathsbeschlüsse, betr.: s) Verwilligung einer außerordent lichen Unterstützung von 150 Mk. an hiesigen Verschönerungs verein anläßlich der diesjährigen Hochwasserschäden im Stadt parke, sowie eines eventuellen Kostenbeitrags von 50 Mk. jährlich sür Pflege des PoppitzerplatzeS. d) Verwilligung von noch 61.50 Mk. zu den Planirungskosten der Abbruchs stelle de» vormals Weberschen Hausgrundstikcks. o) Die Ver längerung de» Pachtvertrag» über hiesige Rathskeller- wirthschaft. tt) Nachverwilligung von 100 Mk. zu den Kosten der Dachreparatur beim Schulhause an der Kastanienstraße, s) Verwilligung von 350 Mk. für Einlegung eine- Haupt gasrohre» in die Passage, ingleichen von 100 Mk. für zwei dort anzubringende Wandlaternen, k) Annahme des Jentzsch- schen Legate», g) Restantenregulativ. Al« Rathsdeputirte: Zu s, b, o, r Herr Bürgermeister Klötzer. Zu o H.rr StadtrathBarth. Zu cl und k Herr Stadtrath Schwarzenberg. — Bei herrlichstem Wetter veranstaltete gestern der „Ruderklub Riesa" sein Sommervergnügen in Nünchritz und darf da» Fest wohl in jeder Hinsicht al» gelungen be zeichnet werden. Erfreut durch zahlreichen Besuch geladener verehrter Gäste konnte dem Verein, dessen Vergnügungs komitee sich der ihm gestellten Aufgaben mit anerkennens- werthem Geschick entledigt hatte, voller Erfolg umso weniger
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