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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189606209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-06
- Tag1896-06-20
- Monat1896-06
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1896
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^- *"-*' - MLLL^L « „New-RvRHerntt" ^bracht» lMche AllimÜMsch» Rußland, ^lmtzderCnba-^eTbrttgt mchsteheide Vemerümg: Mr * <wM geschloffen Word« ist. irmttreflh mW Rußland e» sich ihre lebhafte Synqmthk zn ve- zeig«,' so daß, wem, die genamtte Allianz uothweodig würde, chrZuftandekomwen keinerlei Schwierigkeitt» begegnen dürste." W»t»ch«»ku»fl. »roße Auftrguog rerursacht in Athen di« Meldung de»„Offizkll» griechischen Telegraphen-BureauS" au« kanea, wonach die türkische« Truppen da« Dorf vonta geplündert, sännvtlich« Häuser und Kirchen zerstört und in den letzteren die kreuze zertrümmert und die Heiligenbilder besudelt und vernichtet haben. Sodann haben sie die Gräber geöffnet und die vebitnr heraurgenommen und zerstreut. Der Kommandant de« englische« Panzer« und der englische Konsul haben sich mit eigene« Augen von diese« Sreurlthateu überzeugt. Aehnliche Mtffethaten sind auch in kalyra vor gekommen. J«pa«. Yokohama, 19. Juni. Die Zahl der bei »er jüngsten Hochfluth ertrunkenen Personen wird auf 10000 geschätzt. Die Kluthwell« überschwemmte die Nordostküste m einer Ausdehnung von 70 englischen Meilen. Zahlreich« Städte wurden zerstört. -je ßktßdriWftemst i» Derttanitt. * Stur noch wenige Monate trennen un« von dem große« politischen Schauspiel der nordamerikanischen Präst- dentschaftSwahl, bei der wie stet« die beiden großen Parteien tr« Lande«, die republikanische und demokratische, ihre Kräfte messen werden. Die Republikaner find schon dieser Tage in St. Loui« zu einem Kongreß zusammeugetrete«, um sich über einen Kandidaten zu einigen; ihre Wahl fiel auf Mac kinlcy. Mac Kinley'« Name allein ist ein ganze« Programm, besten Schwerpunkt freilich anderswo, al« in der von der Versammlung in den Vordergrund gerückten Währungsfrage liegt. Geistig reicht er nicht an Männer wie seine Partei genossen Sherman und Reed heran, aber er ist ein ent schlossener Character, rin geschickter Politiker und, wa« die Hauptsache, die Verkörperung de« Hochschutzzoll-Gedanken«, der im DurchschnittSamerikanerthum, al« besten Typus Mac Linliy gelten kann, tief eingewurzelt ist. Seine früheren Leistungen auf diesem Gebiete haben also gewiß viel dazu brigetragrn, ihm die Vorhand vor den anderen republikanischen Bewerbern zu verschaffen. Eine Zeitlang allerdings hat die üble Wirkung de« nach ihm benannten Zolltarifs seine Bolk«- thümlichkrit stark beeinträchtigt, aber schon seit Jahr und Tag wird jene nicht mehr ihm, sondern eine« Zusammentreffen besonder« ungünstiger Umstände auf Rechnung geschrieben. Gleichwohl hätten die Erinnerungen an Mac Kinley'« Leistungen al« Zollpolitiker und die Hoffnungen, die in dieser Hinsicht an seinen Namen sich knüpfen, für sich allein nicht auSgereicht, ihn an die Spitze der Kandidatenliste zu bringen, dem die Tariffrage wird gegenwärtig durch die Währung«, frage stark in den Hintergrund gedrängt. Die letztere, nicht die erstere, hat für die Nomination ausschlaggebende Be deutung. Mac Kinley selbst hat dem sehr weitgehende Rechnung tragen müsse«. Erinnert «an sich der früher von ihm im Kongreß gehaltenen Reden, so muß «an ihn eigent lich den.Silbermännern zuzählen. Er selbst hätte am lieb sten die Gold« und Silbermänner der republikanischen Partei gleichermaßen vor seinen Kandidatenwagen gespannt und gab sich daher noch vor wenigen Monaten alle Mühe, die Wäh- rungsftage hinter der Tariffrage verschwinden zu lasten, stch mit der ersteren durch eine zu nicht« verbindende, inhaltsleere „Planke" in seiner „Plattform" abzufinden. Aber damit waren weder die Gold- noch die Silbermänner zufrieden. Die Ausstellung eine« auf Silber und ungedecktes Papier geld ringeschworenen demokratischen Kandidaten hätte Mac Kinley die Stimmen verschiedener Westftaaten und eine« oder zweier Südstaatrn gekostet, während die Aufstellung eines Demokraten auf Grund eine« Goldprogram«« ihm die r pu- blikanischen Stimmen einiger mittleren Staaten und die jenigen von New. Jork, die unter Platt« Führung wahrschein lich in da« demokratische Lager übergegangen wären, abwenrig gemacht hätte. So mußte der schlaue Mac Kinley doch zu- letzt Farbe bekennen, und e« ist bezeichnend sür die inner halb der republikanischen Partei vorwaltende Strömung, daß er, d-sten Herz eigentlich dem Silber gehört, die« zu Gunsten de« Goldes grthan hat. Im demokratischen Lager herrscht noch volle Verworren heit. Die Partei wird jetzt für die Frivolität gestraft, mit welcher sie die eigenen feierlich verkündeten Grundsätze und di« vor dem Lande übernommenen Verpflichtungen verhöhnt und mit Füßen getreten hat. Auf Grund ter Tariffrage kann sie nicht vorgehen, weil sie gerade in dieser sich völlig halt- und disziplinlos erwiesen, den Präsidenten Cleveland schnöde im Stich gelassen hat, ohne doch darum geschloff'N und entschieden auf die hochschutzzöllnerische Seite sich zu schlagen. Anderseit« hat die Währungsfrage, welche ja im republikanischen Lager auch Übel genug gehaust hat, die demo kratische Partei geradezu in zwei Thetle zerrissen, welche nur noch die gleiche Benennung gemein haben. Es wird Alle« darauf ankommen, ob auf der Chicagoer Nationalkon- vention die Gold- »der die Sckbermänner die Oberhand er halten werden. Im ersteren Fall werden sie, da Cleveland, dessen Name auf mehreren demokratischen Staattkonoruttonen aotgrpfiste« worden ist, angeblich nicht «ehr kandidiren will, einen Kandidaten cm« sen Oststaaten auffttll» «üffcn, dann aber ave Staaten westlrch vom Mississippi sammt etlichen Südstaatrn eiubüßeu. I« anderen Fall, der Sie Ausstellung eine« westlichen Kandidaten zur Folge haben müßte, würden «lottve» nicht, daß eine st Thatsache ist jedoch, daß vftasi» vereinbart wurde Schani«. Zider -kochecht, betreffend eine NNW EpMNEK M die hochM-tiffe „Spora" ihn« sämmtliche östlich« «ch «örtzkche Staate« R» Minne sota verloren ach«. Als möglich« kudidat der Gitter- männer »Kd G«vir«tur Bote« vo« Iowa grnamtt; siegt die Goldparttt, so würde vielleicht derEkgmrvrrnrnr Ruffell von Massachusetts in erster Reih« in Krage kommen, rin gebildet« Ma«« «ad persönlich beliebt. Im Allgemeinen ab« scheint e« sich«, daß die«aml die rrpnmtkanisch« Partti ihre« Kandidat» durchdringen wird, wa» nicht «««schliesst, daß Mac kinky'» Erhebung die Brr- einigten Staaten nur von einer Prüfling in die andere stürzt. Vertttche« «uv Sächsisches. Riesa, 20. Juni 1896. — DK Platzmufik de« Trompetercorp« fällt morgen Sonntag au». — Morgen, Sonntag, Nachmittag cooc«tirt i« Saft hofe zu Nünchritz da« Trompetercorp« der Keilenden Artillerie unter Leitung seine» StabStrompettr« Herrn B. Günther. Bei der Beliebtheit de« Corp« und seine« Dirigenten ist — günstige Witterung vorausgesetzt — gewiß ein zahlreicher Besuch de« Coucerte» zu erwarten und jedenfalls dürste« auch viele Riesaer einen kleinen Ausflug per Dampfschiff nach Nünchritz unternehmen. Wie bereit« mttgetheilt wurde, läßt die Gächfisch-Böhmisch-DampfschifffahrtSgesellschaft in coulanter Weise wieder ein Eptraschiff ab Nünchritz Abend« */,11 Uhr nach Riesa gehen, welch' günstige Fahrgelegenheit gewiß Bielen willkommen sein wird. Der Fahrpreis ist wie gewöhnlich. — Der gestern al» vermißt gemeldtete Realschüler au« Meißen ist von seinem Vater in der Nähe von Rottewitz ausgefunden worden. — Die sogenannten Sommerlaichfische, welche jetzt wieder gefangen und zum Verkauf gebracht werden dürfen, müssen eine bestimmte Minimalgröße erreicht haben, wenn man sie feilbieten will. Ist die Größe nicht vorhanden, so müssen solche Fische nach dem Fangen wieder ins Wasser zurück versetzt werden. Die Minimalgröß« ist nach Centi- metern folgende: Stör 100, Lach» SO, große Maräne 40, Zander und Rapfen je SS, Lachsforelle, Maifisch und Finte je 28, Aland, Barbe, Döbel und Schleie je 20, Arsche 18, kleine Maräne, Karausche und Rothfeder je IS, Barsch und Rothauge je iS, Schmerle und Weißfisch je 7 Crntimeter. — Es ist eine alte Erfahrung, daß die geistliche Ent wickelung de» Kindes ganz wesentlich von der Hörschärse ab hängt. Das Auge und da» Ohr, sie tragen das Licht hinein in unser geistiges und seelische» Leben, und löscht eine dieser Lichtquellen au«, wird eine der Möglichkeiten, auf denen unsere Erkenntniß beruht, genommen, so müssen Geist und Charakter darunter leiden. Besonders gilt das von dem Gehör, und nicht nur Mißtrauen und alle möglichen Un tugenden gesellen stch zur Schwerhörigkeit, sondern auch Dummheit und vermindertes Auffassungsvermögen. Daher haben jene Resultate nicht« Ueberraschrndc«, welche« eine vor kurzem nach dieser Richtung angrstellte Untersuchung von Neue« ergab. 20S Kinder kamen in Frage, von denen ihr Lehrer 62 als schlecht, S2 al« mäßig, 89 al» gut be zeichnete bezüglich ihre» Intellekt« und ihre» Gedächtnisse». Nach Prüfung de« Gehör» mit einer Taschenuhr fand sich nun, daß die Schlechten »/,, die Mäßigen etwa« über und die Guten mehr al» °/« der normalen Hörweite hatten. Daraus ergiebt sich also die Lehre, daß nicht immer Faulheit die Ursache de» Zurückbleibens in der Schule ist, und daß viele Eltern richtiger handel« würden, da» Gehör ihrer Sinder untersuchen zu lasten, al» schlechte Censuren der Leistungen mit harten Strafen zu ahnden. Bor Alle« liegt in solchen Fällen auch stet» die Gefahr polypöser Wucherungen im Nasenrachenraum vor, welche sich bei jenen 62 schlechten Kindern 28 mal, bei den 52 mäßigen 26 mal und bei den 89 guten nur 19 mal fanden. Derartige Wucherungen an der OeffnungssteUe der Ohrtrompete können aber die schwerste Hörstörung veranlassen, sie entfernen zu laste«, werden schon au« diesem Grunde vernünftige Eltern stets al« ihre Pflicht betrachten. — Die Königin der Blumen, die Rose steht gegen wärtig in ihrer vollsten Pracht! Die herrliche, außerordent lich heiße Witterung hat in kurzer Zeit einen Rosenflor hervorg-zaubert, der Herz und Auge m Entzücken versetzt. Schon die alten Deutschen verehrten und bewunderten die Rose al« die Königin der Blumen; sie galt al« Symbol der Wahrheit und der Freundschaft, aber auch als Zeichen der Liebe, und noch bi« zum heutigen Tage gelten diese alten Traditionen. Gott Amor müßte eigentlich, statt mit Pfeil und Bogen, mit einem Strauß von Rosen versinn bildlicht werden; denn wie oft haben gerade diese stummen Boten der Liebe an die richtige Adresse gesandt, mehr be- wirkt, al» tausend Zungen hätten erreichen können, und dadurch dem kleinen Schelm Amor de» Weg geebnet. In vielen Wappenschildern findet man auch die Rose als Wahr zeichen mit angebracht. Au» den Blättern der Rose wird bekanntlich da» edelste Parfüm, da» Rosenöl, gewonnen. In früheren Zeiten wurden dit Könige damit gesalbt und ihnen somit die höchste Ehre angethan. — Die Generalversammlung de» Wettin-Bundesschießen« zu Schneeberg hat den Beschluß gefaßt, da» nächste BundeS- schirßen in Döbeln abzuhalten. — Zur Warnung erzählt die „T. Z." folgenden Vor fall, der gerade in jetziger Zeit sehr zu beachten ist. Eine Frau hatte die Winterkleider der Familie „eingemotttt", wozu von ihr Naphthalin verwendet worden war. Da« bei der Arbeit verstreute Naphthalin fegte die Frau zusammen und warf es in den vor der kochmaschiue stehenden Sohlen kast er. Hier muß nun au» de« Aschloch ein Feuerstätten die Naphthalin: -etlchen in Brand gesetzt haben: denn al» die Fraü aus das gellende Geschrei ihrer zweijährig» Tochter in die Küche ritte, stblug an» dem Sohlenkasten eine mächtige Lohe heraus, die bereits da» Korbgeflecht de» unmittelbar danebensteheuden Kinderwagen«, in dem da» jüngste Kind beide Mottrnvertilgnn^nritttl sehr leicht entzündbar find. — Am 1. Ink 1894 gelangt der Nachtrag IV zu» ElbmnschlagStarife Westösterreich—Riesa—Ettkai zur Ein führung, ne» Frachtsätze im Verkehre mit Station» der k. k. österreichischen Staatsbahn» — vormalige böhmische Wrftbahn — enthaltend. Der Nachtrag IV ist von der sächsische« Staatsbahn zu bezieh». Meißen, 18. Juni. Die geplante Meißner elek trisch« Straßenbahn «Kd voraussichtlich am 1. October 1897 eröffnet »erden. Der Stadtgemetaderath hat heute Abend de« Ingenieur Conrad in Leipzig (ElektrizitätSgesellschaft „Union", Berlin) t« Prinzip die Konzession, vorbehMltch besonderen Vertragsabschlüsse«, ertheilt. Die Bahn soll ein gleisig nach »othaer System mit oberirdischer Stromzu- sührung gebaut «erden und nach vorläufiger Bestimmung vom Bahnhose Meißen über die Chauffeebrücke, Elbgasfe,. Heinrich-Platz und Thalstraße berührend, bis zur Jacobischen Eisengießerei führen. Die Erzeugung der Elektrizität hat durch Ga-krastmaschtnen zu erfolgen; da« Ga« ist aus der städtischen Gasanstalt zu entnehmen. Die Konzession dauert bi» zum Jahre 1960, doch bedingt sich die Stadt einen An- theil am Reingewinne au», wenn dieser eine noch festzusetzende Höhe erreicht hat. Es wird 15-Minutenbetrieb eingerichtet,, und es soll der Fahrpreis überall 10 Pfg. betragen. Die Konzession erstreckt sich gleichzeitig auf eine Güterbahn vom. Kai au» und sichert überdies dem Unternehmer die Priorität sür die elektrische Licht- und Kraftabgabe im Triebischthale, fall» dort sich da« Bedürfniß herausftellt und die Stadt nicht selbst die Anlage errichtet. Der Bau de» Werkes wird über 400000 Ml. beanspruchen. -f Dresden. Die Ausstellung de« sächsischen Hand werk» und SunftgewerbeS in Dresden ward heule Vormittag. 10 Uhr im Beisein Ihrer Majestäten de» Königs und der Königin, Ihrer Königl. Hoheiten der Prinzen Georg und Friedrich August, der Prinzessin Mathilde und tc« Prinzen paare« Johann Georg, sowie der Spitzen der Behörden, de», diplomatischen Korps, der Staatsminister, der Generalität, der städtischen Collezien rc. feierlich eröffnet. Der Königin und den Prinzessin» wurden kcstbare Bcuquets überreicht» In da« Hoch de« Herrn Gtadtrath Wetzlich auf den König, stimmte oie stattliche Versammlung begeistert ein. Fanfaren und Pauken ertönten. Eine jede Innung war durch eine Deputation mit Fahne vertreten. Die Rede, die Herr Geh. Hofrath Ackermann im Kuppelsaale hielt und die mit einem Hoch auf die Kgl. Familie endete, fand eine bege sterte Auf nahme. Sobald der König als Protektor di- Ausstellung für eröffnet erklärt hatte, ertönten Glockenläuten und Salut schießen. Der Runtgang durch die Ausstellung gab den> hohen Herrschaften wiederholt Gelegenheit, ihre Freude über die Veranstaltung zu bekunden. Bei der Abfahrt brachte Professor Graff ein Hoch auf die Sgl. Familie aus, das be geisterten Widerhall sand. Nachmittag« 2 Uhr fand Fest tafel im AtttstellungSpalast statt, an der gegen 300 Personen > thetlnahmen. Die offiziellen Trinksprüche brachten die Herr» > Geh. Hosrath Ackermann aus da« Königshaus, Professor Graff aus die Behörden und Stadtrath Wetzlich auf die- Au«neller au«. Die „alte Stadt" gleicht einem Schmuck kästchen und gilt al« Hauptanziehungspunkt. — Anläßlich der Eröffnung der Ausstellung trägt die Stadt reichen Flaggenschmuck. Schon von früh an machte sich ein großer Fremdenverkehr bemerkbar. — Der Großfürst Sergin« von Rußland, der Onkel de« Zaren, traf heute Vormittag 11 Uhr hier ein und nahm im Hotel Bellevue mit Gefolge Woh nung. Der Großfürst unterzieht sich bei dem Seh. Hofrctth- v. Reyher einer Massagekur. Chemnitz, 18. Juni. In der letzten Sitzung des Stadtverordnetencollegiums wurde von Herrn Zacharias der Antrag eingebracht, daß Mitglieder deS RatheS und des Stadt- verordnetencollegiums sich aller städtischen Arbeiten und Lieferungen zu enthalten haben. Ausnahmen können gemacht werden, doch ist darüber von Fall zu Fall in beiden städtischen Collegien Entschließung zu fassen. Der Antrag wurde einer Commission überwiesen. Werdau, 18. Juni. Ein von Sturm und Hagel be gleitetes Gewitter, das gestern Nachmittag unsere Gegend überzog, hat großen Schaden angerichtet und auch ein Menschenleben vernichtet. In dm nahe gelegenen Orten Herrmannsgrün, Mohlsdorf, Reudnitz und Brunn hat das Unwetter furchtbar gehaust. Der Hageljchlag war ein so starker, daß Wiesen, Felder und Gärten strichweise einem Eis felde glichen. In Schönbach wurde der mit dem Schließen eines Fensters beschäftigt gewesene Stuhlmeistcr Jung von einem Blitzschläge getödtet. In Langenbernsdorf schlug ein Blitz in die Schmiede. Ein Geselle, der am Schmiedeseuer beschäftigt war, trug eine Brandwunde davon und blieb be täubt liegen. Ein zweiter Schlag hat einen Baum vollständig zerschmettert. Zittau. Im benachbarte: Hrinewalde klagt man in diesem Jahre sehr über die Maikäferplage; in überaus großer Anzahl treten die blätterzernagenden Käser dort auf, nament lich in den warmen Tage«- und Abendstunden wimmelt es geradezu auf de« Breitenberge von diesen braunen Gesellen, die an den Obst- und Lauvbäumen beträchtlichen Schaden anrichten. Viele Bäume stch.n ganz kahlgefressen da und gewähren einen traurige., Anblick. Wurzen, 18. Jun!. Ei.i großes Unglück, bei welchem sieben Personen schwer verletzt worden sind, Hut sich gester» Nachmittag 8 Uhr in unserer Stadt zugetragen. Der Mecha nik»« Herr Brommer hier, im Hause Eilenburger Straße 15 wohnhaft, erhielt gestern Nachmittag einen circa 160 Kilo schweren, aus Eisenblech bestehenden Ballon mit Gasoline und wollte davon einen Gasbalion Gasoline herausnehmen. Kaum hatte Herr Brommer den im cngxn, allseitig von bewohnten,
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