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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189607177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-17
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1896
- Autor
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Riesaer H Tageblatt Freitag, 17. IM 1896, Abends. .1- 164. und Anzeiger (Elbeblatt md Liychch. Telegramm-Adrefle HH» 'l' gL 6 I* ckU Femsprechstrlk „Tageblatt", Rtesa. AT- 44^ H-N V 4- Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 49. J«hrg. Mte. L.. 220. Da- Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expedittonen in Riesa und Strehla oder durch,suns«a Träger srei in» Hau« 1 Mark SV Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 2S Pfg., durch den Briefträger frei in« Hau» 1 Mark 85 Pfg. Auzrigeu-Aunahme für die Nummer de» ! Ausgabetage« bi» Vormittag g Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraßt SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Bekanntmachung. Herr Amtshauptmann von Wilucki ist vom 14. bis 30. dieses Monats beurlaubt und wird während dieser Zeit durch den Unterzeichneten vertreten. Großenhain, am 16. Juli 18S6. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Freiherr von Gruben Regierungsrath. Bekanntmachung. Eingegangen sind folgende Gesetze, welche in der Rathexpedition eingesehen werden können: Börsengesetz. Vom 22. Juni 1896. Bekanntmachung, betreffend die technische Einheit im Eisenbahnwesen. Vom 20. Juni 1896. Bekanntmachung, betreffend Ausnahmen von dem Verbote der Sonntagsarbeit im Gewerbebetriebe. Vom 26. Juni 1696. Gesetz, enthaltend Aenderungen des Gesetzes, betreffend die FriedenspräsenzstLrke des deutschen Heeres, vom 3. August 1893. Vom 28. Juni 1896. Allerhöchster Erlaß, betreffend Abzeichen auf der Handels flagge für die als Offiziere des Beurlaubtenstandes rc. der Marine angehörigen Schiffsführer. Vom 1. Juli 1896. Bekanntmachung, betreffend die dem internationalen Uebereinkommen über dm Eisenbahnfrachtverkehr beigefügte Liste. Vom 3. Juli 1896. Bekanntmachung, Verleihung von Hofrang an die Obervermessungsinspektoren betreffend. Vom 28. April 1896. Gesetz, die Sicherung der Baugewerken und der Bauhandwerker betreffend. Vom 18. Mai 1896. Ver ordnung zur Ausführung des Gesetzes, die Sicherung der Baugewerken und der Bauhandwerker betreffend. Vom 20. Mai 1896. Bekanntmachung, die Postordnung vom 11. Juni 1892 be treffend. Vom 26. Mai 1896. Verordnung, die Abgabe stark wirkender Arzneimittel, sowie die Beschaffenheit und Bezeichnung der Arzneigläser und Standgefäße in den Apotheken be treffend. Vom 5. Juni 1896. Dekret, Aenderungen des Statuts der Leipziger Hypothekenbank und der Befugniß zur Ausgabe von Jnhaberschuldscheinen betreffend. Vom 10. Juni 1896. Verordnung, die Herstellung und den Betrieb von Waarenaufzügen und Fahrstuhleinrichtungen betreffend. Vom 12. Juni 1896. Bekanntmachung, eine Anleihe der Stadtgemeinde Zittau betreffend. Vom 17. Juni 1896. Verordnung, die Errichtung einer Königlichen Kommission für Geschichte betreffend. Vom 22. Juni 1896. Bekanntmachung, die Vertretung des Vor sitzenden der Landrenten-, Landeskulturrenten- und Altersrentenbank-Berwaltung betreffend. Bom 27. Juni 1896. Riesa, den 16. Juli 1896. Der Rath der Stadt Obst-Verpachtung. Die diesjährige« Obstmrtzimge« an den nachgenannten fiskalischen Gtraherr sollen, und zwar: Freitag, den 24. dieses Monats, vormittags Uhr im Seidel scheu Gasthofe i« Foldern die der Abtheilungen 1 und 2 der Grosteuhain-Radeburger Gleiche, ferner an demselben Tage nachmittags V-2 Uhr im Bischöflichen Gasthofe in Priestewitz die der Abtheilung 3 der Mechen-Grotzenhai«'Glfterwerdaer Gleiche (Großenhain- Priestewitz), ferner an demselben Tage nachmittags 4 Uhr im Eichler'schen Restaurant in der Nähe des Bahnhofs Zabeltitz die der Abtheilungen 4 und 5 der zuletzt genannte« Gleiche und endlich Sonnabend, den 25. dieses Monats, vormittags VilO Uhr im Eichler scheu Restaurant am Bahnhofe in Radeburg die der Abtheilungen 2 und? der Mecheu-Radeburger, 3 und 4 der Grofienhaiu» Radeburger und 2 und 3 der Weinböhla Moritzburg-Radeburger Gtratze gegen sofortige baare Bezahlung und unter den vorher bekannt gemacht werdenden sonstigen Bedingungen meistbietend verpachtet werden. Königs. Straßen- und Königl. Banverwalterei Wasser-Baninspektion Meißen I, Großenhain, am 15. Juli 1896. Baurath Goebel. Gröstel. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 17. Juli 1896. — Tie 2. Klasse der 130. Königl. Sächsischen Landes- Lotterie wird am 3. und 4. August gezogen. Die Erneuerung der Loose hat bis 25 Juli zu erfolgen. Ferienreisende machen wir hieraus ganz besonders aufmerksam. — Das gestern früh 7,15 Uhr hier abgegangene Per sonendampfschiff „Außig" erlitt in der Nähe der hiesigen Kahnfähre eine Havarie, indem das linksseitige Wasserrad zersprang. Das Schiff konnte seine Fahrt nicht sortsetzen. Die Passagiere wurden mit dem gegen >/z9 Uhr von Mei ßen ankommenden Dampfer „Kronprinz", welcher wendete, statt die planmäßige Fahrt nach Mühlberg fortzusctzen, weiter befördert. Das havarirte Schiff „Außig" wurde später von » einem Dampfer nach der Werft geschleppt. — Ein aufregender Vorgang spielte sich dieser Tage am I Elbquai in der Nähe der Ucbcrfahrtsstelle zum Bad ab. Bei ? einem auswärtigen Geschirr das Kohlen geladen hatte, zeigten f sich die Pferde, resp. eins derselben, als abgefahren werden S sollte, widerspenstig; statt anzuziehen schoben die Thiere den Wagen rückwärts in die Elbe, wohin sie schließlich auch mit gerissen wurden, und so in Gefahr kamen, zu ertrinken. Glück licherweise gelang es noch rechtzeitig die Thiere vom Wagen loszumachen und so zu retten. Letzterer mußte erst entladen werden, ehe er aus dem Strome wieder herausgebracht wer den konnte. — Hurrah! die Schule ist aus, die Ferien sind da! Die Lehrer und Erzieher der Jugend athmen auf, die Schüler und Schülerinnen jubeln auf und verrathen mit keiner Miene, daß sie mit Schmerz den Hallen der Wissenschaft den Rücken drehen sollen. Nun, sie haben Alle die Erholung wohlver dient, denn welche Anstrengungen lauge Schulwochen mit sich bringen, kann nur der recht und ganz würdigen, der mitten im Schulleben steht. Alle Kenntnisse, alle Fähigkeiten gedeihen doch nur und finden richtige Verwendung, wenn auch der Körper gesund und darum wollen wir duldsam nicht nur eins, sondern alle beide Augen zudrücken, wenn es die Jungen in den Ferien etwas zu laut machen und dann und wann auch mit einem Riß in Jacke oder Hose nach Hause kommen. In vielen Familien sind die Koffer und Taschen gepackt und es geht für einige Wochen ins frische Grün, in die erfrischende ' Lust der Bergwälter oder an die rauschenden Wellen des MecrcS. Anderswo ist's beschewencr lxmesscn, ein lange ge- Z planter Besuch bei Verwandten oder Bekannten wird gerade s in den freien und stillen Lommcrwvchcn zur Ausführung , gebracht, anderswo reist auch ein kleiner Kerl stolz und. glück- j lich, wie ein König, allein los und erzählt unterwegs Jedem, der es hören will, welche Genüsse seiner warten. Und wem gar keine Reise vergönnt, nun, der tummelt sich wenigstens so viel wie möglich im Freien und entwickelt für „Naturge schichte", besonders der Obstbäume und Obststräucher, eine sonst nicht gerade häufig zu findende Aufmerksamkeit. Ja, die Ferien schaffen viel Freude und sie bringen Allen, die es so gut haben, auch ihren Nutzen. Und es sei Allen von Herzen gegönnt und für Alle seien die besten Wünsche hinzugefügt. Unsere Zeit ist schwer, du Tage, wo die Arbeit jeden Tag in Anspruch nimmt, kommen bald und erst nach vielen fleißigen Jahren ist es oft erst dem fleißigen Bürger wieder möglich, die Früchte seiner Thätigkeit zu genießen, Ferien sich zu gönnen. Mag schlecht Wetter der freien Zeit fern bleiben. — Zum 5. deutschen Sängerfeste in Stuttgart werden dem Vernehmen nach aus dem Königreich Sachsen allein 2000 Sänger reisen. Wie bekannt, haben für die Besör- I derung derselben die beteiligten Staatsbahn-Verwaltungen ' reichliche Vorkehrungen getroffen. — Die GerichtLferien haben am 15. d. M. ihren An fang genommen und endigen am 15. September. Während der Ferien werden Termine abgehalten und Entscheidungen erlassen nur in Feriensachen. Als solche gelten alle Straf sachen, Arreftsachen und die eine einstweilige Verfügung be treffenden Sachen, Meß- und Marktsachen, Streitigkeiten zwischen Vermietern und Miethern von WohnungS- und anderen Räumen wegen Ueberlassung, Benutzung und Räu mung derselben, sowie wegen Zurückbehaltung der vom Miether in die MiethSräume eingebrachten Sachen, Wechsel sachen, Bausachen, wenn über die Fortsetzung eines begonnenen Baues gestritten wird. — Das Wiederauffinden des vor 6 Jahren verschwun denen Vetterschen Kindes in Reichenbach, über das wir brrich- teten, — da» Kind ist inzwischen auch von der Mutter und Großmutter recognoscirt worden — giebt Veranlassung, der Aigeunerfrage näher zu treten. „Durch den Fall — schreibt man in dieser Beziehung — ist erwiesen, daß die Zigeuner den Kindesraub betreiben, denn selbst wenn sich die in Frage kommenden Eltern bei der Recoznoscirung des «indes geirrt haben sollten, — geraubt worden scheint das Kind auf alle FMe zu sein, ja das betreffende Zigeunerpaar scheint den Kindesraub sogar gewerbs- und gewohnheitsmäßig betrieben zu haben. Nach den Räubern wird nun natürlich behördlich gefahndet werden und hoffentlich gelingt es der Staatsan waltschaft, ihrer habhaft zu werden; eine Zuchthausstrafe wird ihnen dann sicher sein. Doch damit kann die Angelegenheit nicht als abgethan gelten, sie wird vielmehr die Zigeuner frage zu einer actuellen machen. Wie ist es möglich, so wird man sich fragen, daß in unseren Tagen, in einer Zeit hoch entwickelten Polizeiwesens das Nomadenthum des Zigeuner unwesen- mit seinen Mängeln und Schäden und seinen di rekten Gefahren für die anständige, arbeitsame Bevölkerung noch so unangefochten sich fortzuerhalten vermag. Denn daß die Zigeuner, die nicht säen und doch ernten, die als Tage diebe überall umherziehen, nicht von der Lust, sondern von Diebstahl, Betrug rc. leben, ist doch wohl eine alte Sache. Warum duldet man diese Schmarotzer? Man hat schon ab und zu auf verschiedenen Landtagen mit dieser Landplage, die besonders auf dem platten Lande vielfach als schwerer Uebel- stand empfunden wird, sich beschäftigt, ohne aber von einem fühlbaren Erfolge sprechen zu können. Vielleicht giebt der jetzt vorliegende Fall eines Kindesraubes den Anlaß, dem Zizeunerlhum ein Ende zu bereiten. — Bei der herangezogenen Jahreszeit tritt wieder ein Mißstand in die Erscheinung, der nicht streng genug zu ver- urtheilen ist. Ost genug hat das Publikum Gelegenheit, zu beobachten, wie bespannte Geschirre mitunter stundenlang auf den Straßen stehen, den brennenden Sonnenstrahlen ohne jedweden Schutz ausgesetzt. Wie tchr darunter die armen Zugthiere, die außerdem von Fliegen und Bremsen gepeinigt werden, leiden, kann Jeder an seinem eigenen Leibe erproben, wenn er sich einmal in der Mittagshitze eine halbe Stunde lang „von der Sonne bescheinen läßt." Jedem Geschirrführer ist nicht dringend genug anzuratheu, bei längerem Aufenthalt seine Thiere in den Schatten zu stellen, falls er es nicht vorzirht, auszuspannen. Durch erhöhte Leistungsfähigkeit machen die Zugthiere die kleine Mühe bald wieder wett, und außerdem ist es Pflicht jedes menschlich Empfindenden, den für ihn arbeitenden Mitgeschöpfen, wenn es auch nur Thiere find, ihr Loos so erträglich wie möglich zu machen. Eo » wig. Seit voriger Woche ist die 13 jährige Tochter de» Maurerpoliers Hegewald verschwunden. Es wird ver- muthet, daß da» Mädchen in die Heidelbeeren gegangen und möglicher Weise im Walde ein Verbrechen an ihm begangen worden ist. Döbeln, 16. Jul. Durch eine rohe Handlungsweise seitens eine» bis jetzt noch nicht ermittelten Menschen hat die Ehefrau eines Glasers eine nicht unbedenkliche Verletzung am rechten Auge erlitten. Die Frau hatte während des Schützenfeste» in ein Zelt durch ein Loch der dasselbe um gebenden Leinwand gesehen, als innen ein Mann eine brennende Cigarre durch dasselbe hielt nnd die Frau direkt ins rechte Auge traf. Die Verletzte mußte sofort zu einem Arzt gehen, der eine erhebliche Entzündung des Auges feststellte. Hoffent
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