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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189607236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-23
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1896
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49. Jahrg. Donnerstag, SS. Juli 1896, MendS. 169. Da» Riesaer Tageblatt «scheint jede» Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung i>r den Expedition«! in Riesa und Strehla oder durch Dunser» Dräger frei in» Hau« 1 Mark 50 Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mart 65 Pfg. W»ei,r»A»»ah»r für die Ru«m« de« Au»gabetage» bi» Vormittag S Uhr ohue Eewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Aastanienftrabe 5S. — Für dir Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Dienstag, den 28. Juli 1896, Vormittag- 10 Uhr sollen im Hstel zum „Kronprinz" hier 1 Bettstelle mit Deckbett und Kopfkissen, 1 Nähmaschine, 1 Wäscheschrank, L Negnlalor und t Gopha mit braunem Ueberzua gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, den 22. Jult 1896. Der Ser.-Voüz. beim Königlichen Amtsgericht. Sekretär Gibnm. „in weite« Umfange." 's Für den deutschen KaufmannSftand im weiteste» ' Sinn bedeutet der neue Entwurf ein Ereigniß von großer s Tragweite: Sache de» ganzen Handelsstandes muß e« nun i sein, sich mit dem Entwürfe vertraut zu ma^n und Be«? denken gegen ihn an geeigneter Stelle — am besten bei der eigenen Handelskammer — vorzutragen. Der Deutsche HandelSrag, die Bereinigung aller Handelskammern und vieler industrieller Vereine und Verbände, hat denn auch mit verständnißvoller Auffassung der Rolle, welche die Handels vertretungen hür zu spielen berufen sind, eine gründliche Durchberaihung des Entwurfes in Unter-Commissionen und im Plenum des Handelstages beschlossen, und hierzu bereits Lie Einladungen an seine Mitglieder ergehen lassen. Es steht zu hoffen und ist i« Interesse de» deutschen Seschäftslebens zu wünsche«, daß es der eifrigen Mitwirkung des Handels selbst gelingen möge, ein allen berechtigten Wünschen Rechnung tragendes Gesetz zu Stande zu bringen, wozu der vorliegende Entwurf eine durchaus geeignete Grund lage bietet. Die neue Bearbeitung des Handels gesetzbuches. Nach jahrzehntelanger, eifriger Arbeit ist endlich da» Bürgerliche Gesetzbuch für das Deutsche Reich fertig geworden. Ihm schließt sich direct die Reform auf dem Gebiete de» Handelsrechtes oder genauer: eine Durchsicht des seit Jahr zehnten bereits in Geltung befindlichen Handelsgesetzbuches au. Das bürgerliche Recht gehört zu den wenigen Dingen, die sich in unserer rasch lebenden Zeit, selbst wenn sie zum großen Theile überlebt sind, noch am längsten erhalten: die übergroßen Schwierigkeiten der Schaffung und Ein führung eines neuen allgemeinen bürgerlichen Rechte« lassen rin solches Riesenwerk nur dann zu Stande kommen, wenn wirklich die außerordentlichsten Mißstände dazu drängen. Ohne die längst als unerträglich empfundene Recht--Zer splitterung in einem großen geeinten Reiche würden wir — trotz dieser und jener Mängel des geltenden Rechtes — wohl noch in ferner Zeit nicht das Zustandekommen eines neuen Bürgerlichen Gesetzbuches erlebt haben. Es giebt Staaten in Europa, in denen man sehr wahrscheinlich noch im dritte« Jahrtausend nach Christi Geburt nach den Rechttau-Kgungen der gelehrten römischen Juristen Recht sprechen wird. < Anders liegt es mit dem Handelsrecht. Die rasche Entwickelung des geschäftlichen Verkehres, der immer neue Formen zu Tage fördert und die älteren schnell abstößt, läßt eine viele Jihrzehnte oder gar Jahrhunderte dauernde un veränderte Geltung der bezüglichen Rechtsnormen nicht zu. So hat da« deutsche Handelsrecht in den 34 Jahren seiner Geltung schon zwei wesentliche Abänderungen und Ergänzungen durch die Acliengesetznoeelle von 1884 und das neue Binnen- schifffahrtSgesetz von 1895 erfahren. Trotzdem würde jetzt schon wieder eine Revision nicht nöthig sein, wenn nicht die Fertigstellung des Bürgerlichen Gesetzbuches dazu nöthigte. Die Vorschriften des Hand.ls- gesetzbucheS müssen mit denen des Bürgerlichen Gesetzbuches in Uebereinstimmung gebracht werden. Dies ist in einem Entwurf gesch.hcn, der jetzt veröffentlicht wird. Der Ent wurf ist eine besonnen durchdachte und -mit Geschick ausge- sührte Arbeit. Seine Vorbereitung erfolgte in der m jüng ster Zeit bei verschiedenen Gesetzentwürfen angenommenen Weise, nach Ausarbeitung von Grundzügen wurden Sachver ständige aus den verschiedensten Erwerbsgebieken, aus Hi«' ( del uud Gewerbe, wie aus der Landwirthschaft, ferner Juristen verschiedener Zweige gehört; bei den Titeln: Handlungsge hilfen und Handlungsagenten" sind auch einige kaufmännische Angestellte zugezoHen worden. Trotz dieser Anhörung von s Sachverständigen aus dem tkausmannsstande und anderen wirthschaftlichen Berufen sind natürlich nicht alle Bestimmungen < so ausgefallen, daß sie den Beifall des gejammten Handels- - stände» finden werden. Nebenbei mag übrigens bemerkt: werden, daß bei der Zusammensetzung der betreffenden ! Commission einiges sehr hervorragende Handelsplätze ganz übergangen worden sind and -daß den Wünschen und Lor- ' schlügen, die in der Commission laut würden; nur soweit es ! LageSgeschichte. Deutsches Neich. Von der Kaiserreise berichtet «an aus Molde, 22. Juli: Die „Hohenzollern" blieb heute hier vor Anker liegen. Der Kaiser nahm an Bord Vor träge entgegen. Das Wetter ist trübe und regnerisch, so daß die geplanten Landparthien voraussichtlich unterbleiben werden. Morgen findet eine Zusammenkunft mit dem König Oskar statt, welcher um S Uhr zum Frühstück an Bord der „Hohenzollern" erwartet wird. Der Kö ig wird von dem norwegischen Hofstaat begleitet sein. In den Kreisen der Zahlmeister herrscht Beunruhigung darüber, daß mit der Zusammenlegung der bisherigen vier ten Bataillone eine große Zahl von Zahlmeisterstellen über zählig wird. Nun würden sich die ohnehin nicht besonder erfreulichen Beförderungsverhältnisse dieser Kategorie von Beamten der Militärverwaltung, wenn nicht entsprechend neue Stellen geschaffen oder eine neue Organisation herbei- geführt würde, noch bedeutend verschlimmern. Es wäre da her sehr zu wünschen, daß ein Ausweg gefunden würde. Aus Süddeutschland wird dazu geschrieben: Da viele der für Er gänzung dieser Beamtenstellen vorhandenen Zahlmeister- Aspiranten nahezu zwanzig Dienstjahre und zu« Theil da rüber hinter sich haben, dürfte schon aus Billigkeitsgründen solchen Uebelständen abzuhelfen getrachtet werden, etwa durch Neubeschaffung von eigenen Stellen für Verwaltung der Re- gimentS-BekleidungS-Angelegenheiten, oder durch Neubegrün- düng von Uebergangsstellen, wie z. B. Unter-Zahlmeistern mit Rang und Gehalt der Intendantur-Assistenten, welche Stellen zur Entlastung der Kassenverwaltung höchst wünschens- werth erscheinen dürste». Ueber einen neuen Fall polnischer Anmaßung wird aus Pleschen berichtet: Der hiesige polnische Industrie - V »rein feierte kürzlich sein Sommerfest. Am Abend,de« , Festtages versammelte sich eine Meng« Theilnehmer in der Zborals- kische« Weinhandlung zu einer Nachfeier. Unter diesen be« sand sich auch dev Lehrer an der hiesigen katholischen Stadt schule, Herr Borns, ein Deutscher. Al- die Versammelten da« hochvcrräthrrische Lied „Lors eos k>c>Islcs" stehend sangen, forderte der Wirth Zboralski, der Führer der hie sigen Polen, den sitze« gebliebenen Lehrer Born- aus, eben- fall- bei diesem Liede aüfzustehcn Herr Born« aber, wel- cher die Bedeutung diese« schon seit 1863 polizeilich ver botenen Liedes wohl kannte, weigerte sich entschjedrn und, »erließ nach heftigem Wortstreit mit dem Wirth da« Lokal. Es wäre an der Zeit, daß die Behörden überall gegen da« Singen der polnischen Agitationslieder energisch vorgingen. Au« Aachen wird der dec „Frkf. Ztg." geschrieben: Da es in letzter Zeit wiederholt vorgekommen ist, daß hier , und in mehreren preußischen Grenzdörfern jung« Leute Wer den Verfasset« de» Entwurfs eutschrocheud erschien, Rechnung s bern für die Fremdenlegion und für Atschin in die Hände getragen worden ist, allerdings, wie die Denkschrift erwähnt, ! gerathen find, verdoppelt die Kriminalpolizei ihre Aufmerk- " t samkeit. OiNrr der für Atschin Leute werbenden Seelmver- . käafet ist bereits in einer hiesigen Herberge verhaftet worden. Der Drang junger Leute, bei einer fremden Macht in da« Heer einzutreten, ist trotz aller Warnungen groß. Am Sonnabend erschien auf der Redaktion eines hiesigen Blatte« ein junger Mann, der im Herbst in Straßberg eiutreten soll und fragte nach dem Agenten für die Fremdenlegion dessen nähere Adresse er verloren habe. Er wurde energisch zurechtgewiesen, hatte dafür aber nur ein bedeutsames Lächeln I Die Dummheit der Menschen ist unglaublich. Ueber die Abgabe stark wirkender Arzneimittel hat jetzt der preußische Kultusminister eine Reihe n.uer Bestimmungen getroffen, die am 1. Oktober d. I. in Kraft tret.«. Rach diesen soll die wiederholte Abgabe von Arzneien der btzeich- neten Art zum inneren Gebrauch ohne jede-mal erneute ärzt liche oder zahnärztliche Anweisung nur dann gestattet sei», wenn die Wiederholung in der ursprünglichen Anweisung be reit« für zulässig erklärt und dabei vermerkt ist, wie oft and bis zu welchem Zeitpunkte sie stattfinden darf, oder wenn die Einzelgabe au» der Anweisung ersichtlich ist und deren Ge halt an den bezeichneten Drogen und Präparaten die »orge- schriebene Gewichtsmenge nicht übersteigt. Die wiederholte Abgabe von Arzneien zu« inneren Gebrauchs die Chloralhy- drat, Morphin, Kokain u. s. w. enthalten, darf jedoch nur auf jedes Mal erneute, schriftliche, mit Datum und Unter schrift versehene Anweisung eine« Arztes oder Zahnarztes erfolgen. Den Arzneien zum inneren Gebrauch im Sinne dieser Vorschriften werden solche Arzneien gleich geachtet, die zu Au e «wässern, Einathmungen, Einspritzungen unter die Haut, Klistiren oder Suppositorien dienen sollen. Die Berliner väckerinnung „Concordia" hat zu« dem« nächst ftattfindenden Central-Berband-tage deutscher Bäcker innungen folgens« Anträge gestellt: 1) die hohe StaatS- regierung zu ersuchen, die Nachtarbeit im Bäckereigewerbe durch gesetzliche Bestimmungen zu verbieten; 2) die seit dem 1. Juli 1896 i» Kraft getreten« Verordnung de» Bunde»- roths, betr. den Maximai-Arbeitstag im väckereibetrtebe außer Kraft setzen zu wolle». E» hat sich in der kurzen Zeit ihres Bestehens herausgestellt, daß die Durchführung ihres Bestehens unmöglich ist, daß sie nur schädigend wirkt und unzählige Existenzen der Meister, wie der Gesellenschaft zu Grunde richtet. CuzlimÄ. Au« London, 22. Juli, schreibt man: Der HochzeitSzuz des Prinzen Karl von Dänemark, welchen seine Brüder Prinz Christian und Harald von Dänemark be gleiteten, verließ Marlborough-House um 11*/, Uhr. Die auf dem Wege ausgestellten Truppen salutirten. Die am St. James-Park ausgestellte Musik spielte die Nationalhymne. Cuba. Die letzten Nahrichten über Cuba lauten iu hohem Maaße besorgnißerregend. W:e „El Jmparcial", welcher stet- aufs beste informirt ist, berichtet, ist die Lage des spanischen Heere« sehr wenig erfreulich. Die Truppen haben seit März keinen Sold erhalten und den Freiwilligen und den sogenannten GuerilleroS (Freiwillige au» der kuba nischen Bevölkerung) gegenüber ist man seit langer Zett in Bezug aus die mit ihnen eingegangenen Birpflichtungen nicht nachgekommen. Es herrscht eben auf Cuba (großer Geld mangel; man kann nicht einmal die allernothwendigsten Lebensmittel erwerben und der Kredit hat schon lange für die Spanier aufgehört. Es fehlt an Lastthieren und Pferde», ebenso a» anderen Dingen, welche für die militärische» Operationen nothwendig find. Die epivemischen Krankheiten richten unter den spauischrn Truppen große Verheerungen an, so daß „die Zahl der disponiblen Mäuner ganz be deutens verinzert wird". Man drückt sich sehr diplomatisch aus, um nicht die furchtbaren Verluste infolge von Krank-, Herren «ingeftehrn zu müssen. Die Regierung ist gezwungen, viele Tausende von Familien, welche infolge der totalen Verwüstung der Insel alle Subsistenzmittel verldre» haben, zu erhalten, obwohl ihr nicht die geringsten Mittel zur Ver fügung stehen. „Wenn die Verbindung sich nicht bald ändert, so werden die Hoffnungen, welche «an auf die in Spanien vorbereiteten HtlfStruppen (40000 Mann gehe» im August nach Cuba ab) gesetzt hat, vereitelt werden", telegraphirte der Berichterstatter des „Jmparcial" und fügt hinzu, daß sein Bericht vollständig der Wahrheit entspreche. Oertliches »ud Sächsisches. Riesa, 23. Juli 1SS6. — Da« große Monstre-Concrrt von den Capellen de» 2. un> 3. Art -Reg. Nr. 28 und 32, da« gestern Abend im Stadtpark stattfinden sollte, de« Wetter» wegen aber, nicht abzehalten wurde, findet bestimmt heute, Donnerstag, Abend starr. (S. Ins) — Das ca. 9 Jahre alte Mädchen, welches am Dienstag Nachmittag am hiesigen Malischen Elbquai in- Wasser stürzte Riesaer G Tageblatt Telegramm-Adresie „Tageblatt", Riesa. Femsprechstelle Nr. 20. nnd Anzeiger WebKit Md Amcher). Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z» Mesa.
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