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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189608101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-08
- Tag1896-08-10
- Monat1896-08
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1896
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und Anzeiger Meblatt md Ämeiser). Telegramm-Adresse eL 6 I* Krrnsprechstelle „Tageblatt", Riesa. AA»-T> N V H-AA A> H» Nr. 20. der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Mesa. 184. Montag, 1«. Angnst 1896, MendS. 49. Jahrg. s Rdl. Auf dem Hauptreviere: in den Durchforstungen der Weißes Geheege, am Pechwege). 14 tägige« Frist schriftlich und mit Gründen gehörig unterstützt bei. dem «mterzetchneteer Rathe der Stadt Riesa anzubringen. Solches wird mit der Verwarnung hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß von denjenigen Betheiligten, die sich binnen der festgesetzte« Frist nicht oder ohne Anführung von Gründe« gegen den sie betreffende« Theil deS Entwurfs erkläre«, das Einverständnis mit demselben wird angenommen werde«. Riesa, am 1. August 1896. Der Rath der Stadt Klötzer. Da« Messer Tageblatt erschetat jede« Tag Abend» mit «u»nahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in de» Expedition«« in Mesa und Strehla oder durch unser« Träger srel in« Hau» 1 Marl SV Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 2ö Pfg., durch dm Briefträger frei in» Hau« 1 Mark SS Pfg. -b«zei»m.Mulah»e für die Nummer des Ausgabetage» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstratze SS. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Im Gasthof zu Weida kommen Montag, den 17. Angnst 1896, Bormittag» LI Uhr, 1 Kommode, 1 Kleiderschrank, 1, Spiegel, 1 Asch, 1 Sopha, 1 Taschenuhr, 1 Cigarrenetui, 1 Stoffjacket und dergl. mehr zur Versteigerung. Riesa, 10. August 1896. Der Ger.-Vollz. b. Kgl. Amts. Ger. das. I. B.: Andrae. Holz-Versteigerung. Gohrischer Revier. Gasthof zu Kreinitz bei Strehla a. d. Elbe. Dienstag, den 18. Angnst 1896, Norm. 9 Uhr. a s a»«. > Auf dem Hauptreviere: in den Durchforstungen der L8 Rm. kieferne «rennfcheite, I IZ, 4g. 47, SS und im Einzelnen der Abth. tt»L » » Breunkuustpel, f 40 bis S7 lRustel, Fichtenberger Rand, Träubel, EOO - , Beste l Weiße» Geheege, am Pechwege). König!. Forstrevierverwaltung Gohrisch und König!. Forstrentamt Moritzburg, den 1. August 1896. Eppendorfs. Mittelbach. Die Ausstellung eines neuen Flurbuchs für die Flur Riesa betr. Bon dem Königlichen Kreissteuerrathe des I. Steuerkreises zu Dresden ist der auf Grund der stattgesundenen Neuaufnahme aufgestellte Entwurf zu einem neuen Flurbuche für die Flur Riesa nebst dem Kroquis, dem Besitzstandsregisier und dem Nummernachweise anher abgegeben :worden. Dieser Flurbuchsentwurf wird mit besten Unterlagen 14 Lage lang, von DienStag, den 4. laufenden Monats an gerechnet, in der Stadtsteuereinnahme Hierselbst während der gewöhnlichen Expeditionsstunden zur Einsicht der be- theiligten Grundstücksbesitzer öffentlich ausliegen. Etwaige Reklamationen gegen den Inhalt dieses Entwurfes sind bei Vermeidung der Ausschließung binnen der erwähnten TageS-eschichte. Die kürzlich in einzelnen spanischen Städten vorge- ^ommenen Ruhestörungen gewähren auf« neue einen Einblick in die bedenklichen Verhältnisse Spaniens, das eben in Ge fahr schwebt, die letzte Erinnerung an seine einstige Welt wachtstellung, den herrlichsten Rest der einstigen spanischen Herrschaft über die neue Welt, Cuba, zu verlieren. Man braucht das Austauchen von aufrührerischen Banden in der Umgebung von Valencia und in der Provinz Grrona an sich nicht besonders ernst zu nehmen und kann doch nicht umhin, In ihnen bedeutsame Symptome der inneren Vährung im Lande zu erblicken. Es handelte sich bei düsen Unruhen in erster Linie um Proteste gegen die Steuererhebung. Das spanische Volk hat für die Bekämpfung des cubanischen Auf- standeS, die es einst mit ungekünstelter Begeisterung begrüßt hat, schwere Opfer bringen müssen. Nunmehr ist seit Ent sendung der ersten Truppen fast die Hälfte des zweiten Jahres verstrichen, ohne daß ein Ende des Unternehmens abzusehen wäre. Aus beiden Lagern kommen fast alltäglich Siegesnachrichten und je nach der Quelle ist bald eine Bande der kubanischen Aufständischen geschlagen und ihr Führer gefangen oder getöbtet worden, bald wußten die spa nischen Truppen zurü.lweichen. Tatsächlich steht der Kampf, abgesehen vyn geringfügigen Bewegungen, auf beiden Seiten stille. Die Nächrichten von einer unmittelbaren Bedrohung der Hauptstadt Havana haben sich nicht bestätigt, mit so viel Sensation sie auch von New-Aork aus verbreitet worden sind. Bei Santiago de Cuba nrmmt die Hauptmacht der Aujständischen nördlich und nordwestlich noch dieselbe Stellung ein, die sie seit Wochen und Monaten inne hat; sie kann dabei allerdings gleichzeitig die Wege nach Santiago, Guan- tanamo und Bayamo beobachten und bedrohen, aber sie unternimmt keinen Schlag, und hat die Berproviantirung von Bayamo durch die Spanier zugeben müssen. In der Provinz NatanzaS sind die Insurgenten so unthärig, daß der Obercommandant Gomez d»e dort kommandirenden Häupt linge Lacret und Maceo mit der Absetzung bedroht hat. Der stärker beunruhigende Putsch auf der von Deportirten bewohnten Insel Pinos südwestlich von Cuba scheint im Keime erstickt worden zu sein. Dennoch ist, wie gesagt, ein Ende der Kämpfe auf Cuba nicht abzusehen, geschweige denn, daß man von der berechtigten Hoffnung auf einen Sieg dir spanischen Waffen sprechen könnte. Diese trübselige Lage wirft ihre Schatten auf das Mutter land. Die Bereitwilligkeit- zu neuen Opfern ist namentlich in den Volksklassen, aus denen sich die Bertheidigung des Landes in der Hauptsache zu rekrutiren angewiesen ist, immer geringer geworden. Bet dem Aufgebote der letzten Verstär kungen für Cuba ist es in Spanien zu stürmische» Scenen gekommen, die beweisen, daß die Geduld der Bevölkerung hatte Proben nicht mehr aushalten werde. Die Zahl der jenigen Elemente «ehrt sich in bedenklicher Weise, die da «einen, bei einem Umstürze der Verhältnisse nur gewinnen 4« können. Auf der andere» Seite har die Regierung, eben- all» de» .übermächtigen Drucke der Verhältnisse gehorchend, das Land von den besten und zuverlässigsten Vertheidigern der bestehenden Ordnung, den regulären Elitetruppen, ent blößt. Diese, selber mangelhaft verpflegt und schlecht oder garnicht gelöhnt, stehen gegen die Insurgenten im Felde, und daheim, wo man längst die Wahrheit über das Loos der nach Cuba bestimmten Truppen erfahren hat, wächst da» Widerstreben der wehrpflichtigen Mannschaften, dem Rufe zu den Fahnen zu folgen, bi» zu Akten der offenen Widersetz lichkeit. Alle in letzter Zeit aus Spanien gemeldeten Ruhe störungen haben ihren Ursprung in der Abneigung der Be völkerung gegen die Lasten der Wehrpflicht und deS Steuer druckes. Deutsche» Reich. Zur angeblichen Kanzlerkrisis bringen die „Münch. Reuest. Nachr." eine Ableugnung, welche „Wolffs Bureau" weiter verbreitet. Es wird dort auSge- sührtr „Diejenigen Persönlichkeiten, welche die Ehre hatten, mit dem Reichskanzler Fürsten Hohenlohe während seine kurzen Aufenthalts in München zusammen zu sein, waren hoch erfreut über die außerordentliche Frische und Arbeits freudigkeit des hohen Herrn, obwohl sein oiesjähriger Aufent- halt auf seinem Sommerfitze in Aussee nicht» weniger als eine Erholung von den Geschäften war. Die außerordentlich verwickelte politische Lage hat dem Reichskanzler in . seiner Sommerfrische vielmehr eine große Arbeitslust aufgebürdet, so daß er, nach seinem eigenen Ausdruck, kaum Z it zu einem kleinen Spaziergang fand. Die orientalischen Ange legenheiten sind auch die einzige Veranlassung zu der Reise nach Wilhelmshöhe, wo der Kanzler seinem Kaiserlichen Herrn persönlich Vortrag über die Lage erstatten wird. Mit Rücksicht auf diese Thatsachen ist die Nachricht der „Leipz. Reuest. Nachr." über die Veranlassung zur Reise i des Kanzlers vollkommen unzutreffend. Wie wir aus bester und vollständig einwandsfreier Quelle zu erklären ermöglicht sind, denkt Fürst Hohenhole gerade unter diesen Umständen nicht an einen Rücktritt. Jene» patriotische Gesübl, das den Fürsten seiner Zeit dazu bewogen, trotz seinrs hoyen Alters die Bürde der Reichsregierung zu übernehmen, wirkt in ihm auch heute noch fort und hat in ibm den Entschluß gereift, dem Reich und dem Kaiser seine Dlenste zu weihen, so lange «S ihm siiiie Kräfte gestatten." Sonnabend Mittag 1 Uhr ist der Reichskanzler in Wilhelmshöhe eingetroffen. Nach der Mittagstafel machte Se. Majestät der Kaiser mit dem Fürsten zu Hohenlohe einen Ausflug Nach Wilhelmsthal. Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Friedlich Heinrich und Joachim Albrecht von Preußen in Begleitung des Ma- jors v. Arnstetten und de- Lieutenants v. d. Goltz sind am Sonnabend kurz nach 2 Uhr zum Besuche des Fürsten Bis marck in FriedrichSruh eingetroffen. Graf Herbert Bismarck und Graf Rantzau begrüßten die Prinzen und geleiteten sie nach dem Schlofft. Im Parke trat ihnen Fürst Bismarck entgegen und führte sie in da» Schloß. Alle Herren trugen Civtlkleidung. Al» die zahlreich versammelte Volksmenge durch da» geschloffene Schloßthor den Fürsten Bismarck er blickt«, brach sie in jubelnde Hochrufe au», Nach de« Früh stück argen 3'/, Uhr unternahmen die Prinzen in Begleitung de» Graft» Herbert mm Bismarck und der Gräfin Rantzau eine längere Ausfahrt in der Richtung nach der Aumühle, an welcher Fürst Bismarck nicht Theil nahm. Nach der Rück kehr traten die Prinzen mit den Grafen Herbert und Rantzau aus dem Schloß, um den Zug zu erwarten. Der Fürst folgte ihnen und wurde bei seinem Erscheinen vom Publikum wiederum jubelndbegrüßt; es herrschteallgemeineFreude über da» vortreffliche Aussehen des Fürsten, der sich lebhaft mit dm Pkinzen und Einzelnen au» dem Publikum unterhielt. Um 51/4 Uhr erfolgte die Abfahrt der König!. Hoheiten. Danach begab sich der Fürst unter wiederholten jubelnden Zurufen der Menge ins Schloß zurück. Die von London verbreiteten Gerüchte, wonach England bereit» endgiltig sich entschlossen hätte, seine vetheiligung an der Blokade Kretas zu verweigern, sind bisher offictell nicht bestätigt. Aber sehr gut informirte Kreise nehmen bezeichnen derweise Anstand, ihnen die Glaubwürdigkeit abzusprechen. Danach wären die fortgesetzten Bemühungen mehrerer conti- nentalen Mächte, das europäische Einvernehmen aufrecht z«r erhalt n, erfolglos geblieben. Die Lage erschiene dadurch wesentlich verschärft, zumal sich die Zustände in Kreta immer düsterer gestalten. Rußland. In Nischni-Nowzorod wurde ein nihilistischer Geheimbund entdeckt, der in ganz Rußland reooulutionäre Manifeste verbreitete. Es wurden zahlreiche Verhütungen vorgenommen. Unter den Verhafteten befinden sich zwei Damen und ein Staatsbeamter. — Der Bau der sibirischen Bahn wird möglichst gefördert. Sibirische Sträflinge werden in sehr großer Zahl am Bahnbau beschäftigt. Egypten. Wie die Cholera in Egypten gehaust hat, geht aus einem Berichte heroor, den der erste Leibarzt de» i Khedive, Dr. v. Becker, veröffentlicht. Danach wurden vorige Woche die ersten zehntausend Tobten gezählt! Und wie viele seien, so sagt der Arzt, da noch ungezählt geblieben! Neun zig Procent aller gemeldeten Kranken starben. Don den größeren Städten litt am meisten Alexindrten und seine Umgebung. Hier trat nach dem Tobe der Frau Baronin v. R'chthofen die epidemische Cholera-Paniqae, eine Wahn sinnsform, auf, von der achtzig Procent der Einwohnerschaft befallen wurden. Die Cholera ist jetzt in Egypten im Ab nehmen begriffen und Dr. Becker hofft, daß in etwa acht Wochen Egypten cholerafrei sein werde. Vertliches uns Sächsisches. Riesa, 10. August 1896. — Anläßlich der Kaiserparade auf dem Truppenübungs plätze Zeithain wird auch Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg hier, in Riesa, Wohnung nehmen und zwar dem Vernehmen nach wahrscheinlich in der Billa des Herrn Tiviliugenieur Stadt rath Hynek. — Für den 28. zum 29. ds. MtS. ist neuerding» eine Einquartierung von SS00 Mana und 2300 Pferden für unsere Stadt angesagt für den Fall, daß Biwak ungünstigen Detter» wegen nicht stattfindea kann. Die Angestellten Er- örterungen werden ergeben, ob die große Anzahl Pferd« überhaupt unterzubringen ist.
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