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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189609051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-09
- Tag1896-09-05
- Monat1896-09
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1896
- Autor
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Riesaer Mageblatt Telegramm-Adreffe „Tageblatt", Riesa. nnd Anzeiger (Me-lM und Ailzeiger). Awtsötatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts nnd des Stadtraths zu Mesa. Sonnabend, 5. September 1896, Abends 267 49. Zahrg DoSWNesaer Tageblatt erscheint jede« Ta- Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher BezngSprei« bei Abholung in den Expeditionen tu Mesa und Strehla oder durch uns«, Trilgrr frei in« Hau» 1 Mark SO Pfg., bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstaltal 1 Mark 28 Psg., durch dm Briefträger frei in» Hau« 1 M<Hk 66 Pfg. An,eige»A>ulah>ue sür dir Nummer da» Ausgabetage« bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Sastanienstraße 69. — Für die Redaktion verantwortlich: Herma«« Schmidt Riesa. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des verstorbenen Baumeisters Friedrich Wilhelm Schmalz in Nünchritz wird auf Antrag deS Herrn Verwalters zur Beschluß fassung über den freihändigen Berkaus des zur Masse gehörigen Grundstücks eine Gläubigerver sammlung einberufen und Termin hierzu auf Donnerstag, den 17. September 1896, Vormittags 11 Uhr vor dem hiesigen Königl. Amtsgerichte bestimmt. Riesa, am 4. September 1896. Der Gerichtsschreiber beim Königl. Amtsgerichte Riesa. Gänger. Im Hotel znm „Kronprinz" hier sollen Mittwoch, den 9. September 1896 von Norm. 1v Uhr an 1 Granatschmuck, bestehend aus Brosche und Ohrringen, sowie mehrere Herrenhemde«, Wefte«, Unterhofen und Jacken gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werde«. Riesa, September 1896. Der Ger.-Vsllz. beim Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. Die zun^Neubeschottervng der Lagerstraste zunö Thor I di» End« Stall IV anf dem Truppenübungsplatz Zeithain erforderlichen 800» I Steiusetzerarbeiteu, veranschlagt auf S8V7.SV Mk. sollen einschl. Materiallieferungen öffentlich verdungen werden. Verdingungsunterlagen und Zeichnungen liegen im Dienstzimmer des Unterzeichnete«, Dresden-Albertstadt, AdministrationS» aebäude, Flügel 6. I Ar. 94 zur Einsicht auS und rönnen BerdinguugSanschläge «gen Er stattung der Selbstkosten daselbst entnommen werden. Angebote sind verstegelt mit der Aufschrift: „Veschotternog der Lagerstratze, Truppenübungsplatz Zeithain" versehen, bis DieuStag, den 15. September, Vormittags LL Ahr gebührenfrei an die unterzeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung der Angebote in Gegenwart der er schienenen Bieter erfolgen wird. Auswahl unter den Bewerber» bleibt Vorbehalten. Bewerber, welche die allgemeinen und besonderen Vertragsbedinguugen nicht vor dem Termine unter schrieben haben, finden keine Berücksichtigung. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Dresden, den 1. September 1896. Königl. Garnison-Baubeamter lil. Dresden. Anzeige« für daS „Riesaer Tageblatt" erbitten uns bi« spätesten« Vormittags v Uhr deß jeweiligen Ausgabetages. Die «e!ch»M-lle. Ankunft des russischen Kaiserpaares in Breslau. Breslau, 5. September, 10 Uhr Vorm. Kurz vor 9 Uhr lief der Kaiser!. Sonderzug mit den russischen Majestäten auf dem hiesigen Bahnhofe ein. Die auf dem Bahnhofe aufgestellte Ehrenkompagnie des Grenadierregiments „Kronprinz Friedrich Wilhelm" Nr. 11 präsentirte das Ge wehr, während die Musik den Präscnttrmarsch spielte. Auf dem Bahnhofe waren bei der Ankunst des Zuges anwesend das Kaiserpaar, die Prinzen Heinrich, Friedrich Leopold, Albrecht, Friedrich Heinrich und Joachim Albrecht von Preußen, der Graf von Turin, die Prinzen Ludwig, Leopold nnd Albrecht von Bayern, Prinz Georg von Sachsen, Herzog Nikolaus von Württemberg, Prinz Albrecht von Belgien, ferner die Prin zessinnen Friedrich Leopold und Albrecht von Preußen, sowie die Erbprinzessin Charlotte von Sachsen-Meiningen, das gesammte Gefolge, die Generalität und die Spitzen der hiesigen Behörden. Ferner waren erschienen der Reichs kanzler, Staatssekretär Frhr. Marschall v. Bieberstein und andere hohe Würdenträger. Der Kaiser, sowie die Prinzen Heinrich, Friedrich Leopold und Albrecht von Preußen hatten russische > Uniformen angelegt. Nachdem der Kaiser!. Zug eingelaufen und der Kaiser Nikolaus und die Kaiserin Alexandra denselben entstiegen waren, begrüßten sich die Majestäten auf das Herz lichste. Kaiser Nikolaus trug die Uniform seines Kaiser Alexander-Garde-Grenadierregiments. Die Kaiserin Alexandra hatte weiße und die Kaiserin Augusta Viktoria lachsfarbene Seide angelegt. Beide Majestäten schritten sodann unter den Klängen der russischen Hymne die Front der Ehrenkompagnie ab, wobei Kaiser Wilhelm die Kaiserin Alexandra und Kaiser Nikolaus die Kaiserin Augusta Viktoria führte. Die Allerhöch sten und Höchsten Herrschaften traten sodann in den Königs salon ein, worauf der Vorbeimarsch der Ehrenkompagnie vor den beiden Kaisern erfolgte. Hierauf fand eine kurze beider seitige Vorstellung der Würdenträger statt. Sodann erfolgte die Abfahrt nach dem Landeshause, woselbst das russische Kaiserpaar Wohnung nehmen wird. Vorauf ritt als Eskorte eine Escadron des Husarenregiments Nr. 8 (Kaiser Nikolaus II), dann folgte die vierspännige Hof equipage, in welcher die beiden Kaiser, Kaiser Wilhelm zur linken Seite de» Kaisers von Rußland sitzend, Platz genommen hatten. Der Oberstallmeister Graf von Wedel ritt zur rechten Seite deS Kaisers von Rußland. Gleichfalls in vierspänniger Hofequipage folgten die beiden Kaiserinnen und hinter deren Wagen eine EScadron deS 2. Garde-Dragoner-Re giments (Kaiserin Alexandra von Rußland). Vom Bahnhofe ab bildete überall auf dem ganzen Wege das Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 Spalier. Daffelbe Regiment hatte auch eine Ehrenwache vor dem LandeShause gestellt. Nach dem sie dort angelangt waren, schritten die Allerhöchsten Herr schaften die Front der Ehrenwache ab, während die auf dem rechten Flügel derselben ausgestellte Musik die russische National hymne spielte. Nach dem Borbeimarsch der Ehrenwache ge zeltete das deutsche Kaistrpaar die russischen Majestäten in da« , LandeShauS. Ueberall wurden die Allerhöchsten Herrschaften auf daS Lebhafteste vom Publikum begrüßt. Das Wetter ist schön. Die Abreise zur Parade erfolgt 10'/, Uhr Vormittags. vertliches «ud Sächsisches. Riesa, 5. September 1896. — Im städtischen Schlachthofe zu Riesa gelangten i« Monat August cr. zur Schlachtung 969 Thiere und zwar: 122 Rinder (28 Ochsen, 24 Bullen, 70 Kühe), 5 Pferde, 377 Schweine, 187 Kälber, 277 Schafe und 1 Ziege. Von auswärts wurden in den Stadtbezirk eingeführt: 432 Kg. Rindfleisch und SO Kg. Wurst. Bon den im Schlachthofe geschlachteten Thieren mußten gänzlich verworfen und deshalb der Kavillerei überwiesen werden: 2 Rinder. Als minder- werthig wurden erklärt und deshalb der Freibank überwiesen: 1 Rind (in gepökeltem Zustande verwerthet) und 2 Schweine. An einzelnen Organen wurden vernichtet bei Rindern: 39 Lungen, 14 Lebern, 3 Milzen, 1 Euter, 3 Magen und Därme; bei Schweinen: 17 Lungen, 15 Lebern, 5 Därme, 1 Magen; bei Schafen: 10 Lungen, 6 Lebern. — Die schöne Reiterin bei der Kaiserparade in Zeithain ist nach dem „M. T." die Gräfin Hohenau gewesen, die von ihrem Gemahl begleitet war. Es ist dies dieselbe Edel dame, welche unschuldiger Weise in der Kotze-Affaire ver wickelt wurde. — Ueber den Llbschifffahrtsverkehr schreibt man aus Hamburg vom 2. d. M.: Wenngleich die Seeankünfte unseres Platzes eher umfangreicher werden, als es sonst im Hoch- s sommer der Fall zu sein pflegt, so reicht doch diese Unter stützung, die der Schifffahrt von Seiten des Handels zu Theil wird, nicht aus, der Schifffahrt genügende Beschäftigung zu geben. Der andauernd gute Wasserstand, der die volle Aus nutzung der Tragfähigkeit gestattet, trägt ein UrbrigeS dazu bei, eine Besserung der mißlichen Geschäftslage uicht auf kommen zu lassen. E- werden gegenwärtig gezahlt für Massengüter in vollen Kahnladungen durchschnittlich »ach Magdeburg 13 Pf., nach Schönebeck 15 Pf., nach Riesa- DreSden 20 Pf., nach Laube-Tetschen SO Pf. und nach Aussig 35 Pf. für 100 k«. Konditionelle Getretdefrachten wurden geschlossen nach Magdeburg zu 17 Pf., nach Aken-Wallwitz- hafen 18 bis 19 Pf., nach Riesa-DreSden 20 Pf. für 100 kg; entsprechen- höher nach den österrckchifchen Plätzen. Der Stückgutverkehr hat in den letzten Wochen merklich abge- aommen. Für Stückgut nach Riesa-DreSden werde» je nach Menge und Art 25 bi« SO Pf. für 100 ttg gegeben, nach anderen Plätzen weiter elbaufwärts entsprechend höher. In folge der theilweise ungünstig au«gefalleneu Kartoffelernte rechnet man sür den Herbst wieder auf einen umfangreicheren Getretdeimport, wodurch der Schifffahrt bessere Beschäftigung gegeben werden dürste. — Die in Nr. 20S diese« Blatte« erwähnten Drcora- tion«arbeiten an den Ehrenpforte», an der Feststraß«, an de« au letzterer gelegenen Gebäuden re. find, wie «an un« er gänzend utittheilt, gemeinschaftlich von den Herren Gärtnerei- defitzer E. Deberitz-Röderau und Dekorateur Haubold^iiesa ausgefiihrt worden und zwar soweit e« Guirlanden, Blumen körbe, Füllhörner re. betrifft von erstgenannte« Herren, während letzterer die Fahnen- und sonstige Dekoration über nommen hatte. — „Geld auf Wechsel wird in kulantester Weise ge liehen!" Wie oft findet man diese Anzeigen in den groß städtischen Blättern. Wehe dem Armen, der auf eine solche Verlockung hineinfällt. An der Hand von Beispielen weist ein kaufmännisches Blatt, der „Conf." nach, wie solche Ge schäfte zu Stande kommen, falls der Geldsuchende unbedingt sicher ist, sonst nämlich erhält er keinen Pfennig. Der Geld suchende wendet sich also an einen Agenten, der die Anzeige in die Zeitung gesetzt hat und von vornherein 25 bis SO Mark sür Einschreibegebühren und andere Bemühungen nimmt. Nach Verlauf von zwei Lis drei Wochen theilt der Agent dann mit, daß er nach unendlichen Bemühungen einen Geldgeber gefunden habe, der die Wechsel „kulant" zu 6 v. H. discontiren wolle, aber da die eingezogenen Erkundigungen (die häufig geradezu erlogen sind) leider nur ungünstige Nachrichten gebracht hätten und also die Sache durchaus nicht so sicher sei, so könne er den Wechsel über 6000 Mark nicht vollgiltig taxiren, und er könnte das Geld nur gegen ein gewisses „Damno" (!!) von etwa 1200 Mark zur Verfügung stellen, auch nicht auf sechs Monate, wie ge wünscht, sondern — da Wechsel nur drei Monate laufen — für diesen Zeitraum; dagegen würde der „Geldmann" s (dieser unheimliche und geheimnißvolle Mann hinter de» 1 Coulissen) auf das Kulanteste prolongiren." Er, der Agent ! selbst, habe, wie man ja gesehen, ganz außerordentliche Be- i mühungen gehabt, und könne daher das Geschäft auch nur ; gegen vorhergehende Erstattung seiner Unkosten vermitteln, ( welche sich auf 180 M. beliefen. Seine ganzen Bemühungen l haben sich dabei, wie man sich wohl selbst sagen wird, ledig- E lich auf einen Gang zu seinem Geldmanne beschränkt. Daun haben diese beiden „mildthätigen" Seelen ihren „Schlachten plan" entworfen, und weiter ist in dieser Angelegenheit auch nicht ein einziger Schritt gemacht worden. Inzwischen ist aber die Lage brennend geworden. Man ist froh, augen blicklich, wenn auch mit sehr großen Opfern, sich gerettet zu sehen und erklärt sich mit den Forderungen einverstanden. Man erhält also 4720 M. und erfährt zudem noch, daß infolge der vielen „Bemühungen" schon zwei bi- drei Woche» vom Wechsel abgelaufen find, daß das Geld also nur neun bi« zehn Wochen zur Verfügung steht. Die Berechnung ist »un folgende: 4650 M. hat der Gauner geliehen. Hierfüir muß für zehn Wochen bezahlt werden: 1) Zinsen >/. Jahr von 6000 M. 72 M., 2) Dem Agenten 180 M., 3) erste Zahlung für Auskunst 25 M., 4) da» Damno 1200 M, Summa 1477 M. Also 4720 M. haben ia zehn Woche» 1477 M. gebracht, wa« für «in Jahr einem Satze 00a, sage und schreibe ISO v. H. entspricht. Man glaube nicht, daß hier übertrieben wird. Der vorstehend beschriebene Fall ist, so bemerkt da« Blatt au«drücklich, der Wirklichkeit ent nommen, und nicht» daran entstellt. — Au» verschiedenen sächsischen Städten erschieuea tu jüngster Zett Meldungen, wonach dort von einer Berlin« Firma die Errichtung von Markthallen auf Kosten der Firma und ohne vettrag-leistung der Gemeinde angeregt worden war. Die Vorschläge jener Firma find überall, «0 sie bi« jetzt Vorgelegen Haven, darauf hinau-gelaufen, daß die Firma
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