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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189609152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-09
- Tag1896-09-15
- Monat1896-09
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1896
- Autor
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sich «emüht halt«, eine» Platz a»f de« Dampfer ,Gpaar>- da«" zu erhalte», welcher a» Mittwoch von Rotterdam »ach New. York ad-eh« fall. Dies« Dampf« hält tu voiUo-»e au. Ueber die Kluaaeschwiudigkett dep vchwalde findet ma» tu de» verschied«»« Werken die vttschiedensten Angaben. Der Italiener Vpallanzant (gestorben 17SS) be- redete sür die Schwalbe eine Geschwindigkeit von 8S m in der Seknade ; später wurde diese Zahl aus 15 m herab' gesetzt, und jetzt sind neue Unttrsuchungen angestrllt worden, nach welchen die Zahl sich wird« etwa« «höht. Die neuen Experimente wurden angestellt durch Aug. verschär«, Be amter zu Antwerpen; die «Revue Gctenttfique" vom 11. Juli d. I. bringt darüb« einen kurzen Auszug. Einer Sendung Brieftauben, welche von Antwerpen nach LompiSgne an der Oise geschickt wurde, gab Berschüren eine in Antwerpen nistende Schwalbe bei, welche er durch Farbe kenntlich ge macht hatte. Die Schwalbe wurde in TompiSzne gleich- zeitig mit den Tauben am 17. Mai, Morgen« 7 Uhr 15 Minuten losgelassen, und sofort nahm sie die Richtung nach Norde«, während die Tauben erst mehrere Bogen beschrieben, um sich über die Richtung zu orienttren. Schon « Uhr 23 Minuten kam die Schwalbt in Antwerpen an und suchte «fort ihr Nesi ans; zahlreiche Pers«« waren Zeug« der Rückkehr. Die erste« Taub« trafen «ft 11 Uhr so Mi«, i» ihr« Leimath et». Die Schwalb« hatte also de» Weg zwtschen Soutpiigne und Antwerpen, ein« Strecke von 2SS lern, in 1 Stund« S Mtnnt« zurückgelegt, da« «acht aus 1 Staude 207 Irai oder auf 1 Sekund« 58 w. Die Tauben hatten mir eine Schnelligkeit von 57 km die Stunde «reicht. Au« den genannt« Zahl« ergiebt sich, daß die Schwalbe kau« einen halben Tag braucht, um ihre Reife von Belgien nach Nordafrika znrückzuleg«. Nach Sibirien! Aus de« Dampf« d« freiwilligen Flotte „JaroSlaw" wurdm am 27. August in Odessa «ehr al« 800 nach Ssachalt« vrrurthetlt« verbrech« verschifft, die in den letzten Tagen in besonderen Arrestantenzügen au« Moskau, Charkow, Simferopol, Rostow, Kiew und anderen Städten de« russischen Reiche« in Odessa eingetroffen waren. Unter diesen verbrech«» befand sich auch der berüchtigte ehemalige kaukasische Bandenführer Ali-Bek, der zur Todes strafe vrrurthcilt, aber darauf zu lebenslänglicher ZwanzSar- beit begnadigt worden ist. Bei der Ueberführung Ali-Bek« nach Wladikawkas hatte ein ganze« Kosakenregiment aufge- boten werren müssen, um den Bahndamm in der ganzen Ausdehnung besetzt zu halten, weil Ali-Bek« Bande geschworen hatte, einen Ueberfall auf den Zug zu machen, um ihren einstmaligen Führer zu befreien. Ali-Bek ist ein Mann von gewaltige«, muskulöse« Körperbau und stellt da« Bild riesig« Körperkraft dar. » Mttt«rol0siische». »«« N. Nathan, Dxttk-r. Barometerstand Mittag« 12 Uhr. 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Verein. Bautzner Papierfabriken Chemnitzer Pcch. Pmiger Pat.-Pap. Sebnitzer Pap. Chemnitzer Werkz. u. M. (Zimmermann) Germania (Schwalbe) Webstuhl, Bereinigt« Gr.-Hain u. Chem. Lauchhammer conv. Meißner Eisengießerei LSb.-Zitt. 100 Thl. do. 25 „ Ldw.Crdt.u.Psdbrse. do. Laus. Psdbrfe. SSchs. Erbl.-Psdbrsr. Sächs. Bodenkredit A. Messe, «ank-eschSst, «tesa, Hauptstraße Börsen-Bericht de» Blesse« Tageblattes Dresden, 14. September. Deutsche F,»dS. R-ichSanlethe do. do. strruß. Consol« do. do. Sächs. Anleihe 55 er do. 52/58 do. 87 «. 69 Sächs. Rente 5, 3, 1000, 500 do. 300 Sächs. Landrente 3, 1500 do. 300 Sächs. LandeSeult. 6, 1500 300 1500 300 Rumän. amort. Türkenloosr m. CP. 1876 Prioritäten. Auß-.Tepl. Gold B. Nordb. „ Buschth. I—HI Balhorn-Brauerei Felsenkeller-Br. Lauchhammer Deutsche Sttaßenb. Friedrtch-Augusth. Görlitzer Maschb. u. Tiseng. Baukacttrn. Allg. D. Cred.-Anst. Chemnitzer Bankv. DreSd. Credit Dresdner Bank Sächs. Bank Emu» 7 101,50 G 104 G -7 101 b 102 b 3'/. 103,10 bG 3'/. 101,75 G 3'/, 101,60 b 4 103,25 bB 3'/, 103 B 4 — 3'/, — 3 96,75 G 3'/, —- 4 7 102,20 bG 104,90 B 4 104,25 b Z-T. Cours Dtv. 0/ Z.-T. Cor Jan. 119 b Sächs. Gußstahl /« 10 Juli 210 B * —- „ Masch. (Harun. 8 183,75 b S. Webstukl (Schöuh.) 16 263,25 bG 119 ebB Oct. Betschau-Weisagker 7 725,25 bG 137 B Chemnitz. Act.-Spiun. Elektrizitätswerk vorn». 15 Jan. 205 G Sq-t. 231 G O. L. Kummer L Co. 8 164 bG J<m- 166 b Friedr.-Aua.-Hütte 5 April — April 249 b GSrlitzer Maschb. u. Jan. 76,50 G Eiseng. 12 — Glas-Jndust. Siemens iv/. Jan. 194 G 166 B Act.-Ges. f. Glasfabr - Juli 1S5 B (vorm. Hoffmann) 7 Jan. 120 G V 128,75 B Dynam.-Trust-Comp. 13 Mai — April 86 G Sächs. Holzindustrie- Gei. Rabenau 6 JE Juli 125,25 G Plauensche Gardinen 17 — Jan. 151,50 B Dtsch-Oest. Bergw.-G. 8 134 B Juli 136,50 bB Bonkuotrn. — — 154,50 G Orsi. Bkn. IuO A — — 170,75 b 81,50 B Rufs. „ 100 R. — — 207 G CourS 4 104,25 bG 3'/, 104,10 G 3 99 G 4 101,25 bG 3'/, 104,10 B 3 99 G 3 98 G 3'/. 101,95 G 3'/, 101,95 G 3 97,90 bB 3 101,25 B 3V. 100 G 3'/, 100 G 3'/, 100,10 G 7 100,10 G 4 4 103 G Arrnnge». Nvman von Emile Nicheboarg. 42 Und doch vergaß sie ihn auch nicht, diesen Anderen. Sie sah ibn vai'.fig ii> ibren Träumen, dann aber tröstete sie sich damit, as; er gewiß längst gestorben sei und daß er nimmer wieder- kccpcn werde. Welcher Abstand war doch zwischen Ernestine von Lucerolle und dem Bruder, welchen das Verhängnis ihr gegeben hatte. Sie war die verkörperteSanftmuth, Liebenswürdigkeit und Güte, alte Welt liebte sie, selbst Louise Verdier konnte nicht umhin, il'ren Zander zu erkennen; sie war es aber nebst Louise, welche Leo« am meisten vcrtheidigte, ja sogar einen gewisse» Einfluß aus ihn ansznüben im Stande war, — Nachdem Leon sein Doktorexamen abgelegt hatte, wähnte er genug gethan zu haben, er meinte jetzt erst recht sich dem Müssig gänge hingeben zu können und widmete sich ausschließlich den tollsten Vergnügungen. So standen die Dinge, als die Gräfin im Gehölz von Bou- logne jene Begegnung hatte, die sie so seltsam bewegte. Ernestine vergaß das der Mutter geleistete Versprechen nicht; kann, war sie am nächsten Morgen angekleidet, so eilte sie in die Rur de Lille, um Leontine zu bitten, sie sofort zu der Gräfin zu begleiten. „Zweifelsohne bist Du sehr beschäftigt und meine Bitte fällt Dir lästig?" bemerkte sie schüchtern. „Ich werde, was ich etwa versäume, schon einholen und bin nur zu glücklich, mich Dir gefällig erweisen zu könne»; was wün schest Du von mir?" „Ich — heute nicht«, — Mama hat mit Dir zu sprechen — komm', sie wartet im Boudoir," und die Freundin mit sicb sort- ziehend, öffnete sie die Thür de» Gemaches, in welchem die Gräfin voll Ungeduld harrte. „Mama—hier ist Leontine, kann sie ein treten?" „Ja gewiß l" ries die Gräfin freundlich und Ernestine ent fernte sich. Die Gräfin schob dem jungen Mädchen einen Sessel hin, Leon tine ließ sich mit einigem Befremden auf demselben nieder; ihr war r« unverständlich, «a» die vornehme Dame von ihr wolle. Gespräch mit der Arbeiterin vernehme; daß die Thür in dasne- benan befindliche Kabinet nur angelehnt sei, hatte sie offenbar nicht beachtet. In diesem Kabinet aber saß Louise Verdier, emsig mit einer Näharbeit beschäftigt. „Liebes Kind," hob die Gräfin freundlich an, „ich empfinde lebhaftes Interesse für Sie und Sie wissen, daß auch meine Toch ter Ihnen herzlich zngethan ist!" „Ich wäre undankbar, es nicht zu erkennen!" „Ans meinen Wunsch hin hat meine Tochter Sie heute hier her beschicken, denn ich möchte gern einige Fragen an Sie stellen; ichhoffe, Sie wähnen nicht, dieselben entspringe» leerer Neugierde, sondern sehen vielmehr darin einen Beweis des Wohlwollens, welches ich für Sie empfinde." „Ich werde mich bemühen, nach besten Kräften zu antworten, Fran Gräfin!" „Ain Sonntag, als wir uns begegneten, haben Sie einen hüb schen Spaziergang gemacht, dev sicherlich auch Ihrem Großvater wohlgelhan hat; Sie selbst sahen rosig ans, Leontine." „Ich war entzückt von dem herrlichen, so ganz neuen Anblick, welcher sich mir bot; es erschien mir dies Alles wie ein Feen märchen!" „Mir hat e-Freude bereitet, zu sehen, wie sorgsam Sie ihren Großvater führte»; wer war denn der junge Mann, welcher Sie begleitete?" „Ein Freund meines Großvaters, Frau Gräfin." „Nicht auch der Ihre?" Ja." ^Jst er anS Ihrer Heimath?" „Nein, a»S Paris." „Kennen Sie ihn schon lange?" „Seit wir hier sind." „Wie lernte» Sie ihn kennen." „Durch Herrn Guerin, von dem ich Ihnen bereit« erzählt habe, Fra» Gräfin." „Sehen Sie ihn öfters?" „O ja." „Er ist eine einnehmende,'hübsche Erscheinung, dieser junge Der Gräfin war offenbar daran gelegen, daß Niemand ihr ! Mann, nicht wahr? Er kann wohl vier- bis fünfundzwanzig I «Ja, Frau Gräfin." „Was ist er?" „Arbeiter." „Ah — das hätte ich nicht gedacht I" rief die Gräfin über rascht. „Aber er ist strebsam, fleißig, intelligent!" rief das Mädchen mit großer Lebhaftigkeit. „Gott soll mich bewahren, mein Kind, etwa Mißachtung für die zahlreich vertretene Klasse der Arbeiter an den Tag legen zu »vollen. Wenn wir Menschen auch verschiedene soziale Stellungen einnehmen, so bleiben wir vor Gott doch alle gfieich; der Unter schied besteht sicherlich niemals in Geburt und Reichthum, sondern nur in dem größeren oder geringeren Grad von Intelligenz. In allen Ständen giebt es gute und böse Menschen — aber, um auf diesen junge»» Mann zurückzukominey — er ist wohl von guter Familie?" „Er hat keine Familie." „Weder Vater noch Mutter?" „Sie sind todt und er entsinnt sich nicht, sie jemals gekannt zu haben." „Wie wurde er erzogen?" „Bon armen Leuten, welche Mitleid mit ihm hatten und ihn als Sohn annahmen. Die Frau lebt noch, sie ist jetzt alt und kann nicht mehr arbeiten, aber ihr Adoptivsohn ist nicht undauk- dar, er trägt für sie Sorge und lohnt ihr Alles, was sie einst sür ihn gethan hat." Im Nebenzimmer hatte Lonise anfangs theilnahinloS das Ge spräch vernommen, plötzlich aber wurde ihre Aufmerksamkeit rege. „Er hat neben seiner Arbeit auch wissenschaftliche Studien getrieben," fuhr Leontine fort. „Alles, was Sie mir von dem jungen Manne sagen, spricht außerordentlich zn seinen Gunsten; gestatten Sie mir noch eine' Frage, liebe Leontine. Nicht wahr, was Sie sür ihn empfinden, ist etwas mehr als nur Freundschaft — ah — Sie erröthen; ich habe mich also nicht getäuscht, Sie lieben ihn — nnd erwidert er Ihre Neigung?" (F f ) 1V,IS,
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