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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189609231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-09
- Tag1896-09-23
- Monat1896-09
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1896
- Autor
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Riesaer E Tageblatt Mittwoch, ZS. September 1896, Abends La» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag Abend« mtt Ausnahme der Gönn- und Festtage, vierteljährlicher veza-rpret» bei Abholung in den Expeditionen tn Riesa und Strehla oder durch unser« Träger frei tn» Hau« 1 Mark SO Psg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Marl 25 Pfg., durch den Briefträger frei in« Hau« 1 Mark 65 Psg. Aazrigeu-Aauahmr für di« Nummer de» Ausgabetage« bi« vormittag v Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich tn Riesa. — Geschäftsstelle: Aastanienstraße 59. — Für di« Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt'Iiiesa. die im Jahre 1895 aufgewendeten Verpflegung«- und beziehentlich Erziehungsbeiträge anzuzeigen und beziehentlich zu belegen. Großenhain, am 17. September 1896. Die Königliche Amtshauptmannschaft. v. Wttucki. zum 1. November 18SK «iher einzureichende Besuche sind Seiten der betreffenden Ortsarmenverbände entsprechend zu begründen und hierbei Namen und Alter der in Pflege befindlichen Personen, die Namen der Anstalten, in denen sich die betreffenden Personen befinden, sowie Bekanntmachung. Auch im laufenden Jahre sollen Beitrüge «ms dem Bezirk-Vermögen zu den BerpfiegungSkosteu für in Gtechermnstalterr uotergebrachte Personen md zu den Erziehungökosten für in RettnngSHSnfer« befindliche verwahrloste oder der Verwahrlosung au-gefetzte Kinder gewährt werden. Bezügliche bis L.. 50/47. Im Gasthofe z« Gohlis sollen Dienstag, den 29. September 1896, von Bonn. 11 Uhr an, 1 Sopha, 2 Kommoden, 1 Lancastergewehr mit Tasche, 1 Pferd mit Geschirr und 1 Brettwagen gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. * Riesa, am 21. Septbr. 1896. Der Ger.-Bollz. beim K. Amtsger. Las. Sekr. Eidam. «nd Anzeiger Meilatt und Anzeiger). Telegramm-Abrrsse HL GH» ckL 6 I* -U Fernsprrchstell« „Tageblatt", Ries«.' H-N V H-G- Nr.ß20. der König!. Amtshanptmannschast Großenhain, des Köntgl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa SSZ. Mittwoch, SS. September 1896, Abends' 49. Jahr«. Oertliches und SSchfisches. Riesa, 23. September 1896. — Nach einer Mittheilung der „Zeitschrift für latein lose höhere Schulen" (Herausgeber Prof. Dr. Holzmüller, Hagen) soll die Verleihung der Berechtigung zur Offiziers laufbahn in Heer und Marine an die Oberrealschulen dem nächst in günstigem Sinne geregelt werden. ES wäre dieses Zugeständniß für eine gedeihliche Entwickelung der neunjäh rigen realistischen Schulen ein bedeutsamer Gewinn. — Die von dem am 8. dr. Mts. im Vorwerk Böhla bei Bahra aufgegriffenen Hunde, der nach der bezirkSthier- ärztlichen Untersuchung mit der Tollwuth behaftet gewesen ist, gebissenen Thiere, 3 Hunde und 1 Gans im Dorfe Bahra, 1 Hund und 1 Katze im Vorwerke Böhla und 2 Hunde im Dorfe Schänitz, find am vergangenen Sonntag unter Aufsicht des betreffenden DistriktSgendarmen erschossen, mit Petroleum übergossen und dann vergraben worden. Trotz der doch Jedem leicht einleuchtenden dringenden Noth- Wendigkeit, die gebissenen Thiere aus der Welt zu schaffen, ist e» dem Gendarmen theilweis nicht leicht geworden, die betr. Besitzer zur Hergabe der Thiere zu veranlassen. Es ist nur zu wünschen, daß die Verletzungen, die der Hund auch dem er. 6 jährigen Töchterchen des Tischlermeisters L. in Sosa und dem etwa in demselben Alter stehenden Töchterchen eines Arbeiters im Vorwerk Böhla, sowie dem Voigt D. dieses Vorwerk« zugefügt hat, nicht schlimme Folgen haben. — Die Poppitzerstraße längs der östlichen Kirchhofs mauer wird gegenwärtig neu beschottert. Eine Verbretterung der Fortsetzung dieser Straße bis zur Meißner Chaussee scheint unser Stadtrath noch nicht in« Auge gefaßt zu haben, wenigstens fehlt es bis jetzt noch an einem sichtbaren Zeichen. Die Inangriffnahme der Verbreiterung dieses schmalen Stück Weges dürste doch wohl nur eine Frage der Zeit sein. — Anläßlich der Errichtung eines neuen Hausgrundstück» ist jetzt mtt Herstellung einer Verlängerung der Friedrich-August- Straße um ca. 16 Meter von der Herberge zur Heimath ab in der Richtung nach der Rosch'schen Villa zu begonnen, die Schleußenrohrlettung ist bereits fertig gestellt. Die Losten der Au-führung dieser Arbeiten find von dem Er bauer des Hauses zu tragen. — Der Ende Juli hier festgenommene Handarbeiter Friedrich Carl Große aus Borschütz, welcher am 19. Juli kJ. au» de« dem Schiffseigner Kunze in Diera gehörigen Abkahne mehrere Gegenstände gestohlen hatte, wurde gestern vom Landgericht zu Dresden wegen Diebstahls im Rücksalle zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. — Ferner erhielt der 21 Jahre alte, schon mehrfach vorbestrafte, zuletzt m Lom matzsch wohnende Handarbeiter Friedrich Ernst Krausch aus Eolmnitz bei Großenhain wegen einfachen RückfallSdiebftahlS, Betrug», Sachbeschädigung, Widerstande« gegen die Staats gewalt «ad ungebührlichen Lärmen», unter Jnwrgfallstellung einer ihm vom Schöffengerichte in der Sitzung vom 17. Au gust d. I. zuerkaanten 2 wöchigen Gefängnißstrase, nunmehr m-gesammt 7 Monate Gefängniß und 4 Wochen Haft. Am SO. Juni d. I. sprach Krausch in Leuben, Hirschstein und in noch anderen Ortschaften um milde Gaben an. Einige Zeit daraus erschwindelte er sich in Leuben einen Tragkorb im Preise von S M. 85 Pf., ferner stahl er dem Gutsbesitzer Schindler ein Bund Stroh, am 4. Juli brach er in Hirsch stein drei Birken um, well ihm daselbst ein Almosen nicht verabreicht worden war, am 11. Juli erregte er in Lommatzsch —".*^rltch«r »eise ruhestörrndru Lärm und al» er de»- halb von dem dortigen Wächter festgenommen wurde, ging er thätlich gegen denselben vor, so daß diesem noch ein Fleischergeselle zu Hilfe kommen mußte. — Gestern Nachmittag um 2 Uhr ist die Sonne in da» Zeichen der Waage getreten und damit hat im astronomischen Sinne der Herbst seinen Anfang genommen. Die Abnahme der TageSlänge wird sich nun mehr und mehr fühlbar machen; wie im Sommervierteljahre durch immer späteren Aufgang und früheren Untergang der Sonne die Tage um etwa 4 Vs Stunden kürzer geworden sind, so werden sie auch während des Herbstes noch um den gleichen Betrag abnehmen. Ebenso merklich muß jetzt auch der Rückgang der Temperatur wer den, denn im Durchschnitte erniedrigen sich die Tagesmittel der Wärme bi» zum Ende des Herbstes um reichlich 12 Gr. Celsius. Herbstlichen Charakter haben übrigens schon die letzten Tage schnell angenommen. Noch am Freitag war die Lust lau, er ward zum wärmsten Tage im diesjährigen Sep tember. Ebenso war die folgende Nacht die mildeste im laufenden Monate. Aber schon am Sonnabende ging die Wärme abwärts. Ein solcher Rückgang hat sich in ganz Mitteleuropa vollzogen. An verschiedenen Orten haben sich vom Freitage bis Sonntage Gewitter entladen und beinahe überall traten Regenfälle ein, die an manchen Stellen recht ergiebig waren. In den höheren Lagen der Alpen ist viel fach Schnee in reichlichen Mengen gefallen, da die Tempera turen bis zu 6 Grad unter Null sanken. — Heute herrschte hier während des ganzen Tages ein lästiger starker Sturm. — Angesicht» der bevorstehenden Einstellung von Re kruten wird darauf hingewiesen, daß alle Rekruten verpflichtet sind, vor ihrer Anstellung ein etwa gegen sie schwebende» Gerichtsverfahren der zuständigen Militärbehörde anzuzeigen. Sie werden gegebenen Fall» nicht eher eingestellt, al» bi tte Strafsache einschließlich der Strafvollstreckung erledigt ist. Unterlassen sie die rechtzeitige Anzeige, so werden sie bei einer gegen sie erfolgenden Verurtheilung behuf» Verbüßung der Strafe wieder entlasten, gleichviel, wie lange sie alsdann bereit» gedient haben. Im nächsten Jahre werden sie als dann erneut ausgehoben, ohne daß ihnen die voraufgegangene Dienstzeit angerechnet wird. — Nach einer Entscheidung de- ReichSverficherungSamt» find Kunstbildhauer, insofern sie Gips und nicht Steine zu bearbeiten haben, nicht versicherung-pflichtig, da ihre Arbeiten mehr künstlerischer, al» mechanischer Nawr find. Nur die Steinbildhauer find versicherung»pflichtig. — Der Kauf einer Forderung oder eine- Wechsels zu einem unter Ausbeutung der Nothlage rc. de» Verkäufer festgesetzten, auffallend niedrigen Preise ist Wucher. Nach einem Urtheile de» Reichsgericht» ist nämlich al» Wucher zu bestrafen der Kauf einer Forderung bez. eine» Wechsel-, bei welchem der Käufer die Nothlage, den Leichtsinn oder die Unerfahrenheit de« Verkäufer», der durch den Erlös ein wtrthschastlicheS Geldbedürfniß befriedigen will, durch einen in auffälligem Mißverhältnis zum Werthe der Forderung gezahlten niedrigen Preis ausheutet. Meißen. In unseren Weinbergen sieht e» zur Zeit bester au», al» man noch vor 8 Tagen erwarten konnte. Die Traubenceise hat in der letzten Zeit so wesentliche Fort- schritte gemacht, daß bei fortgesetzt sonnenheller Witterung immerhin noch ein Halbweg« befriedigende» Leseresultat zu erhoffen ist, wenn auch die Traubenlese erst in die zweite Hälfte de» Oktober fallen dürfte. Freilich schon nächsten Sonntag mtt den Moftfesten beginnen zu wollen, ist ver früht. So wett ist der wein denn doch noch nicht, um schon einen trinkbaren Most verschänken zu können, wenn aiwers man ihn nicht durch Zucker- oder Wafferzusatz trink bar macht. Der Most au» italienischen Trauben ist aber lange nicht von der Güte wie von unseren heimischen Trauben. Man warte also damit noch weitere 8 Tage. Ueber den Preis, der für die Trauben in diesem Jahre gezahlt werden dürfte, hört man zur Zeit noch nicht«, doch ist e» nicht aus geschlossen, daß er noch ein recht befriedigender wird, wenn anders die Weinbauer sich entschließen können, die Weinlese möglichst spät vorzunehmen, was im Interesse unsere» heimischen Weinbaues sehr wünschenswerth ist. (Tageblatt.) -f Dresden. Viele der Theilnehmer de» Binnenschiff fahrtscongrestes haben Dresden heute wieder verlassen. Diejenigen, die sich an der Besichtigung der Werftanlagen und Maschinenbauanstalten der Aktiengesellschaft „Kette" und der österreichischen Nord-Westdampfschtfffahrtgesellschaft, sowie des Dresdner Hafens betheiligten, spendeten den Anlagen allerseits vollste Anerkennung. Dresden. Eine böse Stiefmutter, die durch ihre abscheulichen fortgesetzten Mißhandlungen die Empörung der Nachbarschaft und die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich lenkte, erhielt ihren wohlverdienten Lohn an Dresdner GertchtSstelle. Die HandarbetterSehesrau Auguste Johanne Bormann geb. Seltmann verwittwet gewesene Rentsch in Kaitz behandelte die 8 jährige Hilda, ihres jetzigen Gatten Tochter aus dessen erster Ehe, mit ausgesuchter Srausamkett, prügelte sie seit Monaten fast täglich mtt dem geflochten-n Griff eine» Teppichklopfer», ferner mit einem Ofenhaken, trat sie mit Füßen, stieß sie umher, daß das schwächliche Kindchen gegen die Möbel flog, zwickte sie in die Ohren und sogar in die Nase, die sie schraubenartig umzudrehen versuchte. Da» ärztliche Gutachten berichtet von zahllosen Flecken und Kratzwunden jeden Datums, überdies ist da» arme Kind in» Begriff, ein schiefes Rückgrat und Becken zu bekommen, wa» wohl seinen Grund in dieser Behandlung haben dürfte. Dem Gerichtshof unter Oberamttrichter Flechsig galt die gefährliche Körperverletzung durch nicht weniger al» 9 Zeugen für erwiesen und er verurtheilte die Vormann zu 4 Monaten Gefängniß. Roßwein, 21. September. Heute in der zwettm Morgenstunde gerieth da» Gut von Otto Lange in Ober marbach in Brand und wurde mtt der ganzen Ernte und einem Theil de- WtrthschaftSgeräthe» den Flammen zu« Raube. In denselben fanden auch «ine Kuh und siebe» Schweine den Tod. Der Besitzer hatte nicht versichert, da die Versicherungsgesellschaften wegen der weichen Dachung Schwierigkeiten machten. Er hatte da» Gut erst kürzlich gekauft und beabsichtigte, die weich« Dachung durch harte zu ersetzen. Annaberg, 21. September. Der heutig« eigentliche Fest- und 400jährtge Jubeltag unserer Stadt begann früh mit heiterem HiM'UelSallgeficht bei ziemlich niedriger Tem peratur. Leider aber gerade zu der Zett, als sich der groß artige, fein gegliederte historische Festzug Vormittag« »/,11 Uhr in Bewegung setzte, trübte sich der Himmel und goß strömen den Regen, sogar mit abwechselnden kleinen LiSkörnern herab auf die zum großen Theil iu leichte Gewänder gehüllten Theilnehmer de» Festzug» und auf die Tausende von Zu schauer«, die au» der Näh« und Ferne in großen Schaarea herbeigrströmt waren. Die Veranstalter und Letter de» im- posautea, überaus herrlichen Aufzuge« haben in der Gruppirung und Ausführung desselben Bewundern«« erthe» geleistet und
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