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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189610087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18961008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18961008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-08
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.10.1896
- Autor
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Riesaer G Tageblatt Donnerst«», 8. Oktober 1896, Abends Da» Riesaer Tageblatt erscheint j^r» Lag Abend» mit AuSmchm« der Sonn- «nd Festtage, vierteljährlicher veza^tprei» bei Abholung in dm rxpedtttonm in Riesa und Strehla oder durch «User» Träger frei in» Hau» 1 Mart 50 Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Psg., durch dm Briefträger frei in» Hau» L Mart 65 Pfg. Suzeigm-Amulhme sür di« Rum«« de» Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraßr 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt Riesa. Auf VohUfer Pfarrfeld am Wege nach Lichtensee sollen Montag, den 12. Oktober 1896, von 1v Uhr Vorm. an, IS Zellen Kartoffel« gegen sofortige Berzahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, am 8. Oktober 1896. Der Verwaltungs-Vollstreckungsbeamte b. K. A-G. Riesa. BSrwald. Freibank Riesa. Morgen Freitag, de« v. Oktober, von Vorm. 8 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städt. Schlachthof das Fleisch eines Rindes zum Preise von 40 Pf. pro lcx */, zum Verkauf. ' Riesa, den 8. Oktober 1896. Die städt. Schlachthofverwaltung. Meissner, Sanitätsthierarzt. und Anzeiger MtßlM M Ayei-er). rüegramnuAdress. Ä GH» sL 6 ckU Femsprechsttll, „rag,blatt", Mesa.' ßdl H. N V H, Tl H, H. Nr. 20. der König!. Amtshanptmannschast Großenhain, des Köntgl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa O S3S. Donnerstag, 8. Oktober 1896, Abmd». 4S. Jahr». Oertliches «nd SSchfifches. Riesa, 8. October 1896. — Das seit einiger Zeit hier bestehende Comitee für Heranziehung von Industrie nach Riesa ist in der Zeit seines Bestehens nicht witzig, sondern eifrig bemüht gewesen, seiner schwierigen Aufgabe näher zu treten. Ehe das Comitee mit Reklame und Offerte sich an etwa anzufiedelnde industrielle Unternehmer selbst wenden konnte, war vor Allem die Frage zu beantworten, wo industrielle Etablissement» am vortheil- hasresten zu placiren sind. Es wurde einstimmig das Areal zwischen den derzeitigen Feldspeichern und der alten Kaserne, die sogenannten Siebenruthen, und ferner des zwischen der projektieren Maxstraße und dem Wasserlauf einerseits und den Felvspeichern und der verlängerten Carolaftraße anderer seits gelegenen Areals am geeignetsten bezeichnet. Eine neue von der Nossener Bahnlinie abzweigende Gleisanlage würde in erster Linie das letztgenannte und durch Rückstoß auch da» Areal der sogenannten Siebenruthen vortheilhaft erschließen und auch dem städtischen Schlachthof Gleisanschluß bringen. Entgegen steht diesem Projekt sehr erschwerend der Umstand, daß dies Areal, aus v-rschievenen mehr oder weniger breiten Parzellen bestehend, einer größeren Anzahl Besitzern gehört. Der früher schon gemachte Versuch, diese Besitzer ^ur Ver- werthung dieses Areals zu einer Genossenschaft zu vereinigen, erwies sich nach wie vor aus finanziellen und anderen Gran den als undurchführbar. Da» Comitee beschloß, in Folge dessen zu versuchen, irgend eine nöthigenfalls auswärtige Finanzgruppe oder Bank sür da» Unternehmen zu inter- esfiren, und in erster Linie so das Areal im Besitze einer Hand zu vereinigen. Bevor dies möglich, sollten Kaufsver handlungen mit den derzeitigen Besitzern gepflogen werden, um die Kaufsbedingungen (Preis rc.) dem künftigen Haupt unternehmer sicher unterbreiten zu können. Leider haben diese Verhandlungen bis heute noch zu keinem befriedigenden Resultate geführt, trotz mehrfacher Conferenzen mit den be- theiligten Grundbesitzern. Wenn feiten einiger dieser Herren auch das Vorgehen des Comitee» Beifall gefunden hat und diese bindende Erklärungen über den etwaigen Verkauf abge geben haben, so ist feiten einer größeren Anzahl solche bis jetzt nicht zu erzielen gewesen und die Verhandlungen find resultatloS verlaufen. ES ist ohne Weiteres einleuchtend, daß, so lange diese Verhandlungen nicht ein positives Resultat erzielt haben, d. h. insbesondere alle Besitzer zu gleiche« Preise ihr Areal abzutreten sich bereit erklären, dann an die zweite schwierigere Frage — nämlich einen finanzkräftigen Unternehmer zu finden — nicht herangetreten werden kann. Das Comitee würde sich in diesem Falle genöthigt sehen, jede weitere Thätigkeit in der Sache, weil völlig aussichtslos, einzustellen. Damit fällt aber das ganze Projekt ins Wasser, und Industrien würden sich in Gröbaer Flur, wo da» nö- thige Areal im Besitze einer — sehr energischen — Hand sich befindet, ansiedeln, für Riesa direkt also verloren gehen. Der von denjenigen Grundbesitzern, mit denen bisher ein Abkommen hat erzielt werden können, geforderte Preis von 1 Mark pro Quadratmeter gleich »534 Mark pro 1 Acker ist sicher schon recht hoch, wenn man berücksichtigt, daß all dieses Areal in feiner jetzigen Zerstückelung lediglich lanowirth« schaftiichen Zwecken dienen kann. Wie wir vernehmen, wird das Comitee demnächst letztmalig mit denjenigen Herren Be sitzern in Verhandlungen treten, welche bis jetzt definitive Erklärungen noch nichr abgegeben hatten oder Preisforderungen von solcher Höhe gestellt hatten, daß eine Realisirung des ganzen Projektes von vornherein aussichtslos erschien. Wir wünschen, daß diese Verhandlungen und weitere Schritte des Couritees von Erfolg seien, die wohlwollende Unterstützung der städtischen Kollegien und der in Frage kommenden staat lichen Behörden dürfte dem Comitee sicher zur Seite stehen. — In der gestern stattgesundenen Versammlung des Hausbefitzervereins theilte der Vorsitzende, Herr R. H. Nitzsche, zunächst mit, daß neue Vereinsstatuten gedruckt worden sind und von den Mitgliedern entnommen werden können, weiter ist ein Fragekasten beschafft worden, der zur event. regen Benutzung empfohlen ward. Zu« Vortrag gelangte alsdann ein vom Stadtrath eingegangenes Schreiben, betr. die Hy- pothekendarlehne bei der Sparkasse, von dem man zustimmend Kenntniß nah«. Hierauf referirte der Vorsitzende eingehend über die am 23. August in Pirna stattgefundene Hauptver sammlung de» Landesvereins der Hausbefitzer im Königreich Sachsen. Wir haben darüber bereit» s. Z. (m Nr. 197 d. Bl.) einen Bericht gebracht und verweisen diesbez. auf den selben. — Vom Vereine angekauft worden sind eine größere Anzahl eines kleinen wichtigen SchristchenS: „Anleitung zur Declaration sür die Einkommensteuer." Es ist dessen Inhalt für jeden Hausbesitzer von besonderem naheliegenden Interesse und kann jede» BereinSmitglied ein Exemplar kostenfrei bei dem verrinScassirer, Herrn Bern-" Hard Müller (in Firma Ferd. Müller), Hauptstraße, ent nehmen. Wir machen hierauf besonder» aufmerksam. Von anderer Seite wurde ferner noch empfohlen, daß Hausbesitzer, sofern sie nicht eine besondere Declaration einreichen, in den Hauslisten ihre Schuldzinsen angeben, damit dieselben bei der Einschätzung bestimmt entsprechende Berücksichtigung fin de». Zufolge einer Anregung, betr. die Schaffung eines Verwaltungs- und Auskunftsbureaus, wurde der Ausschuß beauftragt, der Sache ehestens näher zu treten und der nächsten Bereinsversammlung bestimmte Vorschläge zu unter breiten. Beschlossen wurde ferner noch, falls sich ein ent sprechender Interessentenkreis findet, auf ein zweite» und nach Befinden dritte» Exemplar der Deutschen Hausbesitzer-Zei tung zu abonniren. Diejenigen Mitglieder, welche die Zeitung, die sehr ««pfohlen ward, mitzulesen wünschen, wollen sich, sofern dies noch nicht geschehen, beim Berein-vorstande mel den. Endlich genehmigte man noch, daß der Preis für die Miethskontrakte und Hausordnungen, die bisher pro Stück 10 Pf. kosteten, auf 5 Pf. herabgesetzt wurde. — Man berichtet uns: Der am Dienstag Abend i« Hotel Münch veranstaltete Vortrag de» hiesigen Naturheil verein» war recht gut besucht und fand allgemeinen Beifall. Herr Frenzel, prakt. Vertreter der Naturhellkunde von hier, legte in seinem Vorträge „über die Kinderkrankheiten, Masern, Scharlach und Diphteritis, deren Verhütung und Behand lung", Zeugniß seines Wissens und seiner langjährigen Erfahrung in gewandter und faßlicher Rede ab. Er betonte in der Einleitung zunächst die zum größten Thelle mangelhafte, wie verkehrte Lebensweise und Hautpflege der Kinder, besonders der neugebornen, und die dadurch unbe dingt sich ergebende Widerstandsunfähigkeit gegen Krankheiten. Hierauf behandelte Redner ausführlich die Entstehung der obengenannten Krankheiten, deren Symptome und Unter scheidungsmerkmale, den Verlauf und die Behandlung bez. Heilung und gab dabei recht zu beherzigende Winke betreff» der unerläßlichen Hautpflege behufs Erhöhung der Haur- thätigkeit und der hierdurch bedingten schnelleren Ausscheidung des Krankheitsstoffe», besonders bei Scharlach, wobei er zur sachgemäßen Ausführung die nörhigen Packungen und Um schläge praktisch vorführte. Niemals dürfe eine derartige Krankheit allein örtlich behandelt werden, wie z. B. bei Diphteritis nur die Halsparthie u. s. w., sondern stets der ganze Körper. Gute reine Lust, angemessene Temperatur, strenge, nach Anordnung zu hallende Diät und guter Stuhl seien Haupterforderniß. Die meiste Gefahr bringe nicht allein die Ansteckung, sondern die sogen. Selbstgifte, die sich im eigenen Körper entwickeln und die Säfte verderben; ein gut und vernünftig genährtes und durch richtige Hautpflege wider standsfähiges Kind sei niemals so leicht einer Ansteckung aus gesetzt, als ein durch verkehrte Lebensweise verweichlichtes. Zum Schluffe entspann sich eine lebhafte Debatte über ver schieden gestellte Fragen, wcbei der Vortragende Belehrung zur allgemeinen Befriedigung gab. — E» sei noch darauf hingewiesen, daß der genannte jBerein am 21. Oktober wiederum einen Vortragsabend veranstaltet, zu welchem Herr Sanitätsrath Or. rnstt. Bilfinger in Grüna gewonnen ist, welcher über „Nervenleiden, deren Verhütung und naturge- «äße Behandlung" sprechen wird. Näheres wird s. Zt. in den Tageblättern bekannt gegeben, wie über die weiter im Laufe des Winterhalbjahres stattfindenden Vorträge von auf dem Standpunkte des Naturheilverfahrens stehenden Me- dizinern. — In dem „Verzeichnis der kaiserlich deutschen Konsu late" für das Jahr 1896 ist bei den Konsularämtern, die zur Zeit nicht endgültig besetzt sind, unter der Spalte „Name der Konsularbeamten" der Vermerk „vsortt" gemacht wor den. Ebenso befindet sich in de« „Handbuche für da» Deutsche Reich" auf das Jahr 1896 an den entsprechenden Stellen der vermerk „unbesetzt". Durch diese Vermerke scheint im Publikum vielfach der irrige Eindruck hervorgerufen zu wer den, daß bei den betreffenden Konsulbehörden Niemand vor handen ist, der die Amtsgeschäfte dort «ahrnimmt. Dem gegenüber wird i« Jntereffe der Bethelligten ausdrücklich darauf hingewiesen, daß sämmtliche in dem Konsularverzeich- niffe und in dem Reichshandbuche als „unbesetzt" aufgeführten Konsularämter des Reich» von geeigneten Persönlichkeiten komntiffarisch verwaltet werden, so daß bei ihnen die ord nungsmäßige Fortführung der Dienstgeschäfte gesichert ist. Bei dieser Gelegenheit sei im Uebrigen nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß Schreiben, in denen dir amtliche Thätigkeit einer Konsularbehörde in Anspruch genommen wird, in alle« Fällen zweckmäßig unpersönlich an das betr. Konsularamt (dir äußere Adresse in lateinischer Schrift: „an Ans Osutscvs (Ssnsrsl-, Vlos-) Loosulnt") und nicht an den jeweiligen Stelleninhaber oder Verwalter zu richten sind. — Die mit der Ausstellung des sächsischen Handwerks und Kunstgewerbes in Dresden verbundene Lotterie zerfällt in zwei Serien; Serie! umfaßt 100000, Seriell 50000 Nummern, die bei beiden Serien mit 1 beginnen. Die Ziehung der I. Serie begann heute, Donnerstag, Vormittags 10 Uhr. Die II. Serie wird Montag und Dienstag, den 19. und 20. October, gezogen. Die Gewinnliste wird einige Tage nach der Ziehung veröffentlicht und der Beginn der Gewinnausgabe bekannt gegeben werden. Um sich nicht Ver wechselungen und unangenehmen Täuschungen auszusetzen, wollen die Loosinhaber genau darauf achten, ob ihre Loos- nummer der ersten oder zweiten Serie angehört. — Hygienische Winke ertheilt das unter diesem Titel soeben im Verlage von Joses Safar in Wien ausgegrbene Schriftchen des Wiener Arzte- Professors Eduard Lanz. „Von besonderer Gefährlichkeit", sagt der Verfasser, „ist der Badeschwamm. Seiner Porosität verdankt er, wie kein an derer Körper, die Fähigkeit, krankmachende Keime, die in den selben hineingerathen sind, mit einer schwer zu besiegenden Zähigkeit, wer weiß wie lange zurückzuhalten; die Schwierig keit, den Badeschwamm aseptisch zu machen, das ist zu reinigen und rein zu erhalten, ist nach den üblichen Verfahren in den Haushaltungen eine unüberwindliche. In Folge dieser Eigen schaft und in Anbetracht seiner allgemeinen Verbreitung als Toiletteartikel zählt der Badeschwamm zu den bedenklichsten KrankheitSträgern. Es empfiehlt sich darum, dieses Toilette- stück definitiv zu verbannen, was um so leichter gescheh:» kann, als der Badeschwamm sehr gut durch Holzwolle zu er setzen ist. Der Holzschwamm ist leicht zu desinfizircn und kann bei der enormen Billigkeit des Materials jederzeit durch einen neuen ersetzt werden. Auch Abwischtücher waren schon öfters Infektionsträger. Mau bediene sich darum in Schwimmschulen, Badeanstalten u. s. w. beim Abtrvcknrn keines Tuches, das ein Anderer liegen gelasseir. Augenent zündungen, Schlcimhrutkatarrhe überhaupt, Pilzflechten und andere Krankheiten werden auf diese Weise sehr leicht über tragen. In Friseurläden und Rasirstuben find Pilzflechtea
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