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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189610123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18961012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18961012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-12
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1896
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sammengestellten Tabelle ergiebt sich, daß die Seelenzahl der I (32) wieder gesteigert. Die Wiedereintritte religionsloser separaten Gemeinden im Königreiche Sachsen im Jahre ! Dissidenten in die Landeskirche sind ganz erheblich hinter den 1895 sich auf 1913 gesteigert hat. Austritten solcher zurückgeblieben. Auch in diesen Er- fvmv ttpla». iktion von . gereinigt, raten von befreit, be- grötzere« d getzalt- «eit be- l«, t in jedem Canitz. US- ung nüei» ka«, en Genre. Mn »i» SeUeiimstil in Sechsen giebt der der Landessynode vorgelegte Bericht folgende Mit teilungen: Der Hauptsitz der separirten Lutheraner ist nach wie vor Planitz bet Zwickau. Außerdem bestehen separirte Ge meinden in Dresden, Chemnitz, Crimmitschau, Frankenberg (mit Mittweida) und Grün (Parochie Plohn, Ephorie Oels- nitz.) Nach dem „Parochialbericht" der evangelisch-lutherischen Freikirche m Sachsen erstreckten sich die Bezirke dieser sechs Gemeinden im Jahre 1895 auf 88 Ortschaften mit 14 Pre digtplätzen. Aus einer nach den „Parochialberichten" zu- scheinungen tritt die zunehmende Abwendung der feiten der Sozialdemokratie beherrschenden Bevölkerungsschichten von der Kirche mehr und mehr zu Tage. Der Spiritismus hat fortdauernd, meist im Ver borgenen, an vielen Orten sein Wesen weitergetrieben. In der Ephorie Schneeberg hat sich die Beachtung und Be friedigung des Verlangens nach besonderer religiöser Erbauung wiederholt als der Weg erwiesen, auf welchem der spiri tistischen Verirrung mit Erfolg beizukommen ist. Auch in der Ephorie Zwickau ist beobachtet worden, daß der „Geister unfug" mehr zurück-, das Streben nach privater religiöser Erbauung in den Vordergrund trete. Andererseits ist dort Verquickung des Spiritismus mit Vegetarianismus und Naturheilkunde wahrgenommen worden. Immerhin aber wird gerade in der Ephorie Zwickau im Spiritismus eine größere Gefahr als in der Sektenbewegung erblickt. Die theosophisch-gnostische Bewegung in der Parochie Lugau (Ephorie Stollberg), welche ebenfalls spiritistische Beziehungen hat, will nichts vom geistlichen Amte und den Gnadenmitteln wissen und steht der Sozialdemokratie nahe. Auch in Meißen besteht eine theosophische Bereinigung, welche die Bietigheimer theosophisch-spiritistischen Schriften liest, weil in der Brebel vieles unverständlich bleibe. Der „theographische Bruder bund," der im Jahre 1885 in Thiendorf bei Großenhain entstanden, ist in seinem Bestände zurückgegangen, hält fich nach wie vor nicht feindlich zur Kirche und treibt keine Propaganda. Von einem gewissen vergelt in Buchholz ist schon vor Jahren eine Bewegung ausgegangen, welche auf das Untertauchen des Täuflings und auf das Brotbrechen Werth legt. Sie hat von vornherein in Buchholz nur wenig Boden gesunden und ist auch iu Cuner-dorf und Königswalde, wo hin sie fich zu verpflanzen gesucht, ohne dauernden Erfolg geblieben. Jetzt kann sie als nahezu erloschen betrachtet werden. Die Heilsarmee hat t« Jahre 1894 in Dresden und Leipzig Fuß zu fassen versucht, aber ohne Erfolg. vertlichesHschfischeS. Riesa, 12. October 18SS. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverord netensitzung Dienstag, den 1». Oktober 1896, Rach- mittags 6 Uhr. 1. Rathsbeschluß über Anschaffung emes Fahrrades für den Straßrnmeister Moritz. 2. Remvahl Meter Mitglieder für die Etukammeusteuer - EiaschätzuogS- Eonmisfion der Stadt Mesa auf die Jahre 18S7 und 1898, iualeichen zweier Stellvertreter für dieselben. 3. Beschluß fassung über Mchtigsprechuug der Armenkaffenrechnung auf Den apostolischen Gemeinden ist in dem Jahrzehnt 1886/95 die weitaus größte Zahl der Austritte au» der evangelisch, lutherischen Landeskirche zu statten gekommen (1634 von 5313), während die Rück- und Uebertritte von ihnen zur Landeskirche sich fortgesetzt auf sehr geringem Maße erhalten. Die Erfolge, welche die apostolische» Ge meinden gehabt haben, werden einerseits ihrer eingehenden Gemeinschaftspflege, der Betonung der prophetischen und apokalyptischen Stücke der heiligen Schrift, der in der Noth der Zeit für viele tröstlichen und anziehenden Verkündigung, daß die Wiederkunft des Herrn nahe sei, und daß man der letzten Trübsal durch Eintritt in die apostolisch« Gemeinschaft entgehe, anderseits aber auch der sozialen Bedeutsamkeit zu geschrieben, welche die Forderung und Entrichtung des Zehnten innerhalb ihrer Gemeinschaft hat, insofern sie dadurch in die Lage gesetzt sind, den armen Gliedern reichere Unterstützung in Aussicht zu stellen und zu gewähren. Die Austritte zu den Methodisten belaufen sich seit 1870 auf 2139, im Jahrzehnt 1886/95 auf 1282. Die Methodisten haben also nächst den apostolischen Gemeinden die meisten von den au- der Landeskirche Ausgetretenen für fich gewonnen. Zu den Mitteln, durch welche die Methodisten mehr und mehr Boden zu gewinnen suchen, ist seit einigen Jahren die weibliche Diakonie getreten. Auch durch Veranstaltung von Festen (Gesangsfest, Missionsfest) haben die Methodisten neuerdings Anhänger an sich zu ziehen ge sucht. Im Uebrigen ist ihre Agitationsweise die alte ge blieben. Rück- und Uebertritte von den Methodisten zur Landeskirche haben, wie früher, nur in geringem Maße statt- gefunden. Indessen »eist das Jahr 1S95 mit der Zahl 34 doch einen Fortschritt in dieser Hinsicht auf. Wie viel von den seit 1877 in der Zahl von SOS, i« Jahrzehnt 1886/95 in der Zahl von 801 vorgekommenen Austritten zu den Baptisten, der Tempelgemeinde und anderen Sekten den einzelnen unter diesen gesammten Sekten z« gute gegangen sind, läßt fich nicht angeben, da bei der Zählung bi» 1893 die Baptisten und seit 1894 die Trmpelgemeinde mit den anderen Sekten zusammengefaßt worden find. Hauptfitz der baptistischen Brwegung ist Planitz bei Zwickau geblieben. Die Sekte hat aber in den Jahren seit 1891 auch in den anderen Ephorie» Ausbreitungsver suche unternommen. Die Tempelgemeinde hat von 1870 bi» 1893 100 Ausgetretene gewonnen. Die von früher her iu der Ephorie Dippoldiswald« (Burkersdorf) bestehende Bereinigung von Anhängern der Trmpelgemeinde hat fich nicht vergrößert. Die Darbystea oder Plymouth-Vrüdrr, denen auch die vielamr Sekt« zuzurechnen ist, haben in den Ephortrn Ammberg, Lhemnitz, Glauchau, Leipzig I, Leisnig, OelSnttz, tmafchmen t,00, «mpf Mr. 5. üb028, iserkeit, rc. däk-, da» Jahr 1894. 4. Restantenregulativ. 5. Geschäftliches. Rathsveputirte: Herr Stadtrath Schwarzenberg, Herr Stadtrath Barth. — Vermißt wird seit Montag, den 5. d. M., der hier wohnhafte Holzbildhauer Paul Moritz Ulbricht. Allem Anscheine nach ist anzunehmen, daß derselbe Selbstmord be gangen hat. Ulbricht war am 5. September 1840 in Tut- und hinterläßt eine 'zahlreiche Familie — eine Frau und 8 Kinder, letztere i« Atter zwischen 14 Tagen und 13 Jahren — in großer Rothlage. U. war ein Mann mittlerer Größe, untersetzter Statur, hatte längliches hagere» Gesicht, grau- melirtes Kopfhaar und deSgl. Vollbart. Er tmg u. A. dunklen Jaquetanzug, Kravatte, weißes Vorhemdchen. Der Vermißte, ebenso wie seine bedauernswerthe Familie, erfreuten sich übrigens guten Leumundes. Er beschäftigte fich in letzter Zeit mit Colportage für eia hiesiges Geschäft und hat am vorigen Montag angegeben, mit seine« Auftraggeber abrech nen zu wollen, ist bei demselben aber nicht eingetroffen, viel mehr haben die angestellten Ermittelungen ergeben, daß Ul bricht sich von hier nach Freiberg begeben, dort seine erste von ihm geschiedene Frau besucht und derselben auch mitge- theilt hat, daß er die Gräber seiner Ettern besuchen wolle. In einem Freiberger Pfandleihgeschäft hat er seine Uhr »er setzt. Inzwischen ist auch eine Karte eingetroffen, in welcher U. sagt, daß er fich noch ein paar vergnügte Tage gemacht, daß er aber bei Eintreffen der Karte in Riesa nicht mehr lebe, indeß möge man nicht nach ihm suchen, es würde vergebens sein. Weitere Nachforschungen haben bislang auch zu keinem Resultat geführt. Recht zu bemitleiden ist die Familie des Vermißten, welche fich in bitterer Noth befindet. — Der hiesige Stenographenverein, welcher neben der Fortbildung seiner Mitglieder iu der Redezeichenkunst auch die Heranbildung neuer Stenographen nach Gabelsberger System sich zur Aufgabe stellt, eröffnet — um vielfachen Wünschen zu entsprechen — in allernächster Zeit einen Ele mentarkursus für Damen, zu welchem, wie wir hören, bereit» zahlreiche Anmeldungen vorliegen. Wir wollen nicht ver säumen, unsere sich für die Sache interesfirenden Leserinnen auf da» bezügliche Inserat in heutiger Nummer noch beson ders hinzuweise«. — Der unter seiner jetzigen, rührigen Leitung immer mehr aufblühende Radfahrer-Verein „Adler" betheiligte fich gestern an den vom Sau 21, Lachsen, de» D. R-B. an läßlich de» Gautages ausgeschriebenen Preisbewerbungen im Corso- und Reigenfabren in Grimma. Der Corso wurde leider durch heftige» Regrnwetter stark beein trächtigt, nichtsdestoweniger wurde dem Verein von den Preis richtern mit 11^74 Punkten (Nm einige Zehntelpunkte ««Niger al» der erste Sieger) der 2. Preis zuerkannt. Für de» von den Herren Otto, Liebsch, Weise, Franz, Müritz, Kor», Winkler und Müller gefahrenen Reigen ine Saale des „Schützrnhauses" erhielt der „Adler" mit 11,40 Punkte« (am Sechshundertstelpunkt weniger als der erste Sieger) ebenfalls, den s. Preis. Die beide» Preise, bestehe« an» prächtigen, versilberten Trinkgefäße«, die im Schaufenster der Firma Adolf Richter ausgestellt find. Der Verein kann auf seine Erfelge umsomehr stolz sein, »l» keiaer der an wesenden Leipziger rc. Verein« «etter in der Lage «ar, eben falls 2 Preise vom Orte «ttzunehmen. — Wacker! All Heil! — Am Sormabend fand un hiesig« Hotel Münch unter Vorsitz de« Herrn Bezirks-Steuerinspektor Stößel in Großenhain und in Anwrftaheit der Herr« Be^rks-Steuer inspektoren von Meißen «ad Oschatz die Vvrcoaferenz zur klage bei lusitzerstr. m Plauen, Werdau, Zwickau und in der Oberlausitz ihr Wesen gehabt. In Leipzig haben die Darbysten ebenfalls energisch durch Wort und Schrift daran gearbeitet, fich auszubreiten. In Lichtenstein halten sich einige Familien zu der die Kinder taufe und da» geistliche Amt verwerfenden, auch den Kriegs dienst mtt der Waffe verweigernden Sekte der „Nazarener." Gegen den Schluß des Berichtszeitraums sind in DreS- „ „ , . den, Leipzig und Chemnitz Mormonen aufgetreten (Gottes-Stendorf bei Freiberg geboren, seit Jahren hier aufhältlich dienste; Taufen in den Flüssen). Bon Dresden au» haben sie auch in Freiberg sich Einzang zu verschaffen gesucht. Die Austritte religionsloser Dissidenten, im Jahrzehnt 1886/95 547 an der Zahl, haben sich seit 1890 leget. infbee weo, M. 2.80 > 3.00. iepackete -KM-' Itttl nrtned zu billigst«! ltien tzerftr. 6. ! bin ich j -n sprech« approb. Zahnarzt, a, 2, L La» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag Abend« mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage. Merteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditione» in Riesa und Strehla oder durch unsere Träger frei in» Hau» 1 Mart 50 Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pfg., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Mark 65 Psg. Auzeige»A«»ah»r sür di« Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. »ruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — «eschLst»stelle: «astanienstraße 59. — Für die Redaction veraMwortltch: Hermann Schmidt Riesa. Nächsten Areitag und Sonnabend, dm» IG. und 17. lauf. Mts., werden wegen Reinigung der Geschäftsräume der unterzeichneten Behörde bei derselben nur dringliche Sachen bearbeitet. König!. Amtsgericht Riesa, am 12. Oktbr. 1896. Heiduer. Bekanntmachung, Kohleulieferuug für die Stadt betreffend. Für die städtischen Anstalten und Gebäude werden — lieferbar in den Monaten Oktober und November 1896 —255000 ice böhmische Braunkohlen, Mttelkohlen I besserer Dualität, und 40000 Le Würfelkohlen gebraucht. Angebote auf.diese Lieferungen werden bis zum 15. Oktober 1896, Vormittags */,12 Uhr erbeten. Dem Angebote ist eine Probe von mindestens 50 Ice und die Angabe der Werke, von welchen die Kohlen stammen, beizugebeu. Die Lie ¬ ferung hat bis in den betr. Kohlenraum zu erfolgen. Der Lieferant bleibt für die probemäßig* Lieferung und sür die angegebene Bezugsquelle haftbar. Riesa, den 6. Oktober 1896. Der Rath der Stadt Klötzer. Sch^ Freibank Riesa. Morgen Dienstag, den 1». Oktober, von Bonn. 8 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städt. Schlachthof das Fleisch eine- Rindes zum Preise von 30 Pf. pro »/, Lx zum Verkauf. Riesa, den 12. Oktober 1896. Die städt. Schlachthofverwaltung. Meisttter, SanitätSthierarzt. Messer Magetillltl und Anzeiger Meblstt md Llycher). Kemsprechstelle Nr. 20. Telegramm-Adresse „Tageblatt", Mesa. Amtsülatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 4». Jahr». «outag, 12. vetover 189«, Aveuds
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