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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189610147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18961014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18961014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-14
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1896
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Riesaer Z Tageblatt - 'h «nd Anzeiger Wetlaü und Anzeiger). Lelegramm-Adresse HHG Fernsprechstellr „Lagrblatt", Riesa. AT-TAg'H-N V H-H- Nr. 20. Ser König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadttaths z« Mesa. S49. Mittwoch, 14. Oetover 1896, Mends. 49. Jahrg. Da« Mesa« Tageblatt «schriat sede» Tag Abend» mtt Ausnahme d« Sonn- und Festtage, vierteljährlicher BrzngSprei» bei Abholung tu den Expeditionen tu Mesa und Strehla od« durch uns«, Träg« frei in« Hau» 1 Marl 80 Pfg., bet Abholung am Schalt« d« kaiserl. Postanstalten L Mark 28 Psg., durch den Briefträg« frei in» Hau» 1 Mark 68 Pfg. Anzeigeu-Amlahmr für die Ramm« dM Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck «nd Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraß« 8V. — Für dir Redaktion vrrantwortlich: Hermann Schmidt Riesa. für den Bezirk Nünchritz, Grödel mit Rittergut und Zschatten mit Rittergut auf die Zeit bis Ende September 18S7 als Krledeu-rlchter ernannt worden. Riesa, am 13. Oktober 1896. Königliche- Amtsgericht. Helduer. Bom Königlichen Justizministerium sind Herr Rittergut-Pachter Friedrich August Nauman« in Glaubitz für den Bezirk Glaubitz mit Rittergut, Langenberg, Sageritz und Radewitz und Herr Gemeindevorstand und OrtSrichter Emst Friedrich Böhmer in Nünchritz Splitter und Balken. * Sonderbar ist die Beurtheilung der Pariser Festtage in der englischen Presse. In allen Tonarten kehrt der Ge danke wieder, daß da« zwar wohl nicht verbriefte, aber durch den Zarenbesuch auf« neue besiegelte enge französisch-russische Einvernehmen recht fatal für — Deutschland wäre. Der „Standard" reibt sich ordentlich die Hände in dem Wahne, daß Deutschland isoltrt sei. Als die Mißerfolge der eng lischen Politik in Ostafien und später in Armenien und in Südafrika zu Tage traten, kam das Wort auf von der „glänzenden Isolation" des Jnselreichs. Jetzt wird Deutsch land mit einem gewissen Mitleid eine Vereinsamung ange dichtet, die gar nicht besteht. Warum denn? Wir brauchen gar nicht zu verhehlen, daß der Revanche kitzel bei den Franzosen viel zu den Ueberschwänglichkeiten der Pariser Festtage beigetragen hat. Aber er bildet schon seit vielen Jahren einen wichtigen Faktor in unfern poli tisch:» Berechnungen und für unsere Rüstung. Unmittelbar gefährlich würde er erst dann werden, wenn Frankreich einen Bundesgenossen zur Verwirklichung der Revancheträume fände. Rußland ist dieser Bundesgenosse sicherlich nicht ; sein Herr scher ist eine friedliebende Natur, es hat kein Interesse an Elsaß-Lothringen und überhaupt keine Interessengegensätze zu dem deutschen Nachbar. Da« ist es, zusammen genommen mit der unerschütterlichen Festigkeit des Dreibundes, was un veranlaßt, die Fefträusche der Franzosen und ihre Sorgen darum, daß, wenn überhaupt ein Allianzvertrag existirte, er zweifellos die Anerkennung des Frankfurter Friedens ein, schlösse, gelassen zu beobachten. England dagegen trifft an allen Ecken und Enden im Orient und in Ostasien auf russische Interessengegensätze. Man braucht nur Egypten zu nennen, um zu erkennen, was ein enges französisch-russisches Einvernehmen für England bedeuten kann. Dies nicht zu sehen, «ine solche Kurzsichtig keit möchten wir der englischen Polttik doch nicht zmrauen, und es mag daher nur ein vorübergehendes Vergnügen der englischen Presse sein, sich mit dem Balken im Auge über den Splitter Anderer zu freuen. Lagesgeschichte. Deutsches Reich. Mit der Konvertirung der Staat«, anleihen ist jetzt auch Württemberg nachgefolgt. Der „Staats anzeiger für Württemberg" kündigt die Konversion von 315 Millionen 4 v. H. Staatsschuld in 3'/, v. H. an, wo- von aber die PenfionssonLS nicht betroffen werden. Eine weitere Herabsetzung de« Zinsfußes soll in den nächsten zehn Jahren nicht Aattfinden. Die „Köln. Ztg." verweist auf da« fortdauernde Triumph- geschrei der französischen Presse und meint, e« erinnere vir« bedenklich an den Siegestaumel vor dem letzten großen Kriege. Jedenfalls dürften wir uns die bescheidene Anmer kung erlauben, daß der Dreibund noch in alter Kraft bestehe und vor dem Zweibuüd nicht die Flagge zu streichen brauche. Wer bei ernstlichen Kraftproben den Kürzere« ziehen werde, sei außerordentlich fraglich. Das Blatt zweifelt nicht daran, daß die Abmachungen zwischen Rußland und Frankreich sich auf «in Defensivbündviß beschränke«; indessen Müsse die französische Regierung, erwägen, ob sie die Reoancheschreier weiter ihr gefährliche« Spiel treiben «nd dem Auslage da traurige Schauspiel bitte« lassen darf, daß nicht berufene Staatsmänner, sonder« kritiklose Volksmassen die Geschicke Frankreich« lenken. Die Geschichte zeige, daß-.in Augenblicke» nationaler Erregung nicht der "ruhige Verstand, sonder» die kräftige Kehle in Frankreich «Mcht auf Erfolg habe. General vo« Grumhko«,Pascha ist A ber Kisten Woche i nicht »r-rvomKaisepempfangen «urds^deErr früher, al« ur- sprüngllch geplant mar, nach Potsdam zurückgekthtbrtftiui In den letzten Lage« hatte mm Srnmbkow-Pascha jedoch ver schiedene Lovferenzea mtt de« Staatssekretär des Auswärtigen Amu- und dem Reichskanzler. Zu Ehre« de« Kaiser« und der Kaiserin von Rußland fand Montag Abend im Schlosse zu Darmstadt eine glän- zende Prunktafel statt. In der Mitte der Tafel saßen der Kaiser «nd die Kaiserin ; zur Rechten der Kaiserin hatte der Großherzog, zur Linken des Kaiser« die Großherzogin Platz genommen, ihnen schloffen sich die übrigen Fürstlichkeiten an. Dem Kaiser und der Kaiserin gegenüber saß der Staats minister Finger. Während der Tafel brachte der Sroßherzog einen Trinkspruch auf den Kaiser und die Kaiserin aus, den der Kaiser mit einem Trinkspruch aus da» großherzogliche Paar und da« schöne Hessenland erwiderte. In der gestrigen Bormittag«sitzung des sozialdemokratischen Parteitages in Gotha richtete« die Abgg. Frohme und Molken- buhr Angriffe gegen da« Blatt „Neue Welt", welche« von Steiger, Schönlank und Schreck vertheidigt wird, -such die Redaktiousführung des „vorwärts" ward einer ausführlichen Kritik unterzogen. Stadthagen und Lntrick werfen den» Chefredakteur Liebknecht vor, er brauche zuviel Beihilfe in der Redaktion des „Vorwärts". Stadthagen erklärte sodann die Haltung des Centralorgan« in Sachen Quarck für ge rechtfertigt, bedauerte aber lebhaft die Erklärung der Redakteure gegen Liebknecht. Letzterer ergriff sodann das Wort zu seiner Rechtfertigung. Die Agitation im Interesse der Partei hindere ihn, als Chefredakteur im gewöhnlichen Sinne thätig zu sein. Ein Hauptfehler liege auch darin, daß der „Vor wärts" gleichzeitig Lokalblatt sei. Als Centralblatt könne es bei lokalen Streitigkeiten nicht maßgebendes Orakel sein. Belgien. Den Belgiern bereitet der Kongostaat immer neue Urberraschungen. Die vom König Leopold er strebte Kongoflotte tritt au« dem Nebel der Wünsche deut- licher hervor. Es hatte sich, wie der „Hamb. Korr." meldet, in Belgien ein Syndikat von Kapitalisten «nd Industriellen gebildet, da» mit auf belgischen Wersten erbauten und aus gerüsteten, sowie nur mtt Belgiern besetzten Dampfern eine regelmäßige belgische Dampferlini« zwischen Antwerpen und; dem Kongo errichten wollte. Die Millionen waren gezeichnet, aber die Songoregierung nah» das Anerbieten nicht an, weil der König wünscht, daß der belgische Staat, nicht Privat leute, diesen Dienst »rganifiren soll. „Was Belgien für die Linie Ostende-Dover gethan hat, muß «S für die Linie Ant- »erpen-Matadi thun" — also soll Belgien Dampfer kaufen und die Verbindung einrtchten. Die« Anfinnen an die bel gischen Steuerzahler wies sofort der katholische „Patriote" zurück: „Die Regierung hat feierlich vor den diesjährigen Wahlen der Kammer versprochen, vor 1900 keinen Zuschuß für den Kongo zu fordern. Wir find überzeugt, daß di« belgische Regierung ihr Wort halten und da« Parlament nicht, uöthig,haben wird, sie daran zu erinnern." Die Au«fichten für die >ngöflotte" find soüüt ächt schlecht. - Frattkrsich. Die französische Presse ist voller Be- geisterung über das farbenprächtige Bild, da- die Truppen schau in Chalon« geboten hat und al» höchste Bestätigung und Bekräftigung wird überall die angebliche «eußerung de« Zaren gegenüber, dem Präsidenten Kaure angeführt: „Ich habe da« größte Heer der Welt, Sie aber haben da« präch tigst." Die Kritik wagt sich gegenüber der allgemeinen Be geisterung nicht hervor und doch wäre sie, wenn nicht gegen über den Truppen selbst, so doch hinsichtlich der Trupvenbe- sörderung,..die. wie Frankreich im Krieg 1870/71 erfahre« hat, zu den wichtigsten Aufgaben der modernen Heeresleitung gehört, durchaus am Platze. Die französischen Eisenbahnen haben sich auch in den Tagen von Chal ns als völlig u«. tzhtg epvttse«,. den gesteigerten Anforderung«», welche die Beförderung, von 70Y0I Wann a»,fie stellten, zu genügen, «ad doch waren Tag und Stunde -der Truppenschau seit Woche« bekam«. Was über die RückbsfSrderuug der Trup- peu aemeldet wird, scheint dem deMscheu Leser beinah« Ua- glaMch/Der Kriegsmtniste« Zucht« mehrere Stund« anf-l Beförderung «mtt« — die Strecke «ar gesperrt ; Semrale saßen, well nicht genügmd für Wasen gesorgt «ar, in drang- voller Enge vsanuueugepfercht iu Wag« dritter Klasse. Zur Fortschaffung der langen Militärzüge mangelte e« alt Ma schinen. Und auch diese mangelhafte Beförderung war nur möglich unter rücksichtslosester Einschränkung de« gewöhnlichen Verkehr«. Bon den nöthig gewordene« Abänderungen der Fahrpläne hatte man dem Publikum keine Mittheilung ge macht und um den Andrang der Fahrgäste abzulenken, schloß man, nachdem wenige Sonderzüge abgelaffen war«, einfach die Schalter. Auf den von de« wichtigen Lager von Cha- lons führenden Bahnstrecken kam es eoiederholt zu Verkehrs stauungen, da selbst die nach dem ersten SriegShafen, Cher bourg, führende Westbahn nur eingeleifig ausgebaut ist. Welche unüberwindlichen Schwierigkeiten würden der Ver waltung erst erwachse«, wenn e- im Kall einer Mobilmach ung darauf ankäme, ungleich größere Massen mtt Kriegsaus rüstung, Bagage und Proviant eilig und plötzlich an die Grenze zu schaffen! Bulgarien. Während der letzten Manöver der ,bul garischen Armee will man die Erfahrung gemacht habens daß die Leistungen der Artilleriebespannungen «ft russischen Pfer den denjenigen der ungarischen Pferde wett überlegen waren. Um die« festzustellen, hatte «an einige Batterien bloß mit russischen, andere ausschließlich mit ungarischen Pferde» be- spannt. Die russischen Pferde sollen auch billiger sein. Man hat sich infoldedefsen entschlossen, Artilleriepferde au« Ungarn nicht mehr zu beziehen. Nächstens reift eine bulgarische Militärkommission zum Ankäufe von Kavallerie-Offiziers pferden nach Rußland. Türkei. Die revolutionäre Versammlung auf Kreta hat eine Zusammenkunft in Vamos veranstaltet, um -egen die Verzögerung in der Anwendung der neuen Reformen Widerspruch zu erheben. — Mit einer in Macehonten unter dem Chef Jaschin eingedrungenen und bei Vrevena einge schlossenen Bande hat ein heftiges Gefecht stattgefunden, bei welchem mehrere Aufständische und Nizams gefallen find. Einige Aufständische sind gefangen und nach Srevena gebracht worden. , — - .... Oerttiches nutz Sächsisches. Riesa, 14. Ocwber 1896. j „ — Die preußische Regierung plant eine einheitliche Regelung des Nachrichtendienste» Über den Stand der Wafferfrachten ans den wichtigeren .Wasserstraßen durch fortlaufende Lukeichnungen, insbesondere, für die Stromge biete des Rhein«, der Elbe, der Oder und Weichsel. Die Minister für öffentliche Arbeiten und für Haftdel UM Ge werbe haben die zunächst betheiligten HaudeUkörperschäften um Vorschläge hierüber ersucht, bezichungSwM d«M An sicht über den Plan verlangt. Verschiede»? Körperschaften haben, ohne ihrersrit« zu der Krag« eine bestimmte Stellung zu nehmen oder besondere Vorschläge zu o»achr«, ^einfach ihre fortlaufende Mitwirkung an jenen beabsichtigten Aufzeichnungen zugesagt. Andere Handettkammer» dagegen, «amentltch im Westen, haben sich über de« Plan abfÄig geäußert. So hat die Kölner Handelskammer die Herbeiführung zuoer- läsfiger Nachrichten Über den wirklichen Frachtenstund auf den großen Wasserstraßen nach Lage der Verhältnisse für nach der Beschaffenheft-de« LMSpmtS sehr verschiede« find. Transportüberuahmeu auf längere Zeitdauer werden z« er heblich verschiedenen Sätzen «»«geführt. Aber auch die ge wöhnlichen Krachssätze richte« sich-«ach de« Eio- «ad A«s- ladefristeu. Gegen die Errichtung voa Schifferbörs« hat die .«amattrtn» Allgemein«» vtchts einrmveiwai, wen« -auch ta KSla selbst- dazu keft^Bedürfulß vorhanden sch, Aehnlich hat stch dtt Handelsktznm», uott Mümhm^ladbach geäußert Md »tssm^HäßliveWesM ih«» Bezirk mir eine untergeordnete Bedemung hätte», da der Bezug von Rohstoffe« pi« wetteu« größte« Lheile mittels der Lis«- bah« und auch der versaadt der Erzeugnisse größtrMHÄS
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