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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1899
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18991009018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899100901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899100901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-10
- Tag1899-10-09
- Monat1899-10
- Jahr1899
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ff Beim Hcrcustreten an- dm Räumen einer Restauration en der Stermvattenstraße trat der 55 Jahre cklte Dachdecker R. F. in Folge starker Trunkenheit in eine Vertiefung, kam zu Falle und erlitt hierbei eine derartig schmerzhafte Ver stauchung des linken Fußes, daß er sich nur mühsam in seine Wohnung schleppen konnte. Später wurde er aus ärztliche Ver anlassung im hitswen St. Jacobs-Hospitale in Behandlung ge nommen. 8 Aus dem Bureau des Stadttheaters. Am heutigen Montag geht im Neuen Theater die Oper „Hans Helling" in Scene. — Im Alten Theater werden heute die Einakter „Para celsus", „Die Gefährten" und „Der grüne Kakadu" wiederholt. — Morgen, Dienstag, findet im Neuen Theater die erste Wiederholung des neuen VolksstückeS „Die Herren Söhne" von Oscar Walther und Leo Stein statt. — Im Alten Theater wird morgen die Operette „Die Geisha" gegeben. — Für den Mittwoch ist im Neuen Theater die Oper „GrnesiuS" mit Frau Marie Gutheil. Schober von Weimar angesetzt. — Im Alten Theater kommen am Mittwoch, al» sechste Volksthümliche Vorstellung zu halben Preisen, die drei Goethr'schrn Stücke „Die Geschwister , „Die Laune des Verliebten" und „Die Mitschuldigen" zur Aufführung. 8 Krystall-Palast-VariötS. Die heutige Borstellung, welch« wiederum ohne Pause abgehalten wird, beginnt präcis '/,8 Uhr. — Die Direktion macht aus den morgen Dienstag slartfinbenden Elite-Abend, welcher mit einem Toncert der Capelle des 106. Jnfanterie-Regiments unter Matthey's Leitung verbunden ist, ganz besonders aufmerksam. ff Leutzsch, 9. October. Von einem eigenartigen Un fall«, der nahezu ans Tragikomische streift, wurde der in der Hauptstraße Nr. 29 wohnhafte Zimmermann C. R. betroffen. Derselbe befand sich vergangenen Sonnabend Vormittag mit noch anderen College« auf einem hiesigen Zimmerplatze und wollte, um auf dem schnellsten Wege vorwärts zu kommen, über einen in der Bca^eituna begriffenen Balken springen. In dem Augenblicke aber, als er den kaum nennenswertchen Sprung that, sauste das Beil seines Mitarbeiters, welcher von dem Vorhaben des R. keine Ahnurrg hatte und ganz in seiner Arbeit vertieft war, herab, durchschlug dessen Stift? bis zur Mitte der Sohle und hieb ihm die große Zehe im wahrsten Sinne des Wortes ab, weich' Letztere im Stiefel stecken blieb. Der Verletzt« fand nach Anlegung eines Nothverbandes Aufnahme im Stadttranken- hause zu Leipzig, woselbst auch der gespaltene Stiefel mit der ominösen Zehe als Lorpus clelioti eingelieftrt wurde. ff Mockau, 9. October. Einen Act beispielsloser Rohheit begingen einige junge Leute dadurch, daß sie eine im 66. Jahre stehende, von der Arbeit heimkehrende Frau zur Seite stießen und mitleidslos liegen ließen. Die alte Frau, welche sich nur mühsam nach Hause schleppen konnte, hat bei dem Stuvze auf den Erdboden eine nicht unwesentliche Verletzung des Hüftgelenks erlitten, welche ihre Uebersiihrung mittels Kranken- iransporlwagens nach dem städtischen Krankenhaufe zu St. Jacob in Leipzig nöthig machte. — Taucha, 7. October. In der letzten Sitzung des Stadt- gemeinderathes regte ein Mitglied an, daß sich die Stadt Taucha einem Gesuche des Hausbesitzer-Vereins in Eilenburg um Ein führung des Vororts-Verkehrs zwischen Eilen burg und Leipzig «„schließen möchte. Der Herr Vor sitzende erklärte, daß bereits Verhandlungen wegen Einführung des Omnibusverkehrs mit der Bahn schweben und eifrig verfolgt würden. — Wurzen, 7. October. Behufs Besichtigung deS Caserne- ments der Artillerie war heute Vormittag der Kommandeur des 7. Feldariillerie-Regiments Nr. 77, Herr Oberstleutnant von Gersdorff aus Leipzig, hier anwesend. — Nach einer Be kanntmachung der königlichen Amtshauptmannschaft ist auf er gangene Verordnung der königlichen Kreishauptmannschaft Leipzig das Verbot der Abhal tu ng von Vieh märkten im Verwaltungsbezirke aufgehoben worden. — Naunhof, 7. Oktober. Die vor Kurzem von Herrn Gutsbesitzer Händel, Erdmannshain, in Umlauf gesetzt« Pe- titionwrgenAusdehnung verstaatlichen Vieh versicherung auf die Verendungen durch die Bornaische Pferdekraykheit und die Maul- und Klauenseuche der Rinder hat bis jetzt 3000 -Unterschriften aufzuweisen. — Freiberg, 7. Oktober. Eine Anzahl weniger bemittelter Einwohner von Niederbobritzsch haben in einer aus wärtigen Lotterie einen bedeutenden Gewinn gemacht. Kurz nach Bekanntwerden des Gewinnes kamen auswärtige Agenten zu den Betheiligten, zeigten diesen das baare Geld vor und wußten sie zu bestimmen, unter Verzicht auf 5000 okk der Gewinnsumme die antheiligen Beträge sofort in Empfang zu nehmen und das Gewinnlos auszuhändigen. Der Gewinn be trug 35000 ckk. f. Plauen, 7. Oktober. Zu dem Berichte über die heutig« Weihefeier des hiesigen König-Albert-Stiftes sei noch nachgetragen, daß Herr v. Kiel aus Dresden dem Albert-Zweigverein Plauen herzliche Grüße und Glückwünsche im Namen des Directoriums des Albertvereins und Herr Bürger meister Wagner dem Albert-Zweigverein aufrichtige Glück- und Segenswünsche im Namen der Stadt darbrachte. Von der Königin Carola war aus Sigmaringen folgendes Telegramm ringegangen: „Bin von Herzen Teilnehmer. In Gedanken beim Verein und bedaure innigst, daß ich den Plan, der Feier bei zuwohnen, aufgeben mußte. Carola." Am Abend wohnten Ihre Excellenz Frau Oberhofmeisterin v. Pflugk und Herr Kreishauptmann v. Welckim Stadttheater der Aufführung des Lustspieles „Die Großstadtluft" bei. —r. Plauen i. B., 8. October. Auf dem Bahnhofe Hof ist gestern bei der Einfahrt des Nachmittags 3 Uhr 16 Min. von Leipzig-Reichenbach i. D. fälligen Personenzuges der vorletzte Personenwagen dritter Classe mit sämmtlichen vier Achsen ent gleist. Dabei sind beide Hauptgleise auf etwa 100 Meter be schädigt, Personen aber nicht verletzt worden. Störungen im Be triebe wurden nicht hervorgerufen. Der Unfall soll auf vor zeitige Umstellung der Weiche zurückzuführen sein. —r. Dresden, 8. Oktober. Se. Majestät der König be gab sich heute nach Jagdschloß Rehefeld. Se. Majestät benutzte einen Sonderzug, welcher Nachmittags 2 Uhr von der königlichen Villa Strehlen abfuhr und über Freiberg-Bienenmühle 4 Uhr 22 Min. in Hermsdorf-Rehrfeld anlangte. Der Transport- Oberinspector Bahmann leitete den Sonderzug. Sport. s. Leipzig, 8. October. Am heutigen Nachmittag veranstaltete der Sächsische Radfahrer-Bund auf dem „Sportplatz" zum Abschluß der Saison ein Radwettfahren, LaS sich eine- in Anbetracht der vorgerückten Jahreszeit guten Besuchs zu erfreuen hatte und ohne Unfall verlief, lieber die einzelnen Loncnrrenzen ist Folgendes zu berichten: I. Erstfahren. 2000 m — 4 Runden. Offen für Herren fahrer deS Sächsischen Radfabrer-BundeS, die in einem öffentlichen Bahnwettfahren einen Preis noch nicht erhalten haben. Drei Ehrenpreise. Fünf Lorlänfe, die beiden Ersten eine» jeden Bor laus» starten in zwei Zwischenläufen über 1000 w. Die ersten Drei ei«,» jeden Zwischenlauf» starten im Entscheidungs lauf. 1. vorlauf: Vr. Oppermann-Leipzig in 1 Min. 27 Sec. 1., Paul Korb-Raschau 2. Sech» Loncurreuteu. 2. Borlauf: Mart. Liud»er-Leipzig in 1 Mia. 25 Sec. 1., Arno Sasch-Schwrikcr»baiu 2. Fünf starteten. 3. Borlauf: OSwia Kunze-Connewitz in 1 Min. 28 Sec. 1., Richard Bogelaesang« Leipzig 2. Bier uavlacirt. 4. Borlaus: Arthur Müller-Dre«den in 1 Min. 22*/. Sec. 1., Emil vSgtrl-Schwarzenberg 2. Sech» im Rennen. 5. Lorlauf: Georg Franke-Leipzig in 1 Min. 43 Sec. 1., Hugo Kröbrr-Leipzig 2. Zwei «nplacirt. I. Zwischen- lauf: OSwia Kuuze-Lonnewitz in 1 Mia. 40*/, Sec. 1., Br. Oppermanu-Leipzia 2., Hugo Krober-Leipzig 3. Fünf im Rennen. II. Zwischenlauf: Arthur Müller-DreSden in 1 Mia. 42*/, Sec. 1., Paul Korb-Raschau 2., Richard Bogeigesang-Leipzig 3. Zwei unplacirt. Im Latfcheidu»g«lanf siegt« »oa seid» Eoncarrenten Oppermann in 4 Min. 10V, Sec. al» 1., Kunze 2., Kröber 8. II. BereinSfahrea 2000» — »Rmrlxa. R^B. „Radler- l u st "-Leipzig. Bernhard Rindfleisch-Leipzig in S Min. KL*/, Gee. L., LouiS Schaaf-Leipzig 2., Jul. Engemann-Leipzig 3. 3 unplacirt. R.-B. „Habicht". Kreuzkamm-Leipzig in 3 Mia. 28*/, Sec. 1., HanS-Lripzig 2. TaS Bereinsfahrcn de» R.-B. Wanderlust- Eilenburg fiel au». III. Meisterschaft Le» Sächsischen Radfahrer-Bunde» auf dem Niederrade. bOOO m — 10 Runden. Offen für alle Herrenfahrer de» Bundes. Dem Ersten: daS goldene Bundes- Ehrenzeichen nebst Urkunde, sowie der Titel „Mristerfahrer des Sächsischen Radfahrer-BundeS im Bahnwrttfohren auf da» Jahr 1899/1900. Dem Zweiten und Dritten: Silberne» Bundrsehrrn- zeichen. Die ersten Drei jede» Borlauf» starten im Entscheidungs lauf. 3 Ehrenpreise. 1. Borlauf: Alfr. Schneider- Leipzig in 1 Min. 52V, Sec. I., Franz Hofmann-DreSden 2., Max Seidel-EckerSbach 3. Einer unplacirt. 2. Borlauf: Paul Damm-Leipzig iu 1 Min. 29'/, Sec. 1., Arthur Müller- Dresden 2.. Paul Korb-Raschau 3. Sechs im Rennen. Ent- scheidungSIaus: Alfred Schneider-Leipzig in8Min.39Sec. 1., Paul Damm-Leipzig 2., Franz Hofmann-Dresden 3. Sechs starteten. Schneider wurde vom Publicum lebhaft acciamirt und mußte eine Ehrenrunde fahren. IV. Vorgabefahren für einsitzige Nirderräder. Offen für alle Herrenfahrer des Bunde». 1609 m 3'/, Runden. Drei Ehrenpreise. Die ersten Vier eines jeden Vorlaufs starten im Ent- schridungslaus. 1. Borlauf: Paul Damm-Leipzig (vom Mal) in 2 Mi». 28 Sec. 1., Paul Kemninitz-Böhlitz-Ehrenberg (120 m) 2., Arno Gasch-Schweikeröhain (100 u» 3., Emil Bögtel-Schwarzenberg (160 m) 4. 9 starteten. 2. Borlauf: Alfred Schneider- Leipzig (vom Mal) in 2 Min. 24*/» Sec., 1., Franz Hofmann-Dre-den (30 w) 2., Oscar Kröver-Leipzig (100 m) 3., Max Seidel-EckerSbach (120 m) 4. 5 unplacirt. Im Entscheidungslauf kam Alfred Schneider-Leipzig (vom Mal) in 2 Min. 24V» Sec. als 1. ein, Franz Hofmann-DreSden (30 w) 2., Paul Damm-Leipzig (vom Mal) 3. Acht im Rennen. V. M ehrsi tzer-Vorgabefahren: 3000 m ----- 6 Runden. Offen für Herrenfahrer des Bundes. 3 Ehrenpreise. Arno Gasch« SchweikrrShain und Georg Franke-Leipzig (300 m) in 3 Min. 58*/» Sec. Erste, Franz Hofmann-Dresden und Jentsch-Schweikrrs- dain (150 w) Zweite, Oscar Kröber-Leipzig und Emil Brauer- Leipzig (250 m) Dritte. 7 Zweisitzer im Rennen. VI. Dauerfahren über 50 lcm ohne Schrittmacher für einsitzige Nirderräder. Offen für alle Herrenfabrer des Bundes. 50 000 m -- 100 Runden. Paul Damm-Leipzig setzte sich an die Spitze der 18 Concurrenten und behielt auch in der Hauptsache die Führung, um die vorgeschriebene Strecke in 1 Std. 30 Min. K5V» Sec. als Erster zurückzulegen. Zweiter OSwin Kunze-Connewitz, Dritter Franz Hofmann-DreSden, Vierter Emil Kalepp-Leipzig. Zwei unplacirt, die Uebrigen hatten das Rennen aufaegeben. Die Rennen endeten erst nach V,7 Uhr. Nennen zu Pest am 8. Oktober. (Privattelegramm.) Maiden-Rennen 2000 Kr. Dist. 2000 m. „Avar" 1., „Consort" 2. Tot.: 46:5 Platz: 108,114:25. Fünf Pferde liefen. Handicap 3000 Kr. Dist. 1600m. „GaSpilkaur" 1., „Bir- gknie" 2., „Hi»" 3. Tot.: 14:5. Platz: 37, 63, 68:25, Totalsator-Handicap 20000 Kr. Dist. 2400 w. „Bon vivant" 1., „Casque" 2., „Honour Bright" 3. Tot.: 10:5. Platz: 33, 40, 64 : 2b. Elf Pferde liefen. Rennen zu Parts am 8. October. (Privattelegramm.) Prix Saint Roman 10000Frc». Dist. 3000 w. „Little Monarque" 1., „Baba" 2., „Royal Ork" 3. Tot.: 26:10. Platz: 12, 12:10. Prix de Newmarket 10 000 Frc». Dist. 2000 w. „Washington" 1., „SouriS II" 2., „Tuvis Bert" 3. Tot.: 60:10. Platz: 32. 3b: 10. Sieben Pferde im Rennen. Prix du Conseil Municipal lOOOOOFrc». Dist. 2400 w. „Liberos" I., „Fourire"2., „Lamento" 3. Sieben Pferde liefe«. Nach Schluß -er Ne-actiou eingegangerr. Die io dies«« Rodrik mügethrill«, während Le« Drucke« ringelausenen Lelegriomu hat«, »i« ich»» au« der Ueberichrift ersichtlich, der Redaction nicht Vorgelege» Lies« ist ootht» für Berstilmmelungrn und unverständliche W«odtm-ea sicht »«» ootwnaUch »» »»ch«. * Potsdam, 8. Oktober. Der Kaiser empfing gestern Abend um 6 Uhr den Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Staatsminister Grafen v. Bülow, begab sich später nach dem Bahnhof in Potsdam zum Empfang der Königin und der Königin-Mutter der Niederlande und geleitete Allerhöchstdieselben nach dem Stadtschloß, wo, wie schon gemeldet, bei Ihren Majestäten eine Abendtafel und Marschalltafel stattfand. Heute Vormittag wohnten der Kaiser und die Kaiserin dem Gottes dienste in dm Communs bei und empfingen im Laufe des Vor mittages den Besuch der niederländischen Majestäten. Der Kaiser nahm heute die Meldung des Oberpräsidenten von Bitter entgegen. Beide Majestäten gedachten heute Mittag der Taufe des erstgeborenen Sohnes der erbprinzlich Wied'schen Herrschaften beizuwohnen. * Potsdam, 8. October. Der KönigvonWürttem- berg traf um 10 Uhr 20 Min. hier ein und wurde vom Erb prinzen und der Erbprinzessin von Wied am Bahnhof empfangen und herzlich begrüßt. Die Herrschaften begaben sich dann zu Wagen nach der Villa des Erbprinzen von Wied. * Potsdam, 8. October. In Gegenwatt des Kaisers und der Kaiserin, sowie der Königinnen Wilhel- mina und Emma der Niederlande und des Königs und der Königin von Württemberg fand heute Mittag die Taufe des erstgeborenen Sohnes des Erbprinzen und der Erbprinzessin von Wied, geborenen Prinzessin von Württemberg, statt. Den Taufact vollzog Pfarrer Lohmann aus Neuwied unter Assistenz des Hofpredigers Keßler. Während des Tauf actes hielt Königin Wilhelmina den Täufling, welcher die Namen Hermann Wilhelm Friedrich erhielt. Nach dem Taufacte fand Gratulation statt, worauf der Kaiser und die Kaiserin nach dem Neuen Palais zurückfuhren. * Berlin, 8. October. Zu der Unterredung de» Reichskanzlers mit einem Franzosen über den Fall Dreyfus schreibt die „Post", wie angenommen wird, im höheren Auftrage: „Die Unterredung des Reichskanzlers mit einem Französin anläßlich des letzten Geographencongresses wird sowohl in der französischen, als in der deutschen Presse ungebühr lich aufgebauscht. Wir haben zwar schon einmal diesen Gegen» stand berührt, angesichts der fortgesetzten Preßerörterungen ist es jedoch nöthig, noch einmal daraus zurückzukommen. Es ist ganz selbstverständlich, daß der in irgend einer Zeitung veröffent lichte Inhalt einer solchen Unterredung, der lediglich aus der Erinnerung nirdergeschriltben ist, nicht als authentisch gelten kann. Die Neigung des französischen Journalismus na mentlich, derartige Interviews in einer möglichst pikanten, auf las Senfationsb'dür-fniß weiter Kreise berechneten Form wieder« zugeben, bringt Unrichtigkeiten schon von selbst mit sich. Es hat dem Reichskanzler selbstverständlich gänzlich fern ge legen, sich in die Angelegenheiten einer f r e md en N a t ion i rg en dwi« einzumischen, er hat lediglich einig« Aeußerungen als Privatmann gethckn, ohn e die ibm in der französischen LeSart zugaschtte-bene Psin k': r u n g. Selbstverständlich kann von einem Justizirrtthum im Falle DreyfuS nicht f o gesprochen worden sein, als ob damit «ine Kritik deS Gerichtsverfahrens beabsichtigt ge- -wefen wäre. Rcin objektiv sollte nur gesagt werden, laß in sofern, olS die gegen Dreyftrs gerichteten Beschuldigungen mit Deutschland verknüpft worden sind, ein Beweis nicht erbracht sei und auch nach den loyalen und von echter Wahrheitsliebe ge tragenen Erklärungen der ReichSregiekrrng yar nicht erbracht zu werden vermochte. Die Berechtigung jenes in diesem Sinne ge- t ha neuen Ausspruches deS Fürsten zu Hohenlohe wird von keinem objektiv Denkenden bestritten werden können. In Bezug auf Dcuttschlaad konnte da» Wort „inoooeitt" mit Fug uckd Recht gebraucht werden. WaS fottst noch Dreyftrs vorgeworfen werden mag, «lso Dinge, die nicht in Verbindung mit Deutschland ge bracht werden können, kümmert selbstverständlich weder die ReichSregierung, noch daS deutsche Voll im geringsten. Die l-it«nd«n deutschen KreSse werden, nachdem die Beschuldigungen in Bezug aus Deutschland sich als völlig gegenstandslos erwiesen haben, allen weiteren Srörtreuaaen jener Frag« gegenüber sich auch fernerhin sehr rkservnt verhalten." * Berlin, 8. Oktober. Der Staatssekretär L«S Innern Graf PosadowSky und der HandelSminister Brefeld haben eS abgelehnt, zur außerordentlichen Generalversamm lung des deutschen Arbeitgeberbundes für da» Baugewerbe, die am 10. d. M. in Karlsruhe Zu sammentritt, Regierungsvertreter zu entsenden, da die Geschäftslage dieser Behörden es nicht gestatte. * Berlin, 8. October. Die „Krzztg." schreibt: „Au» der Art, wie wir heute Morgen eine Notiz au» der „Deutschen Tages zeitung" wiedergegeben haben, in der di« sinnlosen Angaben der „Volkszeitung" über «ine Friedensmission des Herrn Schweinburg gebührend zurückgewieftn wurden, mußte bereits mit voller Deutlichkeit hervorgehen, daß auch wir mit Herrn Schwrinburg nichts zu thun gehabt haben. Da die „Volksztg." ihre Mittheilungen heute Morgen aber wiederholt, stellen wir doch ausdrücklich fest,daß die Angaben der „Volksztg." auch betreffs der „Kreuzztg." einfach erfunden sind." * Berlin, 8. October. Der „Vorwärts" will erfahren haben, die Mitarbeit des Freiherrn v. Z« blitz dürfte sich nach seiner -Zensionirung zu einer Leitung der „Post" verdichten und werde auf 30000 eingeschätzt. -— Die „Berl. N. Nachr." schreiben zu dem Entlastungsgesuch des Seehandlungspräsidentrn: „Uns wird bestätigt, daß Freiherr von Zedlitz die Versetzung in den Ruhestand im Interesse der Erhaltung seiner Sehkraft nachgesucht hat, welcht bei weiterer amtlicher Tbätigkeit in der Seehandlung nach ärztlichem Ausspruch ernst lich bedroht sein würde. Es ist wahrscheinlich, daß der Entschluß vurch den Wunsch erleichtert worden ist, die durch di« Amts- ikellung der politischen Thätigkeit gezogenen Schranken wieder zu beseitigen." * Berlin, 8 Oktober. Heute früh v e r starb der in weiten Kreisen öttar-nft Polizeihauptmann Mews. * Pofen, 8. Oktober. Der Oberpräsident a. D. Freiherr von Wilamowitz-Möllendvrf thrilb dem „Pos. Tagebk." mit, daß dessen Angaben über die Motive seines Rücktrittes falsch seien, sein Abschiedsgesuch vielmehr nur durch Gesundheitsrücksichten veranlaßt worden sei und mit der Canalvorlage nichts zu thun habe. Frhr. v. Wila- mowitz hat sich gestern schriftlich von den städtischen Körper schaften und der Bürgerschaft der Stadt Posen verab schiedet. Er bedauert, durch sein körperliches Befinden ab gehalten zu werden, sich auf dem Rathhause persönlich zu ver abschieden. Die Uebernahme der Geschäfte durch Herrn von Bitter wird in den nächsten Tagen erfolgen. * Osnabrück, 8. Oktober. Heute Vormittag fand die feier liche Inthronisation und Consecralion des neugewählten Bischofs v. Hubertus Voß statt. Als Vertreter de» Kaisers wohnte der Oberpräsident Graf zu Stolberg-Wernige rode der Feier bei, zu welcher auch die Spitzen der Provinzial behörden, sowie der städtischen Behörden erschienen waren. * Osnabrück, 8. Oktober. Bei dem Festmahle, Weiche beute auS Anlaß der Inthronisation de» Bischofs Boß statlfand, brachte letzterer einen Triakspruch auf den Vertreter deS Kaiser», den Oberpräsidenten Grafen Stolberg-Wernige rode au», in welchem er betonte, er werde alles thun, um den konfessionellen Frieden in seiner Diözese aufrecht zu erhalte». Abend» fand eia Fackelzug statt, der überaus glänzend verlief. * Münster, 8. Oktober. Die Directore« der preußischen Versicherungsanstalten waren gestern hier versammelt, um über die Ausführung de» umaestaltetea Alter»- und InvaliditätSversicherungSgesetze« zu berathen. * Gotha, 8. Oktober. DaS Staatsministerium hielt gestern eine Sitzung behufs Anbahnung eine- Ausgleichs mit dem Landtage ab. Der Landtag brach deshalb die heutige Sitzung ab und vertagte sich bis Montag. * Weimar, 8. Oktober. Nachdem die Regierung sämmt- liche socialdemokratische Versammlungen im Groß- herzogthum untersagt hat, werden jetzt auck» die Gewerk schafts-Versammlungen verboten. * Wien, 7. Oktober. Ein über eine heute sta-ttgehabt-e Be- rathung deS feudalen Großgrundbesitze» austzegeben-es Com - muniquL besagt: Der Club begrüßt freudig den Beschluß des Executiv-Comitt-S der Majorität vom 5. d. M., der un erschütterlich den Bestand der Majorität feststellt und die positive Absicht der Verwirklichung des gemeinsamen Programms in Aussicht stellt -und erklärt auf das Entschiedenste, zur Erhaltung deS weiteren Bestandes dieser den Hort und Schutz der Gleich berechtigung sämmtiicher Völker bildenden Vereinigung bei tragen zu wollen. Der Club -erblickt in der Absicht der be dingungslosen Aufhebung der -Sprachenverordmrngen ohne vor- hergeacngenm entsprechenden Ersatz «in schweres Unrecht an dem tschechischen Volte, «in Unrecht, das unvereinbar ist mit den grundlegenden Gedanken feines Programms. Der Club wird gemeinsam mit den gesimrungsverwandttn Parteien besonders die gesetzlich« Festsetzung der Rechte der einzelnen Völker und deren Sprachen nach der vollsten Gleichberechtigung anstreben. Das CommuNigue schließt: Geleitet von seinem konservativen Programme, strebt der Club die Bildung einer den Grundsätzen der Majorität entsprechenden Regierung an. Wien, 8. Oktober. Eine Resolutton der feudalen Großgrundbesitzer bekämpft die Absicht der Auf hebung derSprachenverordnungrn ohne vor herigen entsprechenden Ersatz, und erklärt, daß alle diesem Stanb- puntt« widersiretrntden Maßregeln zu verhindern seien, und eine den Grundsätzen der Majorität entsprechende Regierung an- zuneten sei. * Prag, 7. Oktober. In einer beute ftattgehabteN Ver sammlung der Abgeordneten der nationalfreisianigen Partei wurden die Anträge deS Executivcomitä» nach einem Referate deS Abgeordneten Herold theils einstimmig, theilS mit großer Majorität angenommen. * Paris, 8. Oktober. Im „Figaro" versichert Whist an läßlich der Anwesenheit des Grafen Murawjew in Paris, vaß das französisch-russische Bündniß durch die inneren Streitigkeiten keinerlei Beeinträchtigung erfahren habe, dasselbe sei niemals so innig gewesen, wie es deute ist. — Ein hiesiges Blatt meldet, gerüchtweise verlaute, vaß die Vermählung d«S Großfürsten-Thronfolgers von Rußland mit der ältesten Tochter des Herzogs von Connaught, Prinzessin Margarete, geplant sei. * Paris, 8. October. Der Ministerpräsident Waldeck» Rousseau fällte gestern Abend den SchiedSspruch in der Angelegenheit des Ausstandes von L« Creuzot. In demselben wird dahin entschieden, daß kein Unterschied gemacht werden soll zwischen den Arbeitern, die einem Syndikat« angchören und denjenigen, die außerhalb eines solchen stehen. Die Werkmeister sollen vollständige Neutralität den Arbeitern gegenüber be obachten; wegen Streikhandlungen soll keine Entlassung statt finden. Die Vermittlung eines Syndikats, -welchem eine der beiden Parteien angehött, kann stattfinden, wenn beide Parteien damit einverstanden sind, aber sie darf nicht aufgedrungen werden. Jede Körperschaft soll einen Delsgirten ernennen, welcher alle zwei Monate mit den Vertretern oder der Direktion der Ge sellschaft Besprechungen haben soll. Di« Dslcgirten der Arbeiter erklärten sich durch diesen Schiedsspruch vollkommen zufrieden gestellt; die Arbeit in L« Creuzot wird am Montag früh wieder ausgenommen werden. — Die soeialistifchen Blätter betrachten den Schird » spruch al» eine« Sieg der Arbeiterschaft. * L« Creuzst, 8. Oktober. Die Abgeordneten der Ausständigen sind von Patts zurückgekehtt und haben in einer Versammlung das Ergebaiß des Schiedsspruch» mitgetheilt, empfangen von begeisterten Hochrufe«. Mehrere Delegitte hielten Ansprachen, brachten dem Ministerpräsidenten Waldeck- Rousseau ihre Huldigungen dar und stellten fest, daß di» Lrbeiter gesiegt hätten. * Palermo, 7. Oktober. CriSpr übergab dem Eomman« bauten der „Gneise nau" auf dessen Ersuchen sein Bild für da» Schiff mit einer Widmung, in welcher er auf die Bande der Freundschaft zwischen Deutschland und Italien hinweist. * Salerno, 8. October. In Folge von wolkenbruch artigen Regengüssen wurde gestern in verschiedenen Städten und Marktflecken schwerer Schaden angerichtet. Der Minister der öffentlichen Arbeiten, Lacava, besuchte heute die beimgesuchten Ortschaften. In Cava bei Tirreni sind eine, in Salerno zwei Personen umgekommen, in den anderen Ortschaften bedeutend mehr. Die Zahl derselben ist noch nicht bekannt. Der Minister Lacava ordnete sofortige Hilfeleistung an. Warschau, 8. Oktober. (Privattelegramm) Auf der neu »bauten Bahnstrecke Dankor-Smolen.sk, nahe der Station Dankor, ist ein Revisionszug, in welchem sich 25 Beamt« befanden, entgleist. Die Lokomotive und vier Waggons sind zertrümmert- Ein Ingenieur und ein Conducteur blieben auf der Stelle tobt, das ganze übrige Dienstpersonal hat schwere oder leichtere Verletzungen davongetragen. ^V. Lodz, 8. October. (Privattelegramm.) In un serer Nachbarstadt Pabianice ist die bedeutend« Bauer'sche Wollspinnerei heut« Nacht vollständig nieder gebrannt. Der materielle Schaden ist beträchtlich. * Konstantiuopel, 7. Oktober. Der Adjunct des ver storbenen Obercercmonienmeister» Munir Pascha, Ibrahim Bei, ist zu dessen Nachfolger ernannt. * Konstantinopel, 8. Oktober. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Corresp.-Bureaus.) Wie verlautet soll der Command ant des französischen MittelmeergeschwaderS Admiral Fournier gleich nach Mitte Oktober in Konstantinopel ein treffen und vom Sultan empfangen werden. * Konstantinopel, 8. Oktober. (Melvung des Wiener k. k. Telegr.-Corresp.-BureauS.) Ja der Audienz, welche der russische Botschafter Sinowiew am Freitag beim Sultan hatte, erneuerte derselbe den Antrag auf Repatriirung der armenischen Flüchtlinge. — Der Sultan hat dem armenischen Patriarchen sein Entlassungsgesuch mit dem Bemerken zurückgesandt, der Patriarch möge noch einige Tage das Ergebniß der Beratbungen der Ailditz-Commission abwarten. Der Patriarch hat sein EnllassungSgesuch amtlich nicht zurück genommen und bleibt dem Patriarchate fern. * Konstantinopel, 8. Oktober. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Corresp.-Bureaus.) Die Pforte hat den hiesigen diplo matischen Vertretern ein Rundschreiben zugehen lassen, in welchem es heißt, durch das Erdbeben in dem Villajet Smyrna seien 80 000 Personen erwerbslos geworden; zur Unterstützung derselben beabsichtig« die Pforte, im Villajtt Smyrna den Ein gangszoll für Maaren auf ein Jahr um drei Procent zu er- böhen. Eine Commission, bestehend aus otto-manischen und fremdländischen Mitgliedern, könnte diese Maßregel überwachen. Die Pforte verlangt hierzu die Zustimmung der diplomatischen Kreise. * Konstantinopel, 8. Oktober. DaS Mitglied des StaatS- rathe- Dschawid Bey, ein Sohn des GroßvezierS, ist von einem Albanesen erschossen worden. Der Mörder ist verhaftet. * Belgrad, 8. October. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Corresp.-Bureaus.) An kompetenter Stelle wird die Melvung auswärtiger Blätter, daß Frankreich und Italien den Wunsch nach Begnadigung der stand rechtlich Berurtheilten ausgedrückt habe, auf das Ent- sckiebenste bestritten und versichert, daß keine auswärtige Macht tt-nen derartigen Schritt unternommen habe. Was den russischen Geschäftsträger Manssurow betrifft, so habe derselbe vor seiner Abreise im Laufe eines Gespräches mit dem Minister präsidenten bemerkt, seine Regierung würde die Begnadigung der Verurtkeilten mit Vergnügen sehen. * Havanna, 8. October. Durch eine Verfügung des Alcalden ist verboten worden, die spanische Flagge zu hissen. Der panische Consul hat infolgedessen die Flagge eingezogen, in Madrid und Washington aber Einspruch er hoben. * Chicago, 8. OctoLer. Der Professor der Geschickte an der hiesigen Universität, Hermann Ed. v. Holst, früher Professor an der Universitär Freiburg im Breisgau, hat auS Gesundheitsrücksichten seine Professur niedergelegt. * Pretoria, 7. Oktober. (Meldung des „Reuter'schen Bureaus".) Gestern ist ein neues Grün buch ausgegeben worden. Dasselbe enthält die auf Lhamberlain's Depesche vom 10. September am 25. September überreichte Antwort. Diese ettlätt, es bestehe kein Grun-v, der eine Einmischung in die Unnerrn Angelegenheiten der Südafrikanischen Republik recht fertige und erhebt Einspruch dagegen, daß England ver von den ilitlanders an die Königin Victoria persönlich gerichteten Depesche Gehör geschenkt hab«. Die Regierung von Transvaal weist die in dieser Petition ausgestellten Behauptungen als zum Theil falsche und zum Theil betrügerische zurück, erklärt sich aber bereit, freundschaftlichen Rath ober freundschaftliche Vorschläge seitens der Reichsregierung anzunehmen. Die Depesche widerlegt sodann Vie gegen die finanzielle und die allgemeine Verwaltung von Transvaal erhobenen Vorwürfe und beklagt sich schließlich bitter über den anscheinend von der „Südafrikanischen Liga" aus die Politik Englands geübten Einfluß; diese Liga sei eine Ver einigung, die die Revolution herbeizuführen und die Unabhängig keit Transvaals zu vernichten strebe. * Durban, 7. October. Heute sind zwei weitere T ra n KP o rtd a m p se r aus Indien hier eingetroffen. Die Truppen sind mich der Ausschiffung nach Ladysmith abgegangen. * Durban, 7. October. General White ist hier ein getroffen, um den Oberbefehl in Natal zu übernehmen und begab sich sofort nach Pietermaritzburg. Di« Bevölkerung -bereitete dem General Ovationen. * Newcastle (Natal), 7. October. Vom Buffalo-Flusse her sind heute Landkuie hier . eingetroffen, welche melden, die Bveren seien wieder ans dem Marsche nach Hause begriffen; sie hätten den Fluß entlang Patrouillen zurückgelassen. * Capstadt, 8. October. (Meldung des „Reuter'schen Bureaus" ) Ueber die angeblichen Beleidigungen, welche den Flüchtlingen auf ihrer Reise durch Transvaal und den Oranje-Freistaat zugefiigt wurden, herrscht hier eine tiefgehende Erbitterung. Das Blatt „Arg-us" bemerkt, außer den Leiden, welche diese unglücklichen Leute auf ihrer langen Reise durch zumachen gehabt hätten, hätten sie sich noch auf jeder Bahn station höhnische Zurufe und Beleidigungen von bewaffneten Burgher» gefallen lassen müssen, welche die hungrigen Reisenden verhindert hätten, sich Lebensmitt-el zu verschaffen, wehrlose Männer mit Peitschenhieben mißhandelt und sogar Frauen ge schlagen hätten. * London, 8. October. Dem „Reuter'schen Bureau" wird au» Mafeking vom 7- d. M. gemeldet: 6000 Boeren sind acht Meilen von Masttintz an die Grenze vorgcrückr. ES sino all« Maßregeln getroffen worden, um einen etwaigen An griff zurückzuweisen. — Demftkben Bureau wird aus Cap- stabt gemeldet: DaS Transportschiff „Gaul" ist mit den Northumberlasid-Msilieren hier eingetroffen. — Aus Kimber ley wird dem genannten Bureau vom 6. d. gemeldet, daß zahl reich« Holländer aus dem Capland mit verborgenen Waffen sich noch Transvaal begeben hätten; 50 Holländer seien nach Pretoria gegangen. Kimberley werd« für unein nehmbar gehalten. Serantwottlicher Redakteur vr. Her». Küchltng tu Leipzig.
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