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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189608273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-08
- Tag1896-08-27
- Monat1896-08
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1896
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««d- Anzeiger WeRatt md Aiyeigch. Telegramm-Adresse „Tageblatt", Ries«. Kmtsötalt der König!. Amlshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Mesa. ISS. Donnerstag, S7. Augnft 1896, AdendS. 4S. Jahrg Da» Mesa« Tageblatt «scheint jede« Da, Abend» mtt «u»nahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher GezazSPreG bet Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla oder durch unser, Trilger frei in» Hau» 1 Mark 50 Pfg., bei Abholung am Schalt« der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 28 Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mark 68 Pfg. An»N^n.««uch«« für di« Numm« de« Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. DDmck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße 59. — Für di« Redaktion verantwortltch: Hermann Schmidt, Riesa. ««zeigen für daS „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätesten» bi» Vormittag- v Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die «eschättSftesse. Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von Artikel II. 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetz-Blatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Großenhain im Monat Juli dieses JahreS festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen innerhalb der Amtshauptmannschaft Großenhain im Monat August dies. Jhrö. an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 7 Mk. 77 Pfg. für 50 Kilo Hafer, 3 - 20„ - - 50 - Heu, 1 - 89 - - 50 - Stroh. Königliche Amtshauptmannschast Großenhain, am 22. August 1896. v. 2554. v. Wilucki. B. Bekanntmachung. Das Einlage- und QuittungSbuch der Sparkasse zu Riesa Nr. 30099, auf Friederike Marx 1« Lmrgenberg lautend, wird hierdurch für ungültig erklärt. Riesa, am 25. August 1896. Der Rath der Stadt Klötzer. Mohr. Bekanntmachung. Sonnabend, den 29. August 1896, Norm. 10 Uhr kommt am Schiffsbauplatz zu Gröba bei Riesa 1 mitteler Glbkahu mit Takelage ver messen auf 7291 Ctr. — 364550 kg Tragfähigkeit, gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 22. August 1896. Der Gerichtsvollz. des Kgl. Amtsgerichts das. I. V.: Audrae. TageSgeschichte. Deutsches Reich. Zur Reise des Zaren nach Deutschland wird der „Pol. Korr." aus Petersburg halbamt lich mitgetheilt, daß der Zar bei dem Entwürfe seine» Reise- planS selbstverständlich den Besuch der deutschen Reichshaupt stadt in's Auge gefaßt hätte. Die hierin eingetretene Aenderung sei l diglich darauf zurückzuführen, daß der deutsche Kaiser, der während jenes Zeitabschnitts, in dem der Besuch des Zaren erfolgen soll, den Manövern beiwohnen wird, in Petersburg die Bitte ausdrücken ließ, daß da» Kaiserpaar nach Breslau kommen möge, wo sich auch die Gelegenheit bieten würde, den hohen Gästen ein interessantes militärisches Schauspiel vorzuführen. Begreiflicherweise habe der Zar ohne Zaudern seine Bereitwilligkeit erklärt, diesem Wunsche Rechnung zu tragen. Dem Besuche des Zaren in Deutschland käme daher auch in diesem Falle ungeschmälert dieselbe Bedeutung zu, wie wenn er in Berlin stattfände. Kein Gesetz tst seit der Wiedererichtung de» Deutschen Reiches so häufigen Abänderungen unterworfen worden, wie die Gewerbeordnung. GS ist das auch natürlich, da die ge werblichen Verhältnisse gerade in der Neuzeit einer fort währenden Umgestaltung ausgesetzt gewesen find, und die Gesetzgebung die Aufgabe hat, sich dieser Entwickelung anzu passen. Vom 7. April 1868 datirt der Entwurf zu einer Gewerbeordnung für den Norddeutschen Bund, wie er dem Parlamente vorgelegt, damals aber nicht erledigt wurde. In der folgenden Tagung wurde die Vorlage wiederholt und auch zu Stande gebracht, so daß, nachdem anfangs der siebziger Jahre das GeltungSgeki t auf Hessen, Württemberg, Baden und Bayern, später auch auf Elsaß-Lothringen aus gedehnt war, diese Gewerbeordnung die Bast» für da» Deutsche Reich darstellt, auf Grund deren dann weiter gebaut wurde. Schon vom 2. März 1874 datirt die Novelle, welche eine Erweiterung der genehmigungspflichtigen gewerblichen Anlagen vornahm, vom 8. -strril 1876 diejenige, welche die Verhältnisse der gewerblichen Hilfskassen neu regelte. Die Novelle vom 11. Januar 1878 behandelte den Gewerbebetrieb der Maschinisten auf Seedampfschiffen. Eine völlige Umge staltung erfuhr der Titel VU über die gewerblichen Arbeiter in der Novelle rom 17. Juli 1878. Die darauf folgenden Novellen behandelten Punkte von nicht wesentlicher Natur, so die vom 23. Juli 1879 eine Verschärfung der Be stimmungen bezüglich gewisser konzesstonirter Betriebe und die vom 15. Juki 1880 die Schauspielunternrhmungen. In den achtziger Jahren wurde dann dem JnnungSwesen eine fortwährende Aufmerksamkeit zugewendet. Vom 18. Juli 1881 datirt das Gesetz, welche» das JnnungSwesen auf eine neue Grundlage stellte, vom 8. December 1884, 23. April 1886 und 6. Juli 1887 drei weitere, da» JnnungSwesen behandelnde Novellen. Eine umfassende Novelle, welche auch den Ge werbebetrieb im Umherziehen betraf, wurde am 1. Juli 1883 erlassen. Damals wurde auch eine vollständige Neuredaction des Textes der Gewerbeordnung veröffentlicht. In den neun ziger Jahren hat die Umwandlung der Gewerbeordnungs bestimmungen nicht geruht. Da» sogenannte Arbeiterschutz- gesetz, da» sich hauptsächlich auf den Titel VU bezog, datirt vom 1. Juni 1891. In der vorigen R«ich»tag»tagung ist die Novelle, deren Hauptpunkte das Detailreisen und da» Haufirgewerbe betrafen, zu Stande gekommen und am ü. Mlgust d. I. erlassen. Nunmehr wird beabsichtigt, den Titel Vl über das Handwerkswesen einer gänzlichen Neu bearbeitung zu unterziehen. Kommt diese Absicht zur Aus führung, so würde damit in der Zeit seit der Wiedererrichtung de» Reiches die vierzehnte Novelle zur Gewerbeordnung er lassen werden. Durch die „Berl. Pol. Nachr." läßt der Direktor der Kolonialabtheilung, Herr Dr. Kayser, erklären, daß weder er noch Herr von Wissmann zurückzutreten beabsichtigen und daß zwischen ihnen nicht nur ein ungetrübte», sondern sogar ein recht freundschaftliches Verhältnis bestehe. Dazu schrei ben die „Leipz. N. Nachr.": „Wir kenne« Aeußerungen von direkt betheiligter Seite, die den Schluß nahe legen, daß dieses freundschaftliche Berhältniß durchaus einseitig ist. Im Uebcigen sind wir überzeugt, daß die Tage des Herrn Dr. Kayser gezählt find." Und die „Deutsche Tagesztg." meint nicht weniger boshaft: „Daran hat doch kein Mensch im Ernste gedacht, daß er zurücktreten wolle. Man hat nur hie und da gemeint, daß er eigentlich zurücktreten müsse. Uebrigens wird auch behauptet, daß das Berhältniß Dr. Kaysers zu Wissmann freundschaftlich sei. Ist das nicht ein Mißbrauch des schönen Worte»: Freundschaft?" Italien. Das offiziöse Organ de- italienischen Mi nisterpräsidenten Rudini, die „Opinione", veröffentlicht einen Artikel über die Afrikafrage, in welchem sie hervorhebt, e» sei Geduld und Ruhe nöthig, da die Verhandlungen wegen der Befreiung der Gefangenen, die ohne Demüthigung Ita lien» erfolgen müsse, vorausfichtlich langwierig sein werben, umsomehr, al» General Balle» noch nicht abgereist sei. Bestenfalls könnten die Gefangenen im Januar eintreffen. Es wäre Wahnsinn, noch in diesem Jahre mit Tigre Krieg zu führen. Die Möglichkeit de» Kriege» sei nur dann dis- kutirbar, wenn der Negu» Italien demüthigen wollte dadurch, daß er für die Befreiung der Gefangenen Entschädigung ver langen würde. Das Land würde eher auf die Befreiung derselben verzichten, als Kriegsentschädigung zahlen. Wenn Meneltk Entschädigung verlange, so möge er nach Rom kommen und sie holen. Da» Blatt fordert da» Land auf, mtt Würde und Ruhe die Befreiung der Gefangenen ab zuwarten. Norwegen. Ganz Christiania rüstet sich, um den heimkehrenden Nansen festlich zu empfangen. Man hatte be reit» auf Sonntag al» den Tag de» Einzug» gerechnet, da kehrte der „Fram" zurück und die Vorbereitungen mußten geändert werden. Der Empfang wird sich um so großartiger gestalten können, al» Nansen» Einzug nach dem Eintreffen de» „Fram" jetzt von der Wassersette her erfolgen wird. Der prächtige Christiania-Fjord wird voraussichtlich am 5. September der Schauplatz de» Einzüge» sein, und die Be hörden denken, wie der „Voss. Z." au» Christiania geschrieben wird, bereit» mtt Grauen an den Tag, denn von dr« Ge wimmel, da» der Fjord bei solchen Anlässen bietet, kann man sich eine ungefähre Vorstellung machen, wenn man erwägt, daß die Zahl der Boot»befltzer hier Legion ist, und am Tage der Rückkehr Nansen» läßt es sich natürlich die Bootsflotille nicht nehmen, sich vollzählig in Christianiafjord einzuftellen. Nansen bringt einige Kuriositäten mtt, die sicher ihren Platz im Museum finden werden. In erster Linie die beiden Ka jak» oder Segrltuchboote, die von Nansen und Johansen auf ihrer abenteuerlichen Fahrt benutzt wurden. Das eine Boot wurde von Nansen selbst, da» andere von einem der Theil- I nehmer der Expedition während der.Retse.angeferttgt. Sie bestehen au» einem Rahmen von Bambusstangen und sind mtt Segeltuch überzogen. In dem Kochtopf, der während der Reise da» Küchengeschirr darstellte, isi noch der Rest der Suppe enthalten, die Nansen an jenem Tage kochte, al» er auf Franz Josesiand die Jacksonsche Expeditton antraf. Die Suppe bestand au» Seewasser, jungem Wallroßfleisch und etwas Maismehl. Ob die» gut schmeckt, da» zu entscheiden, mag dem sachverständigen Urtheil der Hausfrauen anheimge- geben sein. Da Nansen aber auf allen Gebieten tonangebend zu werden verspricht — man sieht hier sein Btldniß auf Tüchern, auf Stickereien u. s. w., auch an „Nordpolkravatten" fehlt es nicht, — so wird möglicher Weise auch bald diese famose Suppe auf der Speisekarte der Restaurants erscheinen, und daß die Norweger sie dann auch au» Begeisterung für Nansen essen werden, daran ist kaum zu zweifeln. Nansen und Johansen müssen bei ihrem Zusammentreffen mit Jack son auf Franz Josefland einen komischen Eindruck gemacht haben, denn seit fünfzehn Monaten konnten sie sich weder rastren noch da» Haar schneiden lassen. E» waren ihnen schließlich tüchtige Bärte gewachsen, und das Haar fiel wallend auf ihre Schultern. Das erste, wa» Jackson nach der Be grüßung mit Nansen that, war denn auch, ihn zu photogra- phiren. Augenscheinlich war e» übrigen» nur einem der Jack- sonschen Hunde zu danken, daß Nansen di« Jacksonsche Hpe- ditton fand. Nansen war eine» Morgen» mit Kochen beschäf tigt, als er plötzlich in der Ferne Hundegebell hörte. Sofort machte er sich auf den Weg und stieß dann zu seiner Freude endlich auf da» Jacksonsche Lager. OerMcheS und Sächsisches. Riesa, 27. August 18SS. — Au» dem Manöoerleben unserer heimathlichen Truppen wird uns folgende interessante, aber ernste Episode mitgetheilt: Mittwoch, den 26. d., zum Schluß der Manöver der 48. Brigade stürmt nach langem anstrengenden Marsche da» 107. Regiment den von den 106 ern tapfer vertheidig- ten Weidaer Berg westlich Riesa, da» „Signal" „da» ganze Halt" und „Sammeln" beendet, die Uebung, die Truppe« marschirea ermüdet aber wohlgemuth ihren Quartieren zu, nur die berittenen Offiziere bleiben zurück und versammel« sich auf der Höhe, um das Lob der Vorgesetzten für ihre Führung und für die Leistungen der ihnen unterstellt ge wesenen Abtheilungen in Empfang zu nehmen. Unterdeflea thürmen sich rasch und unerwartet.von Süden her auf de« Höhen jenseits de» Jahnabache» dunkelblaue Wolken auf, plötzlich erschallt ein dumpfer Donner hier, «in Donner dort, «an glaubt, da» Toben de» Geschützkampfes wäre von Neue« entbrannt, die dunkle Wetterwand nähert sich mit Sturmes- elle und mit dem letzten Wort de» die Kritik abhaltendr« General» bricht ein Unwetter lo», wie e» wohl kaum Jemand der Anwesenden erlebt hat und erleben wird, Blitz auf Blitz, Schlag auf Schlag, orkanartige Windstöße, rabenschwarze Kinsterniß, wallnußgroßer Hagelschlag. Menschen und Pferde, über 160 an der Zahl, werden vor dem Sturm und Hagel hergetrieben, die Pferde steigen, schlagen hinten und vorn au«, reißen sich lo», stürzen, wälzen sich mtt den Reitern auf de« Boden, ein wildes Chao» sich fortbewegrnd, fluchend, schimpfend, schreiend, Schmerzensschrei« überall, eine dämonenhafte Jagd über da» stete Feld, glücklich war da» kleiufte Bäumchen an Feldwegen erwischt, nicht al» Schutz gegen da» Wetter, son-
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