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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189608312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-08
- Tag1896-08-31
- Monat1896-08
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1896
- Autor
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Riesaer G Ta-e D7W-H7 «outa«, 31. Augast 188«, MeudS «nd Anzeiger WMM M AyeiM). AmtsLtatt 1W° der König!, «mtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadtmths zu Messt. 2«A La» Mesa« D-geblatt «scheint jede» T«g Abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Biertrljkhrlicher Br-ngsPrei» bei Abholung in dm Expeditionen in Mesa und Gtrchla oder durch uns« Träger srrl in» Hau» 1 Mark SV Pfg-, bei Abholung am Schalt« d« katsr«. Postanstaltm 1 Mark 2S Pfg., durch dm Briefträg« frei in» Hau» 1 «art öS Pfg. Anzeigen-Amuchm« für die Nummer de» j Ausgabetage« bi» Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck «nd Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraß« SS. — Für die Redaktion verantwortltch: Hermann Schmidt Riesa. OertlicheS »nd Sächsisches. Riesa, 31. August 1896. —* Nach der Parade am 3. September findet in einem Zelte bei dem Bahnhofe von Röderau ein Frühstück statt, an dem der Kaiser, die Fürstlichkeiten, die fremdherrlichen Offi ziere und die Suiten theilnehmen. — Se. Majestät König Albert traf gestern Bormittag 10,22 von Wermsdorf-Dahlen kowsnend, mittelst Sonder- zuges auf dem hiesigen Bahnhofe ein und fuhr nach 3 Min. Aufenthalt über Nossen-Freiberg nach Rehefeld zurück, woselbst auch Ihre Majestät die Königin sich aufhält. — Auf unserem Rathhause sind während der Stunden der Kaiserparade diejenigen Beamte», welche das militärische Schauspiel sich ansehen wollen, insbesondere die Mitglieder der Militärvereine, beurlaubt worden; zur Erledigung der dringlichsten Geschäfte bleiben einige Beamte zurück. Unsere Bürgerschaft wird gewiß unseren Rathsbeamten den Urlaub von einigen Stunden gönnen und die Erledigung von AmtS- geschäften auf dem Rathhause in der fraglichen Zeit nicht verlangen, wenn dieselben nicht ganz unaufschiebbar sind. Da auch der größte Theil des Publikums am 3. September in Zeithain sein dürfte, werden ohnehin dem Rathhause und auch den anderen Behörden viele Geschäfte nicht erwachsen. — Mit Genehmigung des Stadtraths und des König!. Herrn BezirkS-SchulinspektorS haben unsere sämmtlichen Schulen am 3. September, dem Tage der Kaiserparade, einen schulfreie« Tag. Lehrer wie größere Schüler werden sich diese Gelegenheit, das in der Nähe stattfindende große mili tärische Schauspiel zu sehen, gewiß nicht entgehen lassen. Für die Freundlichkeit der Schulbehörden, den Ferientag zu gewähren, ist die Bürgerschaft nur dankbar. Das militärische Treiben in und um unsere Stadt nimmt ohnehin die Auf merksamkeit unserer Schulkinder gewaltig in Anspruch «nd dürfte dieselben von den ernsten Pflichten der Schule nicht wenig ablenken. Gelegenheit, eine Kaiserparade in so großer Nähe und so bequem wie in Zeithain sehen zu können, wird ihnen so bald nicht wieder geboten werden. — Unsere Zweiunddreißiger rückten vergangenen Sonn abend früh zum Dtvisionsmanöver aus. Ihr Ziel war Oschatz, wo der Regimentsstab, der Stab der 2. und 3. Ab teilung und die 5 , 8., 7., 8. und 9. Batterie bis heute Morgen einquartiret wurden. Das Regiment kehrte heute wieder in seine Garnison zurück. — Man schreibt uns über die heutige zwischen Oschatz und Riesa abgehaltene Uebung, die den Abschluß der Ma- röver der 2. Division Nr. 24 bildete: Es war ein kühler Augustmorgen, dichter, nässender Nebel deckte noch die Fluren, man wußte noch nicht recht, wa» der anbrechende Tag bringen werde. Weit und breit im Umkreise herrschte noch Ruhe und tiefer Friede. Als ich aber den Seerhausener Bahn übergang hinter mir hatte, da wurde es gar bald lebendig. Hochgethürmte Bagagewagen fuhren an mir vorüber, feind liche Patrouillen sprengten die Chaussee entlang und hielten nach Süden und Westen sorgfältig Umschau, ein sicheres Zeichen für mich, daß der Gegner von dieser Seite her er wartet wurde. In Reppen war schon alles auf den Beinen. War das ein Leben in dem sonst so friedlichen Dorfe! In- fanteristen und Artilleristen, Carabiniers und Ulanen, Equi- Pagen und Marketenderwagen, wißbegierige Manöverbesucher zu Roß, zu Fuß und zu Rade, kurz alles war dort zu finden. An der Nordseite des Dorfes stand der Feind, Helmüberzüge tragend, eine markirte Infanterie-Division darstellend, schon frühzeitig auf dem ihm angewiesenen Platze. Das 3. Ba taillon des 107. Infanterie-Regiments, eine Escadron Cara- biniers und die 4. Batterie der 2. Abtheiluvg unserer Zwei unddreißiger unter Major Kracke hatten die Markirung des Feindes zu übernehmen. Jetzt war mir klar, daß die Höhe von Reppen zum Eentrum de» heutigen Gefechts werden sollte. Reppen sollte erstürmt und damit ein von der Elbe her anrückender Feind zurückgeschlagen werden, das mußte die Idee des von Westen her anrückenden Partners sein. Unter dessen war es gegen 10 Uhr geworden. Auf der Lonnewitzer Höhe ließen sich die ersten Gegner blicken, es war die fünfte Compagnie des 106. Regiments, gekennzeichnet durch blaue Flaggen, die den rechten Flügel eine- ganzen ArmeecorpS markiren sollten. Im Süden donnerte schon die Corps-Ar tillerie, markirt durch Theile des Feld-Art.-Regts. Nr. 32, das unter Oberstlieutenant Mühlmann über Hof, Hahnefelr auf Ragewitz zuz anrückte. Nurß im Lentrum.z nach Westen hin, war es noch ruhig, hier deckte die vor Nasenberg und Raitzen liegende Waldung auf längere Zeit die anrückenden Gegner. Aber bald wurde es auch dort lebendig. Die Sonne hatte sich mittlerweile schüchtern durch die aschgrauen Wolken gewagt und sandte ihre Strahlen auch in das Dunkel de» Holzes. Hier und dort erglänzten Helmspitzen und Säbel in ihren Strahlen. Einzelne Vorposten wagten sich vor sichtig mit ihren Kriegshunden aus der Holzung und sandten diese bald darauf mit Meldungen zurück an ihre Truppen- theile. Was weiter folgte, läßt sich schwer mit Worten zeich nen. Nach wenigen Minuten bot sich de« Zuschauer von der Reppener Höhe ein überraschendes Schauspiel dar, wie er cs selten in seinem Leben beobachten dürfte. Wie im Nu hatten sich die au» dem Walde hervortretenden Truppen zu einer geschloffenen Linie entwickelt, die schwärmend erst lang sam und vorsichtig, dann schneller und kühner gegen den Feind vorrückten und zugleich die von den besetzten Höhen gegebe nen Geschütz- und Grwehrsalven mit einem schmetternden Schnellfeuer beantworteten. Compagnien auf Compagnien folgten, die sich in Abständen den ersten anreihten und neue und dichtere Linien bildeten. Unterdessen waren die 139er und 134er wacker vorgedrungen und nur noch wenig« hundert Schritt von dem Feinde entfernt, da wurde auf den Höhen da» Signal zum Weichen gegeben, der Feind ging rückwärts, die 139 er und 134 er nahmen die Höhen im Sturmschritt, ein kurzer Kampf folgte noch, bis schließlich da« Signal „Hast" dem ganzen Gefechte schnell ein Ende machte. Seine Exceüenz Generallteutenant Freiherr v. Hodenberg hielt hierauf eine GesechtSbesprechung nordöstlich von Reppen ab. Nach der Kritik wohnte Se. Excellenz noch einer Parademarschübung der Division westlich von Reppen bei. Die Division defilirte zweimal, beim ersten Mal in Kompagniefront, beim zweiten Mal in Regimentsfront. Auf dem Manöverterrain hatte sich ein zahlreiches Publikum eingefunden. — „Zur bevorstehenden Kaiserparade in Zeithaiw haben sich als Mitthellnehmer aus den Kreisen der sächsischen Mllitärvereine 6000 Mann gemeldet. Es liegt auf der Hand, daß anbetrachtS dessen, daß diese 6000 Mann, um auf dem für sie einzig in Betracht kommen könnenden Stand orte vor der Tribüne untergebracht werden zu können, in enorm starker Tiefcolonne aufgestellt werden müssen. Acht Glieder wird diese Colonne in der Tiefe zählen. Fünf Stunden gilt es in militärischer Haltung zu stehen. Es wird Jedermann einleuchten, daß damit eine Anstrengung diesen Paradetheilnehanrn durch die Macht der Umstände zugemmhet wird, welche manchem älteren Herrn unter den wackeren getreuen alten Soldaten Sr. Majestät des Kaisers und des Königs direct gesundheitsschädlich werden könnte." — Von zuständiger und den Militärvereinlern wohlwollend ster Seite ergeht dieser Hinweis, um dessen Weiteroerbreitung ersucht wird. — Nachdem die Marssöhne uns 2 Tage lang den Rücken gekehrt hatten, herrscht seit heute wieder in unseren Straßen das bunte Tuch vor. Nach Beendigung der Di visionsmanöver rückten heute Mittag das 139. Infanterie- Regiment in unseren Mauern ein, von dem der Regiments- Stab, der Stab des 1. und 2. Bataillons und die 1. bis 8. Compagnie Quartier bezogen. Außerdem wurden für heute hierorts verquartiert der Stab des Pionier-Bataillons Nr. 12, unter dessen Leitung der Kriegsbrückenbau bei Strehla und Moritz steht, der Stab der 47. Infanterie-Brigade, die Corps telegraphen-Abtheilung und die Krankentransport. Kolonne. Morgen werden uns die genannten Truppenthelle bis auf den Stab der Pioniere wieder verlassen und größtentheils recht- der Elbe Quartier beziehen. — Vom 1.—4. September cantoniren in Riesa nachstehende Truppen: Das König!. General-Kommando, der Stab des Pionier-Bataillons Nr. 12, der Stab der Feld-Artillerie-Brigade, der Stab der Unter offiziers-Schule Marienberg, sowie das gesammte 2. Grenadier- Regiment Nr. 101. — Bei der Sächsisch-Böhmische« DampfschifffahrtS-Ge- sellschaft tritt morgen, den 1. September, der Herbstfahrplaa in Kraft. Derselbe weist gegen den bisher gilttgen Sommer fahrplan nur wenige Aenverungen auf und hat, wie auch im AnkündigungStheile der Freitags Nr. zu ersehen war, bis mit 4. Oktober dieses Jahre» GUtigkeit. — Wie nunmehr feststeht, werden aus Anlaß der großen Truppenparade die nachgenannten Fürstlichkeiten, Suiten und militärischen Gäste in Dresden und zur Parade auf dem Truppen übungsplatz bet Zeithain eintreffen: I. Se. Majestät der deutscheKaiser; Gefolge: vom Hofstaat: Hofmarschall Frhr. von und zu Eglosfstein und Leibstallmeister Pltnzner; vom Haupt quartier: Commandant Generallieutenant Generaladjutant von Plessen, Generalmajor ä la 8«its v. Kessel, die Flügeladjutanten Oberst v. Scholl, Oberst v. Moltke, Oberst Graf v. Klinkow- stroem, Oberstlieutenant v. Löwenfeld, Oberstlieutenant Graf Moltke, Major v. Boehn und Major v. Jacobi, Generalarzt Professor Dr. Leuthold; vom Militärkabinet: der Chef des selben General der Infanterie Generaladjutant von Hahnke, Oberst v. Villaume, AbtheilungSchef Oberst v. Arnim, stellver tretender AbtheilungSchef; vom Ctvilkabinet: der Chef desselben Wirklicher Geh. Rath Dr. v. LucanuS. Zum Ehrendienste sind befehligt: Generaladjutant Generallieutenant v. Treitschke, Milltärbevollmächtigter Oberstlieutenant und Flügeladjutant Graf Vitzthum von Eckstädt, Hauptmann von Schlieben vom 2. Grenadierregiment Nr. 101 und und als Ordonnanzoffizier Premierlieutenant v. Eynard vom 1. Ulanenregiment Nr. 17. II. Se. König!. Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen; Gefolge: die Adjutanten Korvettenkapitän Müller und Ritt meister Clifford Kocq v. Breugel. Zum Ehrendienst ist be fehligt: Major von Laffert vom 1. Königshusaren-Regiment Nr. 18. III. Se. Köngl. Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen, Regent von Braunschweig; Gefolge: funkt. Chef des Stabes der 1. Armee-Inspektion Generalmajor Freiherr v. Gayl, persönlicher Adjutant Oberstlieutenant Freiherr von und zu Eglosfstein, Flügeladjutant Rittermetster von Krosigk. Zum Ehrendienste ist befehligt: AbtheilungSchef im Kriegs ministerium Oberst v. Kirchbach. IV. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Heinrich vyn Preußen; Gefolge: militärischer Begleiter Major v. Arnstedt. Zum Ehrendienst ist befehligt: Major v. Pillement vom 10. Infanterie-Regiment Nr. 134. V. Se. Köngliche Hoheit der Prinz Joachim Albrecht von Preußen; Gefolge: Premierlieutenant Frhr. v. d. Goltz. Zum Ehrendienst ist befehligt: Major Kaden vom 2. Feldartillerie-Regiment Nr. 28. VI. Se. Königliche Hoheit der Prinz Viktor von Italien, Grafv.Turin; Gefolge: persönlicher Adjutant Major Graf di Carpeneto, Ordonnanz offizier Lieutenant Graf Ftz. Zum Ehrendienst ist befehligt: Major v. Tschirschky und Bögendorff, L 1» snits des Garde reiter-Regiments. VII. Se. König!. Hoheit der Prinz Lud wig von Bayern; Gefolge: persönlicher Adjutant Haupt mann Freiherr v. Laßberg. Zum Ehrendienst ist befehligt: AbtheilungSchef im Kriegsministerium Oberst Lieutenant Franke. VIII. Se. Königliche Hoheit der Prinz Rupprecht von Bayern; Gefolge: persönlicher Adjutant Premlerlieutenant v. Stetten. Zum Ehrendienst ist befehligt: Hauptmann v. Gehe vom 1. (Leib-) Grenadier-Regiment Nr. 100. IX. Se. König liche Hoheit der Prinz Leopold von Bayern; Gefolge: Generalstabsosfizier Major Vitzthum v. Eckstädt, Adjutant der 4. Armee-Inspektion Premierlieutenant v. Staudt. Zum Ehren dienst ist befehligt: AbtheilungSchef im Kriegsministerium Oberst lieutenant d'Elsa. X. Se. Königliche Hoheit der Herzog Ernst Günther zu SchleSwig-H olstein. Zum Ehrendienst ist Major Freiherr v. Stein zu LauSnitz vom 2. Königin- Husaren-Regiment Nr. 19 befehligt. XI. Se. Durchlaucht der Fürst Reuß j. L. Heinrich XIV.; Gefolge: Flügel adjutant Hauptmann Großmann. Zum Ehrendienstlst befehligt: Oberstlieutenant Freiherr v. Friesen vom 3. Infanterie-Regi ment Nr. 102. XII. Se. Hoheit der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin. Zum Ehrendienst ist befehligt: Hauptmann v. Hinüber vom Schützen- (Füsilier.) Regiment Nr. 108. XIII. Se. Durchlaucht der Erbprinz Reuß j. L. Heinrich XXVII.; Gefolge: Kammerherr von Carlowitz-Hartitzsch, Ordonnanzoffizier Hauptmann v. Hopff- garten. Zum Ehrendienst ist befehligt: Major Kinder, Führer deS 2. Königin-Husaren-RegimeutS Nr. 19. Außerdem werden noch folgende nichtsächsische Offiziere zur Theilnahme an der Parade in Dresden anwesend sein: a. aus deutschen Bundes st aaten: Preußischer Kriegsminister Generallieutenant v. Goßler nebst Adjutant Major Graf v. Brühl, der Chef deS Generalstabes der Armee General der Cavallerte Graf Schlieffen mit Adjutant Major v. Unger, der commandirende General des preußischen GardecorpS General der Jnfanrerie v. Winterfeld mit dem Hauptmann vom Generalstabe von Woyna, der Commandeur der preußischen Gardecavallerie» Division Generallieutenant Graf v. Wartensleben nebst dem Divisionsadjutanten Rittmeister Freiherrn v. Richthosrn, der
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