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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189610219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18961021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18961021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-21
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1896
- Autor
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Riesaer H Tageblatt und Anzeiger (Elbeblatl md Anzeiger). Lelrgramm-Abrrfle 6 -ß- Femfprechstrllr „Tag«.blatt", Ries. All H-V V U-4> H- Nr. 20. der KSnigl. Amtshauptmamschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des StadtrathS zu Mesa. 24«. Mittwoch, 21. Oktober 18S6, AveudS. 4S. Jahrg. La» Mesa« Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn, «nd Festtage. Bierteljährlicher BezngSprei» bei Abholung in dm Expeditionen in Mesa und Strehla oder jdurch unser» Tröger fni in» Hau» 1 Mark 80 Psg., bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstaltm 1 Mark 28 Pfg-, durch dm Briefträger frei in» Hau« 1 Mart 68 Psg. Anzeigm-Unnahme für di« Nummer de» Ausgabetage» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße 89. — Für di« Redaktion venmtwortlich: Hermann Schmidt Riesa. Brehm. Herrn Franz Gericke i« Riesa , am 19. Oktober 1896. Königliche» Amtsgericht. Helduer. Da« unterzeichnete Amtsgericht hat heute im Handelsregister für seinen Bezirk auf Fol. 293 die Firma Franz Gericke in Mesa und als deren Inhaber OertlicheS «nd Sächsisches. Riesa, 21. October 18SS. — In einer gestern Abend stattgefundenen gemeinschaft lichen Sitzung beider städtischen Collegien wurde als Bürger meister der Stadt R iesa an Stelle des von hier scheidenden Herrn Bürgermeisters Klötzer Herr Rathsassessor BoeterS in Leipzig gewählt. Derselbe hat die auf ihn gefallene Wahl angenommen. — Auf das morgen, Donnerstag, Abend im „Wettiner Hof" stattfindende Concert von Mitgliedern der Phil harmonischen Gesellschaft aus Dresden, sei hierdurch noch- «als aufmerksam gemacht. Das gewählte reichhaltige Pro gramm war bereits in gestriger Nr. ersichtlich. —* Da» Sekretariat der Handels- und Gewerbe-Kammer theilt zur wetteren Bekanntgabe mit: Das Tomitee für die Ausstellung in Guatemala 1897, welches in Hamburg zu sammengetreten ist, hat der Dresdener Handels- und Ge werbe-Kammer Anmeldeformulare und sonstige Mittheilungen für deutsche Aussteller zugesandt, mit dem Hinweise darauf, daß die Zeit der Anmeldung bereits Ende dieses Monats abläuft. Alle diese Schriftstücke können in der Kammer-Kanzlei <DreSden, Ostra-Allee 9 Part.) entnommen werden. Daselbst können auch Schriftstücke eingesehen werden, die sich auf die Brüsseler Weltausstellung 1897 beziehen und zu drren Be schickung die Anmeldungen ebenfalls unverzüglich zu ge schehen haben. — Als am Montag früh in der 5. Stunde eine hiesige schon ältere Frau vom Bahnhofe, wohin sie ihre verreisende Tochter begleitet hatte, zurückkehrte, gesellte sich zu ihr auf der äußern Bahnhofstraße ein Mann, der sie in übler Weise belästigte, und ihr wider ihren Willen seine Begleitung auf drängte. Auch al» die Frau da» Haus, in dem sie wohnt, erreicht hatte und in dasselbe eingetreten war, wurde sie von dem Menschen weiter verfolgt und schließlich von demselben auf der Treppe förmlich überfallen. Auf das Hilfegeschrei eilte glücklicherweise alsbald ein Hausbewohner herbei, worauf der Uebelthäter die Flucht ergriff. Gr wurde nun zwar verfolgt, entging aber ferner Festnahme dadurch, daß er bei gezücktem Messer den ihn Verfolgenden mit Niederstechen bedrohte. Die stattgehabten Recherchen haben nun aber als bald zur Eruirung de» Mannes geführt; es ist «in hier wohnhafter Arbeiter, der zugesteht, in der Trunkenheit sich in erwähnter Weise vergangen zu haben und sein Vergehen jetzt sehr bereut, immerhin aber wird er wohl eine Anklage, die eine harte Strafe nach sich ziehen dürste, zu gewärtigen haben. — Durch äußerst ungünstiges Wetter wurde gestern, Dienstag, der Jahrmarkt beeinträchtigt. Der fast unausgesetzt niederströmende Regen konnte Niemanden zu einer Wan derung durch die Marktreihen verlocken und so waren denn dieselben in Folge besten ziemlich verödet. Glücklicherweise war e» am Sonntag und Montag bei Weitem bester ge- wesen und so waren denn auch dem Vernehmen nach die Marktfieranten mit dem erzielten Umsatz ziemlich zufrieden. Auch die Singspiel-Gesellschaften dürften mit der am Sonn abend, Sonntag und Montag erzielten „Ernte" befriedigt sein, während der gestrige Tag allerdings ebenfalls zu wünschen übrig ließ. I« Uebrigen ist der Markt ohne be- merkenSwerthe Zwischenfälle ! verlaufen, allerdings schien man in einigen Localen geneigt zu sein, Radau und Schlä gereien zu provociren, doch wurden die Streitlustigen, ohne daß sie ihre Absicht erreichten, abgewiesen. In einem Restau rant de» unteren SradttbeileS warf ein roher betrunkener Bursche, weil man ihn in Folge seine» Benehmens an die Luft gesetzt hatte, mit Steinen mehrere Glasscheiben ein; er wird dieselben natürlich zu bezahlen haben, außerdem aber wird die Strafe nicht lange auf sich warten lassen. — Bei der Synode ist folgender Antrag des Ausschusses zu dem Bericht über den Zustand der evangelisch-lutherischen Landeskirche eingegangen: „Die Synode wolle beschließen: dem hohen Kirchen- regimente unter Ausdruck des wärmsten Dankes für die Mit- theilung des Erlasses Nr. 6 im wesentlichen ihr Einverständniß mit dem dort Dargelegten zu erklären, die von den Einzelbe richterstattern bei den betreffenden Abschnitten zu äußernden Wünsche zur eventuellen Erwägung zu empfehlen, sowie folgende Anträge anzunehmen: I. Die Landessynode empfiehlt di« eifrige und treue Förde rung und Pflege der in der Gegenwart so wichtigen und fruchtreichen Kinder- und Jugendgottesdienste. II. Dieselbe legt gegenüber den Bestrebungen auf Einführung der Leichenverbrennung an Stelle des christlichen Be gräbnisses gegen den Bruch mit einer jahrhundertelangen, durch Schrift, geistliches Lied, christliche Volksanschauung geheiligten Tradition in Uebereinstimmung mit den An schauungen des Kirchenregimentes Zeugniß ab. Hl. Die Synode bedauert, daß der christlichen Sonntags heiligung und der Hebung des Klrchenbesuches immer noch so viele und wesentliche Hindernisse im Wege stehen, insbesondere, daß es trotz der bisher aufgewendeten Be mühungen auch der Schulbehörden noch nicht allenthalben möglich geworden ist, im Interesse der kirchlichen Unter redungen mit der konfirmirten männlichen Jugend, der Kirchschullehrer nnd der Geistlichen (Religionsunterricht in der Fortbildungsschule) die Verlegung des FortbildungS- schulunterrichteS vom Sonntag in die Woche zu erreichen. IV. Die Synode wolle dem hohen Kirchenregiment zur Er wägung anheimgeben, wie oder in welcher Weise den bei den Kirchenvorstandswahlen neuerdings mehr hervorge tretenen Uebelständen, besonders veranlaßt durch Kollektiv anmeldungen, entgegenzutreten sei. — Den theologischen Kandidaten. Prüfungen haben sich in den letzten 5 Jahren (einschließlich der Ntchtsachsen) 393 Studirende unterzogen. Der der Synode vorgelegte Bericht des Konsistoriums sagt darüber: „Die Ergebnisse der Prü fungen können zwar im ganzen, insbesondere mit Rücksicht auf die in manchen Beziehungen gesteigerten Anforderungen, als nicht unbefriedigend bezeichnet werden, aber man kann sich ihnen gegenüber dem Eindruck nicht verschließen, daß ein nicht geringer Theil unserer studirende« Jugend auch in der theologischen Fakultät es an dem wiffenichastlichen Eifer fehlen läßt, den man von einem heranreifenden evangelischen Theologen fordern muß, zumal in einer Zeit, in der die Geistlichen auch wissenschaftlich gerüstet sein müssen, um einen gute« Kampf für das Evangelium gegen seine Feinde zu führen. Die den Kandidaten in dem verflossenen Zeit raum bei den theologischen Prüfungen gegebenen Censuren vertheilen sich in folgender Weise. Unter den 393 Kandidaten hat 12 die erste Lrnsur „vorzüglich" ertheilt werden können, 27 Kandidaten haben die Tensur II» („sehr wohl mit Aus zeichnung"), 65 die Lensur II („sehr wohl"), 92 die Tensur UI» („wohl mit Auszeichnung"), 109 die Censur III („wohl"), 69 die Tensur IV („genügend') erhalten. 19 Kandidaten haben die Prüfung nicht bestanden; einzelne haben vor Be endigung der Prüfung wegen unerlaubter Benutzung von Hilfsmitteln, andere wegen ungenügender schriftlicher Arbeiten zurückgewiesen werden müssen. Zu einer Aenderung hat man sich nothgedrunge« entschließen müssen, zu einer bi» auf ein Minimum erfolgten Beschränkung de» Gebrauch« der lateinischen Sprache bei den rheologischen Prüfungen. Wenn schon seit längerer Zett die lateinische Sprache in der schriftlichen Prüfung nur bei der neutrstamentlich-exegetischen Arbeit, in der mündlichen aber nur bet der Prüfung in der neuteftamcntlichen Exegese und in der Dogmatik gebraucht wurde, so ist nun seit vorigem Jahre auch diese Schranke weggefallen und wird da» Latein, abgesehen von der in lateinischer Sprache zu liefernden Vita, nur noch bei der schriftlichen und mündlichen Prüfung in der neutrstamentlichen Exegese insoweit gefordert, als die neutestamentlicheu Stellen, welche bei beiden Prüfungen erklärt werden, in lateinischer Sprache zu übersetzen sind. So lebhaft «an diesen Bruch mit einer langen, in unserer sächsischen Landeskirche, in der man von je die Verbindung zwischen den theologischen und den humanistischen Studien mit besonderer Treue gepflegt hat, tiefgewurzelten Tradition beklagt, so hat man sich doch dazu, wenngleich mit Widerstreben, verstehen müssen. Der neuerdings aufgestellte Lehrplan für unsere Gymnasien, nach welchem da« Lehrziel für den Gebrauch der lateinischen Sprache gegen früher wesentlich reducirt ist und insonderheit das Sprechen des Latein nicht mehr geübt wird, hat diese Aenderung zu einer gebieterischen Nothwrndigkeit gemacht. Die Fähigkeit, sich klar, correct und gewandt im Latein aus zudrücken, hatte bei den Examinanden auch vorher schon von Jahr zu Jahr abgenommen, und dadurch war die Prüfung in den betreffenden Disciplinen wesentlich gehemmt worden. Der Gedanke, die Lücke, welche der gegenwärtige Gymnasial unterricht im Lateinsprechen zurückläßt, auf der Universität etwa durch Uebungen im Latein in den theologischen Gesell schaften oder auf anderem Wege zu ergänzen, hat sich als undurchführbar erwiesen. Einigermaßen beruhigen kann über den Wegfall des Latein, resp. seine durchgreifende Beschränkung bei den Prüfungen, der Umstand, daß gerade der Theolog durch die Lectüre eines großen Theils der theologischen Litteratur in einer gewissen Vertrautheit mit der lateinischen Sprache verbleibt oder doch sich ihm reiche Gelegenheit dazu bietet." — Den sächsischen Pestalozziverein hat der in Dresden verstorbene Oberschulrath Berthelt zu seinem Universalerben eingesetzt. Das gesammte Vermögen desselben bestand in einem Hause in Dresden, welches von Sachverständigen auf etwa 120000 Mark geschätzt wird «nd etwa 215000 M. baarem Vermögen. Das Vereinsvermögen, welches der sächsische Pestalozziverein am Schluffe seine» letzten Rechnungs jahres besaß, belief sich auf 319932 M., sodaß er nunmehr auf ein Gesammtvermögen von etwa 670000 M. blicken kann. Oberschulrath Berthelt hatte sich beim Tode seine einzigen Töchterchen» gelobt, die Lehrerwittwen und -Waisen des ganzen Königreichs Sachsen als seine Pflegebefohlenen zu betrachten und gründete deshalb den sächsischen Pestalozzi verein vor etwa 51 Jahren. Die Zahlen sprechen e» ver nehmlich aus, ob er sein Versprechen erfüllt hat. Dabei aber konnten im letzten Jahre allein 712 Waisen und 405 Witt- wen mit 27430 M. unterstützt werden. Die» Alle« beweist, wie viel Thränen Oberschulrath Berthelt in seinem Leben getrocknet hat, sein Name nird daher in der sächsischen Lehrerwelt unvergessen bleiben. -s- Blasewitz. Dr. Eulenburger wurde heute früh in seiner Wohnung mit seiner Frau und 4 Kindern vergiftet aufgefunden. Da» Motto der That soll in Äiahrungssorgen zu suchen sein. Themnitz. Vor einigen Tagen Abends von 8—9 Uhr wurde hier gestohlen ein grauer Leinwaudbeutel mit 13600 Mark. Hiervon bestand der Betrag von 9500 Mark in Zwanzigmarkstückea und der Rest von 4100 Mark in 2 Fünfhundert- und 31 Einhundertmarffcheiurn. Annaberg. In GeyerSdorf wüthrte in der Nacht zm» Montag ein große« Schadenfeuer. Demselben find ei» Bauerngut, ein Wohnhaus und drei Scheunen zmn Opfer gefallen. E» brannte die Scheune de» GutSbefiger« Klath und bald darnach die weiter unten stehenden zusammen hängenden Scheunen der Gutsbesitzer Ott und Mauersbergrr, die sämmtlich mit Getreidevorräthen angefüllt waren. Außer diesen Scheunen sind aber auch noch die dazu gehörigen zwei Güter und ein Wohnhaus abgebrannt, sodaß die ruchlose Hand ein wirklich große» Unglück hervorgebracht hat, da einzelne von den Geschädigten alle» verloren haben uno ohne Versicherung keinen Wiederersatz zu erhoffen habe». Die OrtSbehörde hat bereits eine verdächtige Person in da» Gesängniß nach Annaberg abführen lassen. Meerane. Da» hiesige Elektrizitätswerk ist nunmehr seit einigen Tagen mit vorläufig einer Maschine in Betrieb gesetzt worden, sodaß ungefähr der vierte Theil der ange»
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