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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189611250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18961125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18961125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-11
- Tag1896-11-25
- Monat1896-11
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1896
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Ulesaer G Tageblatt 49. Jahr, Mittwoch, SS. November 189«, AbevdS 3678 r errragss, die sich im November auf Hafer, Kartoffeln, Klee ihn wohl dazu einsperren. und Möbelstoffe, ferner für Cigarren, Flaschenbier und Kohlen gefordert worden. Allerdings steht eS ja diesen, wie allen anderen von den Ausnahmebestimmungen deS BundeSrathes nicht berührten Geschäftszweigen frei, vom 1. Januar 1897 für ihre bisherigen Detailreisenden Wandergewerbescheine zu S d La» Riesa« Tageblatt erscheiat jede« Lag «Lend» mit Ausnahme d« Sonn» und Festtag«. Vierteljährlicher Be»»BVrei» bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch uus«, Träger frei in» Han» 1 Mark SV Pfg., bei Abholung am Schalter der lasier!. Postanstalten 1 Matt 28 Pfg., durch den Briesträg« frei in« Hau» 1 Matt 65 Psg. ««»ttGmAmwhwr für di« Nummer de» Ausgabetages bi» Bormittag V Uhr oh« Gewähr. Druck und^verlag von Langer t Winterlich w Riesa. — G«schLst»stttle: Aapanienstraß« 5S. — Für di« Ridaction verantwottltch: Herman« Schmidt^ Riesa. Tagesgeschichte. Deutsche« Reich. Es wird mit der geringen Be theiligung der Abgeordneten an den Berathungen des i" ", tage» immer schlimmer. Sestern waren während der ganzen Sitzung höchstens 25 Abgeordnete, ausschließlich Juristen, anwesend. Angenehm ist r» nicht, immer wieder auf diese jammervolle Besetzung des Hauses tadelnd hinzuweiscn. In Kiel fand gestern bei Anwesenheit des Kaisers und der Kaiserin die Enthüllung des Denkmals für den hochseligen Kaiser Wilhelm den Großen statt. Nach der Feier begaben sich der Kaiser und Prinz Heinrich um 11'/. Uhr zur Vereidigung der Marinerekruten. Nachdem letztere dm Eid geleistet hatten, hielt der Kaiser an sie etwa folgende Ansprache: „Matrosen! Der Eid, den Ihr geschworen, ist die Grundlage der Disziplin. Ohne Gott und Religion giebt es keine Disziplin. Macht Euren Vorfahren in d«S Kaisers Rock Ehre. Ein Feind ist vorläufig nicht zu fürchten, kommt aber einer, dann werdet Ihr ihm unerschrocken, ohne Furcht gegenüber stehen." Rach der Vereidigung der Marine- rekrntrn »ahmen der Kaiser und Prinz Heinrich das Früh stück im^Kastno der Marineoffiziere ein und kehrten um Versiegelte Offerten nimmt der unterzeichnete Stadtrath, bei welche« auch die Lieferungs bedingungen erfragt werden können, bis zum 2. Dezember dieses Jahres entgegen. Mesa, am 20. November 1896. Der Rath der Stadt Schwarzenberg. Bekanntmachung, Lieferimß von Nahrungsmitteln für das Armen- nnd Stadttranken- hans betr. Die Lieferung dec Back« und Weischwaare« für das hiesige Armen- und Stadt- krankenhau» für da» Jahr 18S7 soll anderweit vergeben «erden. 2»/, Uhr Nachmittags nach dem Schlöffe zurück. Die Kaiserin fuhr bald darauf nach Plön, während der Kaiser den Kreuzer „Sperber" besichtigte. In Sachen des Maximalarbeitstages hat die von der Berliner Bäcker-Innung Germania angestrllte Umfrage Fol gende» ergeben: Von 500 eingegangenen Fragebogen find nur 4 im Sinne de» MoximalarbeitStagrS ausgefallen; die übrigen Bäckermeister find sämmtlich gegen die Verordnung. Rur zehn Meister, darunter fünf bei Schichtwechsel, wollen innerhalb der festgesetzten Zeit mit der Backwaare fersig ge worden sein. Zur Regelung der Arbeitszeit in den Bäckereien ist ein neuer Vorschlag gemacht worden: Abschaffung der Maximalarbeitszeit und Einführung einer Minimalruhezeit. Ein deutsches Fachblatt hatte kürzlich darauf hingewiesrn, daß es in der südafrikanischen Stadt Johannesburg sehr vortheilhafte Stellungen für Feinbäcker gebe. Auf eine infolgedessen ergangene Anfrage hat das Kaiserlich deutsche Konsulat in Prätoria geantwortet, daß es in Anbetracht der allgemeinen Lage vor einer Auswanderung nach Transvaal alle Diejenigen warnen müsse, die nicht die erforderliche Kenntniß der englischen und holländischen Sprache besitzen und sich nicht vorher eine feste Stellung gesichert haben. WaS besonders die Aussichten der Bäcker anlange, so könnten solche, wenn sie in ihrem Fache tüchtig und der englischen Sprache mächtig seien, dort vielleicht Beschäftigung finden. Immerhin müßten sie aber im Besitze genügender Geldmittel rechte/ und endlich christliches Leben, doch ohne Unterstellung ß sein, um einige Zeit auf «Stellung warten zu können, wobei desselben in das politische Parteigecriebe. ss noch zu berücksichtigen sei, daß der Lebensunterhalt in Trans- Das ist der Inhalt des national-sccialen Programms. 6 vaal viel theurer sei, als in Deutschland. Unwillkürlich fragt man sich, wer soll hiermit angelockt wer- f Für den Stand der Herbstsaaten in Deutschland Mitte den? Wie es scheint, liegt der Schwerpunkt zwischen den q November sind nach der Zusammenstellung des Kaiserlichen Zeilen. Einen Fingerzeig geben Schlagworte, wie: Kampf z Statistischen Amts, die für die einzelnen Staaten und Landes- gegen die vorhandenen Besitzrechte und die geschichtliche Um- s theile im Reichsanzeiger veröffentlicht wird, die Noten fol- geftaltung der vorhandenen wirtschaftlichen Verhältnisse, z gende (Nr. 1 bedeutet sehr gut, 2 gut, 3 mittel, 4 gering, Hierbei läßt sich ziemlich alles denken, was bisher vom poli- S 5 sehr gering): Winter-Weizen 2/5 (1895 2,4), Winter- nschen Radikalismus betrieben ist, und da Pfarrer Naumann Spelz 2,6 (2,8), Winter. Roggen 2,4 (2,0), junger Klee (auch bisher der beste Eideshelfer der Socialdemokratie gewesen H Luzerne) 2,3 (2,7). Ein- vorläufige Schätzung des Ernte- ist, so müssen jene Stellen doppelt verdächtig erscheinen. In r enrages, die sich im November auf Hafer, Kartoffeln, Klee jedem Kalle kann kein Politiker von wahrhaft patriotischer und Heu erstreckte, hat sür das Reich im Ganzen ergeben und staatserhaltcnder Gesinnung durch das nalional-sociale t als Ertrag vom Hektar in 100 bei Haier, 15,0 (1895 Programm angezogen werden; cs stellt sich namentlich der ? —. - . — ... . — staaiserhaltenden Auffassung durch die Wünsche hinsichtlich der Erweiterung des allgemeinen Wahlrechts sür den Landtag ) und die Kommunalvertretung entgegen, wird aber auch den Freisinn weg-n sein r christlichen Bestrebungen zurückstoßen. Sein praktischer Werth kann also nicht im soliden Ausbau, sondern höchstens in einer weiteren Kräftezersplitterung ge sucht werden, und somit ist cS von vornherein eine stumpfe Waffe. Das national-sociale Programm, von den Anhängern des Pfarrers Raumann wird ein Programm veröffentlicht, welche- einer neuen politischen Ab- art unter dem Namen des „nationalen Socialismus" Bein und Fleisch gewähren soll. In der That, beständen noch Zweifel an dem mangelnden politischen Beruf der Rau- mannianer, jetzt würden sie aufkeimen. Da» Programm ist ein Sammelwerk politischer Gemeinplätze, die zum größten Theil jede Partei unterschreiben könnte, und die nur dadurch auffallen, daß sie überhaupt als etwas Neue» und Eigen artige» der Orffentlichkeit unterbreitet werden. Die Partei steht darnach politisch und wirthschaftlich auf nationalem Boden; sie erstrebt eine feste und stetige auswärtige Politik, engere allgemeine Wehrpflicht, angemessene Vermehrung der deutschen Flotte und Erhaltung der Kolonien. Sie steht auf dem Boden der Reichsserfassung und wünscht kräftiges Zu sammenwirken der Monarchie und Volksvertretung, sowie Erhaltung bszw. Ausdehnung des allgemeinen Wahlrechts aus e Landtag und Kommunalverlretungen. Eine Vergrößerung H des Antheils der Arbeit an dem Gesammtertrage der Volks- E wirthschaft erhofft sie nicht vom revolutionären Socialismus, k sondern von politischer und genossenschaftlicher Arbeit, unter geschichtlicher Umgestaltung der vorhandenen Verhältnisse. Z Sie erhofft die Unterstützung der gebildeten Welt beim Kampf der Arbeit gegen die Uebermacht vorhandener Besitz- Z war vergebens. Gestern wurde zunächst über einen Zusatz l zum 8 152 debatttrt- den die Tommission beschlossen hatte; cs handelt sich in ihm um die Erwetterung der Vefugnitz der Staatsanwaltschaft, Grund mangelnden öffentlichen In teresses von der Erhebung der Anklage Abstand nehmen zu dürfen. Die Rechte und die Sozialdemokraten boten in der Bekämpfung dieses Zusatzes das seltene Bild einmüthigen Vorgehens. Ihr Widerspruch blieb aber erfolglos. Die Debatte verlief, abgesehen von leidenschaftlichen Ausfällen des Abg. Stadthagen gegen die Staatsanwaltschaft, der er s einseitige Begünstigung der Interessen der besitzenden Klassen z vorwarf, sachlich und matt. Im Wesentlichen nach den r Commisfionsvorschlägen wurde die Novelle bis zum 8 244 ? angenommen. Heute wurde die Berathung fortgesetzt. DKrkei. Die Londoner „Daily Mail" bringt folgende L Sensationsnachricht: „Großfürst Nikolajewitsch hat dem Kaiser z von Oesterreich einen Plan zur Theilung der Türkei unter- ( breitet. Danach erhält Rußland Kleinasien, Oesterreich dehnt H seine Grenzen bis Salonichi aus, Frankreich bekommt Syrien r und Italien Albanien. England soll im unbeschränkten Be sitze Aegyptens bleiben und Konstantinopel ein Freihafen werden unter Garantie der Großmächte." Deu'schland aber soll hiernach bei der Verkeilung der fetten Erbschaft zusehen. Cuba. Wie aus Habana gemeldet wird, gewinnt der Ausstand die Oberhand im östlichen Theile der Insel. Die Rebellen behaupten das Feld und Guaymaro, belagern ... Viktoria und Tunas und beraubten bei Veguytas einen nach ? Guaymaro. dessen Besatzung in äußersten Nöthen ist, be- stimmten Proviantzug. Guaymaro ist theilweise wieder vom E Feinde eingenommen. Trid-Afrika. In Transvaal sucht sich die Regierung jetzt gegen die gedruckten Anmaßungen der englischen „Uit- landers" durch straffe Handhabung eines stt Koo geschaffenen k Preßgesctzes zu schützen. Der in London wohnende Eigen- Z thümer Heß der in Johannesburg erscheinenden Zeitung " „Critic" erhielt die telegraphische Meldung aus Johannesburg, daß das gesummte Personal des „Criste" auf Gmnd deS neuen Prehgesctzes verhaftet worden sei. Wenn Hwr Heß selbst hcrüberkvmmt, um nach dem Seinen zu schauen, wird man 15,5), Kartoffeln 105,9 (123,9), Klee (auch Luzerne) 42 6 (50,6), Wiesen 39,0 (37,0). Nachdem die engere Wahl im Wahlkreise Gieße!« stast- gefunden hat, wird, wenn die amtliche Proklamation des Giwählten erfolgt sein wird, der Reichstag einmal vollzählig sein. Gegenwärtig ist kein einziges Mandat mehr erledig«. Es ist dies ein Zustand, der sehr selten sistgesrcllt wer den kann. Die Verlegung des Kaiserlichen Hoflagcrs für die Sommermonate nach Kassel war von anderer Seite mit aller Bestimmtheit signalisier worden; Wilhelmshöhe sollte fortan das Neue Palais als Sommerrestden; ablösen. Auf de« Berliner Oberhofmarschallamte ist dem „L.-A." zufolge, Reichs- 8 von dieser Anordnung, welche geeignet wäre, erheblichrs Auf- ° sehen zu machen, nichts bekannt. Vom Reichstag. In acht Sitzungen brachte es be- kanntlich der Reichstag zu Wege, die zweite Lesung des um- ... fangreichrn Bürgerlichen Gesetzbuches durchzuführe«; die ! hels- und Giwerbrkammern von den Einzelregierungen befragt iw««-Lesung der Novelle zum GerichtSverfassungSgesetz und morden, welche Ausnahmen sür das Detailreisen sie befür- z Worten würden. Nur vereinzelte Kammern hatten sich, da N der ^ra hun^rn ist berechtigten Ansprüche berücksichtigt werden könnten, l gegen jede Ausnahme von dem Verbote ausgesprochen. Die M- Sch« U d°, B«d°s-°ch M.Wch b--°«fichv h-t. sind über di- Beschlüsse der Tommission hinaus verschiedene k Ausnahmen waren insbesondere noch für die BekleidungSin- veränderungen i« Plenum angenommen, denen nicht zu- ? dustrie^und deren Nebengewerbe, wie^ Posamenten, Kleider stimmen zu können die Rrgirrung mit aller Bestimmtheit ff erklärt hat. In der dritten Lesung wird daher der Reichstag, i will er nicht die ganze wertheolle Vorlage und mit ihr die e Entschädigung unschuldig Berurtheilter zu Falle bringen, ein- l fach nachgrben müsse» und alle Arbeit der zweiten Lesung und Anzeiger Mrblalt und Liyeiger). Telegramm-Adresse A -L 6 I ckU V FemsPrechsteL. „Lageblfatt", Ries« AH- AAl H- N HD H, HH H- Sk. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riess. HL Riesa, 25. November 1896. — Wie mitgetheilt worden ist, hat sich der Bundesrath nunmehr schlüssig gemacht, hinsichtlich des in der neuen Ge- werbeordnungsnovelle vorgesehenen Verbotes des Detail reisens Ausnahmen sür diejenigen Handlungsreisenden, die s mit Wein, Erzeugnissen der Leinen- und Wäschefabrikation, mit Nähmaschinen und mit Gold- und Silberwaaren, Taschen uhren, Edelsteinen, Schmucksachen und Schildpattwaaren Handel treiben, vom 1. Januar 1897 ab zuzulassen. Dazu kommen dann noch Bücher, Druckschriften, andere Schriften und Bild werke, die schon durch das Gesetz selbst von dem Verbote des Detailreisens ausgenommen sind. Für alle übrigen Geschäfts zweige tritt demnach vom 1. Januar 1897 das Verbot des Detailreisens in Kraft. Bekanntlich waren alle deutschen Han-
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