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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189612031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18961203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18961203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-03
- Monat1896-12
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1896
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Mesner D Tageblatt und Anzeiger (Elbeblatt md Anzeiger). Trleg«mm.«drrsi- Ä HAU sL 6 «U »««sprrchstell. „r-geblatt". m»,». H-N V H-TT H. H. «K.SL der König!. Amtshauptmmmschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS z« Riesa «81. Donnerst«,, S. Dezember 1896, Abends. 49. Jahr,. Ras'Riesa« Tageblatt «scheint sch« Tag Abend» mit ««»«ahme der Son«, «nd Festtage. Bierteljilhrltch« »«Pchchnei» bei Abholung in de« «Mchttimrm tu Riesa und Strehla ob« durch ms« Träger frrll,in» Ha«» 1 Mark SO Pfg., bei Abholung am Schalt« d« kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Psg., durch dm Brieftrüg« frei tu» Hau» 1 Mark SS Psg. AtchchgmAnmch« für di« Nmum« de» Ausgabetage» bi» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Lmck'undgverlag von Langer t Winterlich M Riesa. — G«schLft»strL«: Kapanlenstraß« SV. — Wir di« Redaktion verantwortlich: Herman« Schmidt' Ries«. Freit«-, dm 4. Dezbr. 1896, Nach«. 2 Uhr sollen im Gärtneretgruudstücke in Weida ca. S«0 Gtck. Alpenveilchen gegen so« forttge Bezahlung versteigert werden. Riesa, 3. Dezbr. 1896. Der 8er.-Vollz. de- Kgl. Amt-ger. Sekr. Eidam. Im Hotel zum „Kroitprürz" hier sollen Mittwoch, den 9. Dezember 1896, vorm. 9 Uhr, verschiedene Kleidungsstücke, als Röcke, Jackett, Joppen, Ueber^ieher, mehrere Kinderauzüge sowie 1 Nähmaschine gegen sofortige Bezahlung meistbietend verstngert werd«:. Riesa, am 2. Dezemb« 18VS. Der Ger.-Bollz. de- Kgl. Amt-ger. Riesa Sekr. Eidam. ' Infolge Anlegung seiner Wohnsitze» von Riesa nach Blasewitz ist der Rechtsanwalt Moritz Edvard Kokett in der Anwaltsliste deS untnzeichneten Amtsgerichts gelöscht worden. Königliche- Amt-gericht Mesa, am 1. Dezember 18S6. Heldner. Brehm. Vom Reichstag. Der Reichstag setzte gestern die erste Lesung deS Etats fort. Abg. v. Kardorff (ReichSp.) spendete gleichfalls dem heldenhaften Betragen der Mannschaften des „ Iltis" Aner kennung. Er begreife den giftigen Zorn der Sozialdemokratie darüber, daß ein solcher Geist in der Armee und in der Ma rine herrsche; denn so lange dieser edle Geist herrsche, werde eS nicht gelingen, den sozialdemokratischen Fanatismus an seine Stelle zu setzen, so lange werde der „große Kladderadatsch" nicht eintreten. Bei den Marineforderungen habe man hier vor einer Weltmachtspolitik gewarnt. Das erinnere ihn lebhaft an die Zeit, wo man Preußen den Gedanken an die Groß- machtspölitik auStreiben wollte. So wenig, wie das damals gelungen sei, ebensowenig werde eS jetzt gelingen. Man werde sich allerdings bei der Marine gefallen lasten müssen, daß etwas abgehandelt werde. Der Redner führte im weiteren Verlaufe seiner Rede auS, daß das Reich jährlich um 800 bis 1000 Millionen durch die Handelsbilanz ärmer geworden sei, und wünschte, daß die auswärtige Politik wie die Wirtschaftspolitik zu der Politik deS Fürsten Bismarck zurückkehren möge. Staatsminister Frhr. v. Marschall legte dar, daß die Unterbilanz, das heißt der Ueberschuß unserer Einfuhr über unsere Ausfuhr, im Jahre 1889 848 Millionen, 1890 833 Millionen, 1891 975 Millionen betragen habe. Das sei in den Jahren gewesen, wo noch keine Handelsverträge bestanden hätten. Dann komme daS in jeder Beziehung außerordentliche Jahr 1892. Da sei die Unterbilanz auf 1 Milliarde 64 Milli- onen gestiegen, um 1893 wieder auf 896 Millionen zu fallen. Sie sei 1894 auf 976 Millionen gestiegen und 1895 auf 800 Millionen gefallen. Man werde zugeben, daß sich die Behaup tung, daß unsere Handelsbilanz sich seit dem Bestehen der Handelsverträge verschlechtert habe, aus den amtlichen Zahlen nicht beweisen laste. Den Wunsch, daß die Landwirthschaft- lichen Preise wieder auf eine Höhe kommen möchten, bei der die Landwirthschaft bestehen könne, theile die Regierung van ganzem Herzen; er, Redner, möchte glauben, daß wir der Er füllung dieses Wunsches ziemlich näher gekommen seien. Die ganz außerordentliche Baisse der Getreidepreise beruhe auf dem außergewöhnlichen Umstand, daß wir drei Jahre lang auf der ganzen Welt außerordentlich günstige Ernten gehabt hätten. Abg. Fürst Radziwill (Pole) besprach die Agitation gegen die Polen und bittet den Reichskanzler, eine Sanirung dieser Zustände anzubahnen. Abg. Rickert (freis. Ver.) be tonte, daß der Abg. v. Kardorff vom Staatsminister v. Marschall ziffernmäßig widerlegt worden sei. Die Handelsverträge zeigten ihre günstigen Wirkungen immer mehr. WaS daS VrreinSrecht betreffe, so hoffe er, daß man nicht nur in Preußen, sondern auch im Reiche ein gutes Vereinsrecht schaffen müsse. Ueber den Marineetat herrsche insofern Einigkeit, als er allgemein für zu hoch gefunden werde. Man werde in der Kommission diese Forderungen genau zu prüfen haben, um so mehr, als man nicht wiffe, wohinaus die Regierung wolle. Staatssekretär Graf v. PosadowSky erklärte, daß ein BundeSrathSbrschluß bezüglich der Branntweinsteuer, von dem gestern die Rede ge wesen sei, nicht bestehe. Eine mißverständliche Verfügung der sächsischen Behörden werde rückgängig gemacht werden. StaatS- minister v. Boetticher führte in Anknüpfung an eine Aeuße- rung de« Abg. Rickert aus, er wisse, in einem Zeitungsartikel sei gesagt worden, daß er die Vorlage über die Handwerker organisation zu Hintertreiben sich bemüht hätte. Wer ihn, Redner, kenne, werde wissen, daß er einer solchen Illoyalität § unfähig sei. Er sei aber auch mit der Berathung der Vorlage , im Au»schuß deS BundeSrathS gar nicht befaßt gewesen. Die ' Regierung werde sich durch hämische Bemerkungen des Organ» de» Bundes der Landwixthe nicht abhalten lassen, ans dem Wege der Förderung der Landwirthschaft fortzuschreiten. Staatssekre tär Holl mann wieS auf die Bemerkung de» Abg. Rickert hin, c» sei zu befürchten, daß der Staatssekretär seine Verantwort lichkeit vergesse und sich gewissermaßen von dem Marinekabinet vergewaltigen lasse, und erwiderte darauf, daß Herr Rickert unbekümmert sein könne, davon könne keine Rede sein. Wenn er, Redner, einst gesagt habe, daß er den Allerhöchsten Inten tionen folge, so beziehe sich das darauf, daß das Marinekabinet in dem Verkehr mit ihm niemals über Angelegenheiten spreche und sprechen könne, die den Reichstag oder den Etat beträfen. Diese Intentionen hätten also mit dem Reichstag nichts zu thun. Abg. Lieber (Ctr.) wies den Vorwurf deS Abg. v. Kardorff zurück, daß das Eentrum mit Rücksicht aus seine Wähler ost anders stimme, als es eigentlich stimmen müßte. Auch seine Partei habe bei der Erklärung deS Reichskanzlers bezüglich deS VereinSrechtS an eine Regelung der Materie im Reiche gedacht, sie sei aber bereit, eine solche auch in Preußen vorzunehmen. Mit einer falschen Weltpolitik könne sich auch seine Partei nicht befreunden. Auch seine Freunde erkennten den Heldenmuth der Mannschaft deS „JltiS" an, wünschten aber nicht, daß Aeuße- rungen gebraucht würden, wie die vergestrige des Staatssekretärs Hollmann, durch die das religiöse Gefühl weiter Volkskreise verletzt werden könne. Abg. Gall er (südd. Volksp.) ist dafür, daß der Reichstag in den Bewilligungen ein langsameres Tempo eintreteu lassen müsse. Abg. Zimmermann (dtschsoz. Refp.) bemerkte, auch seine Partei könne Bedenken gegen die hohen Forderungen für die Marine nicht ganz unterdrücken, schon deshalb nicht, weil die Regierung sich gegen gerechte Forderungen von Landwirthschaft und Handwerk ablehnend verhalte. Staatssekretär Graf von PosadowSky stellte fest, daß zur erleichterten Verwendung von Spiritus zu gewerblichen Zwecken gewisse Summen ver fügbar seien. Staatsminister v. Boetticher erklärte auf An regung des Abg. Zimmermann, die Erwägungen, wie einem etwaigen Petroleummonopol zu begegnen wäre, seien zu einem gewissen Abschluß gekommen. Die Handwerkervorlage sei in den Ausschüssen des Bundesraths gefallen, weil die Mehrheit gegen die Zwangsinnungen gewesen sei. Dieser Theil der Vor lage werde alio umgearbeitct werden. Der Bundesrath werde jedenfalls noch vor Weihnachten sich darüber schlüssig zu machen in der Lage sein. Redner wiederholt, daß er mit der Sache im Bundesrath nichts zu thun gehabt habe. Abg. Graf von Limburg-Stirum (kons.) meinte, jeder Konservative könne, ohne seine KönigStreue zu gefährden, dem Bunde der Land- wirthe angehören. Auf dem Grundgedanken deS Antrags Ka- nitz ständen seine Freunde noch heute, aber sie verzichteten einst weilen auf den Antrag, nachdem er zweimal gescheitert sei. I vertliches und Sächsisches. Rie.sa, 3. Dezember 1896. — In der am Dienstag abgehaltenen öffentliche« Stadtverordnetensitzung waren anwesend 14 Mit glieder de» Kollegiums und zwar die Herren Barth, Barthel, Berg, Braune, Doaat, Förster, Fritzsche, Hrmmttzsch, Dr. Mende, Richter, Schütze, Starke, Thalhei« und Thost; ent schuldigt waren auSgedlieben die Herren Heldner, Nitzsche und Pietschmann, ver Sitzung wohnten bet Herr Bürgermeister Boeters und als Rath-deputirter Herr Stadtrath Schwar zenberg. Nach der Tagesordnung gelangten unter Leitung de» Vorsitzenden de» Kollegium», Herrn Rendant Thost, die nachfolgenden Gegenstände zur Berathung «nd refp. Be schlußfassung: 1. Die Liste der bei der bevorstehenden Stadtverord- neten-Ergän-ungSwahl stimmberechtigte« «nd wählbare« Bür ger wird vom Herrn Vorsitzende« zur Einsichtnahme «ins den Tisch de» Hause» «iedergelegt. Stadtv. Richter beklagt die unterlassene Aufforderung verschiedener Einwohner der Stadt mit bessere« Einkommen znr Ableistung de» Bürgereides. Unter Namhaftmachung eine« solchen Einwohner« findet Red ner in Unterlassung einer Aufforderung hierzu eine Zurück setzung der Betreffenden, der Ehrgefühl derselben lasse e« «icht zu, von selbst zu kommen und zur Eintragung i« die Bürger liste bez«. Ableistung de« Bürgereide« sich zu melden. Auf solche Unterlassungen habe er übrigen« schon t« vorigen Jahre hiagewiesen. Stadtrath Schwarzenberg bemerkte da rauf, daß in diesem Jahre ca. 60 Personen aufgefordert eien, Bürger der Stadt Riesa zu werden, darunter auch ebenfalls der vom Vorredner bezeichnete Herr. Daß »ennoch einige vergessen sein könnte», sei immerhin möglich; n diesem Kalle wäre e» doch besser, die Betreffenden mel deten sich selbst. Hiermit war dieser Gegenstand der Tages ordnung erledigt, 2. Ein in früherer Sitzung vom Kollegium durchberathener Entwurf eine» Nachtrag» zu den Gemeindeanlagen-Regulativ für die Stadt Riesa hat die Genehmigung der König!. Sreis- hauptmannschaft bezüglich der Bestimmungen über Heran ziehung d?» Einkommen« au« auswärtige« Handels- «nd Gewerbebetriebe nicht gefunden. Der Stadtrath hat hierauf in eine« neuen Entwürfe die betreffenden Bestimmungen einer geringen Abänderung unterzogen, denen Kollegium nach einem Meinungsaustausche zwischen den Herren Stadtv. Braune und Stadtrath Schwarzenberg einstimmig zusttmmt. S. Der Kirchenvorstand wendet sich in einem längeren Vortrage an da« Kollegium um Bewilligung von Mitteln zur Anstellung eines Hilfsgeistlichen für die Parochie. Nach längerer Debatte, an der sich Stadtv. Hammitzsch, Starke, Dr. Mende, Richter, Thalheim und Bors. Thost betheiligen, wird der von Letzterem unterstützte Antrag des Stadtv. Rich ter auf Vertagung dieses Gegenstandes der Tagesordnung bi« nach erfolgter Entscheidung des Rathes einstimmig gegen die Stimme Dr. Mende'S angenommen. — Die Tagesordnung hatte hiermit ihr Ende erreicht. Herr Bürgermeister Boeters ergriff aber noch da» Wort zu kurzer inhaltreicher Rede. Er habe, führte der Herr Redner au«, Gelegenheit genommen, der ersten Sitzung des Kollegium», die nach seinem Amtsantritte abgehalten, bei- zuwohnen und mit den einzelnen Mitgliedern desselben in nähere Berührung zu treten. Wenn er jetzt da» Wort nehme, so habe er nicht die Absicht, ein Programm zu ent wickeln, wohl aber habe er sich ein Mott» gestellt, nach wel che« er mit aller ihm zu Gebote stehenden Kraft arbeiten «nd schaffen wolle und diese» Motto »olle er de« Kollegium bekannt geben. E» laute: I« Wesentlichen Einheit, Im Zweifelhafte» Freiheit, In Alle« aber gegenseitiges Bertram» l „Mit dies«« Leitstern", so schloß der Herr Redner, „«öchte ich mit Ihnen Allen arbeiten." — Die kurze« Worte de« Herrn Bürgermeister« «achten auf die sämmtlichen Mit glieder de« Kollegium» sichtlich einen tiefen Eindruck. Stadt». Dr. Mende erhob sich hierauf und beglück wünschte Namen« de« Kollegin«« «it herzlichen Wor:«n den langjährigen, treuverdienten, hochgeschätzen Vorsitzenden de« Kollegium», Herrn Rendant Thost, anläßlich dessen Staat«- diener-Jubiläum» (worüber bereit» in der Montes-Nr. d. Bl. berichtet worden ist) «nd ersuchte die Herren Mitglieder,
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