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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1899
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18991018018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899101801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899101801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-10
- Tag1899-10-18
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2. LeilW WÄipMLliBliitt M AMi Ar.M, Misch, 18.8ckbcr IHV. sMUii<AWbt.s ng, d, höchst olide und pcrfcctr» Üosuekien t", hier, ge verleiht aiarkt34,1. ftSanznge zgäßch.9,1. »nn, II kS, teln, Cost., . w., sowie und gut. Sitz fertigt sse 19, I. r. zu besetzen, laden, erb. rnirt und iße 14,-1. »keil gesir. . 8, 2. Etq. v. L. sucht ierthe Adr. rblln^ser. nmen aus» Blattes. treten if. Darum ibn's Olr- keh-8elte lintiii. nur ist echt. tl>., Nürn- Brühl t, ische Str., ssage, Br. i. Wer» er, Petersstr., istrastc. mersvrossen Gebrauch v. ^rin nt - 8» I1<» nrunsx- ei, ist Las tstr., sowie eurgesch. §8vr >en Eigen- ser. Leipzig, 2 rv kn Wsll tSkörbc, c.Löffel- sstänv., rattiichen r Arbeit. vom ,NMk. id 125 1 u. 200 H.X»»rr. ruchisästc. 25 50 » 28 itr-VakcS, u. Gläsern. asr >r. 1971. solo N«I, 1. 1^USHssVI*lLSU^ El«,* Uvksnslsinvi* 8s»«IvNWMskvi*v8 IM verkaufslaeal: I-eIp-1«, ir«IvU«,trn>t8k «» »», I. K«NLU8tSI t« «ILÄ 8SlELSU8t«jA« zu AleiRer», vlonseu und Besätzen werden, um zu raumen, zu berabgesehten Preisen, zum Tbeil auch »NIN NN«I nntei- LTki-ntkllnn^npi-kl» Vkrlrnnss». unck ll«nH«n1üvkvn von 8V NN. llomvniovolin-ne» unck Tvlkvldincken von 28 s NN, Teicksn« llnnionovkünLvn, ^kionton-, vonoont« unck So» Lvkonpe« »vkn, «vki- billig! Die Geschäftsräume sind per sofort oder später anderweit zu vermischen. Laheneinrichtun,-gegenstände zn »erkaufen. cieslskirclie Sslinen, ^abniltz-kvlvioo, ^vlrldaknon, L-ovomoliven, »kkninl nuet nnrninlnpiirl^, LkiisllLkSvIIsvkLch wr kslä llllä LIvivdLlmail - LaSrrk, vormals vnonoßoin L Xoppol, I.6ipri§, ?aekkos8tra886 9. Goethefeier im Kaufmännischen Verein. Leipzig, 15. Oktober. Würdig seiner Bchrebungen in seiner Vercinsihciiigkeit bei Abhaltung von wissenschaftlichen Aonrcigeir auch dem Idealismus zu huldigen, hatte der Kauf mannische Verein am Freitag Abend eine Nachfeier zu Goethe's 150. Geburtstage veranstaltet, die in Ton und Wort den Manen des Meisters galt und seiner auf das Sinnigste gedachte. Gin melodiöser Blüthenlranz schlang sich um aaö Bild des großen Dichters, das ein berufener, durch seine Werke weithin geschützter Äoethekenner, Herr Dr. K- Heine mann, von Goethe als Lyriker vor einem aus Damen uns Herren gebildeten stattlichen Auditorium entwarf. Es war, aas wurde vom Anfang bis zu Ende des geistvollen Vortrags «r- lennbar, eine liebevoll ausgearbeitete, durch uns durch erschöpfende Charakteristik der Goethe'schen Lyrik, deren glänzende Einzel heiten auszuzählen, nur ermüdend wirken würde. Wie ein Triumphator zieht der Lyriker Goethe durch die Welt. Millionen von Herzen erwarben sich seine Lieder wie im Sturme, Tausende fliegen ihm noch tagtäglich zu. Als Deutsch land zerrissen und ohnmächtig Varniederlag, war e r unser ein ziger Stolz, vor dem das Ausland sich beugte, und er ist noch unser Stolz und unsere Wonne, wo immer deutsche Laute er- rönen. Es giebt keinen lyrischen Dichter des In- Ed Aus landes, der sich mit ihm messen könnte. Unser großer Schiller tonnte den Lyriker Goethe nicht erreichen; Heine reichte ihm mit entzückten Worten begeistert di« Fahne; einer unserer «rsten Aestethiier wollte alle Bücher der Welt missen, w«nn ihm nur sie Goelhe'schen ^dichte erhalten blieben, und selbst eine so auf sie Wahrheit gestellt« Natur wie unser großer Reichskanzler er klärte, mit einemBande Goethe'scher Gedichte gern Jahre lang auf einer einsamen Insel leben zu wollen. In seinen geistvollen Darlegungen wandte sich der Vor tragende zuerst der Frage nach dem Inhalte der Goethe'schen Lyrik, dann nach der Form der Dichtung zu, um hieran ein kurzes Wort der Sprache in Goethe's lyrischen Gedichten zu widmen. In allen diesen Ausführungen lag eine Fülle reicher Gedanken, welche in lichtvoller Weis« zur tiefen Erkenntniß der Goethe'schen Lyrik und ihrer Schönheiten führten. Hat doch, wie der Vor tragende es selbst betonte, Goethe die kostbarsten Schätze vor uns ausgebreitet. Freundlich und liebevoll lädt er uns ein zu ihrem Genüsse. Er verlangt nichts von uns ckls unser Selbst und unser Herz: „So kommt denn, Freunde, wenn auf «uren Wegen Des Lebens Bürde schwer und schwerer drückt, Wenn eure Bahn ein frisch «rneuter Regen Mit Blumen ziert, mit gokd'nen Früchten schmücku Wir geh'n vereint dem nächsten Tag entgegen! So leben wir, so wandeln wir beglückt, lind dann auch soll, wenn Enkel um uns trauern. Zu ihrer Lust noch «unsre Liebe dauern." Es ist eines der großen Verdienste Goethe's, daß er die große Kluft zwischen Literatur und Leben, die bis dahin in unserer Literatur noch bestand, überbrückt hat. Wie er dies ge- :han, davon gab Herr Dr. Heinemann Wort für Wort Zeugnis; ab. Ihm wurde lebhafter Beifall zu Theil. Goethe'sche Lieder hatte der Thomanerchor zur weihevollen Einleitung dieses Goethe-Abends gewählt und mit entzückendem Wohllaut in Tönen vermittelt, wie z. B. das lebhaft genommene „Zwischen Weizen uno Korn" von Hauptmann, das choralartig gehaltene, in Heller DiscantsUhcung unterbrochene, in süßem Piano aus klingende „Der Du von dem Himmel bist" von E. F. Richter, das wellenwiegende „Auf dem See" von Mendelssohn, das stür misch accentuirte „Zigeumr'lied" von Hauptmann und das glanz voll .'gesetzte „lieber allen Gipfeln" von Schreck. Des tdn- künstlerischen Interpreten Goethe'scher Poesie Franz Sckubert's Lieder: „Wer nie sein Brod mit Thronen aß", „Wie im Morgen glanz", „Füllest wieder Busch uns Thal" und „Der Musensohn" sang am Schlüsse des Abends Herr Paul Umlauft mit riefem Empfinden und mit vollem Eingehen auf ihren gemiuhs- bewegenoen Gehalt, dabei kraftvoll und stimmenrein, zugleich maßvoll in den gesanglichen Ausdrucksmitteln. Reicher Beifall föhnte den Sänger. —m. Vermischtes. --- Die Schwester Heinrich Heines ch A»i Sonnabend, den 14. October, Nachmittags K Uhr, ist, wie bereits tele graphisch berichtet, Frau Cbarlotte Embden, geb. Heine, nach längerer Krankheit in Hamburg sanft dahingeschieden. Um sie trauern Kinder, Enkel und Urenkel. Sic war ge boren am 18. October 1800, hätte also am kommenden Mittwoch ihr 99. Lebensjahr vollendet. Der Tod der würdigen alten Dame wird in weiteren Kreisen rege Tbeil- nahme erwecken. War sie doch als die von dem Dichter treu geliebte und ihm von Herzen rugethane Schwester ein Gegenstand pietätvollen Interesses. In ihren letzten Lebens jahren zehrte sie an der' großen Freude, den der über raschende Besuch der Kaiserin Elisabeth von Oesterreich in ihren vier Wänden ihr bereitete. Don einer schweren Operation, die sie vor einigen Jahren durchmachen mußte, bat sie sich nicht wieder völlig erholt. Bis in die letzte Zeit blieb ihr, wie der „Hamb. Corr." berichtet, die volle Klarheit des Geistes bewahrt. Sie bildete eine lebendige Ehronik deS Lebens ihre- Bruders und theilte von den Schätzen ihrer Erinnerung gern den Besuchern mit, die zu ihr kamen, um etwas davon zu erfahren. Treueste Liebe ihres Sohnes, deS BaronS L. H. v. Embden, schuf ihr im Alter ein vor jedem rauheren Hauch geschütztes Heim in dem Hamburger Hause, in dem sie jetzt die Augen znm letzten Schlummer geschlossen hat. — 17 Millionen Rubel defraubirt. AuS Moskau wird berichtet: Der frühere Director der Eisenbahn Moskau- Archangelsk, Nikifor ArcybaSzeff, wurde nach einem langen Verhöre vor dem Untersuchungsrichter in Haft genommen. ES handelt sich um nicht weniger als 17 Millionen Rubel, welche der fallite Moskauer Millionär Mamontoff als Der- waltungSratbSpräsident deS genannten Babnnetzes der Eisen- bahncasse entnommen und in seine Fabrikunternehmungen gesteckt hat. Director Arcybaszefs wird der Mitschuld an dieser kolossalen Defraudation Mamontoff'S angeklagt. ---- Moskau, 10. October. In dem Processe gegen die Direktion ter städtischen Ereditgesellschaft wegen Miß bräuchen in der Verwaltung sprach der Gerichtshof die Directoren Schildbach und Gericke mehrerer rechtswidriger Handlungen schuldig und verurtbeilte dieselben zur Ent ziehung der StandcSrechte und zur Ansiedlung im Gouverne ment Olonez. Für Gericke soll die kaiserliche Begnadigung nachgesucht werden. Alle Eivilkläger wurden abgewiesen. Lücherbesprechuugeu. * Tie Kaiserfahrt nach dein Orient. Die Hosbuchhandlung Mittler K Sohn bereitet mit Ermächtigung des Kaisers drn ossiciellen Bericht vor über die Orientsahrt des Kaiserpaares im Herbst 1898. Das Buch, dessen redaktionelle Leitung der Re gierung-;. und Schulrath Mühlmann-Merseburg in Verbindung mit mehreren anderen Lrientkennern übernommen hat, verspricht in hohem Grade interessant zu werden. 97 meist vollseitige Ab- bildnngen, von denen eine Anzahl den eigenen photographischen Aus. nahmen der Kaiserin entstammt, werden daS vornehm ausgestattete Werk schmücken. * Soeben erschien im Verlage von Karl Siegisniund, Hosbuch. Händler Sr. königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August, Herzogs zu Sachsen, Berlin 8ZV, Tessanersir. 13, die neueste Ausgabe von Ltcchcrt'S Arniee-tfintheilnng und Lnartier-Listc des deutschen ReichsheereS und der kaiserlichen Marine, 330. Ausgabe, 40. Jahrgang. Abgeschlossen 7. Lctober 1899. Für den praktischen Gebrauch aller Behörden, besonders für alle Beamten militärischer Bureaux ist dieses altbewährte Arniee-Schenia ein unentbehrliches Hilfsmittel. Hinsichtlich der höheren Chargen bietet dasselbe einen lehr brauchbaren Ersatz der großen Rangliste; cs ergänzt dieselbe durch die sächsischen und bayerischen Trupventhecke, welche die Rang, liste nicht enthält. Ganz besonders aber dient es den Mannschaften des activen Dienstes wie der Reserve, der Landwehr und den Ein- jährig-Freiwilligen als praktisches Instruction«, und Nachschlagebnch, zumal der Preis (75 ein geringer zu nennen ist. -» Als ein praktisches Hand- und Nachschlagebnch fürs ganze Jahr muß der JUnstrirte Tklitschc Armee-Kalender bezeichnet werden, dessen einnndzwanzigster Jahrgang (I!»00) bei I. C. C. Bruns in Minden (Wests.) erschienen ist; denn wenn der Inhalt auch selbst- verständlich in erster Linie militärischen Charakters ist, jo macht doch anck der Landwirthschasts«, Geflügel- und Bienenzucht-, Jagd- und Fischerei-Kalender, ferner die Abtheilung „Allerlei Hausmittel" dem Landmann, dein Jäger, dein Imker, überhaupt jedem Hause das Buch nützlich und angenehm. Die Formation und Standorte, sowie die Personalien der am I. October 1899 neu errichteten Feldartillerie- Regimenter n. s. w. sind in dem Armee - Kalender berücksichtigt. Ter sauber ausgeslatiele Kalender kostet einschließlich zweier Bei- lagen ;Wand- und Taschenkalrnder) 50 -H. ** * sr sr x" Febland'S Ingenien»-Kalender 1900. Herausgegeben von Th. Beckerr und A. Pohlhauscn. 2 Theile. Berlin, Verlag von Julius Springer. Bedürfte eS eines Be weises, daß der Fehland'sckie Kalender in den Kreisen der Ma schineningenieure gut eingeführr und bei Maschinenfabrikaiiten weitverbreitet ist, so würde wohl die Angabe genügen, das; dem 2. Theile 170 Seilen Inserate beigefügr sind, so das; das Jn- scratenvcrzeichnis; das Bezugsquellenverzcichniß, welches früher beigesugt worden war, vollständig ersetzt. Tie gewöhnlichen Kalcnderaiigaben, wie die Mitlheitungcn auS dem Gebiete der Mechanik, die Regeln für Conslruction der Maschinentheile. Hebemaschinen, Dampfmaschinen und Dampfkesselanlagen sind soweit nölhig berichtigt un- ergänzt worden. Für Hütten- und Gießereiaulagcn, Errichtung von Wasserwerken und Wasser leitungen sind Bestimmungen und Regeln ausgenommen, auch in das Weienilichste aus dem Gebiet der Elektrotechnik zu finden, während die hauptsächlichsten Bestimmungen deutscher und ausländischer Paientgesetze, sowie verschiedene Pcrsoualangaben den Werth dieses recht brauchbaren Kalenders immer mehr erhöhen. .-k Der Daheim - Kalender für 1900 trägt dem Schluß des Jahrhunderts ausgiebig Rechnung. Otto Funcke weist in einem AufsatzF r ö h l i ch e G c d a n k c n a m E n d e d e S Jahr hunderts" nach, daß wir auch in kirchlicher Beziehung dankbar auf das zu Ende gehende Jahrhundert zurückblicken tonnen. Th. H. Panicnius giebt unter demselben Gesichtspunkt einen reich illuslrirten kurzen lieberblick über die Geschichte Deutschlands von 1800—1900. Julius Sunde behandelt die Fortschritte der Naturwissenschaften, HanS von Spielberg den der Verkehrsmittel. Von den drei Erzählungen spielt „ A u ch ein M e i it c r st ü ck " von H. von Kranse, mit Illustrationen von W. Jchme, in der Zeit des Zunftwesens, während „Die H a f e n i ch l in g e " von Ernst Muellenbach und „Des Liftjungen Glück" von Hanns von Zobeltitz, mir Illu strationen von A. Mandlick, »risch aus dem Leben der Gegen wart gegriffene Themata behandeln. Der Frauen-Kalender bringt eine große Anzahl meist rcichilluslrirrer Artikel, die sich insbesondere an die Frauen wenden. Auch der Kinderstube ist ein besonderer Abschnitt gewidmet. Ter bildliche Schmuck des Kalenders ist, wie immer, reich und eigenartig. Besonders hübsch sind die vier Vögel darstellenden Aquarelle von Ch. Vot- teler. So eignet sich der Daheim-Kalender auch in diesem Jahre wieder vorzüglich dazu, als Weihnachtsgeschenk Verwender zu werden. ** >!! ' » >8" Taschenbuch der viektrieitiit von Dr. M. Krieg. 5. Auflage. Verlag von O S k ar L e i n e r in L e i pz i g. Wenn ein Handbuch der Eleltricitätslchre in einer 5. Aufjage bereits erscheint, so ist dies nicht nur ein Beweis für die günstige Aus nähme, die es gefunden hat, sondern auch für das Bestreben des Verlegers, das so schnell fortschreitende Gebiet der angewandten Elektricität auf -em Laufenden zu erhalten. In der Thät hat der Herausgeber die Abschnitte über die elektrischen Meßinstru mente, die Glühlampen und die Hilfsapparate wesentlich er weitert, auch einen Abschnitt über elektrisches Heizen und Kochen neu hinzugcfügk. Für Praktiker, Industrielle und Techniker wie Hörer technischer Lehranstalten wird daS vorliegende Taschen- — Einen Poften etwas Inüde gevronckenvn Kchimjer Merck« verkaufe ich zu wesentlich redueirten Preisen aus; auch mache ich auf eine Partie MSStlS von Schweizer Stickereien, zu Unterröcken und Beinkleidern geeignet, aufmerksam. Neumarkt 8. buch, welches einen wcrthvollen Znwachs des elektrotechnischen Leincr'schenVerlageSundeinenBand der Leiner'schen Bibliothek nützlicher Taschenbücher bildet, auch in dieser neuen Auflage sich sicher als recht brauchbar erweisen. * * * Kunstwart. Herausgeber Ferd. Ave narins, Dresden. Verlag Georg D. W. Callweh, München (vierteljährlich 3 tk, das einzelne Heft 00 -Z). Mit dem eben erschienenen ersten Hefte beginnt der 13. Jahrgang. Der Verlag schreibt uns dazu: Der „Kunstwart", besten Leserkreis sich seit einem Jahre ver doppelt, seit zwei Jahren also versechsfacht Hai, ist durchaus kein Fachblatt. Er ist ein Hausfreund für Gebildete, der ihnen und den Ihrigen Erhebung und Freude ins Heim bringen will, indem er fie lebendig betheiligt am Wollen und Schaffen der deutschen Kunst. Gleichviel, ov sich's mir Wort oder Ton be thätigke, oder mir Lime. Form und Farbe. Dec Kunstwart weiß aber: das Reden darüber thut's nicht allein. Deshalb zeigt er auch, was Gutes er zeigen kann. Schöpfungen der besten deutschen Dichter, Tonsetzcr und bildenden Künstler darf er den Lesern mit seinen Losen Blättern, seinen Bildern und seinen Noten aus den Tisch legen, und daneben solche, die irzzend eine Erscheinung im Kunstleben erläutern oder kennzeichnen. Trotz der gelegentlich sehr scharfen Polemik des .KunslwartS spricht aus den Urkheilcn aller politischen oder künstlerischen Parteien die gleiche Achtung, oft genug eine aufrichtige Freude, die über daS übliche Rias; von Anerkennung Ivcit hinausgeht. Seine Ziele im neuen Lebensjahre sind die alten. In seiner Erscheinung aber verbessert er sich abermals. Ein besseres Papier wird erlauben, Noten und Bilder künftig auch iu den Tert zu streuen. Ter Umfang der Hefte vergrößert sich auch. Jedermann erhält ein Probeheft kostenfrei in den Buch handlungen oder vom Verlage. ** Seil Jahren war bekannt, daß noch eine große Anzahl un veröffentlichter Briefe Carl Maria von Weber's in Privalbesitz richte, ein für die Musikgeschichte unseres Jahrhunderts außer ordentlich werihooller und wichtiger Schatz. Ihn entdeckt, ge hoben uns weiteren Kreiien zugänglich gemacht zu haben, ist das Verdienst von Westcrilianns Illuslrirten Lcutickicn Mo natsheften (Braunschweig, George Westerman»), die in ihrem October-Hefte den ersten Theil dieses literarischen Fundes jhcransgegcben von Prof. Ernst Rudorfs) veröffent lichen. Die Bildnisse Weber's und Lichtcnstein'ü, sowie das Facsimile eines bisher unbekannten Canons des Freiselnitz- Componisken begleiten die kostbare Gabe. Wie hier ein Alt meister der Musik zu Worte kommt, so gilt ein zweiter nmsang- rcicher Aussatz (von May Osborn» einem deutschen Meister dec modernen Malerei, Adolf Menzel, dessen Lebensgeschichte und künstlerische Entwickelung uns an der Hand zahlreicher, zum Theil völlig unbekannter Zeichnungen, Entwürfe, Studien- blätter, Skizzen, Gemälde u. s. w. gezeigt wird. Ein weiterer Aufsatz, der seinen hervorragenden illustrativen Schmuck von mehreren Aquarellen und zahlreichen Marinezeichnungen Pros. Hans Bohrdt's empfängt, behandelt die Geschichte und jüngste Entwickelung unserer deutschen Kriegsmarine. „Streiszüge durch Formosa", die neue Erwerbung Japans, schildert Adolf Fischer, ein Reisender, der außer den interessantesten cultnr- historischen und ethnographischen Beobachtungen, die er unter haltend zu schildern weiß, zugleich einen reichen Schatz völlig neuer Ausnahmen von Land und Leuten heimgebrachl hat. „Jüdische Liedchen" in deutscher Ilebcrsctzung steuert ferner Adolf Wilbrandt bei; eine reichhaltige kiterarische Rundschau über Gocrhcsckristen, neue Reiselireratur, geschichtliche Werke u. A. stammt aus ttr. Friedrich Düsel's Feder. Wie immer, isr der belletristische Theil des Hestes von ausgesuchter Vornehm heit und literarischer Bedeutung: »eben Ossip Schubin's soeben vollendetem Roman „Im gewohnten Gleis" finden wir auch Paul Hehse's neueste Novelle „Ein Mutlerschicksal" in Wesker- mann's Monatsheften. ** Der Ausbruch der Feindseligkeiten in Südafrika wird un- zwciselhasr die Heerführer der beiden Gegner in den Vorder grund des Interesses rücken; gerade noch rechtzeitig bringt des halb die Jllnstrirtc Zeitung vom 12. Oktober die'Porträts der beiden englischen Generalleutnants Sir Redvers Henry Buller und Sir F. Forestier Walker und des Generals P. I. Joubert, des Obercommandantcn der Truppe» von Transvaal. Da beide Parteien nicht ganz ohne Besorgnis; an die Haltung denken, die die Eingeborenen Südafrikas in einem Kriege der dortigen Weißen beobachten werden, ist cs inter essant, die Typen der Basntos, Sulu- und Swasikaffern, so wie der farbigen Mincnarbeiter zu studiren, die dieselbe Num mer iu großer Anzahl dem Leser vor Augen führt. Die Bild nisse zweier Künstler von ausgesprochener Eigenart, des Pros. Gotthard Kuehl in Dresden und des jetzt 60jährigen Hans Thoma (Selbstporträt) in Karlsruhe, nebst Holzschnitt-Ne- productionen mehrerer ihrer Schöpfungen geben ein fesselndes Stück neuester Kunstgeschichte; „An der Nidda" nach einem Ge mälde von Hans Thoma giebt einen Begriff von dem Schaffen dieses nachgeborenen Schülers Albrecht Dürcr's, während das doppelseitige Blatt „Im Waisenhause" und „Vor der Schicht" nach Gemälden G. Kuehl's die Individualität des Dresdner Meisters widerspiegeln. Mit unheimlicher Naturwahrhcil hat A. Heilmann einen Föhnstnrm in der Riescnsernergrnppe mit -cm Zeichenstift wiedergcgeben. Unverfälschter süddeutscher Humor wehr aus der Ansicht der „Räuberhöhle" in Straßburg. Von neuen Denkmälern der Bau- und Bildhauerkunst erscheinen das prächtige Stadttbeater in Graz, die Straßenbrücke über die Süderclbe bei Harburg, daS lebensfrische Monument Philipp's des Großmüthigen in Cassel von HanS Everding, das am 20. September enthüllte Bismarckdentmal in M.-Glad- bach von Fritz Schaper und das Victor-Emanuel-Denkmal in Turin von Pietro Costa. Schließlich verdienen Erwähnung die Porträts des neuernamiten Fürst-Erzbischofs von Prag. Frhr. Skrbensky v. Hriste, und des am 29. September versrorbe nen allbekannten Förderers der Vogelliebhaberci Karl Ruß. ** * * -i- Die große Leidenschaft, Roman von O. Mysing (Otto Mora), Verlaq von Wilhelm Friedrich in Leipzig. DaS Werk gehört dein Genre der sogenannten modernen Romane an und beweist, daß der Verfasser gerade für diese ErzähluiiqSweije talentirt ist. Seine pikante, gelegentlich auch cynische Darstellung, ein scharf realistischer Dialog, das Bemühen, delicate Ecelenvorgünge psychologisch zn analysiren und die Wahl eines Problems, daS mehr innerlich interessirt al- äußerlich spannt — daS sind Alles Eigenheiten, die znm Charakteristicum des modernen Schriit- stellers gehören und diesem auch eine Bedeutung sichern, wenn sie, wie das bei Mysing der Fall ist, von dichterischem Empfinden und einem gewissen Lebensernst geleitet werden. An das Wort Balzac s ankuüpseud „Die Gesellschaft lebt von Gold u»d Spott — sie schreibt über die Eingangspforte ihrer Salon-: „Wehe den Schwachen" enlwitsr Mysing ein sehr trüb auzuschauendeS GesellschastSdild au« der Gegenwart. Besonderen Werth legt er dabei aus daS markante Zeichen Les allgemeinen sittlichen Verfalls, daß die Menscher» von heute keiner großen Leidenschaft mehr isihig sind, daß sie sich schämen, wenn sie eine solche empfinden, sich gewissermaßen lächerlich Vorkommen. Mit einem Schlagwort bezeichnet der 'Autor daS nach Mauvassant „Anämie der modernen Liebe". Diese macht sich denn auch bemerkbar in tem das Hauptinteresse aus sich lenkende» LirbeSverhältniß, da- einen kläglichen 'Ausgang nimmt. Tie beiden Menschen, die sich in ihrer Zusammengehörigkeit anfangs beseligt vorkommen, verfallen bitterster Enttäuschung „als sie bis auf den Grund ihrer Seele» geschaut. Sie erschraken vor der Zerstörung ihre- Innern, vor dem Bric - n - Brac ihrer Seelen, vor den gebrochenen Jnstiocten, dieser maßlos unruhigen Phantasie, vor Allein was sie übergoldeten mit der lächelnden Ironie des LebeusknnstlrrS, der sie beide waren." Während Mysing mit dem Verlaufe dieser Lirbesepisode überzrugt, fordert die Schlußweudung zu eiilschiedenem Widerspruch heraus. Ter im klebrigen durchaus ehrenwerthe Vater, der seiner Tochter, nur nm ihr den Willen zn tlmu, einen Betrüger zum Manne giebt, ist eine Ausgeburt krankhafter Mißstimmung und als solche von widriger Wirkung. Durchaus unwahrscheinlich isl's nebenbei noch, daß dir Belhciligten ans ein Vertuschen der Fälschung rechnen können, da sich von letzterer schon die Spatzen aus den Dächern erzählen. D i es öen iveiilg erquickliche» Erscheinungen des Buches leider an einem freundlichen Gegensätze gebricht, so interessirt dasselbe wohl, vermag aber nicht warm zu ergreifen. Die früheren modernen Romane Mysing's waren frei von diesem Mangel. M. Uhse. * * * Das Ocwbcrhcfl der Zrilichrüt jnr Büchcrireuude (her- ausgcgebeil von Fcdor von Zobcliitz; Verlag von Vcl Hagen <L Klasing in Bielefeld und Leipzig) gehöre in seinem Haupttbeil der iien;citigen Bnchausftalrung. In einem um- fangrefthen inlerenanren Aufsave beiprichr der bekannre Ber tiner Sammler Walker von Zur Westen den modernen künft lerifchen Buehnmfehlag in Oesterreich, der Schweiz. Italien. Holland, Belgien, den fkandinavischen Landen, Rußland nnv England. Eine Fülle farbiger, leckmisch nieisterhafr ausge führter Abbildungen illustrirl den Artikel. Einige dieser Bil- oer lind von hervorragendem Reiz in Zeichnung und Farben- wirkung und zeigen, auf welcher hohen Stufe der moderne Buchschmuck steht; so fei namentlich auf die Umschlag skizzen von Walter Crane, T. Colenbrander, Th. van Hoytema. Rysselberghe, Cachet, Heilmann und Tegner aufmerksam ge macht. Man kann es nur mit Freude begrüßen, daß die «Zeit sctnist für Bücherfreunde" sich neben dein Antiquarischen, den bibliophilen Interessen und der literarhistorischen Forschung auch der lange vernachlässigten Frage der äußeren Ausstattung des zeitgenössischen TchristthumS in so warmer und lebhafter Weise annimmt. ** Ä116 dem Geschäftsverkehr. Die heimische,sich tresflichcnRusesweit über Leipzig hinaus erfreuende LScitthanSlnng Friedrich Ttnnkc, Hoflieferant, Georgiring tl, hat in diesen Tagen eine Niederlage und den Verkauf der Borde aux» und Burgunderweine des angesehenen Weinhauses Strahl L Co. übertragen erhalten. Tie Firma Strahl L Co. in Glogau uni Dresden gehört zu den ersten und ältesten deutschen Geschäfts häusern, welche Bordeauxweine in großen Quantitäten und in ganz hervorragenden Marken aus Len Markt zu bringen pflegen. Ihr Rui ist ein ivohlbegründetcr und guter; reicht er doch bis zum Jahre 1790 zurück, zu welcher Zeit das Hauptgeschäft in Glogau errichtet und Glogau selbst, wohin die Firma vor Ein richtung der großen Taiupserlinieii die ersten Ladungen Wein aus eigenen Schissen verladen ließ, zu einem großen Stapelplatzr für Bordeaux-Weine gestempelt wurde. Nicht nur die weintrinkeadc Welt wird nunmehr im Wein-Restaurant Friedrich Staok-e Gelegenheit sinden, die Bordeaux- und Burgunderweine deL Bordeauxhauscs Strahl sr Co. in ihrer Vorzüglichkeit zu prüfe» und sich von ihrer Gute zu überzeugen, auch anderen consumirendeu Kreisen ist der Anlas; gegeben, einem Versuch der preiswerthen Marken Lieser Firma durch die Vermittelung der hiesigen Wein- Handlung Friedrich Siaake auf bequeme Weise näher zu trcten. Letztere, die sich des besten Ansehens in unserer Stadt rühmen darf, besitzt in ihrem eleganten nnd vornehmen Wein-Restaurant gegen über Lein Neuen Theater eine ausgezeichnete Stätte der Prüfung für alle Liese Weine auS Bordeaux, nicht minder aber wird sie z» einer begehrten Verkaufs- und Bezugsquelle von Weinen aus dem deutschen Weinprodiictionsgebicte von erlesenen Rhein- und Mosel weinen, in deren Pflege sie gleichfalls eine ihrer vornehmsten Aufgaben sieht. Dabei schreibt sie das Princip der vollsten Solidität auf ihre Fahne. -«— k Anläßlich des Quartalsschlusses nnd des sür Anfang October unvermeidlichen großen Umzugs wollen wir nicht verfehlen, daraus hinzuweiscn, Last in Len neuen Wohnungen unter Anderem auch die Keller completirt werden müssen. Besonders wird Jedermann auf einen ständigen und ausgiebigen Vorrath in Flaschenbieren bedacht sein. Bekannt ift als eine der besten Quellen in dieser Branche die Bicr-iS»of;hand1niig des Herrn V. G. Tanttz i» Leipzig, Neuduitzer Straße Nr. I4/I6, welche die renommirtest« und besten Biere in Siphons nnd Flaschen liefert, außer den Lager bieren der größten hiesigen Brauereien die seinen bayerische» Biere, wie das Münchener Löwenbräu und das Culmbachrr der „Ersten Actien-Brauerei" in Culmbach, ferner das berühmte NU- piljenetzer. Las beliebte Gräper Gesnndheitsbirr, das ebenso gejochte Pfungstädter Bock-Ale und Märzen, Weißbier, Gose, alles frisch in bester Qualität in Original-Gebinden von 5 bis 50 Litern Inhalt. Die Lieferung geschieht täglich vier Mal frei ins Haus. AIS sehr praktisch ist auch die Canitz'sche Specialität, die Faß-Siphons, jeder Haushaltung wie auch Einzelpersonen zu empfehlen. k Tie sodorfttbrik Zürich, rejp. deren Generalverlretunq in Wien, erhielt kürzlich sür ihr Product an der dortigen Ausstellung für bürgerliche Kochkunst, welche die Gesellschaft vom Blauen Kreuze unter dem hohen Prolectorate der Frau Erzherzogin Maria Jojrpba in den imposanten Räumen der k. k. Gartenvau-GesellsLast ver anstaltete, den höchsten Nusstellungspreis: Ehrrndiplom nebst großer Medaille mit goldener Palme.
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