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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1899
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18991204028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899120402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899120402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-04
- Monat1899-12
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2.MM W LeWk TUbllltt M AiMk Nr. 817, MM s.Ikmin MS. MeAADbe.) Volksmrthschaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. Ml« für diesen Theil bestimmten Sendungen Pud -n richte» au de» verantwortlichen Redakteur desselben C. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur vou 10—11 Uhr Lorm. und vou 4—S Uhr Nach«. Telegramme. IV-o. Prag, 4. Deccmbrr. (Privat-Telegramm.) Di« Draht- und Draht st iftefabrtkru rrhShten die Prftse um 1'/. st- für den Dopprl-Lrnlner. Dauernde Gewerbe-Ausstellung. * Blech - Musikinstrumente, Robert Schopper, Leipzig. Auf der Galeöic der Ausstellungshalle rechts be findet sich ein von obiger Firma ausgestellter Schrank mit Blech-Musikinstrumenten, unter welchen wohl so ziemlich alle vorkommenden Sorten dieser Instrument« vertreten sind. Schon auf den ersten Blick läßt sich erkennen, daß Vie einzelnen Stücke mit größter Sorgfalt gearbeitet worden sind. Gang besonders fesseln den Beschauer die Engels- und Lheruster- rrompeten, welche von vielen Militär- und Privatccrpellen ntit Vorliebe als Soloinstrumente geblasen werden. Die EngelS- trompeten sind L-Trvmpten in langgestreckter Form mit drei Ventilen und verschiedenen sonstigen Einrichtungen, sie leisten dasselbe wie ein Piston, besitzen aber außerdem noch einen prächtigen Fanfarenklang. Diese Instrumente bilden eine Spe- cialikät des Herrn Schoppcr, ebenso wie er Erfinder der neuen, gesetzlich geschützten GlaSdämpser ist. Letztere sind billiger alS die Dämpfer aus Holz oder Messing und sind besonder- rein in SKmmung. Eine weitere Specialität sind die Posaunen, welche der Aussteller nach den Modellen seines Lehrmeisters Pengel hcrstellt; ebenso werden die großen Kaiserbäffe nach eigenem System gebaut. Der Aussteller gründete sein Ge- sckstift im Fahre 1889, nachdem er lange Jahre in bedeutenden Werkstätten gearbeitet und praktische wie theoretische Kennt nisse reichlich sich angeeignet hatte. Sein vornehmstes Ziel, nur gute, klangvolle Instrumente zu schaffen, hat er erreicht, wie auch mit neuen Erstickungen bahnbrechend gewillt. Di^se von dem Aussteller hcrvührenden Instrumente werden daher in einer ganzen Anzahl von Capellen gespielt und hat er auch verschiedene Anerkennungen in reichem Maße mrtzuweisen. Zurückbehaltung der Modelle von eingetragenen Gebrauchsmustern. (Originalmitlheiluiig von Patentanwalt Sack, Leipzig.) * Nach den Bestimmungen des Gesetzes zum Schutz von Gebrauchsmustern muß jeder Anmeldung entweder eine Zeich nung, Abbildung oder eine Nachbildung des elnzutragen-est Gegenstandes beigegcben sein, damit das zu schützende Modell in unzweifelhaft deutlicher Form veraiÄchaulicht ist und Zweifel über den Umfang des Schutzes thunkichst vermieden werden. Meistens wir- eine Nachbildung, d. h. der Gegenstand des Schutzes selbst, also ein Modell, an das Patentamt geliefert und hierbei in vielen Fällen angenommen, Vaß dieses Modell nach erfolgter Eintragung vom Patentamt zurückverlangt werden könne. Diese Annahme ist völlig unzutreffend, denn die an das Patentamt gelieferten Modelle werden von letzterem auf Perlangcn des Sckutzinhabcrs nicht zurückgegeben; selbst dann nicht, wenn der Schutz abgelaufcn ist. Die Modelle wer den nämlich noch vier Jahre nach Ablauf der Schutzzeit in patentamtlichc Verwahrung gehalten, und zwar aus dem sehr rriftigeu Grunde, damit sic gegebenen Falles bei Streitig keiten noch als Beweismittel angezogen werden können, selbst wenn diese Streitigkeiten vor ihrer Verjährung noch über die Schutzzeit hinaus in Verhandlung stehen. Dieser Umstand wird im Allgemeinen nicht genügend berücksichtigt, deshalb ist es, besonders bei theuren Modellen, rathfam, der Anmeldung «ine Zeichnung beizufügen. Statutenänderungen von Actien-Gesell- schaften. Vom Rechtsanwalt Or. Fuld in Mainz. * Ohne Zweifel haben die meisten Actien-Gesellschaften die mit Rücksicht auf die Bestimmungen des neuen Handelsgesetz buches vom 10. Mai 1897 gebotene Umänderung ihrer Sta tuten bereits vorgenommen; der Rest, welcher mit dieser Ar beit noch im Rückstände ist, wird dies innerhalb der wenigen Wochen nachholen, welche uns noch von dem Inkrafttreten deS Bürgerlichen Gesetzbuches trennen. Formell ist also den An forderungen des Gesetzbuchs Rechnung getragen worden, ob aber auch durchtveg in materieller Hinsicht, ist eine andere Frage, welche vorbehaltlos zu bejahen wohl kaum berechtigt sein dürfte. Es hat sich bei Vieser Umbildung der Statuten wieder deutlich beobachten lassen, daß die Actionäre der Frage, Wie Vie Statuten die verschiedenen Rechtsverhältnisse der Ac tien-Gesellschaften regeln, soweit Vas Gesetz der Autonomie freien Raum läßt, mit nichten das erforderliche Interesse ent- gegenbömgen. Die Versammlungen der Aktionäre, denen das neue Statut zum Zwecke der Beschlußfassung über Annahme oder Ablehnung unterbreitet wurde, waren vielfach schwach be sucht, eine gründliche Erweiterung der neuen Vorschriften fand nur selten statt, regelmäßig wurde die seitens des Vorstandes beantragte Statutenänderung ohne Weiteres genehmigt. Und doch ist der Inhalt der Statuten für die Bemessung der Rechte der Actionäre von 'der allergrößten Bedeutung. Die Actionäre handeln gegen ihr eigenes Interesse, wenn sic von einer ein gehenden Prüfung desselben absehen. Die gesetzlich noth- wendige Statutendurchsicht hätte nun Gelegenheit bieten tonnen, auch abgesehen von den durch das Gesetzbuch verlangten Modifikationen, Vie Statuten überhaupt gründlich zu revi- -iren, Veraltetes zu beseitigen, Unzeitgemäßes durch Zeit gemäßes zu ersetzen und mit dem überflüssigen Ballast ;in- mal'aufzuräuinen, den verschiedene Gesellschaften in ihren Sta tuten seit Jahren mit herrnnschleppen; es wäre weiter mit Rücksicht hierauf der Anlaß vorhanden gewesen, die Statuten auch der grundsätzlichen Auffassung anzupassen, welche in dem neuen Aktienrecht zur Anerkennung gelangt ist, eine Auf fassung, Vie sich ja in verschiedenen Punkten wesentlich von der früher herrschenden unterscheidet. Leider ist daS so gut wie nicht geschehen, auch im neuen Jahrhundert wird es, zahlreiche Actien-Gesellschaften geben, deren Statuten ganz überflüssige Bestimmungen enthaltest, welche früher einmal eine gewisse praktische Bedeutung hatten, heute aber derselben vollständig entbehren. Man hat aber auch Bestimmungen stehen lassen, welche zwar nicht formell dem neuen Gesetze widersprechen, aber doch nicht mit den grundsätzlichen Anschauungen desselben in Einklang stehen, und Vie mit Rücksicht hierauf unter Um ständen zu Streitigkeiten Anlaß geben können. Die Klagen, welche dieserhaib sowohl in der Fachpresse al» auch zum Lcheil in der politischen Presse Ausdruck gefunden haben, erscheinen theilweife als berechtigt, und e» muß im Interesse der Ent wickelung des Actienwesens bedauert werden, daß man von der Möglichkeit einer gründlichen Revision nicht in auSaiebigerem Maße Gebrauch gemacht hat. Wenigstens theilweije ist dies auf die Art und Weis« zurückzuführen, in welcher die Actien- Gesellschaften die Statutenänderungen vornehmen ließen; nicht nur vereinzelt hat man die doch eifriges Studium und ge wissenhafte Prüfung beanspruchende Arbeit gewissen Sta- tutenfahriken anvertraut, von welchen neue Statuten gegen einen Preis von 20—25 bezogen werden können; unser« Zeit, welche den FcrbrikationSbetrirb auf allen Gebieten ent wickelt hat, kann darauf Anspruch erheben, auch die Statuten fabrikation geschaffen zu haben. Naturgemäß sind diese Sta tuten dem dafür bezahlten Preise auch entsprechend und die Actien-Gesellschaften, welche auf diese Weis» Geld zu sparen suchten, werden früher oder später einsehen, daß sie weit besser daran gethan hätten, bei den Ausgaben hierfür nicht zu sparen. ES klingt wie «in Paradoxon und ist doch -utttffrrtd, wenn man mit Bezug hierauf sagt, minder sparsam wär, spar samer. Oder ist e» vielleicht nicht eine sehr übel angebrachte Sparsamkeit, wenn man Statuten bezieht, welche den indi viduellen Verhältnissen der Gesellschaft kein« Rücksicht an gedeihen lassen und dieserhalb den Keim zu Rechtsstreitigkeiten Defraudirte und verschwundene Millionen. * Wien, 2. December. In die dunkle und mysteriöse Scandalaffäre der Oesterreichischen Nordwest- DampfschifffahrtS-Gefellschaft, bei welcher es bekanntlich um defraudirte und total verschwundene 3)4 Mill. Mark sich handelt, ist nicht der geringste Lichtstrahl hineinqe- ällen und wir stehen wie bisher vor dem merkwürdigen und ingelästen Räthsel, welches kurz und bündig lautet: Wohin ind die defraudirten 3)4 Mill. Mark auf Nimmerwiedersehen verschwunden? Die Lösung dieses Räthsels zu finden, wäre eine sehr dankbare Aufgabe für jeden Lriminaffsten, denn that- ächlich weist die Criminalgefchichte des Finanzwesens kaum einen ähnlichen Fall auf, in welchem der reelle Tharbestand nicht derart verschleiert, wie der landesübliche Ausdruck lautet, ändern geradezu in einem Dunkel, undurchsichtig wie die egyp- tische Finsterniß, geblieben wäre. Wenn wir die Angabe deS Verwaltungsrathes als baare Münze hinnehmen, daß Director L. das Zuckervorschußgeickän 240 000 Sack Zuckerl) auf eigene Faust unternommen, was, so ungeheuerlich der Fall auch scheint, schon anderswo Wohl in ge ringerem Maße vorgekommen sein mag, wo der habsüchtige Director, um Sporteln und Provisionen einzusacken, gewisse Scitensprünge gemacht hat, so ist damit das Räthsel nicht im Entferntesten gelöst, denn es handelt sich hier nicht um Sporteln und Provisionen, die auf Neben- oder unerlaubten Wegen von Unberechtigten eingesackt wurden, sondern um einen kolossalen Betrug und um einen flagranten Diebstahl größten Stils, der auf Kosten der „Nordwest-Dampfschifffahrts-Gesellschaft" ver übt wurde. Die Frage bleibt deshalb noch immer eine offene: Wohin sind die defraudirten 3)4 Mill. Mark verschwunden? Schadenersatz ist nach dem von dem Berwaltungsrathe ver öffentlichten Berichte nicht der aeringste geleistet worden. Thar- ächlich muhten auch, um die Ausgleichssumme, Vic bekanntlich etwas über 2 Mill. Mark beträgt, zu beschaffen, nicht weniger als 2 400 000 5proc. Prioritäten zur Ausgabe gelangen. Es ist also ganz klar erwiesen, -aß von -er großen DefrLndation refp. von den verschwundenen 3)4 Mill. Mark, für welchen Be trag mehr als 240 000 Sack Zucker verpfändet wurden, nicht ein einziger Gulden und auch nicht ein Pfund Zucker zurück erstattet oder zurückerobert wurde! Man wird ferner wissen, was der monströse Fall zu be deuten hat, w«nn man sich vor Augen hält, daß nicht unbe holfene Actionäre gewöhnlichen Schlages, denen man gewobni ist, ein X für ein hl vorzumachen, sondern Awei große Banken in Mitleidenschaft gezogen wurden, auf deren Geheiß die Marionetten in dem Aussiger Theater ihre Evolutionen und Sprünge auszuführen hatten. Diese Banken, um deren Cavi- tal und Actionscredit es bei dem traurigen Fall sich in erster Linie handelt, hätten doch nicht „Gewehr bei Fuß" bleiben und vollkommen apathisch sich verhalten dürfen, wenn 3)4 Mill. Mark: Fleisch von ihrem Flesch, Blut von ihrem Blut, defrau- dirt werden un- spurlos verschwinden, und die Frage wird deshalh immer lauter und lauter gestellt werden: Wo sind diebefraudirten 3)4 Mill. Markhingekommen? Bleibt diese Frage unbeantwortet und wird die Lösung deS Räthsels nickt bekannt, so wird damit über unser AssocianonS- wesen der Stab gebrochen und man muß nothgedrmngen zu dem Schluffe gelungen, -ah das Association-Wesen in seiner jetzigen Form neben -er segensreichen Wirkung, welche es nach einer Seite auSübt, nach der anderen Seite einen Staat im Staate bildet, in welchem die Gesetze von Mein un- Dein nur eine sekundäre Geltung besitzen und unter Umständen Millionen de- frauditt werden und verschwinden können, ohne daß für derlei Verbrechen materiell oder moralisch eine Sühne verlangt oder gefunden werben kann. (L. Schönb. B - u. H.-B.) schcn Interessen lieber Anderen überläßt, während -och die deutschen Geldgeber im Vertrauen auf sie ihr Geld an diese exotischen Unternehmungen wagten. Ferner ist diese Aufforde rung unterzeichnet durch M. Ä. von Rothschild L Söhne in Frankfurt a. M., welche sich durch Vie famosen Georgia-Bon-S ein unvergängliches Dcnlmal gesetzt haben, und bei denen man irgend welches Interesse für die deutsche VolkSwirrlycl^aft schwerlich voraussetzcn kann, wenigsten- ist ihnen das Gedeihen derselben so lange gleichgiltig, als ihre Geschäfte nicht leiden. Als Dritter im Bunde hat den Prospekt das Bankhaus S. Bleichrödcr unterschrieben. Die Veranlassung zur Emission dieser Schatzanweisungen ist die, daß sich Rumänien seit Monaten in einer schweren wirthschaftlichen Krisis befindet, die auf die völlig mißrathene Ernte zurückzuführen ist. Bekanntlick ist Rumänien ein voll- tändiger Ackerbaustaat, mißrärh die Ernte, kann kein Korn aus geführt werden, so ist kein Geld im Lande; urck Vie gesammte Volkswirtlsichaft stehr vor dem Zusammenbruch, wenn man sich zur Deckung des Fehlbecrages noch an das Ausland wenden muß. Dieser Fall ist nun eingetreken; die Rumänische Natio nalbank, die verpflichte: ist, für ihre Noten Gold herzugeben, ucht sich seit geraumer Zeit um diese Verpflichtung herumzu drücken, sic hat sogar die Polizei zu Hilfe gerufen, die den türkischen Kaufleuten die Ausweisung an-rohen muhte, wenn ie von der Nationalbank Gold entnehmen würden. Die ru mänische Negierung hat zur Linderung des NoihftandeS öffent liche Arbeiten ungeordnet, zu deren Bezahlung sowie zur Til gung von ausgcgebenen kurzfälligcn Schatzbonds die nunmehr emitlirten Scheine dienen sollen. Die rumänische Regierung verpflichtet sich, keine neue Anleihe vor Tilgung der in Rede itchenden Schatzscheine auszugeben, nur den Fall der höheren Gewalt ausgenommen. Aber wenn im nächsten oder über nächsten Jahre wiederum die Ernte mißräth? Was dann? Die Emission-Häuser theilen mit, daß die Zulassung der neuen Emission an der Berliner und auswärtigen Börsen nach- oesuckt werden soll. Also find sic vorläufig unverkäuflich und ünd bisher der bontrole der Zulassungsstelle entzogen gewesen. Haben vielleicht die emittirenden Bankhäuser Grund, diese Controlc zu scheuen? Wir möchten es fast glauben, denn bis her war eine derartige Praxis — abgesehen von Len zweifellos scheren Emissionen ocutscher Städte durch Lie Seehandlung — nur üblich bei kleinen, mindevwerthigen Firmen, die mit Um gehung der Zulassungsstelle allerlei unsaubere Papierchen ins Publicum warfen. Wollen sich die Disconto-Gesellschaft, di: Häuser Rothschild und Bleichrödcr nunmehr mit diesen Firmen auf dieselbe Stufe stellen? Die sämmtlichen Balkanstaaten befinden sich halb oder ganz im Zustande de? BauIcrottS. Rumänien hat sich. Dank dem Einfluß -cs Königs aus dem deutschen Hohenzollernhause, noch am besten gehalten, aber zu wahrer Ordnung, zu geschäftlicher Ehrlichkeit und Zuvcciässigkeit hat sich Vas dortige Völker- gcmisck nichr erziehen losten. Und wenn die rumänischer Sraatsfinanzcn seither in leidlicher Ordnung geblieben sin> >c> ist das im Wesentlichen darauf zurückzuführrn, daß die Rothschildgruppc das Vc'n auen des deutschen Volkes zu einem Hohcnzollernkönig immer wieder in Anleihen ausmünzen konnte. Aber Alles hat eine Grenze, so namentlich auch oic Sicherheit Rumänien? für feine Schulden. Eine totale Miß ernte macht dieses Land creditunwürdig, denn eine zweite Miß ernte wird den Slaaisbankerott ganz unvermeidlich machen. Wer in diesem Stadium dem Staat borgt, muß sich, ebenso wie Vie bereits vorhandenen Besitzer rumänischer Schuldtitel, die naheliegende Moglichkcit des Staatsbankerotts vor Augen stellen. Wenn deutsche Banken <S in diesem gefahrvollen Stad u:n wagen, cnis dem vertrauensseligen deutschen Capitalisten- publicum 100 Mill. Francs für Rumänien herauszuholcn, wäh rend die deutsche Volkswirthschaft jeden Groschen blutnöthiz hat und Bankkredit mit 7 bis 8 Proc. bezahlt werden muß, so darf man Wohl die Fragen auswerfen: Haben deutsche Baaken u..d Bankhäuser nicht die moralische Pflicht, auf schwierige Vcrhüllnisse ihres H'.imailstondes Rücksicht zu nehmen? Ent spricht Vas Verhalten der Nothschildgrnppe Dem, waS man pairiotische Gesinnung nennt? Die Beantwortung Lieser Fragen dürfen wir unseren Lesern ruhig überlasten. Erinnern aber wollen wir noch daran, daß dieser Fall nicht der erste seiner Art ist. Als vor einer Reihe von Jahren eine große preußische Anleihe unter schwieri gen Geldverhältnissen hcrausgebracht wurde, da beeilte sich das Rothschildconsortium, acht Tape vorher eine rrnnänische Anleihe aufzulegen l Und es ist wemg mehr als ein Jahr verflossen, seit die Rothschildgruppc das vertrauensselige deutsche Publi cum aufforderte, in die Convertirung von unconvertirbaren k-proc. rumänischen Anleihen einzuwilligenl Wenn große Finanzinstitute nicht selbst «den Tact besitzen, bei großen ausländischen Anleihen auf die Verhältnisse des Heimathlandes Rücksicht zu nehmen, so ist es hohe Zeit, daß an dieser Stelle der StacB mit kräftiger Hand eingreift. Denn hier steht ein unmittelbares bedeutendes Staatsinteresse tnit kn Frage." - 5proc. rumänische Staatsanweisungen. * Der „Deutsche Oekvnomist" schreibt: „Seit Wochen und Monaten steht der Geldmarkt unter kritischen Zeichen. Nach dom bereits im vorigen Jahre die Verhältnisse auf dem deut schen Markte eine starke Versteifung gezeitigt hatten, so daß unsere Reichsbank sich fast fortdauernd im letzten Vierteljahre in -er Notensteuer befand, ist in diesem Jahre unser Central- nateninstitut bereits am 3. October genöthigt gewesen, seine Rate auf 6 Proc. zu erhöhen, und, nachdem am Donnerstag die Batik von England ihren Diskont auf6 Proc. festgesetzt hat, besteht Vie Gefahr, -aß -ie Reichsbcmkverwaltung demnächst ihren Satz auf 7 Proc. erhöhen wir-, was bisher noch niemals dagewesen ist. Die Gründe -er Gel-V«rsteifung sind hier viel fach behandelt worden, sie liegen in den «normen Ansprüchen, welche die Industrie aller Länder in der gegenwärtigen Hoch- conjunctstr an die CapitalSmärkt« stellt, und Vie in Deutschland deshalb besonders scharf fühlbar werden, weil bei uns Vieser Aufschwung zuerst eingesetzt hat. Die lange Dauer -er gegen wärtigen Conjunctur erscheint bemerkenswerth, noch niemals hat man einen derartigen» Jahre langen un- sich stetig steigern den Aufschwung bemerkt, so daß bereits mehrfach Vas Ende der Conjunctur vermachet wunde. Ader zu besonderer Besorgniß giebt der gegenwärtige Moment mit seiner Geldvertheuerung Anlaß, da diese unmöglich ohn« Einfluß auf -ie gegenwärtige Conjuncmr bleiben kann, sondern km Laufe der Zeit nothwen- diger Weise auf die Ausdehnung -er elektrischen Industrie, des SckiffShaurS u. s. w. und damit auf die Montanindustrie zu rückwirken muß. Während nun lm Augenblicke die Verwaltungen unserer großen industriellen Unternehmungen und di« Mehrheit der Bankwelt mit Eifer und AuKmuer daran arbeiten, dieser Schwierigkeiten Herr zu werden, haben drei deutsche Bank firmen den Muth gefunden, an den deutschen Geldmarkt mit einer weiteren enormen Anforderung heranzutreten, um mit dem Gilde de» deutschen Volke» ihre wenig schönen aus ländischen Geschäfte zu betreiben. Durch Inserate in den TageSblättrtn wurden die -rutschen Capitalisten aufg«for-ert, 100 Mill. Franc» vvroc. rumänische Schatzscheine zu zeichnen. Wir trauten unser«» Augen nicht, al» wir »ie Aufforde rung lasen. Die Namen dieser Banksirmen wollen wir nicht verschweigen, der Profperl ist unterzeichnet an erster Stelle von der DiSconto-Gesellschaft. welche die Placirung deutschen Geld«» in erotischen Ländern — wir erinnern nur an Venezuela, Ar gentinien und Brasilien — mit wenig Glück betreibt, und wenn dann -a» deutsch« Capital gefährdet ist, den Schutz der deut ¬ ln sich bergen, welche nicht Hunderte, sondern Tausende von Nark verschlingen? Diese von der Statutenfabrik bezogenen Statuten mögen ja mit den gesetzlichen Vorschriften immerhin n Einklang stehen, allein es geht nun einmal nicht an, daß man ein sogenanntes Normalstatut bei jeder Actien-Gesellschaft ur Anwendung bringt, da doch zwischen den Geschäfts- und Aetriebsverhältnissen derselben vielfach die größten Unter- chieve bestehen, Vie in dem Statut auch zum Ausdruck kommen müssen. In Ansehung diese» PuncteS ist auch von juristischen Bearbeitern der Statuten mehrfach gesündigt worden; es ist allerdings leicht, Vie Statutenänderung vorzunehmen, wenn man die Bestimmungen aus dem Normalstatut entlehnt, das Kem Esserfchen Commentar zu dem Actiengesetz und dem Katz- Dyrenfurt'schen gleichnamigen Buch beigegebcn ist. Aber hier- i>ei wird nur die formelle Nebereinstimmung hergcstellt, und auch diese nicht einmal immer, die sachliche läßt dagegen oft genug Manches zu wünschen übrig. Die Verhältnisse der Ac tien-Gesellschaften lassen sich nun einmal nicht in das ju ristische Prokrustesbett eines' Normalstatutö einzwängen, die Schabloistsirung ist hierbei nicht am Platze, dem Grundsätze individueller Behandlung muh Rechnung getragen werben, will man nicht die Eventualität herausbeschwören, daß sich an Oer Hand der praktischen Geschäftsführung Vic Unmöglichkeit erweist, mit statutarischen Vorschriften auszukommen, welche Vielleicht unter anderen Verhältnissen ganz angemessen sein mögen. Diese Gesichtspuncte hätten bei der der Hauptsache nach abgeschlossenen Revision der Actien-GesellschaftS-Statuten mehr beachtet werLen sollen. Schwierigkeiten hätten alsdann wesentlich seltener entstehen können, als dies bei der Geltung von Statuten möglich ist, welche nicht durchweg auf der Höhe deS neuen Rechte» stehen. (Berliner Actionair.) Vermischtes. —w. Leipzig, 4. Dccember. Leipziger Bierbraue rei zu Reudnitz Rieb eck L Co., Actien-Gesellschaft. In Anwesenheit von 33 Aktionären, welche 508 Stimmen ver traten, fand heute Vormittag unter Vorsitz des Herrn Justiz rath Winterfelvt-Berlin im kleinen Saale der Neuen Börse die diesjährige ordentliche General-Versammlung der Gesellschaft statt. Sie genehmigte einstimmig die vorgelegte Bilanz sowie die Gowinn- und Verlust-Rechnung für das mit dem 30. Sep tember 1899 abgelaufene Geschäftsjahr und ertheilte in gleichem Sinne dem Vorstande und -sm Aufsichtsrathe Entlastung. Weiter beschloß sie, gemäß den Vorschlägen des Aufsichtsrathes die Abschreibungen auf 362 291,20 festzusetzen, auf Dar- lehns-Conto 60 000 -F, auf Debitoren-Conto 40 000 neu zu reserviren und nach Absetzung der dem Aufficktsrache statuten gemäß zu gewährenden TantiSme von 20 967Z3 cF den ver bleibenden Reingstoinn von 504 787,50 in der Weise zu ver wenden, daß den Actionären für das abgelaufene 13. Geschäfts jahr eine Dividende von 10 Proc. (400 000 gewährt, dem neu zu bildenden Reservefonds II aber 100 000 -4t überwiesen und 4787,50 auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Bildung dieses Specialreservefonds, welcher neben -em seinen statutengemäßen Hüchstbrtrag von 400 000 erreichenden ge setzlichen Reservefonds besteht, ist durch eine erhebliche Steige rung des Darlehnscontos im Betriebsjahce hervorgerufen worden. Diese Erhöhung erklärt sich dadurch, daß in Folge -er schon längere Zeit andauernden Geldknappheit Hypotheken. S'lder schwer zu beschaffen sind. Eine größere Anzahl -von Geschäftsfreunden dec Gesellschaft, denen Hypotheken aufge- kündigt worden waren, oder die Gelder zur Fertigstellung in Angriff genommener Neubauten bedurften, hat deshalb unsere finanzielle Unterstützung in Anspruch genommen. Um sich die Kundschaft und zugleich den Bierabsatz zu sichern, ist die Ge sellschaft gezwungen gewesen, größere Posten Gelder darzu- leihrn. Damit abar ihre Betriebsmittel durch diese Aus leihungen nicht allzusöhr geschwächt werden, hielt sie eS für geboten, einem neu zu bildenden Reservefonds — Reserve fonds ll — au» den Erträgnissen des abgclaufenen GeschäftS- ahres den Betrag von 100 000 -- zu überweisen. Der Re« ervefonds II soll gleichzeitig zur Sicherstellung verschiedener Bürgschafts-Verpflichtungen dienen, die sie im geschäftlichen Interesse übernommen hat. Wie bekannt gegeben wurde, er folgt di« Auszahlung der Dividende vom 5. Decembrr ab in Leipzig bei der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, in Berlin bei der Berliner Handelsgesellschaft un- der Nationalbank für Deutfchlan-, Bei der sahungsgemätzen Neuwahl von zwei Auf- sicht-rathSmitgliedern wurden die au»scheiden-en Herren Juftizrach Winterfeldt in Berlin und Prof. Vr. pbil. H o w a r - - Leipzig^Sohli» einstimmig wiedergewählt. Al- weiterer Gegenstand -er TogeSor-nung lag der General-Ber« sammlung rin Antrag de» Vorstande» auf Abänderungen einer Anzahl Bestimmungen de» Statut» -er Gesellschaft vor, wie ft« I durch da» Inkrafttreten de» neuen deutschen Hap-el-gLsrtzbuch» bedingt gewesen sind. Die Versammlung nahm hierbei dl« vorgefchlagenen Satzungsänderungen en dloc an. u. Tadle», 3. December. Die von Herrn vr. Kvttnitz- Teuchern im Laufe -er letzten Tage vorgenommene Bohrung nach Braunkohle war von gutem Erfolge. Die Bohrung fand im sogenannten Saugrunde statt, wo man in einer Tiefe von 33 in auf ein Kohlenlager von ca. 7 m Mächtigkeit stieß. Dir Kohle hat schöne schwarze Farbe und soll guter Qualuar ein. Hoffentlich sind weitere Bohrungen von gleichem Resul tat begünstigt, so daß dec Unternehmer einen Schacht ein- cklagcn kann. — Auch bei dem Kaolinschackte hat man nach Aufstellung eines neuen Pumpwerkes die Arbeit wieder ausgenommen und zwar zunächst, um das Wasser zu beseitigen. *— „Lauchhammer", vereinigte vorm. gräfl. E i n s i e d c l' s ch e Werke. In -er in Riesa abgehaltenen außerordentlichen Geneval-Versammlung wurden -ie Anträge des Aufsichtsrathes, betr. die Abänderung -es Gesellschaft»' Vertrages, gemäß den am 1. Januar 1900 in Kraft tretenden <resetzlick)en Bestimmungen, genehmigt. Vertreten waren 3495 Actien. Die Firma lautet nunmehr „Actien-Gesellschaft Lauch hammer". *— Kürzlich hatdiesächsischeZoll-und Steuer- Direction in Dresden eine Generalverordnung an die ihr unterstellten Hauptämter erlassen, welche sich mit der Be griffsbestimmung von AnschaffungSgeschästen be faßt. Grund zu dieser authentischen Definition har die Aus reichung von Actien uüd der dazu gehörigen Genußscheine gegeben. In -er Verordnung ist zur Beseitigung etwaiger Zweifel darüber, wie die Aushändigung von Genußscheinen an die ersten Inhaber der Aktien einer neue errichteten Acticn-Ge- «llschaft in Ansehung des AnschaftungSstempels zu behandeln ei, angeordnet, daß in diesem Falle die Ausreichung der Aktien und der zugehörigen Genußscheinc an die ersten Erwerber al» ein Ansckaffungsgrschäft zu erachten ist, dessen Stcucrwerth ich nach -em für -ie Aktien zu errichtenden Ucbernahmepreise bestimmt. Selbst wenn daS Vorlicgcn zweier Geschärte ange nommen Würde, wäre doch das die Genußscheinc betreffende Geschäft als stempelpflichtig nicht anzusehen, weil cs sich in Er mangelung einer Gegenleistung von Seilen des Erwerber» der Scheine nicht als Anschaffungsgeschäft im Sinne des Gesetze» darstellen würde. Hieran kann auch der Umstand nicht» ändern, -aß etwa -er Gesellschaft statutenmäßig das Recht Vorbehalten wird, -ie Genußscheinc freihändig zikm Zwecke der Amortisation zurückZukaufen oder durch eine bestimmte ein malige Eapitalabfindung abzustoßcn, da vorliegend nur der gegenwärtige Uebernaymepreis und nicht ein etwaiger künf tiger Einlosungswerth -en Gegenstand der Besteuerung bilden kann. -o- Schandan, 8. December. Wie verschiedenartig die Interessen in VerkchrSfragen find, das zeigt sich jetzt wieder deutlich bei der angestrebtcn Fortführung der elektrischen Bahn Schandau-Wasserfall bis zur Räumicht- m üh l e. In Hinterhcrmsdorf u. s. w. erhofft man hiervon eine wesentliche Belebung des Besuchs des an Naturschönheiten so reichen Schleußengeoietes, während von Sebnitz aus Front gegen das Project gemacht wird, da man dort eine Ablenkung deS Verkehrs von der Stadt Schnitz befürchtet. Es besteht im Weiteren noch Idee Wunsch, daß die genannte elektrische Dahn bereits auf Bahnhof Schandau ihren Anfang nehme, wovon man aber in Schandau wieder nichts wissen will, da man glaubt, -aß in diesem Falle die Bahn für die Stadt Schandau nur einen Durchgangsverkehr bringe. An getheilten An schauungen ist also kein Mangel. 6. sslera, 2. December. In -er heute Nachmittag obge haltenen General-Versammlung der Actien-Bier- brauerei zu Tinz, in -er 412 Aktien mit einem Capital von 126 000 „L durch 17 Actionäre vertreten waren, wurde nack Entgcgcunahwe des Geschäftsberichts der Rechnungsabschluß auf das Betriebsjahr vom 1. October 1898 bi» 30. September 1899 richtig gesprochen und die vorgeschlagene Dertheilung des Reingewinnes und der Dividende in Höhe von 4 Proc. zuge stimmt. Die 8, 9, 22, 32 un- 41 der Satzungen wurden nach dem neuen Handelsgesetzbuch obgeändert und in den Auf- sichlsrath Fabrikant Franz Kühn wieder- un- Fabrikant Bruno Schlesier an Stelle Les ausfcheidenden Kaufmanns Heinrich Hasse neugewählt. Harkortfche Be-rgwetke und chemisch« Fabriken zu Schwelm un- Harkorten. Die Goldpro-uction der 'Siebenbürger Werke hat ftn Monar November betragen (in Kilogramm): Rüda 91 844 gegen 92216 im Oktober und 74 637 im November v. I.; MuHgari 25 8V1 gegen 29 539 im October un- 41408 rm Noveniber v. I. * Au» Tbnringen, 2. December. Die höchste Divi dende der Thüringer Actienbrauereien zahlt auch diese» Jahr wieder die Actienbrauerei in Coburg mit 25 Proc. 8. E. Bierbrauerei und Dierbe st euer ung. Die im 4. Heft -er Vierteljahrsheste zur Statistik deS deutschen Reiches, Jahrgang 1899, veröffentlichten Nachweise über Bier brauerei un- Bierbesteuerung zeigen, daß die Biergewinmttig im Jahre 1898 in den deutschen Steuergebieten, ausgenom men in Württemberg, gegen das Vorjahr wieder zugenoaunen hat. Handel und Wandel gediehen und -er milde Winter, so wie eine ziemlich geringe Obst- und Weinernte bildeten ebenso wie 1897 eine günstige Vorbedingung für starken Bierver brauch. Wenn trotzdem Erzeugung und Verbrauch nicht überall die erwartete Höhe erreichten, so hat man dies wohl haupt sächlich der naßkalten Witterung des Frühjahres und des Som mers zrrzuischreiben. Einschränkend auf Lie Biererzeugung wirkte auch der Eismarrgel als Folge des milden Winters. Ein fuhr von Eis vom Auslande (1898 ca. 3 Mill. Toppcl-Centner, 1897 1 Million) un- künstliche Eiserzeugung halfen den großen kapitalkräftigen Betrieben darüber hinweg; viele kleine Braue reien, besonders aus dem Lande, mußten aber deshalb ihren Betrieb einschränken oder ganz cinstcllcn. In der Minüer- er'zeugung obergährigen Bieres, welches meistens in kleinen Brauereien erzeugt toird, ist dies -deutlich zum Ausdruck ge kommen. — Im Brausteuergobiei wurden 42,3 (1897 41,4) Millionen Hektoliter Bier erzeugt, in Bayern 17,5 Mill. (16,98), in Württemberg 4,06 Mill. (4,10), in Baden 2,95 Mill. (2,74), in Elsah-Lothringen 1,06 Mill. (0,96) und im deutschen Zoll gebiet (einschließlich Luxemburg) 67,97 Mill. (66,38). Für das Brausteuergebiet, für Württemberg und Elsaß-Lothringer, beziehen sich diese Zahlen auf das Rechnungsjahr 1898 (1. April 1898 bis 31. März 1899), für Bayern und Baven auf vaS Ka lenderjahr 1898. Hiernach ist unter Bevückfichtigutig der Ein- und Ausfuhr der jährliche Bierderbrauch auf den Kopf -et Be völkerung berechnet worden: Im BraUsteuergebikt auf 108,8 Liter (1897 1l«,3), in Bayern auf 247,6 Liter (243,5), in Württemberg auf 191,2 Liter (194,8), in Baden auf 164,2 Liter (154,8), in Elfaß-Lothringen 82,3 Liter (76) un- im deutschen Zollgebiet auf 124,2 Liter (123). Von den Verhandlungen, Mittheilunaen und Berichten de» Centraltzerbandes deutscher Industrieller ist ein neue» Heft erschienen, in welchem der Bericht über die Versammlung -er Mitglieder des Senttal- verbandeS vvm 17. Niwember mit den Verhandlungen betreffs -er Vorlage wegen -eS Schutzes des ^werblichen Arbeit,rber- hältnisses dr«se Vorlage mit Denkschrift selbst, sowie «in Botkräg deS Generalsekretärs H. A. Büeck über di« Hebung der Industrie in den östlichen Provinzen und deren Nutzen für di« LanLwikth- schaft, der in der zweiten General-Versammlung -eS BrrbayVtS ostdeutscher Industrieller zu Danzig am 11. November gehalten wurde, enthalten find. *— Centralhandel»stell« für Deutschtatzd. Der gefchäftSführende Ausschuß bet „Centralstelle für Po Be reitung von Handelsverträgen" hat beschlossen, auf den 7. Dk- rember -en großen Vorstand zu einer Ntzurm eil»ub«rufrt». In dieser Wird Herr Direktor Oe. BoSberg-Sftkow Bericht «t- stattrn über den internationalen Han-rt»congrrtz in Phila delphia, an dessen Verhandlungen er al» Delegirter der Crn- trcrlstelle theilgenommen hat. Im Anschluß daran soll sich -tt Vorstand darüber schlüssig machen, ob und in wie weit «lrt «n die Centtalstelle gelangter Antrag, die Schnfftmg einet ssrvßen Centralhandel»stelle nach -rm verbild d«» Ndiladetphsa Csen» mercial Museum» kür Deutschland in -i« Leg» §» leiten.
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