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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189409206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-09
- Tag1894-09-20
- Monat1894-09
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1894
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o -8 -SS- f Kre/tier'. id Reparatur« s i- nivrseik akschmierseife. sowie alle Ham eife« und sonsch Qualität cmpsieb! «ar Bartsch. re/ß-' er 30 Rädern M in allen Meislazrt sbedingungen um * mit PvllqumM s am Lager, um gründlich reparilj durchaus aus^ nit Luflguunni, fen. 4 ls Richter.' ! . aller Systeme ikelll . i. -Ä Lsmmvr um Gläsern, m to »VMWgj. ager in »Scisen, Meitzdichtil,! . StL. se. Luther, I e, liiesn. * > rillvn <Iemm«r, rvr, Krimsisok«, :l in reichhaltigste! ehlt Iptißer. ohlen. — Ujesaer G Tageblatt Donnerstag, 2V. September 1884, Meads 47. Jahr, Brehm. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen dl Riesa und Strehla, den MsgahHM«^ sowie am Schalter der taijerl. Postanstalten 1 Mart 25 Ps., durch die Träger srei in» Hau» I Mark 50 Ps., durch den Briefträger frei in» Haus 1 Marl SS Pf. Anzrig«<U>Ulah» pr die Mm»« de» Ausgabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Bewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — VeschästSslelle: Kastantenftrah« VS. — Für dir Redaktion vrrontworttich: Har«. Schnridt tu Atel«, für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis Ih A I» Bormittags v Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. und Anzeiger Mrblatt m- Anzeiger). Telegramm-Adresse ßlll m Ja A Fernsprechstell« rageb a t R sa N V Nr. 2V der König!. Anttshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. Bekanntmachung. Die auf Grund des Gesetzes vom 29. April 1890 beantragte Wahl einer Vertretung der Grundstückenzusammenlegungs-Genossenschaft zu Zeithain sowie die Beschlußfassung über einige andere damit zusammenhängende Gegenstände sollen unter Leitung eines Beauftragten der unterzeichneten Behörde Sonnabend, den 28. September 1884 vvrgenommen werden. Die Mitglieder der genannten Genossenschaft werden daher unter Hinweis auf ZU, insbesondere Absatz 1 und 4, des angezogenen Gesetzes geladen, zu diesem Zwecke an dem an» gegebenen Tage pünktlich Vormittags >/z8 Uhr in dem Jentzsch'scheu Gasthofe z« Zeithain persönlich sich einzufinden und des Weiteren gewärtig zu sein. Richt rechtzeitig Erscheinende werden nach Befinden von den Verhandlungen ausgeschlossen. Dresden, am 19. September 1894. Königliche Kreishauptmannschaft, als Generalkommission für Ablösungen und Gemeinheitstheilungen. 1091.vi». von Bernewitz.Böhme. DienStag, den LS. September dfS. IS., von Vorm. 10 Uhr ab findet in Riesa in der Regimentskaserne die Versteigerung der aus;umnsterndeu Pferde des 3. Feldartilleric-Regiments-Nr. 32 und der reitenden Abtheilung 1. Feldartillerie-Regiments Nr. 12 statt. * Königliches 3. Feldartillerie-Regiment Nr. 32. Bauverdingung. Der Neubau eines Schulhauses zu Lorenzkirch soll mit Einschluß der gesamten inneren Einrichtung auf dem Wege einer öffentliche« Coueurrenz an den Mindest fordernden vorbehaltlich der Auswahl unter den Bewerbern vergeben werden. Der mündliche Termin ist auf Montag, den S4. September a. e., Nachmittag 4 Uhr im Schulhause zu Lorenzkirch festgesetzt. Der Zuschlag erfolgt am Tage darauf. Ter Bauplan und Kostenanschlag mit den Bedingungen liegt vom 19. bis 23. September täglich von 10 Uhr Vormittags bis 6 Uhr Nachmittags bei dem Unterzeichneten aus, der zu jeder weiteren Auskunft bereit ist. Der Schulvorstand zu Lorenzkirch, am 18. September 1894. C. Paul, p., Bors. DaS unterzeichnete Amtsgericht hat heute im Handelsregister für seinen Bezirk auf Fol. 272 die Firma Oscar Raupert in Riesa und als Inhaber derselben den Kaufmann Herrn Karl Oscar Naupert in Riesa eingetragen. Riesa, am 18. September 1894. Königl. Amtsgericht. Hcldner. Taaesgeschlchte. Der Parteitag der Deutsch-Konservativen, der in Erfurt stattfand, beansprucht insofern ein allgemeineres politisches Interesse, als Freiherr v. Manteuffel-Krossen hier die erste Gelegenheit nahm, die Stellung seiner Partei unter Beziehung am die Königsberger Rede des Kaisers zu er örtern. Wir heben aus der Rede des konservativen Partei» sühres folgende Stellen heraus: Wenn Sie die konservative Partei im Reichs- und Landtage mit anderen Parteien vergleichen, werden Sie doch mit gewisser Befrie digung auf die Verhältnisse in der konservativen Partei blicken können, besonders wie sie sich nach dem 8. Dezember 1892, wo das soge nannte und vielgeschmähte Tivoli-Programm zu Stande kam, gebildet haben. Wenn Sie die anderen Parteien vergleichend ausehen, jo werden Sie sich nicht verhehlen können: die konservative ist zur Zeit von allen Parteien, die sozialdemokratische eingeschlossen, die ge schlossenste, die auf dem Plane erscheint. Was ist die Folge der Ge schlossenheit der Konservativen? Sie ist augenblicklich die gesürchtetste von allen Parteien. Das ist unter Umständen unbequem — allein zunächst ist es ein Trost und eine Freude für uns. (Sehr richtig!) Nur starke zielbewuhte Leute fürchtet man. Schwache werden über den Hamen gerannt und verspottet. Heute ist es die Presse der anderen Parteien, die uns bekämpst. Dieser Presse entgegenzutreten ist unsere Pflicht. Zu unserer Schande müssen wir gestehen, daß ivir hier den anderen Parteien gegenüber im Nachtheil sind. Die konser vative Presse entspricht nicht der Bedeutung der konservativen Partei! iSehr richtig!) Deshalb müssen wir auf der Hut sein und auf die Alt achten, in der wir jetzt bekämpst werden. — Redner beklagt sich des Näheren über die Kampfmeise der liberalen und offiziösen Presse und sährt dann fort: Ihr Konservativen seid erbärmlich ! Was Bis marck nicht will, wollt Ihr auch nicht, und ivas die Regierung nicht will, dasür seid Ihr auch nicht zu haben. Ihr seid nur eine Re gierungspartei, und wenn die Regierung die Hand wegzieht, sieht man nichts mehr von Euch! Jetzt wo wir uns aus uns selbst be sonnen haben, wo wir der Regierung bei den Handelsverträgen Oppo sition machten, gleich sind die Denunziationen bei der Hand: „Mit diesen Konservativen ist eS nicht auszuhalten! Die Regierung thut nicht ihre Pflicht, wenn sie nicht eingreift" u. >. w. . . . Die Haupt denunziation ist jetzt, daß wir „gewerbsmäßige Opposition" trieben und beschlossen hätten, diese auch ferner zu treiben. Unsere Parole lautet: Mit Gott für König und Vaterland, mit Gott für Kaiser und Reich! Eine Partei, die eine solche Parole hat, treibt nicht „ge werbsmäßige Opposition". Ich versichere Sie, daß ich nicht einer solchen Partei angehöre, noch viel weniger mich an deren Leitung be theiligen würde, wenn man diesen Vorwurf ihr mit Recht machen könnte. Die konservative Partei treibt keine „gewerbsmäßige Oppo sition" und wird sie nicht treiben, so lange sie eine konservative Partei ist. Nun giebtS ja Leute, die meinen, „gewerbsmäßig" ist zu viel gesagt; aber eS wäre eine gehässige Persönliche Agitation bei den Konservativen eingerissen. Nun weise mir ein Mensch diese nach! Derselbe Gras Caprivi, der uns die Handelsverträge vorgelegt hat, derselbe hat uns auch das Militärgcsetz vorgelegt. Die Konservativen sind mit deni größten Nachdruck und der größten Selbstverleugnung für diese Vorlage eingetreten. Trotzdem es unS schwer war, für die Vorlage etnzutreten, trotz aller Bedenken haben wir dafür gestimmt. Nunmehr werden mir denunzirt alS Gegner der gemeinsten Art, die nur Persönliche Interessen hätten und welche die Person über die Sache stellten! Diese Kampfesweise ist unserer Gegner vollkommen würdig. — Worin bestand nun unsere thatsächliche Opposition? Wir haben' eine Wirthschastspolitik vertheidigt, die seit 12 Jahren, seit 1879, eingeschlagen war und in dieser Zeit die besten Früchte getrogen hat sür das Vaterland. Tarin bestand die Opposition! Wir haben sie sachlich geführt und in der Form, wie es sich dem vornehmen konservativen Gedanken ziemt. Durch die neue Handelspolitik ist in erster Linie die Landwirthschaft geschädigt, beziehungsweise sie hat die Kosten zu tragen ... Ich weste nur noch daraus hin, daß. mögen sich die Verhältnisse gestalten, wie sie wollen, mögen wir uns immer mehr zum Jndustriestaate ausbilden, die lancwirthschastlichen Distrikte diejenigen sind, die gegenüber dem Wachsen der Sozialdemokratie einen Damm bilden. Die Sozialdemokratie hat sich bis jetzt vergebens beniüht, ans das Platte Land zu kommen, abgerechnet die Nähe großer Jndustriecentren Alle Versuche scheiterten an dem gesunden Sinne der Bevölkerung. Diese zu stärken und zu heben, wird, Ivie bisher, die Ausgabe der konservativen Partei sein — eine dankenswerthe Aus gabe ! (Sehr richtig!) Aus der Noth der Zeit wurde der „Bund der Landwirthe" geboren. Die erste Versammlung ist in vollster Loyalität verlausen. Nun verkenne man nicht, daß bei dem heftigen Kampfe von im politischen Leben ungeschulten Männern vielleicht ein mal zu scharfe Worte gefallen sind, die aber vom Vorstände in un zweideutigster Weise gemißbilligt worden sind. In der gejammten anti-agrarischen Presse wird aber die konservati e Partei dasür ver antwortlich gemacht. Wie kommt die konservative Partei dazu, der Sündenbock sein zu sollen? Daß die konservative Partei eine selbst ständige sein muß, das zu e-örtern, halte ich nicht erst sür erforderlich. Eine nicht selbständige Partei kann auch in den Tagen der Noth dem Vaterlande keine Stütze sein. Welches sind die Bevölkerungskreise, die in Preußen und in Dentschland in erster Linie berufen sind, ihrer ganzen geschichtlichen Entwickelung na», Stütze sür Religion, S tte und Ordnung zu sein? Die produktiven Stände, die Landwirthschaft, der Handwerkerstand, daS Kleingewerbe! Durch das Großkapital sind dem Vaterlande noch nicht viele Rosen erblüht. Ich will ihm keinen Vorwurf daraus machen. Es liegt in dem Begriff des Kapitals, daß es mehr oder weniger internationale Zwecke verfolgt. Es kann nicht so national, so vaterlandsliebend sein, wie diese Stände. Es würde mir leid »hun, wenn mir Jemand daraus einen Vorwurf machen wollte, daß ich das hier ausspreche. Das Großkapital soll aber auch nicht den Anspruch erheben, daß es ein besonders wichtiger Faktor ini Staatsleben sei, aus das sich das Vaterland verlassen kann Die Konservativen und die produktiven Stände stehen in so innigem Zusammenhang, daß sie nicht zu trennen sind. Stützen sie sich nicht, so verkennen sie völlig den Zweck ihrer Existenz. Deshalb sage ich, ist es im Interesse des Staates den Mittelstand zu krästigen. Wir haben den Rus gehört, der an uns ergangen ist von Sr. Majestät. Wir wollen uns um ihn scharen, um Sitte, Religion und Ordnung ausrecht zu erhalten. Wir wollen ihn nicht ungehört sein lasstn! Ich bin überzeugt, daß das Vaterland wohlsahren wird, wenn die konser vative Partei die stärkste Stütze der Regierung ist! (Stürmischer anhaltender Beifall.) Deutsches Reich. Das kaiserliche Gesundheitsamt giebt bekannt: In Ostpreußen, im Weichselgebiet und im Netze- und Warthegebirt sind vom 11. bis 17. d. MtS. 28 Choleraerkrankungen und 9 Todesfälle gemeldet, im Elbegebiet eine Erkrankung, ein Todesfall, in Hessen-Nassau eine Erkrankung, im Rheingebiet zwei Erkrankungen, zwei Todesfälle, in Schlesien vom 8. bis 15. d. 54 Erkrankungen, 23 Todesfälle. Am nächsten Sonntag werden die Westpreußen ihre Huldigungsfahrt nach Varzin unternehmen. Das westpreußische Komitee war bereits am 16. mit nach Barzin gefahren, um für die äußere Veranstaltung Erfahrungen zu sammeln. In einer nochmaligen Besprechung des TheilS der Königsberger Kaiserrede, der sich mit der Opposition des preußischen Adels befaßt, schreiben die „B. N. N.": „Ohnehin ist es sicher, daß die Fassung der kaiserlichen Ansprache in wesentlichen Punkten ursprünglich anders gelautet hat und zumal in dem Theile, der die Kritik der agrarischen Oppo» sition berührte, erheblich schärfere und entschiedenere Formen trug." Ueber den äußeren Vorgang wird demselben Blatt aus Königsberg berichtet, daß unmittelbar nach dem Antwort» toast des Königs von Württemberg der Kaiser an sein Glas klopfte und mit lauter Stimme die Anwesenden aufforderte, ihre Plätze zu verlassen und zu ihm heranzutreten. Die Tafel schien für die Zeit der Ansprache völlig aufgehoben, die Gesellschaft stand in dichter Gruppe um den kaiserlichen Redner und erst als der Kaiser geendet hatte, nahm man wieder die Plätze ein. Da die Berliner Sozialdemokraten nicht mehr in der Lage sind, die ausgesperrten Böttcher und Brauer genügend zu unterstützen, so hat jetzt die AgitationSkommisfion der Brauer und Brauereihülfsarbeiter den angekündigten Aufruf an die gesammte deutsche Arbeiterschaft erlassen, in welchem dieselbe auf das dringendste ersucht wird, Sammlungen für die Ausgesperrten zu veranstalten. Bis zum 31. August betrug die Gesammtsumme der aufgebrachten Gelder 79 500 Mk.; verausgabt wurden 79150 Mk. Die Böttcher brachten ins» gesammt 12000 Mk., die Brauer 12 750 Mk. auf; gebraucht werden jede Woche 5250 Mk. Von Berliner Arbeitern sind in der letzten Zeit nur ganz kleine Beiträge an die Unter» stützungskasse für die Brauer und Böttcher abgeliefert wor» den; die „nothwendigen Leistungen für die Partei, die Gewerkschaften, Gewerbegerichtswahlen sollen die Kraft und Opferwilligkeit der Berliner „Genossen" in Anspruch nehmen." Die überseeische Auswanderung aus dem Deutschen Reiche ist in starker Abnahme begriffen. Nach dem neuesten Bier» teljahrsheft zur „Statist, des Deutschen Reichs" wanderten über deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam jm erste» Halbjahr 1894 21240 Personen aus gegen 47519 und 70453 im gleichen Zeitraum der Jahre 1893 uns 1892. Die Auswanderung ist also unter die Hälfte der vorjährigen zurückgrgangen. Am stärksten war der Rück gang in denjenigen preußischen Provinzen, die bisher die be deutendste Auswanderung hatten. Die deutsch'sozialrn Antisemiten hatten gestern nicht we»
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