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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010104011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901010401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901010401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-04
- Monat1901-01
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Islspaov: ^vtspdöa: 7SS. Für die herzliche Theilnahme bei der Krankheit, iowte di, vielen Liebeszeichen und Biulnrnjpeubea beim Begrabniß unjerer unvergeßlichen Tochter und Schwester LU»» sagen wir nur hierdurch unser» herzlichen Dank. Die trauernde« Hinterbliebenen. Die Beerdigung unsere« theuren Entschlafenen, de- Hauptmann« 4 1» euits de« »öntgl. Süchs 8. I>f.»«.gt«. Re. ,07 fslix 8okn»iek»e» findet statt in Chemnitz Sonntag, deu 6. Januar, Mittag« 12'/« Uhr von der Halle de- »euea griedhos« au«. Die trauernde« Hinterbliebenen. D Marktballenftrafte 12. Telephon 2876. Laura riacdwitta- '/,4 Uhr veraedraä «mtt uacd teaaeo uock schvorea Uviäen weiuo bsieegsusdts krau, uneorv gure, troueoravnaa Lutter krau raour UsrtvtK »ad. Ur«t»oU»»vt«tvr, vaa ackwerrorküUt tüeräurcd anreiLen I-eixrig, Lulomoubtrasro 2b a, II., am 3. Januar 1901. Verhedra-Ivapvlttor MortvlG, -4K4U« tt«rtMtU, via LsaräianvC arkdlat Lontn^, ckoo 7. Januar, 11 Uhr Vormittag», von äer karentationakaUs aas ^oharuuskrieädofee aus. I«. össrciixunAsnnstkrlt. AIS AI»tlI,«iikin«1>t>ot SG. Ausführung von Beerdigungen aller Art, sowie Ueberführung verstorbener nach und von au-wärtS. Reichhaltige« eigene« Pferde» und Wageumatertal. Ktlialen: Leipzig, Eophtenftratze 1, Eingang Zeitzer Ttratze, Gohlis, Hauptftrafte 1. WU» »»ßMUHItz«» «D » TchN»i»»b«sK«. Dam«,: Montag, Mittwoch, SonnabandS-'/Usu. "8«TL AvKAU-»»-, Wanuenbider: Dtrnttag, Dovner-tig, Freitag —11 Uhr. Ausstiche, Röm^Jrtjche. Bankdamvs» u-Svecial-Cur-Bäder jed.Form. Massage. Dame»: 1-4 Rae. I.ckbllbVßKsckdb» Gerberftrahe S, »at«I h-wloat»»«»», für RgvIptllßhvT U^Ub kotzlrusaur, Thermal». Gtatzl», Gaalbtder Ersatz der natürlichen Quellen vou Kissiaaea, FraazeaSdad, Nauheim, Marirubad w. knenalkur sür Frauenleiden, Bleichsucht, Herz», Leber», Nieren», Mageuletdea, Atchh Rbrumalt-mu«, Ischia-, Nerveuleidro tu deu verschiedensten Formea a. dergl. Lor-Eugtillt L blatnrdaildall Loswtr. 15. IVunnondtläsr, sümmtl. woäiom. vtläar, va» rvis »ito Lvsaial-Lurlüläsr. Lohleus. 1'derwal bLliar. Vmnvk- dtläor. Vor-Vgl. k»oiruvgso u. L^aagao. Luejpp'eoao Süsse. 8itrdLäer. O»Iv»o. Lttäer, Nefttr. LuaaagM. U-hIHS MMS-HrbsD vlücherftr. 18. Ruis. Damvt-, trisch-rö«., »ast,»dampf», ep vtLS-lltlll» AF«eTR, Eand-U Wannenbäder, Massage. Packuuge». Krvstallki.WaNrr. «„b»« z> 1ewp«r»tur <tv, l)60 Damen: Dienst., DoniirSt., Douuab '/,S- «W vImL v»KUI«THtg 8vd,vlwmdu»slo 2V > Montag, Mittw., Freitag ' ,2-Ü ll. Temperatur 4», 100 Damen . Mont , Mitt« , Freft.'/,3-LNachm. IIt«»HK«> 8ohvlwwd»»atu 1" «Dtrn«t..Doa»erSt., Eounab.V,A-'/,1lBorm. Schwimmbassin 1 f. Dame» Montag, Mittw., Freit. Bonn. —11 U. 1-UIItI UlOall SO" st. r s. » Dirudt , Donnerst^ Sonnab N'/^—5U. Erpftallkl. Wasser Dampfbad ff. - Montag, Mittwoch, Freitag N. 1—4 u. I- 1 Sonnabend: Grüne Erbsen u. Rindfl. D. B. Schütte-Felsche «ou. Ajtrlf kUUslUll n. s . Grüne Erbse» uud Schwarzfleisch. D. B. Brunner. Reue Leipz. Spcise-Anst., Zeitzer Str. 43/45. Freitag: Sauerbraten uud Kartoffelklöße. Die Heidenmission. Die Heidenmission hat im vergangenen Jahrhundert einen ungeahnten Aufschwung genommen. Au« kleinen pietisti schen Kreisen hervorgegangen und anfangs von staatlichen und kirchlichen Behörden vielfach argwöhnisch betrachtet, hat sie sich jetzt die allgemein« Anerkennung zu verschaffen gewußt. Zwar wird sie bis zum heutigen Tage in der Form der freien Vereins- thätigkeit ausgeübt, aber dabei stehen die Missionsvereine überall im besten Einvernehmen mit den kirchlichen Organen; zugleich er freut sich die Mission in allen Ländern, die Colonialpolitil trei ben, auch der Gunst der politischen Kreise. Vor hundert Jahren regte sich der Missionsgedanke nur an einzelnen Stellen. Man zählte damals 6 Missionsgesellschaften, die zum Theil eben erst gegründet waren und im Ganzen nicht mehr als 100 Missionare in ihrem Dienste hatten. Die Zahl der von ihnen bekehrten Heidenchristen mochte sich auf etwa 17 000 belaufen. Das evan gelische Deutschland war nur insofern betheilrgt, als die Brüder gemeine in Herrnhut die Missionsthätigkeit als eine unerläßliche Pflicht ansah und übte. Da setzte mit Beginn des 19. Jahr hunderts eine Bewegung zu Gunsten der Heidenmission hin, die nach und nach die ganze evangelische Kirche ergriff. Sie ging von England mos, drang über Holland und Basel nach Deutsch land, um später nach Nordamerika übcrzuspringen, das heutzu tage hinsichtlich der Missionsbeiträge und der Zahl der Send boten mit an erster Stelle steht. Die Gcsammtzahl der evangeli schen Missionsgesellschaften beläuft sich zur Zeit auf mindestens 150; Deutschland hat 16 selbstständig aussendende Gesellschaften aufzuweisen. Zu der aus über 6000 gewachsenen Zahl der evan gelischen Missionare stellt es 861 und die deutschen Missions beiträge sind auf Millionen Mart im Jahre gestiegen. Als Arbeitsfeld dieser Glaubensboten sind alle nichtchristlichen Län der der Erde zu bezeichnen, ebenso die reichbevölkerten Kultur länder Asiens, wie die kaum entdeckten Gebiete Jnnenafrikas. Die selbstlosen Pioniere des Christenthums lassen sich durch kein mörderisches Klima abhalten, und ebensowenig scheuen sie die Nachbarschaft der wilden Menschen oder Thiere. In immer wachsenden Schaaren ziehen sie hinaus. Jedes größere Schiff, das auf der verkehrsreichen Wasserstraße durch den Suezcanal nach dem fernen Osten steuert, nimmt welche mit, und nur selten wird ein Wörmannsdampfer die Westküste Afrikas entlang fahren, der nicht auch Missionsleute oder Missionsgut an Bord hätte. Daß ihre Arbeit nicht vergebens ist, ersieht man unter Anderem aus der Thatsache, daß di« deutschen Gesellschaften, von denen uns gerade ganz genaue Zahlenangaben vorliegen, im letzten Jahre nicht weniger als 16 212 Heiden getauft haben. Die sächsische Landeskirche wendet ihre Theilnahme fast ausschließlich der L eipziger Mission zu, mit deren Geschichte sie verwachsen, und die eine der stärksten und ange sehensten unter den deutschen Gesellschaften ist. Ihre 63 Missio nare, denen 6 unverheirathete Missionarinnen und eine stattliche Zahl von eingeborenen Pastoren, Lehrern und anderen Hilfs kräften zur Seite stehen, Vertheilen sich auf drei Missionsfelder: Ostindien, Deutsch- und Enalisch-Ostafrika. Ihre Gemeinden bestehen zur Zeit aus 18 600 bekehrten Heiden. Am weitesten ist ihr Werk unter den Tamulen in Ostindien fortgeschritten, wo es schon ganz selbstständige lutherische Gemeinden giebt, doch zeigen auch die jungen Niederlassungen in Ostafrika, besonders die am Kilimandscharo, gutes Gedeihen. Mit großer Hingebung widmen sich die Missionare der Schulthätigkeit. In Indien haben sie 239 höhere und niedere Schulen mit 6432 Schülern und 1800 Schülerinnen ins Leben gerufen. In Afrika ist gleichfalls an jedem Orte, wo die Mission eingesetzt hat, sogleich «ine Schule entstanden. Neben der religiösen Seite ihrer Thätigkeit, um die es den evangelischen Sendboten vor Allem zu thun ist, findet gerade das Schulwesen und der Culturfortschritt auf den Missionsstationen in immer weiteren Kreisen Beachtung und Anerkennung. Seit- dem wir selbst durch unsere Colonien an der Hebung der unculti» virtcn Völker betheiligt sind, steigt da« Ansehen der früher wenig beachteten Mission sichtlich. Die Politiker handeln nur im wohl verstandenen eigenen Interesse, wenn sie ihr wohlwollende För derung zu Theil werden lassen. Es ist unter allen Kennern ein« ausgemachte Sache, daß die Entwickelung unserer überseeischen Gebiete sich nur bei gleichzeitiger Einführung des Christen thums in gesunder Werse vollziehen wird. Am bevorstehenden Erscheinungsfeste wird in allen Kirchen eine Collecte für die Zwecke der Heidenmission gesammelt. In Anbetracht ihres segensreichen Wirkens kann man ihr nur einen reichen Ertrag wünschen. Christliche Weihnachtsfeiern in Gohlis. Am Sonnabend fand in der Turnhalle der 11. Bürgerschule in alter Weise die Christbescheerung der Gemeinde für arme Kinder und Wittwen statt, die ein aus den Herren Geistlichen und Schuldirectoren, sowie Aerzten zu sammengesetztes Comitä unter dem allbewährten Vorsitze des Herrn Pisbach sorgsam vorbereitet hatte. Dank der reichen Gaben der Wohlthäter, für die auch an dieser Stelle der wärmste Dank ausgesprochen sei, konnte 39 Mädchen und 37 Knaben der Tisch mit nützlichen (Kleidung und Schuhe) und wohlschmecken den Gaben gedeckt werden, während 41 Wittwen Geldgeschenke, sowie Victualien erhielten (Kaffee, Thee, Reis uns dergl.). Die prächtige Ansprache unter den brennenden Weihnachishäumen hielt Herr Schuldirector vr. Hummel, welcher den Er schienenen es warm ans Herz legte: „Wie heilig ist diese Stätte unter dem Christbaume". Sic ist 1) eine Wohnung der Freude, 2) ein Altar des Dankes, 3) ein Tempel des Gelobens. Weih nachtsgesänge unter Leitung des Herrn Cantor Hiller umrahmten die Feier, die aus begreiflichen Gründen nur im engsten Kreis: der Betreffenden stattsattd. » Der Evangelische Jünglingsverein zu Goyüs feierte am Sonntag sein Weihnachtsfest, das diesmal besonders traulich war, weil es vas letzte war im allen Locale, falls das neue große Evang. Vereinshaus von 'Gohlis im Jahre 1901 fertig werden sollte. Unter dem Hellen Christbaum „gekeilt in drangvoll fürchterlicher Enge", waren die Mitglieder versammelt; Herr Diaconus Joh. Richter hielt in kurzen, packenden Worten die Festrede: Deutsche Weihnacht in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Fröhliche Weihnachtslieder erschallten, bei reich lichen Kaffee und Stollen verging die Zeit, während das treue Mitglied Gefe die gegenseitigen Geschenke (z. Th. recht werthvolle, sinnige Büchergaben: Hauff, Lessing, Rosegger und Andere'» ver- theilte, und der Baum abgeleert wurde. Es war eine fröhliche Jugendfeier. Christlicher Verein junger Manner. ES wird wohl wenige Vereine geben, denen die Weihnacht-» und Neujahrszeit so viel besonder« Veranstaltungen bringt, wie den christlichen Vereinen junger Männer. Ist ihnen doch besonder darau gelegen, junge Männer oller Berufsarteu und Bildungs grade, der verschiedensten Stände und Alter, gleichviel welcher Welt anschauung und religiöser Stellung sie sind, einzuladen und ihnen eine freundliche Heimstätte im Großstadtleben zu bereiten; und diese Aufgabe ist den Vereinen ganz besonders zu Weihnachten gestellt. So Biele sich auch Lurch allerlei Borurtheile vom Besuch abhalten lassen, so ist doch jedes Jahr eine große Zahl Gäste erschienen, denen mit der Einladung gedient war. Den Anfang machte im diesigen Verein iu der Nacht vom 21. zum 22. December eine Weihnachtsfeier sür Kellner, denen es wohl eine besondere Freude sein muß, wenn sie einmal uneigennützige Freundlichkeit erfahren und nach dem Abmühen io ihrem schweren Dienst sich einmal können bedienen lassen, wenn unter den leuchten» den Weihnachtsbäumen und in traulicher, fröhlicher Feier ihnen für das schmerzlich entbehrte Familienleben einiger Ersatz geboten wird. Die Ansprache hielt der zahlreichen Versammlung Herr Diakonus l)r. Jeremias. Damit der Einzelne auch von der Weihnachts feier etwa- mit hinwegnehmen konnte, fand eine Brrloosung mit lauter Gewinnen statt. — Am heiligen Abend war jeder junge Mann eingeladen und ebenso wieder am Sylvesterabend. Die Feier trug an beiden Abend einen recht familiären Charakter, der an solchen Abenden der HrimothSerinnerungen angebracht ist. Eine besondere Weihnachtsfeier war noch am NeujahrStag der Bäckerabtheilung Vorbehalten; die Ansprache hielt dabei Herr SubdiakonuS Frieling. Der sehr reichlich ausgestattrte, rein ge sellige Theil dieser Feier bot als besonderen Anziehungspunct ganz erstaunliche Zoubervorführungen eines Mitgliedes. Die Jugend» abthetlung (junge Leute von 14 bi« 18 Jahre) hatte bereit« am 2. Weihnachtstag ihre besondere Feier und wiederum am 80. De» cember sür Bäckerlehrling« «iu« eigene Feier veranstaltet. Auch feierten in engerem Kreise die Handwerkerverrinigung und die Ab» theilung GabelSberger'jcher Stenographen. So gab eS in den letzten Wochen im Verein «in rege-, bunte- Treiben, dem «in andauernder innerer Gewinn für die Einzelne» zu wünschen ist. Turngemeinde Leipzig. r. Leipzig, 2. Januar. Die Turngemeinde Leip- z»i g beschloß den Turnbetrieb des vergangenen Jahres am 30. December in ihrer Turnhalle, Dorotheenstraße 10, durch die Einweisung von 19 Vorturnern in ihr Ehrenamt. 11 von diesen waren bereits als active Vorturner thätig, während 8 Anwärter sich der Prüfung vor dem Turnausschuß zu unter ziehen hatten. Die zahlreich erschienenen Mitglieder beobachteten mit Interesse die Entwickelung der verschiedenen vorgeschriebenen FreillbungSgruppen und der Hebungen an den Geräthen, denen sich noch ein gemeinsames Turnen am Barren und am Reck anschloß. Herr Bankdirector Paul Berndt vollzog die Ein weisung der 19 Vorturner in ihre Pflichten und Rechte durch Abnahme des Handschlags und Ueberreichung der Schärpen. Er betonte in seiner Ansprache besonders, daß die Thätigkeit der Vorturner nicht nur eine turnerische, praktische Arbeit verstelle, sondern auch vor Allem eine erzieherische Arbeit im Dienste unserer vaterländischen Turnsache sei. Am Abend vereinigten sich die Mitglieder der Turngemeinde zu einem zwanglosen Commers im „Reichshof", bei welchem Reden ernsten und heiteren Inhalts mit wohlgelungenen turnerischen und gesang lichen Vorführungen abwechselten. Insbesondere sand das schneidig und kunstvoll ausgeführt« Schwingen mit Kugeln, sowie mit einfachen und Doppelkeulen des Leipziger Turnlehrers Herrn Karl Wehner aus Prag reichen, anerkennenden Beifall. Die Entwickelung der Turngemeinde Leipzig ist eine fortlaufend recht günstige. Nach Abschluß des ersten Vierteljahres ihres Be stehens gehören derselben weit über 300 Mitglieder an. Auch der Betrieb der in der Turngemeinde unter tüchtiger Leitung stehenden Sonderabtheilungen für Damen, Knaben und Mädchen macht immer mehr erfreuliche Fortschritte. Die Frei- übungöabtheilung alter Herren wird ihre Hebungen kommende Woche wieder beginnen (Montags und Donnerstags, s.47 bis ^->8 Uhr Abends), worauf hiermit besonders hingewiesen sein soll. Zterblichkeits- und Gesundlieitsverhaltniffe. Nach den Veröffentlichungen des kaiserlichen Gesundheits amtes sind in der Zeit vom 16. bis 22. December von je 1000 Einwohnern, auf das Jahr berechnet, als gestorben gemeldet: In Berlin 16,7, in Charlottenburg 12,7, in Breslau 22,8, in Köln 16,0, in Königsberg 19,3, in Frankfurt a. M. 16,3, in Wies baden 8,8, in Hannover 14,2, in Magdeburg 18,9, in Stettin 21,9, in Altona 12,8, in Straßburg 19,1, in Metz 12,3, in München 22,6, in Nürnberg 20,8, in Augsburg 17,1, in Dresden 14,6, in Leipzig 16,4, in Stuttgart 16,6, in Karlsruhe 14,6, in Braunschweig 17,8, in Hamburg 16,1, in Wien 20,2, in Pest 20,8, in Prag 23,3, in Krakau ?, in Amsterdam 18,8, in Ant werpen ?, in Brüssel 17,3, in Lyon 16,0, in Paris 18,3, in Lon don 16,7, in Glasgow 19,2, in Liverpool 19,6, in Dublin 25,7, in Edinburg 16,6, in Kopenhagen 14,1, in Stockholm 17,0, in Christiania 13,6, in Petersburg 29,9, in Moskau 29,6, in Odessa 18,4, in Warschau 22,6, in Rom 17,6, in Venedig 18,3, in New Uork ?, in Philadelphia 18,0. In der Berichtswoche blieb der GesundheitSstand in der Mehrzahl der Großstädte Europas, besonders in den deutschen, ein günstiger, und die Sterblichkeit eine niedrige. Auch in dieser Woche war die Zahl der Orte mit sehr geringer Sterblichkeit (unter 16,0 pro Mille) eine große, und zwar erfreuten sich Altona, Barmen, Bielefeld, Bremen, Bromberg, Charlottenburg, Darmstadt, Dresden, Flensburg, Hagen, Halle, Hannover, Har- bürg, Kaiserslautern, Karlsruhe, Cassel, Coblenz, Krefeld, Mainz, Metz, Mülhausen i. E., Potsdam, Spandau, Solingen, Wiesbaden, Christiania, Kopenhagen, einer solch geringen Sterb lichkeit. Groß war auch die Zahl der Städte mit günstiger Sterblichkeit (unter 20,0 pro Mille) und nennen wir aus der Reihe derselben hier nur: Aachen, Augsburg, Berlin, Braun schweig, Bremen, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Ham burg, Köln, Königsberg, Leipzig, Magdeburg, Mannheim, Straßburg, Stuttgart, Amsterdam, Brüssel, Edinburg, Glas gow, Liverpool, London, Lyon, Odessa, Paris, Rom, Venedig, Philadelphia. In BreSlau, Danzig, München, Nürnberg, Stettin, Pest, Warschau, Wien und anderen war die Sterblichkeit ein« mäßig hohe, etwa« über 20,0 pro Mille. — Unter den Todes ursachen waren eS auch in dieser Woche acute Entzlln- dungenderAthmungSotgane.ditdie meisten Tods fälle forderten, auch Erkrankungen an Influenza und Todes fälle in Folge derselben, kamen in gesteigerter Zahl zur Anzeige, mehrfache Todesfälle jedoch nur auS: Barmen, Braunschweig, Hamburg je 2, aus Paris 4, auS Berlin 6, auS London 9, auS Moskau 12, aus Petersburg 27. Acute Darmkrank heiten wurden meist in beschränkter Todesursache, etwas ge steigert war die Zahl der Todesfälle in Berlin, Dresden, Danzig, Moskau, Petersburg, Warschau, Wien. Auch in dieser Woche lieferten Kinder im Alter von noch nicht 2 Jahren zu diestn Krankheitsformen daS größte Contingent, doch blieb im Allge meinen die Betheiligung des Säuglingsalter« an der Gesammt- Sterblichkeit die gleiche, wie in der Vorwoche, von je 10000 Einwohnern starben, auf das Jahr berechnet, in Berlin 49, in Leipzig 40, in München 83 Säuglinge. — Die Pest in Tamatave (Madagaskar) ist im Erlöschen, seit dem 18. November werden wieder reine Gesundheitspässe verabfolgt. Auf der Insel Reunion sind am 1. und 8. December zwei tödtlich verlaufene Fälle von Pest vorgekommen. In der am 3. November abge laufenen Woche sind nur noch in Brisbane (Queensland) einige wenige Fälle von Pesterkrankungen vorgekommen. In Calcutta erlagen in der Zeit vom 11. bis 24. November 61 Personen derCholera. — Von den bei unS epidemisch auftretenden In fektionskrankheiten zeigten Masern immer noch eine Steige rung der durch sie bedingten Todesfälle, in Duisburg, Frankfurt a. M., Königshütte, Pest, Moskau, Odessa und Wien; die Zahl der Sterbefälle blieb die gleich große in Magdeburg, London, Petersburg, während sie in Berlin, München, Warschau eine kleinere wurde. Erkrankungen waren aber immer noch in Pest, Kopenhagen, Wien, sowie in den Regierungsbezirken Arnsberg. Düsseldorf, Marienwerder, Schleswig sehr zahlreich. Das Scharlachfieber hat meist weniger Sterbefälle veranlaßt, wie in Elbing, Pest, London, Moskau, Wien; in Altendorf Berlin, Essen, Odessa, Warschau war die Zahl der Opfer f,ne gleich große wie in der Vorwoche, und stieg in Petersburg erheb lich. Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup hat vielfach etwas zugenommen, wie in Düsseldorf, München, Lon don, Petersburg, Warschau; etwas kleiner wurde sie in Berlin, Hamburg, Odessa, Stockholm, und blieb in Magdeburg, Pest, Moskau, Wien nahezu die gleiche der Vorwoche. — Die Sterbe fälle an typhösen Fiebern haben in Paris, Petersburg, Warschau ab-, in Königsberg und London etwas zugenommen. Aus Moskau und Rom wird je ein Todesfall an Milz brand, aus Berlin eine Erkrankung an Trichinose ge meldet. Todesfälle an Pocken haben etwas abgrnommen; so wurden aus Odessa 6, aus Paris 8, aus Warschau 16 Todes fälle gemeldet, Erkrankungen aus Petersburg 40, aus Warschau 27, aus Paris 106. Nnterrichtswesen. — Institut Schneider, Leipzig, Stcrnwarlenftratze 4 (ge. gründet Ofiern l860). Vom 7. Januar 1901 ab beginne» i» diesem Institut neue Curfe für Herren und Damen io Buch führung, Schönschreiben, Rech»»», Corresvo»d«»z, Wechsellehre, Stenographie und Maschinenschreiben. Da nun gründliche Kenntnisse in den Handel-wissenschaftea, sowie der Besitz einer schönen Handschrift für jeden Kaufmann uneutbehrlich sind, so halten wir es für unsere Pflicht, auch an dieser Stelle auf dir bereit« seit mehr al- 40 Jahren bestehende» Unterrtcht-cürs« in obengenanntem Institute aufmerksam zu machen, da dieselben von nur bewährte» Fach lehrern geleitet und somit die gründlichste Au-bilduug gewähre». Diese Uuterricht-curse bieten sowohl jünger,» al- auch älteren Leute» Gelegenheit, ihr Wissen zu vervollkommnen und dadurch den Ab schluß ihrer Contorkrnntnisse herbrizuführeu. Der Unterricht fällt größtentheil« in die geschäftsfreie Zeit und finden zur Bequemlichkeit der Theilnehmer iu dem Institute sowohl Tage-» wie Abeud- curs« statt. Für Damen, «elch» sich jetzt vielfach mit besoaderer Borlieb« dem Kaufmannsstande widmen, stad besonder» Turf« «iu- gerichtet, in welchen Contoristinne», Cassirerinnea, Buchhalterin»«» rc. mit denkbar bestem Erfolge au-gebitdet worden sind. Verantwortlicher Redacteur vr. Her«». Lüchliug tu Leipzig Für de» musikalischen Theil Vltzolf Nuthardt i» Leipzig VolkswirWaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. Alle für diese» Theil bestimmte» Geadsugr» sind zu richt« a» Hess« verantwortliche» Redactesr G, G. Laue ft» Setpztg. — Sprechzeit: «« 1v—11 Uhr Har«, «ch »«« 4—» Uhr Nach» Vas Jubiläum der Veutschen Neichsbank. Let-zig^ 8. Januar. Am gestrigen Nachmittag wurde bei der hiesigen ReichSbank-Hauptsielle die Feier des 25 jäh rigen Bestehen» der Deutschen Reich «bank und der hiesigen Reich-bank - Hauptstelle in einem fest lichen Act in Form einer erweiterten Sitzung des Bezirks ausschusses der Rcichsbank-Hauptstelle begangen. Zu demselben batten sich die Mitglieder des Bezirksausschusses, die Mitglieder des A usschusseS der Abrechnung»stelle, die Herren Bankdirector Exner, Bankdirector Huth und Bankier Sie«kind, eingefunden, weiter waren zu bemerken der Präsident des Reichsgerichts kaiserl. Wirk!. Geh. Rath Vr. von Oehlschlaeger. die Herren Lber-Retch-anwalt Vr. Ol-hausen, Ober-Postdirector Röhrig, Stadtverord- netenvorstchcr Bankier Fritz Mayer, Handel-kammerprästdent Zweiniger, Gewcrbekammrr - Vorsitzender Oehl« r, Schröder sen. und Geh. RegierungSrath H e l ldtz. In seiner Eigenschaft als kaiserlicher Bank-E*mmtssariuS den ^Vorsitz führend, begrüßte Herr Landaerichtspräsident vr. Hagen die Erschienenen mit herzlichen Worten und gab dann eine gedrängte Darstellung der Thätigkeit des Bezirksausschusses in den verflossenen 2V Jadren, am Schluß seiner Ansprache ins besondere auf die hohe Bedeutung der Reichsbank als einer An stalt für die kaufmännische Erziehung und Ausbildung ihrer Beamten, namentlich der jüngeren unter ihnen, hinweisend. Ihm folgte mit einer längeren Ansprache der kaiserlich« Banidirecror Herr Kalähn «. welcher in gedrängter Schilde« rung ,tn Bild von der Entwickelung der ReichSdank, ihrer Schuksal« und ihrr« Aufblühen» -ab, daran anschließend «in Bild von d«n großen Erfolg«», welch« di« Rrich»bank in den SS Jahren ihr«- Bestehen» verzeichnen konnte. ES gereicht mir zur hohen Ehre, so führte er au», am heuti gen Tage, an welchem die Reichsbank vor 25 Jahren ihre Wirk samkeit begann, über die Entwickelung des größten Geldinstituts Deutschlands an dieser Stell« sprechen zu können. Was die Reich-bank für daS Königreich Sachsen im Beson deren bedeutet, welch gewaltiger Verkehr sich bei ihr vollzog, werden die Zahlen bekunden, di« hier folgen. Dieselben bilden ein Spiegelbild der Entwickelung des sächsischen Handel»- und Jndustriewcscns und mögen auch ferner ein Zeugnitz dafür ab legen, daß Handel und Industrie sich in wachsendem Blühen befinden. Wie so manches große Unternehmen, so hat auch die Vor gängerin der Rcich-oank, die Preußische Bank, mit mannig fachen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Mit der Geschichte dieser Bank beginnend wandt« Redner sich dann eingehend der Entwickelung der Reichsbank und zuletzt der Entwickelung de« Verkehr- der Reich-bank bet d«n Bankanstalten im Königreich Sachsen zu. Am 1. Juli 1875 errichtete die Preußische Bank drei selbstständige Filialen in der Monarchie, und zwar in ü«ivßig, Dre-den und Chemnitz. Die Gesa mmt umsähe dieser drei Bank anstalten erreichten für das Halbjahr 1875 einen Betrag pon 486 Mill. Mark, wovon auf Leipzig 316 Mill. Mark, auf Dresden 78 Mill. Mark uud auf Chemnitz 42 Mill. Mark entfielen. An Wechseln di-contirten diese drei Institute im gleichen Zeit raum 10V Mill. Mark, wovon in Leipzig 77 Mill., in Dre-den 18 Mill, und in Chemnitz 14 Mill. Mark angekauft wurden. Mit der Einführung des GiroveikjthrS nach der llmbildunader Preußischen Bank in di» Reich-bank. und »war yom -. Januar 1tz7«. stiegen di« Umscktz« auch d,t den sächsischen Zwttganstalten der Retchsban! außerordintlich. Die Gesammtumsütze betrugen im Jahre 1876 8068 Mill. Mark, wovon auf Leipzig 1232 Mill., auf Dresden 629 Mill, und auf Chemnitz 207 MrL Mark entfielen. An Wechseln Mrden von den dret Bankanstalten im Jahre1S7v 247 Mill. Mark diSronttrt, und zwar in Leipzig für 140 Mill., in Dresden für 50 Mill., m Chemnitz für 56 Mill. Mark. Die Gtroumsähe der drei Anstalten haben im Jahre 1876 betragen 1074 Mill. Mark, und zwar in Leipzig 641 Mill., in Dre-den 884 Mill., in Chemnitz 4V Mll. Mart. Was bedeuten dies« Zahlen gtgen die Gesammtumsütze der selbstständigen sächfsi^en Retch-Vankanstalten, zu denen in zwischen Plauen al- R«ich-bankstelle getreten war, des nach 25 Jahren sich mehr und mehr gesteigerten Verkehrs. Sie er- reichten im Jahre 18SS hi« Höhe von 10 728 Mill. Mark, gleich einem Mehr von 8660 Mill. Mark. Bon diesen Umsätzen entfielen auf Leipzig 5171 Mill. Mark, gegen 1876 mehr SSSS Mill., aus Dre-den 4108 Mill. Mark, mehr 3474 Mill., Chemnitz 1037 Mill. Mark, mehr 830 Million««, auf Plauen 41k Mill. Mark roverkrhrS erreichten im V1SS Mill Mark, gleich einem Wenn zwar nicht in gleichem Verhältnis,, so steigerten sich doch auch di« Wechselankäufc im Jadr« 18SS gegen 1876 ganz wesentlich; e» wurden angekauft 5W Mill. Mark, in Leip- M lür 287 Mill., gegen 187v mehr 147 Mill., in Dresden für 1.1h Mill., mehr 8V Rill., in Chemnitz Vtz Mill., mehr 43 Mill., 1» Plauen 40 Mill. Die Gesammtumiätze d-S G i Johx« 18VV die stattliche Ziffer von Mehr von SObS Mill. Mark oeaest 1-76. und zwar hätte L«tp«ta chien «iroumsaft do« 4-61 Mill. Marsi gegen 1-76 m«hr 8720 Millionen, Dresden von 3661 Mill. Mä«, mehr S-77 Mill., Chemnitz von 7S4 Mill. Mark, mehr 748 Mill., Plmrm 817 Mill. Am LS. Juni 1888 wurde bei der hiesigen ReichSbant-Haudt- stelle «in« Abrechn una-ftell« einaerichiet. bei welcher lm erste», Jahr« ihre« Bestehens 86 861 Stück Einlieferung«, im Betrage von 165 Mill. Mark zur gegenseitigen Verrechnung ge langten. Im Jahre 18SÜ bezifferten sich biese Einlieferungen auf 107 381 Stück im Betrage von 563 Mill. Mark. Die großartigen Erfolg«, welche di« Reich-bank erzielen konnte, standen in engem Zusammenhang mit dem allgemeinen frischaufblühenden Verkehr Deutschlands, und immer wird e- die Aufgabe des Instituts bilden, helfend etnzugretfen, wenn die Bedürfnisse des Handel- und der Industrie an dasselbe heran treten. In guten wie in gefahrvollen Zetten ist die Bank diesem Princip treu geblieben, und so wird es auch in der Folge bleiben. Doch was hätte ihrr Organisation und tdr guter Wille ge nützt. wenn nicht der Friede sein« seanenden Fittiche über Deutschland au-gebreitet hattet De»halb gedenken wir an diesem Tag« mit ehrerbietiger Dankbarkeit der beiden Mon archen, weiche diesen Frieden zum Wohle und Gedeihen des Vaterlandes beschützt und gepflegt haben. Seiner Majestät dem deutschen Kaiser Wilhelm ll. und Seiner Majestät dem König von Sachsen sind diese Segnunaen zu verdanken; beide Herrscher haben ein reges Interesse und offene» Auge für Hansel und Verkehr, ihnen gebührt der Dawk für di« schützende Fürsorge, daß di« deutsch« Arbeit «in« so großartige Gtcllung auf tz-m Weltmärkte cinnehmen kann. Ich bitt« Gi«, zur O«th« de« Tages dankerfüllt in den Auf einzuftimmen: Sem. Mairstiit der deutsch« Kaiser WilhelmsI. und Peine Majestät KSnsg Albert von Sachsen, sie lekwn h-ch, hoch, hoch! -MWMWaa
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