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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010221028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901022102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901022102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-21
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Mage W Leipziger Tageblatt mit Anzeiger Ar.Ai, Imerstag, ÜI.Wmr titttt, WAAMck.) Kunst und Wissenschaft. Lirusik. Lieiierabeu- von Hella Lauer. Lkipjig, 19. Februar. Die Sopranistin Hella Sauer aus Berlin, die im Kaushaussaale austrat, ist eine eigenartige Künst lernatur. Sie will in erster Linie Repräsentantin der neueren Kunstrichtung sein, wozu sie allerdings, wenn auch nicht in allen DHeilen, prädestinirt scheint. Das Programm enthielt Gesänge von Liszt, R: Strauß, Reisenauer und Weingartner,'war also durchaus modern gehalten. Der Eindruck, den die einzelnen Bor träge der Dame hinterließen, war lein feststehender, er war un- vesttmmt und schwankend; theils konnte man sich erwärmen, theils blieb man kalt und unzufrieden, was aber nicht immer von der Sängerin allein, sondern auch von der Composition ab hing. Die Künstlerin besitzt die hervorragende Gabe, die Grund stimmung des Sujets, sei dasselbe noch so different, zu versinn lichen und zum treffenden Ausdruck zu bringen. Der» Psychischen steht aber nicht immer das Physische Element ergänzend zur Seite, der Stimme fehlt oft die Kraft und die Intensität, welche zum Bortrag leidenschaftlich erregter Gesänge erforderlich sind. Mit den Liedern von Franz Liszt konnte die Sängerin noch wenig be friedigen, es klang vieles zu farblos, und ein anfängliches Tre moliren, das später schwand, wirkte beeinträchtigend auf das Ganze. Im Gegensatz zu dem einer saftvollen Fülle entbehren den Forte besitzt die Dame aber ein sehr schönes dahingehauchtes Pianissimo, welches sie vollständig in der Gewalt hat und mit dem sie hübsche Effecte, wie z. B. im „Ständchen" und dem fran zösischen Chanson „Oomrnont <1issient-ils?" von Liszt, zu er zielen weiß. Äon den farbenprächtigen Liedern Richard Strauß' gelangen demgemäß auch das reizende „Wiegenlied" und der „Traum durch die Dämmerung" am besten, die mit sensitiver Hingabe gesungen wurden und berechtigten Beifall fanden. Alfred Reisenauer fungirte auf dem Programm mit sechs Liedern. Er stehi vollständig auf der Seite der modernen Fort schrittler, das Instrumentale wird mehr wie das Vocale zum charakteristischen Ausdruck seiner Empfindungen. In dem Streben nach Charakteristik und Originalität geht er manchmal etwas zu weit, seine Art und Weise 'des Vertonens des jeweiligen Vorwurfs ist aber immer interessant und ungewöhnlich und ver- räth den hochgebildeten Musiker. Man muß diese Lieder öfter hören, um sie lieb gewinnen zu können und um sie anziehender zu finden, wie dies bei einmaligem Hören der Fall ist. Die Sänge rin wurde den Stileigenthiimlichkeiten dieser Gesänge überall gerecht und trug besonders gut „In der Mondnacht" und „Soll ich ihn lieben" vor, in dem ebengenannten, leidenschaftlichen Liede, Vas wiederholt toerden muhte, mehr aus sich he raustretend, wie überhaupt die Darbietungen der Dame immer besser wurden. Felix Weingartner ist ein größerer Lyriker wie Reisenauer, von seinen Liedern, die der Sängerin ausgezeichnet lagen, gefielen „Wenn schlanke Lilien wandelten", „Auf ihre Hand", „Liebesfeier" und die graciös und neckisch vorgetragene „Plauderwäsche", welch letz tere ebenfalls wiederholt werden mußte, am besten. Herr Alfred Reisenauer begleitete am Flügel mit vollendeter Meisterschaft, aber oft zu souverän und den Gesang seiner Part nerin übertönend. L. Wambold. Wissenschaft. Id. Hochschulnachrichten. In Heidelberg starb im Alter von 70 Jahren I)r. Ernst Pa gen stech er, außerordentlicher Professor in der dortigen juristischen Facultät. — An der Universität Halle hat sich der Licentiat Georg Hollmann auS Erfurt alS Privat- docent in der theologischen Facultät habilitirt. — Der außerordent liche Professor in der medicinischen Facultät zu Marburg Geheimer Medicinalrath Otto von Heusinger ist, 71 Jahre alt, gestorben. Er war Ehrenbürger der Stadt Marburg. — Die hier schon an- gekündigte Berufung de- Professors v. Eiselsberg in Königsberg als Leiter der ersten chirurgischen Klinik in Wien ist nunmehr er folg». — An der Universität Tübingen wurde der außerordentliche Professor für semitische Philologie Or. Seybold zum ordentlichen Professor befördert. — Privatdocent vr. Westphal von der Berliner Universität ist als Nachfolger des verstorbenen Pros. Arendt in Greifswald anserseben, an dessen Stelle er bereits seit längerer Zeit die dortige Klinik für Geisteskranke leitet. Leipziger Lehrerverein. Sitzung am 14. Februar 1S01. 'Herr vr. Alfred Spitzner ergreift das Wort zur Be gründung eines Antrages der Vereinigung zur Pflege exactcr Paoagogik, die staatsrechtliche Auffassung und Wertyschätzuna der Volksschule und Volksschularbeit betreffend, veranlaßt durch einen Vortrag des Bürgermeisters und Landtagsabgeordnetcn Härttvig-Oschatz im Conservativen Verein zu Leipzig. Dem angeführten Vortrag und verschiedenen Auslassungen von anderen Seiten ist zu entnehmen, daß über die staatsrechtliche Auffassung auf dem Gebiete der Volkslchule zwischen der Lehrer schaft und maßgebenden Factoren der Gesetzgebung eine tiefe Meinungsverschiedenheit besteht. Persönliche oder partei politische Momente spielen dabei keine Rolle, es handelt sich lediglich darum, welche Vorstellung die richtige ist. Das päda gogische Gewissen wird nie zur Ruhe kommen, bis dieser Punct geklärt ist. Aus dem Bericht über den Härtwig'schen Vortrag ,m „Vaterland", der Wohl vom Referenten als der maßgebende angesehen wurde, der wenigstens bisher unwidersprochen blieb, resültirt Herr Or. Spitzner folgende Grundsätze, die nach der Meinung des Herrn Härtwig als staatsrechtlich und grund legend angesehen werden sollen: 1) Die materielle Verpflichtung des Staates gegen die Volks schule ist nur eine subsidiäre; die Volksschule gehört sonach vom staatsrechtlichen Standpuncte aus in die Kategorie des Unter - 'tützunas- und Armenwesens. 2) Bcamtenvildung, nicht Volksbildung, liegt im Rahmen der direkten Aufgaben des Staates; die materielle Fürsorge für die höyere n Schulen fällt deshalb dem Staat: zur La». 3) Im allgemeinen öffentlichen Interesse liegt die gesetzliche Forderung eines bestimmten Unterrichts und eines gewissen Maßes von Kenntnissen und Fertigkeiten, die aber den Staat zu nichts verpflichtet. 4) Liese Verpflichtung trifft nur die Familien und Ge meinden. 5) Die Volksschularbeit steht im Range des handwerks mäßigen Mechanismus; denn, wie sich die Eltern an Schneider oder Schuhmacher wenden, um Las Kind zu bekleiden, so sehen sie sich zumeist auch genöthigt, zur Ausbildung der Kinder die fremden Kräfte in Anspruch zu nehmen", sagt Herr Härtwig. Der Vortragende beleuchtete durch verschiedene Beispiele, wie diese Meinung in Kreisen von sonst hochgebildeten Leuten aetheilt wird, und beweist, daß es dort an der zur Beurtheilung solcher Fragen nothwendigen Kcnntniß des gegenwärtigen VolksschulwefcnS vielfach fehlt. Die Verbreitung dieser An sichten ist weder an Stand noch politische Partei geknüpft, tritt aber Achtung heischend auf. Demgegenüber ist hervorzuhcben, daß das sächsische Volksschul recht bereits in K 1 an erster Stelle die allgemein menschliche (srttlich-reliaiö>e, intellektuelle, nstcthijche und körperlich-diätetische) Ausbildung der gelammten vaterländischen Jugend fordert. Im Rahmen dieser Arbeit tritt dann erst die staatsbürgerliche Ausbildung hervor. Zu dem selben Resultate führt die Betrachtung der geschichtlichen Ent wickelung des Volksschulwesens und auch die der neueren An sätze zur Fortbildung der Volksschulpädagogik (Schularzt- bcweaung, astethische Erziehung. Berücksichtigung der patho logischen Momente, sociale Pädagogik). Daraus erhellt, daß die schlimmste Conscauenz des Herrn Härtwig, nach der eine höhere Einschätzung der Schule in ihrer Bedeutung für den Staat und ein daraus zu fot»,ruber höherer Anspruch auf An erkennung und materielle Sicherstellung, ein Zugeständmß zu den Ideen deS socialdemokratifchen Zukunftsuaates sein soll, jedes Grundes entbehrt. Dieselbe dient blos dazu, Mißtrauen gegen die Schule zu erzeugen, als ob sie gleich der Socialdemo, rratie das erzieherische Gewissen der Familie und der Gemeinde bedrohe. Damit ist es soweit gekommen, daß die von Herrn Härtwig vorgetragene Anschauung das Panier der modernen VolkSschulpädagogtr in seiner strahlenden Reinheit antastcl. Krincivii; odstsl rief Referent der Versammlung zu. Tie Sätze, Vie er den Härtwig'schen entaegenstelltc. lauten: 1) Die Volksschule dient der allgemeinen Volksbildung. Diese ist. namentlich wegen ihrer Bedeutung für die Volks- Wohlfahrt, nicht nur Aufgabe der Familien und Gemeinden, sondern auch d»S GtaatrV. Der Staat hat darum »in wohlbe» gründeies. weitreichendes Interesse an der Volksschule, das er auch im Schulzwang und m der Schulaufsicht bethäsigt. . 2-, Die staatsrechtliche Stellung der Volksschule ist in Folge dessen heute nicht mehr blos naw dem Grade der Nützlichkeit eines von ihr gewährten Maßes bürgerlicher Kenntnisse und! Fertigkeiten zu oeurlyeilen; sie ist heute nicht mehr bloße Lern > schule, sondern Erziehungsanstalt im höchsten Sinne des Wortes. 3) Die Vergleichung der Volksschulpraxis mit derjenigen der höheren Schule nach Art, Höhe und Nützlichkeit der Lehrziele trifft die Eigenart beider nicht und verführt deshalb zu fal'chen Werthurtheilen. In der höheren Schule dominirt die wissen- schaftlichcAufgabc oerAnstalt (dasSchülermaicrial wird danach ausgcwählt); in der Volksschule herrscht die gegebene Mannig faltiaksit der unterschiedlichen Bildungsbefähigungen und Ar beitsocdingungen (dadurch wird die psychologische Zielsetzung und die Handhabung der Unterrichts- und Erziehungsmittel be stimmt). Dort ist also das Bildungsziel maßgebend, hier das Bildungsobject, nämlich das Kind in (einer normalen wie patho logischen Eigenart, deren extremste Fälle (Schwachsinn und notorische Verwahrlosung) allein zur Ausscheidung für be sondere Behandlung führen. 4) Die Arbeit in der Volksschule ist darum kein „handwerks mäßiger Mechanismus", sondern eine pädagogische Kunst, deren unerläßliche Voraussetzung die cxactc Erfassung der gegebenen Wirklichkeit ist l^ Der Volksschullehrer sucht darum seine Stellung nicht an der Seite des auch von ihm hochgeachteten Handwerkers, sondern in Parallele zum Künstler, Seelsorger und Arzt. Indem der Herr Vortragende den Gründen zur Entstehung und weiten Verbreitung der gcgenthciligen Ansichten weiter nachspürt, kommt er dazu, auch der Schule mit ihren gegen wärtigen Einrichtungen und dem Stand der pädagogischen Wissenschaft einen Theil der Schuld beizumessen. Die letztere ist verhältnißmätzig jung und hat ihren Einfluß auf die Schul organisation noch nicht in genügendem Maße geltend machen können. So wird z. B. viel über erziehenden Unterricht ge redet, aber die Praxis steht vielfach noch immer im Banne der schablonisirenden Lernschule, so daß viel Pcstalozziarbeit liegen bleibt. In Leipzig irren nachweislich täglich 3—5000 Kinder ohne Pflege und Aufsicht umher, während schon seit 10 Jahren die ausreichenden Mittel zu Kinderhorten bereit gestellt find. Auch wird noch immer am die Bedeutung der Methode ein so großer Werth gelegt, daß die Erforschung der Individualität nicht zu ihrem Rechte kommt. Selbst die deutsche Lchrcr- vcrfammlung erklärte die Berücksichtigung der Psychologie und Pathologie der Kinder im Unterricht als nur „wünschenswertb", nicht aber als durchaus nothwendig. Als Maßstab für die Äe- urtheilung der Lchrerarbcir wird noch viel zu oft und fast aus schließlich die Gleichmäßigkeit der UntcrrichrSresultate ange sehen. Tie Feststellung der letzteren geschieht noch heute nicht selten nach Fchlerprocentcn. Der Lehrer wird dadurch iu die Zwangslage versetzt, alle Kinder „über einen Graben sprin gen" zu lassen, es nicht ernst genug mit Kinderthränen zu nehmen, die niedere Eensur als das schlechte zu be trachten, damit Ueberlastung der Schwachen, Mißstimmung in Schule und Haus und die Weckung des falschen Urthcils, als ob cs sich in der Schule lediglich um das Anguälcn einiger nützlichen Kenntnisse und Fertigkeiten handle. Demgegenüber erweist es sich für die Lehrerschaft als nöthig, es mit der exacten Erfassung der Wirklichkeit, mit der Jndividualisiruug, mit der Erziehungs k u n st ernster zu nehmen. — Herrn Härrwig's Vortrag gründete sich auf die Methode, die subsidiäre materiellen Verpflichtungen des Staates gegen über der Volksschule als das unabänderlich Gegebene anzu sehen und danach ein Bild von dem Wesen der Volksschul arbeit zu construircn, das die Wirklichkeit verdeckt. Unsere Methode muß sein, Zweck und Wesen der Volksschularbeit immer klarer und sicherer herauszustellen und danach die äußeren Be dingungen für dieselben abzumessen. Mit dieser Mctbodc wer den wir über den Parteien stehen und dürfen hoffen, daß der in Allen rege Wahrheitssinn zur friedlichen Lösung führt. Wo Wahrheit, da Recht; wo Recht, da ein Wille; wo ein Wille, da ein Weg. Aufgabe des L. L.-V. ist es zunächst, beim Sächsischen Lehrcrvercin zu beantragen, daß in einer der nächsten Haupt versammlungen das Thema behandelt werde: „Die staatsrecht liche Stellung der Volksschule als Erziehungsanstalt" und daß dazu die Abgeordneten beider Kammern und die leitenden Acrzte eingeladen werden möchten. Dem Vortrag folgte lebhaftester Beifall und eine kurze, zustimmende Aussprache einiger Mitglieder. Ter Antrag der Abtheilung für exactc Pädagogik fand daraufhin einstimmige Annahme. Ebcnzo wurde folgende aus der Mitte der Ver sammlung eingebrachte Resolution einstimmig angenommen: „Der L. L.-V. begrüßt mit Freuden die Auseinandersetzungen des Herrn Or. Spitzner und gicbt der Hoffnung Ausdruck, daß der betreffende Gegenstand die nächste Hauptversammlung des Sächs. L.-V. beschäftigen werde." XV. 3. Kirchlicher Familienverband der Lucasgemeinde in L.-Volkmarsdorf. Leipzig, 20. Februar. Am 18. d. M. hielt der Kirch liche Verband der Lucasgemeinde seine gut be suchte, im „Tageblatt" bekannt gegebene Generalver sammlung in ven „Deutschen 'Reichshallen" zu Lollmars- dorf unter dem Vorsitze des Herrn Diakonus vr. ptsil. Liebscher ab. Nach herzlicher Begrüßung 'der erschienenen Mitglieder, unter denen sich auch die beiden anderen Herren Geistlichen 'der Parochie, Pastor Spar Wald und DiakonuS Liebster, befanden, durch den Vorsitzenden wurde als erster Punct der Tagesordnung der Jahresbericht auf das Jahr 1500 behandelt. In dem zum ersten Mal« gedruckt vorliegenden Be richte hat Herr vr. Liebscher in knapper, präciser Dar stellung ein Bild von der lebhaften 'Thätigkeit des Verein» ge geben. Dem Verbände sind sehr viele Mitglieder zugeführt worden, die Zahl derselben stieg von 82 auf 251, und im laufenden Jahre ist ein weiterer Zuwachs zu hoffen. Diese erfreuliche Zunahme ist in erster Linie der überaus rührigen Thätigkeit des Vorstandes zu danken, der in den sieben ab gehaltenen Vorstandssitzungen fast immer vollständig erschien und eingehend über Mittel und Wege berieth, die Gemeindepfplege zu heben. In die Öffentlichkeit trat der Verband durch Ab haltung von vier großen Familienabenden, an welchen von den Herren Pfarrer von Seydewitz, Pastor Große, vr. naeck. Meyer und vr. rnoct. Schwabe Vorträge ge halten wurden. Das am 2. December zum Besten der Ge meindepflege abgehaltene Kirchenconcert erzielte einen schönen Erfolg. Zum Schlüsse wird Allen, welche die Ziele und Be strebungen 'des Verbandes förderten und unterstützten, herzlich gedankt, und Mar in erster Linie dem Rath der Stadt Leipzig, der durch 'fortgesetzte Bewilligung einer großen Beihilfe die Unterhaltung der Gemeindepflege immer wieder ermöglichte. Ferner wird dem Militärgesangverein, dem Kirchenchor und dessen Leitern, den Herren Gutbier und Preußer, den beiden Frauenvereinen und deren Vorsteherinnen, Frau Mühlberg und Frau Kühn, sowie den Frauen des Nähvereins für die dem Verbände gewährte Unterstützung gedankt. Der Bericht soll den Gönnern und Helfern als «in sichtbares Zeichen der Dank barkeit überreicht werden und den Fernstehenden in der Ge meinde die überaus nothwendigr und segenbringende Arbeit der Gemeindepflege vor Äugen stellen. Aus 'der Thätigkeit deS Verbandes ist besonders hervorzuhcben die Krankenpflege, welche von der Gemeindeschwester Carolin« Wunderlich aus geübt wird, und die Wirksamkeit des unter der Leitung der Schwester stehenden Nähvereins und des Groß- mütterchenvereinS. Verpflegt wurden im Jahre 1900 100 Frauen, 34 Männer und 42 Kinder, zusammen 176 Per sonen, und au Nahrungsmitteln vertheilt 474 Liter Milch, 24 halbe und 6 ganze Flaschen Wein, 11 Pfund Cacao u. A. m. Vom Nähverein wurden eine große Anzahl Frauen-, Männer und Kinderhemden, Bettwäsche, Unter- und Oberkleider u. A. m. angefertigt. Nach dem vom Verbandscassirer, Herrn Kaufmann Lass«, erstattetet, CaffeNbericht ist dir finanzielle Fundirung des Ver bandes 'solid und bietet die Gewähr, daß der Verband auch künftig seinen gestellten Aufgaben Nachkommen wird. Die Ge- sammteinnahme betrug 4271,66 -4k, die Ausgabe 1618,52 -kV, so daß am Jahresschlüsse ein Lassenbestand von 2653,14 vorhanden war. Die Neuwahl«: ergaben di« einstimmig« Wiederwahl siimmt» sicher ausscheidender Vorstauosmiizliever unv Cassenreoisorcn» durch Zuruf. Hierbei wurde die Thätigkeit des Vor sitzenden rühmend hervorgehobe». Dieser dankte für die ge fundene Unterstützung und ersuchte 'dir wiedergewählten Herren, auch ini neuen Jahre mit dem bisher bewiesenen lebhaften Eifer weiter für die gut« Sache des Famikienoerbandes zu wirken. Nachdem noch oer Thätigkeitsplan des Verbandes und ver schiedene innere Lerwaltungsangelegenhciten und der Ausbau ser Nebünorganisationen besprochen worden waren, schloß Herr vr, Liebscher die Versammlung, die oer Geist schöner Eintracht und frischer Initiativ« beseelte, mit den Wünschen einer ivsiteren ersprießlichen Thätigkeit des Ver bandes. Mit diesem Schlußworte und nach Verlesung des vom ersten Schriftführer, Herrn Sekretär Golla, geführten Pro- tokolles endigte die Versammlung. ar. Cheatrical Performances. n. Leipzig, 20. Februar. Die zweite Aufführung der eng lischen Dilettanten im Saale des Vereins für VoltSwohl bot gestern Abend eines der zahlreichen Stücke des 1880 gestorbenen Dramatikers Tom Taylor, und zwar dessen „8tiII zvators run sioop" („Stille Wasser sind tief"), das im Gegensatz« zu mehreren dramatischen Bearbeitungen des Ver fassers als „Originallustspiel" bezeichnet ist, eigentlich aber recht wenig Originelles an sich hat, sondern sich eher wie eine, vielfach recht geschickte Dramatisirung eines Colportageromans ausnimmt. Mit vcm stillen Wasser ist hier ein junger Rentier Mr. Mildmay gemeint, der sich im Hause, besonders dem Willen seiner Gattin Emily und deren Tante Sternhold gegen über, als sehr nachgiebig zeigt, in Wirtlichkeit aber allen seinen Angehörigen an Energie, Vor- und Umsicht weit überlegen ist. So gelingt es ihm, einen als ehemaliger Hauptmann auftreten den Gründer Hawksley zu entlarven, der bereits Milvmay's Schwiegervater Mr. Potter 1000 Pfund abgelockt hat, com- promittirende Briefe von Emily's in ihn verliebter Tante besitzt und fast auch Milvmay's Gattin zum Ehebruch verleitet hätte, wenn nicht die eifersüchtig horchende Tante 'dazwischen gefahren wäre. Auch die verschiedenen Versuche Hawkslcy's, sich zu rächen, werden durch Milvmay's kraftvolles Auftreten ver hindert. Als dann Hawksley noch die Unverschämtheit hat, auf einer Abendgesellschaft im Hause Mildmuy's zu erscheinen und hier sich s«hr frech 'benimmt, auch eine Forderung ablehnt, 'brandmarkt ihn Mil'vmay nun öffentlich als Verbrecher und läßt ihn durch einen bereit gehaltenen Polizisten abführen. Milvmay's Angehörige aber, die Hawkslcy's schlechten Charakter schon geahnt und emvfunden haben, sind gewaltig erstaunt, in Mildmay ihren eigentlichen Netter zu sehen und sich in seiner Schätzung so getäuscht zu haben. — Das Spiel war auch vi«s- mal wieder ein recht flottes uns gewandtes; besonders verdienen die Vertreterinnen der beiden Damenrollen und die Darsteller 'des Rentiers Milomay und des Schwiegervaters Potter hervor gehoben zu werden; die schwierige Rolle des Capitäns Hawksley hätte noch etwas energischeres Auftreten und schärfere Charakte- ri'sirung vertragen. Vor Beginn 'des Stückes und während der Pausen bot eine junge Dame mehrere vorzüglich gespielte Klavier stücke, Vie außerordentlichen Beifall fanden, der übrigens auch den Mitwirkendcn am Stücke reichlich gezollt wurde. Kl—m. Lattenberg-Theater. Leipzig, 20. Februar. Gestern Abend fand im „Lattenberg- Theater'' eine Novität „Die sieben Todsünden" eine recht beifällige Aufnahme. Das Thema von den Todsünden ist in dem Voltsstück von Gründorf und Leibold nicht etwa im Hamerling'schen Stil behandelt. In volksthümlichen Bildern, die eine oft recht drastische Komik würzt, werben die Leiden schaften der Menschen, Zorn, Haß und Neid, und die Untugen den der Hoffart, Trägheit, des Leichtsinnes und Geizes vor Augen geführt. Die einzelnen Bilder sind geschickt ausgearbeitet, auch sind die Hauptfiguren ganz trefflich charakterisirt, wenn natür lich auch das Genie eines Moliöre fehlt. In Norddeutschland ist das Stück noch nicht gegeben worden, wohl aber in Wien, wo es vor ein paar Jahren am Janisch-Theater «inen durchschlagenden Erfolg hatte, und zwei Sommer hindurch gegen 200 Auf führungen erlebte. Auch dem Repertoire des Raimund-Theaters ist es wieder einverleibt worden. Die Verfasser haben es nun für den norddeutschen Geschmack bearbeitet, und die gestrige Erst aufführung bewies die Lebensfähigkeit des Stückes. Nur wiro sich vor Allem empfehlen, das sechste Bild, welches aus dem Rahmen des Ganzen herausfällt, weil es eben nur ein „leben des Bild" ist, das uns die Aufwallungen des Zornes in einer Arbciterkneipe darstellt, im Uebrigen aber mit der Handlung nichts zu thun hat, entweder auszuscheiden oder in Handlung umzuwandeln. Zwei Radfahrer, Benemann und sein Schwiegersohn Fritz Froebel, unternehmen eine Radfahrtour, um in einer Großstadt die sieben Todsünden kennen zu lernen. Wie in „Kyritz-Pyritz" fahren ihnen die Ehefrau und Tochter nach, was zu ganz ergötz lichen Scenen Anlaß giebt. Im zweiten Bilde tritt uns die Sünde der Hoffart in dem ehemaligen Schlächtermeister Florian Piefke entgegen. Er ist der Moliöre'sche „Lourxeois t-ontiiliomine", der zu Geld gekommen ist und nun den Grand seigneur spielt. Er wirst mit unpassenden Fremdwörtern um sich, malträtirt die französische Sprache und zeigt doch immer den ehemaligen Schlächter unter dem Rocke des Kavaliers. Wie in der Posse „Der Actienbudiker", verliert auch Piefke seine irdischen Schätze durch einen Bankier, und die Hoffart ist gestraft. Im dritten Bilde kommt der Geiz an die Reihe. Der schäbige Peter Glattbein, der den Schnupftabak von der Erde auf schnupft und sich als Wucherer entpuppt, ist «in Pendant zu „I/avaro" und endet im Wahnsinn. Ein Opfer des Leichtsinns führt uns das vierte Bild in dem Bankcassirer Otto Flink vor, der in den Netzen der schönen Ballettänzerin Dora Serini zu Grunde geht, nachdem er sich Unterschlagungen zu Schulden kommen ließ. Hier wird ein Blick in die moderne Lebewelt ge geben, denn bei der Tänzerin, wo sich auch Bencmann und Froebel einfinden, spielt die Tugend keine Rolle. Im fünften Bilde, wo Haß und Neid eine grell« Beleuchtung erfahren, be finden wir uns im Waarenhaus Isidor Löwenthal's, der auch in den folgenden Bildern eine komische Roll« spielt. Im siebenten Bilde, Hause der Trägheit", das an sich weniger gelungen er scheint, treffen endlich die beiden Radler mit ihren besseren Hälften wieder zusammen, und das Schlußbild, das uns in ein Gartenrestaurant führt, steht im Zeichen von „Irr ctuloi zubilo". Das Stück hat einen flotten Zug, und es fehlt auch nicht an allerhand komischen Mätzchen, welche das Auditorium zu er heitern wissen. Der Gedanke, uns die Todsünden der Mensch heit nicht auf hohem Kothurn, sondern im leichten Soccus zu zeigen, hat ebenfalls etwas für sich, und wenn das fünfte und siebente Bild vielleicht den Grundgedanken des Ganzen noch etwas markanter hervortreten ließen, so würde das der Auf nahme zum Vortheil gereichen. Die Musik von Leopold Kuhn und Julius Urgiß ist lobenswerth und erhebt sich theilweise über das Niveau der gewöhnlichen Possen- und Capellmeister-Musik. Urgiß ist ein junger Berliner Künstler und trägt wohl den Haupt- antheil an der musikalischen Einkleidung. Gespielt wurde, unter Leitung Director Fiscker'S, recht wacker, und die verschiedenen Hauptrollen erfuhren eine charakteristische Wiedergabe. Hervor zuheben sind der Hausbesitzer und Bäcker Benemann aus Halle (Otto Eckert), der fidele Schwiegersohn Fritz Froebel (Emil Birron), der Schlächter Piefke (Gustav Köckerih), der Peter Glattbein (E rnst Rainer), der Isi dor Löwenthal (Gustav Köckeritz) u. s. w., die recht glück lich wiedergegeben wurden. Unter den weiblichen Mitwirkenden fielen die Hauptrollen der Lotte (Eliefe Ewald) und der Alice (Luczy Bogathi) zu, die sie ebenfalls gewandt durch führten. Auch die 4)ora Scrini der M a r i e B i e b r a sei aus der großen Anzahl der Mitspieler noch hervorgehoben. Was den Titel anbelangt, so würden wir das Stück nur „Die sieben Todsünden" bezeichnen, den Zusatz „der Leipziger" aber weg lassen, denn Leipziger Localcolorit trägt daß Stück nicht. H»r m. P l! z. Svort. * A n s d k r ,,S p o c t - W e l t". H. Vittatoe heißt dec für Baron Lpringer's Stall in Amerika cngagirtc Jockey. Es ist dies ein Lcichlgewichir-Neiier (47 Kilo), welcher 1890 nicht weniger als 195 Nennen gewonnen hat, während er voriges Jahr in Folge eines schweren Sturzes erst in der zweiten Hälfte der Saison seinem Beruf nachgehen und noch 67 Erfolge erringen konnte. — Das diesjährige Meeting in Ostende wird vorausfichtlich folgende Termine Haden: 21. und 28. Juli, 4., 6., 7., 11., 12., 18., 1V. und 25. Angust. — In Frankreich hat man vcm Nenn-Reglemen» eine nenc Bestimmung angesllg», nach dem ausländische Herren reiter nur bann die Liren; erhalten, wenn ihr Gesuch von zwei Stewards der höchsten Tursautoritäi ihres eigenen Landes befiir wartet wird. Fremde, die wenigstens drei Jahre in Frankreich leben, sind von dieser Bestimmung befreit. — Auch in Frank reich wächst die Zahl der amerikanischen Jockeys. So ist für den Stall des Monsieur Eaillault rin solcher rngagirt worden. Paris soll aber noch etwas ganz Apartes zu sehen bc-, kommen, nämlich einen amerikanische» H i n d e r n i ß N e i t e r. Dieser bürste wohl der erste seines Faches sein, der nach oern Con- tinent nbergcsiedclt ist. — Von den Nennen in Manchester war der erste Tag, der am Montag halte abgehallen werden sollen, auf Dienstag verschoben worben, gleichzeitig unter voll ständiger Aushebung der zweiten Tages. Doch auch am Dienstag fielen die Nennen des FrosieS wegen aus. — Sloan hat in Amerika zwei Rennpferde für England angekauft, „The Lady" für 7500 und „Credo» für 2500 Dollars. — 8000 Dollar Gehalt find dem amerikanischen Jockey Owen Mounce ge boten worden, um für Mr. Kcene's Stall nach England zu kommen. — In Amerika besieht die Einrichtung, datz die dortigen großen Nenngeseüschasten fünf Procent von den Eintrittsgeldern ihrer Meetings an die landwirthjchastlichen Genossenschaften ,zn zahlen haben, die damit Prämien für Vieh uns für Provucte der Landwirihschaft bestreiten. Im Vorjahre betrug Vieser Beitrag des Rennsporis für die Landwirihschaft 100 000 Dollars. Mit diesem Opfer haben die Nenn-Vereine eine Bewegung versöhnen müssen, die sich gegen sie in pietistischen Kreisen erhoben und Vie sogar auf ein Verbot der Nennen hingezielt hatte. djs Radsport. Tas österreichische Finaiizmiiiisterium hat, wie dle „Rad-Welt"mittbeilt,den auswärtigen Mitgliedern des Oesterreichischen Touring-Elul's neuerlich Vas Recht zugestanden, ihr Rad zoll frei »ach Oesterreich cinführcn zu können. — Der Oester- re i ch i s ch e Touring-Club Hai seine Tonrenprcise für die vergangene Saison wie folgt veriheili: Größte Jahresleistung: Alex Fischer jo 615,9 Kilometer. Sonn- und Feiertagsfahrten: Alex Fischer 5613 Kilometer. Tamenwcttbewerb: Frau Or. Schlesinger 8254,5 Kilometer. Sonn- und Feiertagsfahrten: Frau Therese Prybil 2137 Kilometer. Clubtouren: N.-C. „Continental", 18 Mitglieder, 74 Partien: 47 102,6 Kilometer: Literarischer Wettbewerb: Oberlehrer Franz Keßler für die Tourenbkschreibung „Wem Gott will rechte Gunst erweise» ...." — Hochdotirtc Nennen sind gelegentlich der Ausstellung, zu Buffalo im nächsten Sommer geplant. An Preisen find 16 000 für Flieger- und Mitteldistaiizrcnneii ausgesetzt. — Im Pariser Salon waren im Ganzen 637 Kraftfahrzeuge ausgestellt. — Das Rennen Paris-Berlin hat nunmehr seinen envgiltigen Termin gefunden. Am 27. Juni werden die Rennwagen abgelassen werden, zwei Tage vorher — am 25. — sollen die Tonrenwagen absahren. Für die Rennwaaen find als Stationen Aachen und Hannover festgesetzt. Die Ankunft in Berlin ist für beide Abthcilungen am 29. Jnni vorgesehen. Vermischtes. --- Kiel, 20. Februar. Der Assistent des physikalischen In stitutes der Universität, Bruno Ruppert aus Leipzig, vergiftete sich, indem er aus Versehen einen bisher noch nicht genau festgestellten Giftstoff statt des Salzes auf sein be legtes Butterbrod streikte. Er war nach wenigen Minuten eins Leiche. — Brüssel, 21. Februar. (Telegramm.) Eine ge waltige Feuersbrunst hat in der vergangenen Nacht in der Antwerpener Straße in der Vorstadt Molenbeck eine Reihe Ge bäude, darunter eine Margarinefabrik, eine Enveloppenfabrik und ein Magazin, in dem ein Theil der Dekorationen des Theaters de la Monne aufbewahrt war, zerstört. Ein Feuer wehrmann ist getödtct worden, ein anderer hat lebensgefährliche Brandwunden davongetragen. Der Schaden wird auf zwei Millionen Francs geschätzt. ----- Shanghai, 20. Februar. Die Rinderpest ist hier erloschen. — Gibraltar, 20. Februar. Bei einer Explosion in der Südbatteric wurden vier Personen, darunter drei Spanier, getödiet und sieben, sämmtlich englische, die Arbeit leitende Ingenieure, verwundet. letzte Nachrichten. Hamburg, 21. Februar. (P r i v a t t e l e g r a m m.) Der im vorigen Jahre aus dem Senat geschiedene Bürger meister Lehmann ist soeben gestorben. * Breme», 21. Februar. (Telegramm.) Zur Abwehr der Rinderpest hat der Senat besondere Vorsichtsmaß regeln für Schiffe angeordnet, die auS chinesischen Häsen, wo die Rinderpest ausgebrochen ist, nach Bremen kommen. * Köln, 21. Februar. (Tselegramm.) Der Rhein geht stark mit Treibeis. Die Mosel ist bei Coblen; zu gefroren. Hier herrschte heute Nacht eine Kälte von 17 Grad Celün». * London, 21. Februar. Die „Times" berichten auS Peking: Der chinesische Hof habe sich nunmehr gefügt und seine Einwilligung zur Verhängung oer von den Gesandten geforderten Strafen gegeben, er 'bitte aber, bei der Bestrafung Tschao-schu-tschiao's und Dinguien's an die Stelle der Enthauptung Pie Erdrosselung treten zu lassen. Die Ge sandten hätten dieser Bitte zugestimmt. Diese Frage sei daher thatsächlich geregelt, und es bestehe nunmehr kein Grund mehr für eine Expedition nach Tcriyunsu. — „Rauter's Bureau" be richtet aus Peking unter dem 20. Februar: Die Chinesen haben in der Frage der Bestrafung der chinesischen Würdenträger nachgcgeben. Es heißt, die Forderungen der Mächte würben voll ständig crf'iillt werden. Die Antwort des Hofes ist den Gesandten noch nicht mitgetheilt worden, aber man weiß, daß sie bei 'Li-Hung-'Tschang und Tsching eingegangen ist. Wahrscheinlich wird sie morgen zur Kenntniß der Gesandten gebracht werden. — Die Morgen blätter geben eine Nachricht des New Parker „Commercial Advcrtiser" wieder, die besagt, die chinesische Regierung hab« bei New Parker Banken anfragen lassen, ob sich die Aufnahme einer zur Bezahlung der Kriegsentschädigungen be stimmten schwebenden Anleihe in Amerika ermöglichen ließe, da sie die politischen Folgen 'der Begebung einer solchen Anleihe in Europa fürchte. ES heiße auch, dir Vertreter der „Standard Oil Company", die große Interessen in Ostasien hat, hätten mit dem chinesischen Consulat verhandelt, um da» An leihegeschäft mittels ZirsammentretenS zu einem Syndicat zu Stande zu bringen. Verantwortlich«! Redakteur vr. Her». Küchlt«! l» -»1p»l» Für den musikalischen Dietl ABslf Nuthaphtz tu S»tp»t»
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