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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010228013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901022801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901022801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-28
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2. MU z. LchM Tigcblatl mi> AHM Nr. 188. Jomrstllg, 28. Mm NI. (MM-AWde.) Die Erweiterung des Südfriedhofes demselben beerdigt LöS 775 339 SS 023 SS« 828S 1860 14 400 daß der Thurm der 353100 67 260 87 7S0 90300 0 450 6 41S 3167 6 500 6 500 3S86S 2K8S2 33 261 erreicht worden, und der Friedhof dürfte nach 20 Jahren deS Wachsens und Werden- zu einem schönen Parke und zu einer würdigen Stätte für unser« Todten herauSgehoben sein. Was die Zahl der Gräber anbelangt, so sei bemerkt, daß nach Vollendung deS jetzigen Planes Raum gegeben sein wird für in-gesammt 860 Wandstellrn und Erbbegräbnisse zu je sechs Gräbern, 5740 Rabattengräber und 54 000 Reihengräber (also zusammen 65 000 Gräber). Es ist jedoch, wenn dies wirklich einmal in späterer Zukunft nöthig werden sollte, die Möglich keit einer nochmaligen Vergrößerung durch doS benachbarte südliche Areal nicht ausgeschloffen. Bon den Baulichkeiten des vorliegenden Projektes ist in erster Linie der Eapellenanlage Erwähnung zu thun. Dieselbe, dem Haupteingange des Friedhofs gegenüber liegend und mit diesem durch die Hauptzufahrtsstraße verbunden, um faßt in ihrem Mittelbau eine größer« Tapelle mit etwa 400 Sitzplätzen und in den zwei Seitenbauten je eine kleine Tapelle mit etwa je 80 Sitzplätzen. Die Mehrheit an Capellen soll deshalb geschaffen werden, weil auf dem Südfriedhofe, dem zukünftigen Centralfriedhofe Leipzigs, bei dem Anwachsen der Zahl der Beerdigungen sehr oft da» Bedürfnitz vorhanden sein durfte, gleichzettig in verschiede»«» bedeckten Räumen Arauer- feierlichkeiten abzuhalten. Daß eine dieser Capellen «inen ver- hältnißmäßig größeren Umfang erhalten soll, begründet sich mit der oft empfundenen räumlichen Unzulänglichkeit der jetzigen Capelle auf dem JohanniSfriedhofe. Ueber den Versammlungs räumen der Hauptcapclle ist eine Sängerempore eingebaut. Die Stellen auf den Altarplätzen, wo der Sarg aufgebahrt wird, sind als Vertiefungen angelegt, damit der bisher immer hoch auf gestellte Sarg nicht die Aussicht nach dem Geistlichen versperrt. Die geplanten zwei Leichenhallen sollen nach außen hin nicht bemerkbar sein und deshalb in dem Hofe der Capellen anlage errichtet werden. Die Zu- und Abfuhr nach und von demselben würde durch die neben der Hauptcapclle angelegten Unterfahrten stattfinden. Die beiden Leichenhallen werden 44 Zellen zur Unterbringung von Leichen enthalten, außerdem je ein Wärterzimmer, einen Secirraum, ein Arztzimmer u. s. w. Zur Umschließung des Capellenhofes sind Arkaden pro- jectirt und in diesen insgesammt 48 Begräbnißstätten, sowie vor diesen ein um die gestimmten Baulichkeiten herum- Baumreihe die Straße in zwei Fahrstraßen trennt, welche nur recht» befahren werden dürfen. Gleich am Eingang« des Friedhöfe» befinden sich zwei große dreieckige Flächen, deren Belegung mit Gräbern nicht beabsichtigt wird. Hier sollen vielmehr alle Schönheiten «ineS ParkeS ge zeigt »seiden. Blumsngruppen, Trppichbeete, Festons und Zu sammenstellungen schöner landschaftlicher Mittel sollen hier zur Geltung gelangen, damit der Eintritt in den Friedhof sofort ein malerische- Bild zeigt und den Besucher überrascht. Ein« zweite große Straße, welche von der Reitzenhainer Straße aus nach den Capellen führt, ist nicht so breit geplant, soll aber für spätere Zeiten einen bequemen Verkehr auch von dieser Seite gestatten, da sich das Bedürfniß nach einer besseren Verbindung mit der Reitzenhainer Straße zweifellos Heraus stellen wird. Im Ganzen ist durch dir Anordnungen, wie sie nun einmal geboten waren, ein« glückliche Lösung der gegebenen Verhältnisse führender Rundgang in Aussicht genommen, in dem daS auf dem Friedhöfe verkehrende Publicum bei schlechtem Wetter Unterkunft finden kann. „Der Bau dieser Arkaden", so heißt es in der Rathsvorlage, „wird der gesammten Anlage ein vornehmes archi tektonisches Gepräge geben, allerdings auch auf die Höhe der Baukosten von erheblichem Einflüsse sein. Durch die Arkaden wird eL aber einerseits ermöglicht, die in dem geschloffenen Hofe gelegenen Haupt- und Seitencapellen, sowie die Leichen hallen in einfachster Ausführung und in Putzbau hcrzustellen, andererseits ist zu bsdenken, daß di« gesammten Baukosten der Arkaden durch Verlaus dieser Begräbnißstätten vollauf wieder gedeckt werden. Der Berkaufspreis einer Arkadengruft wird nicht unter 10 000 normirt werden können, aber wir sind überzeugt, daß sich unter der wohlhabenden Bevölkerung unserer Stadt gewiß Liebhaber einer solchen» vornehmen Begräbniß- stätte finden werden. Auch wird durch den Bau der Arkaden Len hiesigen Künstlern und Architekten Gelegenheit geboten, durch Bethätigung ihres künstlerischen Schaffens zur Aus schmückung der einzelnen Begräbnißstätten und damit der ge- sammten Friedhofsanlage wesentlich beizutragen." Bom Rath« wird nun nicht verkannt, daß die projectirtcn Arkaden vielleicht nicht ganz ungetheilten Beifall finden werden. Einzeln« dürften ihn«n entgegenhaltcn, Laß sie einen zu ernsten 6) Nruherftelluug einer Anzahl Brunne» 7) Unvorhergesehene» und Ab rundung . ick. Leipzig, 2 5. Februar. Die Anlage unsere» Süd- friedhofes, »sie wir sie jetzt kennen, ist von Anbeginn an nur eine provisorische gewesen. Das gilt sowohl hinsicht lich seine» Umfanges, als auch hinsichtlich der errichteten Baulich keiten. Don den 42 Hektar (420 000 Quadratmeter), welche für die Geswmmtanlage des Südfriedhofes bestimmt sind, haben bis her nur ungefähr 13 Hektar zu Friedhofszwecken Verwendung gefunden, während die Baulichkeiten (ein kleines Gebäude für Leichenfeierlichteiten, eine Leichenhalle mit 19 Zellen, ein Be- vmtenwohnhaus und ein Pförtnerhaus) nur theils in Putzbau, lheils in Fachwerksbau ausgesührt sind und schon iir ihrem ge ringen räumlichen Umfange das Gepräge des Provisoriums an sich haben. In diesem Zustande hat nun der Friedhof, der seiner ganzen Bestimmung nach zum Hauptsriedhof Leipzigs auSersehen ist, fast 15 Jahre seinen Zwecken gedient, denn am 1. Juni 1886 erfolgte die Eröffnung des Südfriedhofes, und es sind von da ab bis Ende 1900 etwa 28 000 Personen auf worden. Immer dringender hat sich aber in der Neuzeit daS Bedürfniß nach einer Aenderung der jetzt bestehenden Verhält nisse geltend gemacht. Hinsichtlich de» UmfangeS deS Friedhofes legte der Rath schon im vergangenen Jahre den Stadt verordneten eine Vorlage vor, in der eine Vergrößerung des Friedhofes um 42 500 Quadratmeter (eine Fläche, die für ungefähr 9500 Gräber zureichte) vorgesehen war; weiter aber wurde in derselben Vorlage die Errichtung einer Friedhofsgärtnerei beantragt. Die Stadtverordneten beriethen in ihrer Sitzung vom 24. October 1900 hierüber und vcrwilligten 53 174 .E für die FriedbofSerweiterung, setzten dagegen die Beschlußfassung über die Errichtung einer FriedbofsgLrtnerei, weiche einen Auf wand von rund 84 000 erfordern sollte, ans, weil sie zuvörderst die Pläne des RatheS über die künftige Ge staltung deS gesammten Fried hofes kennen lernen wollten. Daß über diese künftige Gestaltung vorn Rathe baldigst eine Entschließung getroffen wurde, war eine dringende Nothwendigkeit, namentlich im Hinblick aus die ganz ungenügenden Baulichkeiten des Friedhofes. In erster Linie gilt dies von der ParentationShalle, die so unzureichend ist, daß eigentlich — streng genommen — ein größeres Begängniß auf dem Südfriedhofe gar nicht statt finden kann. Es haben deshalb auch bei größeren Begängnissen die Feierlich keiten wiederholt in der Capelle deS neuen Jodannisfriedhoses stattgcfunben, worauf die Ueberführung zur Gruft nach dem Südfriedhofe stattfand. Daß solche Ver hältnisse der Aenderung bedürfen, bedarf keiner besonderen Hervorhebung, und e» sind auch, wie bemerkt sei, aus den ver schiedensten Kreisen der Bürgerschaft mehrfach Eingaben an den Rath gerich tet worden, in denen um Errichtung der erforderlichen Bauten gebeten wurde. Um so freudiger ist eS zu begrüßen, daß in der Angelegenheit nun ein wich tiger Schritt vorwärts getban worden ist. Den Stadtverordneten ist nämlich eine Rathsvorlage wegen definitiver Ausgestaltung des Südfriedhofes zugegangen. Ein Plan für diese Aus gestaltung ist vom früheren Garten director, Herrn Wittenberg, schon vor etwa einem Jahrzehnt entworfen worden. (Er ist enthalten in dem Werke „Leipzig in hygieiaischer Beziehung, 1891.) Allein dieser Plan hat durch di« Errichtung des Bölkerschlachtdenk- malS neben dem Südfriedbof (früher War auf diesem Areal die Friedhofs gärtnerei in Aussicht genommen) und durch die Verdrückung der großen, ur sprünglich nach dem Haupteingange de» Friedhofes geplanten Straße in der Richtung auf daS Dölkerschlachtdenkmal zu seine einstige Voraussetzungverloreu. Nach dieser warder ComplexverCapellenbauteu und Leichenhallen ganz in der Nähe deS Haupteingange» projectirt, und zwar so, Friedhofskirche Las S«hziel auf die große Zufahrtsstraße bilden sollte, während es thatsächlich nach der Verdrückung dieser Straße das mächtig emporragende Völkerschlachtdenkmal bilden wird. Diesen ganz und gar veränderten Verhältnissen trägt der neu« Plan Rechnung, und zwar ist ein« vorzügliche Lösung da durch gefunden, daß, wie aus der von uns wiedergegebenen Plan skizz« zu ersehen ist, das Völkerschlachtdenkmal in angemessener Entfernung von zwei Thürmen flankirt wird, nämlich dem projectirten Thurme der Fried- hofscapellc und dem de» Enteisenung-Werkes. Auch der eilte gärtnerisch« Plan — Gestaltung der An lagen in der Hauptidee als ein liegende» Kreuz — konnte nicht beibehalten werden, weil durch die Verlegung der Friedhost bauten vom Eingang« in den Hinteren Theil des Friedhofes eine ganz anderweit geordnete Anlage der Hauptwege bedingt wurde. Der neue, vom Hochbauamte entworfene und von der Fried- hofSinspection im Einzelnen ausgearbeitete gärtnerische Plan paßt sich den bestehenden Verhältnissen an. Er zeigt eine große, 20 Meter breite Straße, die in sanfter, ansteigender Bewegung die hoch gelegenen Capellenbauteu schon am Eingang« vorthril- haft zur Geltung bringt. Diese groß« Frirdhoststraß« soll mit drei Reihen Bäum« bepflanzt werden, so daß die mittelst« . 120 854 . . 73 613 . Charakter trügen,, da bei unS die Sitte mehr dafür sei, die Gräber mit Grün und Blumen zu schmücken. Dem würde aber zu entgegnen sein, daß auch in anderen großen Städten (so in München und Wien) derartige Arkaden gebaut und mit Leichtig keit verkauft worden seien. Ebenso sei daran zu erinnern, daß bereits auf dem alten JohanniSfriedhofe eine ähnliche, wenn auch in ihrer Art sehr primitive Einrichtung in den sogenannten Schwibbögen vorhanden war. „Damit aber", sagt der Rath weiter, „alle Bedenken beseitigt und der Verkauf der Arkaden möglichst erleichtert wird, so ist beschlossen worden, di« letzteren nicht sämmtlich als Grüfte unterirdisch auszubauen, sondern zu einem Theile die Gruftstellen unauSgebaut, mit Erd« au»ge- süllt, zu belassen, so daß es den Käufern der Arkaden vollständig frei gestellt ist, yb sie Grüfte oder Gräber angelegt haben wollen. An dem Projekt selbst und seiner äußeren Gestaltung soll da durch nichts geändert werden." Der Rath grebt Summa: LS 000 .sl Der sich ergebende Gesammtbedarf würde sich also auf 1 409 000 Mark stellen. Vom Rathe wird bei de» Stadt verordneten beantragt, das vorstehend stizzirte Project zu ge nehmigen und die erforderlichen Mittel bewilligen zu wollen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Vorlage des RatheS von unseren Stadtverordneten einer eingehenden und sorgfältigen Prüfung unterzogen werden wird. Anscheinend sind ja die Er fordernisse bedeutend, aber «S muß darauf hingewiesen werden, Laß die Kosten zum Theil auch aus Erträgen ihre Deckung finden werden. Sodann ist aber zu beachten, daß es sich um «inen Friedhof in einer Ausdehnung handelt, wie Leipzig bi»her noch keinen besessen hat. Zum Vergleiche sei hier nur angeführt, daß unser neuer Johann iifriedhof eine Fläche von rund 196 500 Quadratmeter, der Rordfriedhof sogar nur eine selche von etwa 65 000 Quadratmeter hat (während gegen 30 000 Quadratmeter noch reservirt sind), wogegen der Südfried- h o f nach seiner Vergrößerung eine Fläche von 420000 Quadrat meter umfassen wird. ES handelt sich also um ein Projekt, daS in gewissem Sinne für alle Zukunft berechnet ist. Hoffentlich wird die Berathung der Rathsvorlage im Stadt verordnetencollegium ein Ergebniß haben, das die Erweiterung des SüdfriedhofeS in sichere und nahe Aussicht bringt, denn di« jetzigen provisorischen Verhältnisse erheischen, Ivie allseitig an« erkannt wird, dringend einer endgiltigcn Gestaltung. - 555 - Summa: 341 000 L. Mobiliar. 1) Beschaffung eines Geläute», Orgel, Altäre, Gestühl für die Tapelle», Ausstattung de» Geistliche»-, Wärtrrzimmer» u. s. w 28 07S 2) Unvorhergesehene» und Ab- runduog . 921 . sich hiernach der Hoffnung hin, daß die Arkaden, die noch von den früheren Projekten des Herrn Prof. Licht über nommen sind, und welche in der Haupt sache die Grundlage deS Gesammt- projecteS bilden, den Beifall deS Stadt- verordnetcncollegiumS finden werde«. Sicherlich sei die ganze architektonische Anlage als eine hervorragende zu be zeichnen und die Zahl der monumentalen Bauten unserer Stadt werde sie um eine weitere Schönheit bereichern. Nachdem in der Vorlage noch da- zur Vrrwenvunz in Aussicht genommene Material, ferner die Errichtung einer neuen Gärtnerei (an der Südostecke der Anlage), die Erbauung eine- Be« amtenwohnhauseS, eines Verwaltungs gebäudes u. s. w. besprochen worden sind, wird eine Uebersicht der Kosten ge geben, wie solche vom Hochbauamt zum Theil geschätzt, znm Theil veranschlagt worden sind. Diese Kosten sind folgende: Hochbauten. 1) Haurtcapelle mit Thurm und Anbauten .... 2) Seitencapellen, einschl. der seitlichen Eingänge . . 3) Leichenhallen .... 4) Berbindungsgäoge . . 5) Arkaden, einschl. Eckbauten und der Durchfahrt an der Rückfront .... 6) Neue» Beamtenwohnhaus 7) Umbau de» jetzigen Wohn- Haufe» 8) Portal» und WächterhauS 9) GärtnerwohnhouS. . . 10) Gewächshäuser .... 11) Wasserleitung-arbrltrn zir 9 und 10 12) Einfriedigung zur Erwei terung 13) Stallgebäude mit Schup pen für die Gärioerei . 14) IapanhauS und Frühbeete 15) ArbeiterunterkunitShau» . 16) Für Unvorhergesehene» u. zur Abrundung . . . Summa: 1039 000 L. Wegehrrstellung, Entwässe rung, gärt «irische Anlage n u.s.w. 1) Wegehrrstellung und Anpflan zung auf dem Friedhose . . 1L1454 ./L 2) Hauptzufuhrstraßen, Pflaste rung und Plantrung um die Eapellrnanlage . 3) Entwässerung . 4) Wegederstellllngi.d.Bärtneres Pflanzenarbett u. j. w. . . 0- i.'
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