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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189701205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970120
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-01
- Tag1897-01-20
- Monat1897-01
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1897
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und Anzeiger Weblall M Liyei-er). Attegkamm-Adwsse ^Aageblatt", Nirs«. Amtsötatt Vcr^pE'»« der König!. AmtShauPtmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und deS StadtrathS zu Meso. iz Mittwoch, SO. Jouuor 18O7, UbenVS. SO Johrg. 83VM Mesoor LagM-tt «schtt-tt'fed« Li »end» mit «Nsnahme der So»» und Festtage. BierteljShrlich« vmnStzMß bei Abholung «u d« «Kediü«« i» «les, »nd «rchla oder dmch »»so« rrägwfffttt Mßhans 1 M«r so Psg., btt Abholung am Schalt« der katsrtt. Postaustaltrn 1 Mark 2V Psg., durch deu Btttttrilger frtt tu» H«a r Marl « Pfg. »n»tt,m Annshmi für dto Mmm« dm Ausgabetages bis Bormittag S Uhr ohne Gewähr. ^D«S m»d Vettag vo« Langer ü «interlich i» Riesa — SeschSstsstttlr »astantenstraß« VS. — Wir di» Redaeti« Mamtwortltch: Herman» Schmidt, Riesa. Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers soll Mittwoch, den 27. Januar dss. Js. vsn NachmittchchK 8 Uh» Ob irr dm Räume« de- Sotel Münch Hierselbst ein » M^ MW MW WiM W RVStwLLL abgehalten werden. Alle patriotisch gesinnten Herren der Stadt und ihrer Umgegend werben zur Theilnahme an dieser Feier mit dem Ersuchen ergebenst einge laden, ihre Betheiligung bis zum 25. Januar in den auf der Rathskanzlei und im Festlokal ausliegenden Listen einzutragen. Der Preis eines Gedeckes (einschl. Musik) ist auf 3,50 Mark festgesetzt. Riesa, den 20. Januar 1897. Boeters, Bürgermeister. Erlaß an die Schulvorstände im amt-hauptmannschastlichen Bezirke Großenhain, Melanchthonfeier betr. Inhalts ergangener Generalverordnung vom 15. vorige» Monats hat daS Königliche Ministerium deS lttlltuS und öffentlichen Unterrichts mit Bezugnahme darauf, daß am 16. Februar diese- JahreS vier Jahrhunderte seit der Geburt MelanchthonS verflossen sein werden und eine kirchlich« Gedenkfeier an dem diesem Tage vorauSgehenden Sonntage veranstaltet «erd«, ange- ordnet, daß am 16. künftigen Monats in allen evangelisch-lutherischen Schule» deS Landes der '''s.'''->..u f ">'1 .> U^.-. Bedeutung MelanchthonS und sein« Verdienste um die eoangelisch-lutherische Kirche Md Schule in angemessen« Weise gedacht werde. Auch will das König!. Kultusministerium, insoweit an . einzelnen Orten darüber hinauSgehende besondne festliche Veranstaltungen auS diese« Anlasse getroffen werden sollte», weg«» etwaig« Betheiligung der Volksschulen hinan da» Weitere den Schulvorstände»' u»t« Vernehmung mit den OrtSschulinspectoren überlasse». Die Schulvorstände »«de» hiervon zur Nachachtung in Kenntniß gefetzt. Großenhain, am 15. Jamrar 18S7. Die Königliche Bezirksschulinspektion. s. 35. v. Sstlwekt. vr. Gelte. O. Spanisches. * Die lange Dauer deS kubanischen Aufstandes und die hieraus entstandenen Schwierigkeiten mit de» Bereinigten Staaten von Nordamerika üben mehr und mehr ihren Einfluß auf die innere Lage Spaniens aus. Der alte Gegensatz zwische» der jetzt herrschenden konservativen Partei unter CanovaS und der liberalen Partei unter Sagasta ist wieder stark wegen einer von der Regierung erlassenen Ausführungs verordnung zu dem Reformgesetze für Porto Rico hervorge treten. DaS Gesetz selbst war noch unter der liberalen Herr schaft beschlossen worden; es enthielt insbesondere die Be stimmung, daß eine frei gewählte Provinzialvertretung eine Reihe von Funktionen unabhängig von der Regierung auSüben solle. In jener Ausführungsverordnung sehen die liberalen Organe eine rückschrittliche Umgestaltung des Grundgedankens, von dem sich die EorteS bei ihrer Beschlußfassung über daS Gesetz hatte» letten lassen, und bezeichnen die für Porto Rico bewilligten Reformen als unbrauchbar für eine Verständigung über di« Reformen auch für Kuba. Die Vorschriften für Porto Rico sollten nämlich der Borläufer für die Umgestaltung der Verwaltung auf Kuba sein. Diese stärker» Regungen der Opposition in Spanien selbst «schweren natürlich die Stellung der Regierung gegenüber den Bereinigten Staaten. WaS bisher über eine Verständigung zwischen beiden Ländern verlautete, hat sich hinterher immer al» trügerisch erwiesen. D« Ministerpräsident CanovaS ist bisher nicht davon abgegangen, daß der spanische Stolz eine Vermittelung der Bereinigten Staaten mit den Aufständischen auf Kuba nicht zulasse und daß Spouien au» eigenem Recht Reformen auf Kuba einführen werde, sobald die Kraft de» Aufstandes gebrochen sei. Deu Amerikanern aber dauert der Ausstand zu lange, und «S scheint, al» ob Eleveland »och kurz vmc seiner Ablösung durch Me. Kinley die Rücksicht, die er bigh« gegen da» Dränge» de» amerikanischen Kongresses Spouieu gegenüber gezeigt hat, verändern Md einen Erfolg in der kubanischen Sache davontrage» möchte. Auch von seine« gemäßigten Standpunkte au» wird jetzt geltend gemacht, daß Spanien den Besitz Kuba» nur noch behaupten könne, wen» «» sich mit ein« amerikanischen Vermitteln», und mit der Gewährung der Autonomie an die Insel unter Bürgschaft der Bereinigten Staaten einverstanden erkläre. LH freilich rin Kobin et Sagasta hierauf eingrhen würde, ist fraglich. Jedenfalls Ist die Lage de» konservativen Kabinett CanovaS durch gleichzeitige Vedrängniß von tunen und außen schwieriger gnvorden, und wem nicht endlich der General- gouverpenr Wetzl« einen unerwartete», endgültige» Erfolg üb« den Anfstandßführ« Gomez uud seine Schaar« davon- trägt md sich die Verwüstung« d« Insel wett« fortsetzen, I so könnten die Tage deS Kabinett CanovaS wohl nicht mehr lange währ«. TtlReSseschichte. Deutsche» Reich. Der Kaiser hat über die Len- tenarfeier des Geburtstages Wilhelm k. eine Tabinettordre erlassen, wonach diese Feier in Preußen einheitlich stattfinden soll. Diese Cabiuettordre ist auch den übrigen Bundesstaaten zugegangen. Nach derselben soll die Feier drei Tage dauern. Am Sonntag, den 21. März, sollen in den Kirchen Fest- gotteSdienste stattfinden. Am 22. find öffentliche Festacte, Paraden, Schulferten und Illuminationen vorgesehen, während am 23. volkSthümliche Veranstaltungen, Commerse re. «»ge halten werden. Die „Münchener Reuest« Nachrichten" melden auf Grund guter Information, daß die Mittheilung von gemein^ sam« Manöver» der bayrischen Armeecorvs mit preußischen Truppe« den Thatsachrn entspricht. Die Manöver wird der Kaiser al» BundrSfrldherr leiten. Allerdings ist die Frage vorläufig «och im Stadmm erster Vorbereitung. Der von England zum Studium der technisch« Aus bildung nach Deutschland entsandte Ausschuß hat seine« Be richt veröffentlicht, worin es heißt: E« bestehe kein Zweifel, daß in gewissen Industrien die britische Ueberlegenheit ernst lich gefährdet werde, indem Deutschland gewaltige Förtschritte mache, be'onderS in den Gewerbezweige«, in denen e» eines größeren chemischen oder technischen Wissen» bedürfe. I« den «Schsten Tagen wird im Kaiserliche« R-ichsge« sundheit-amt auf Veranlassung de» Reichtiamt» de» Inner» eine Konferenz stattfind«, um über vorsickttmaßregel« gegen die Pestgesahr zu berathen. Der Reichskanzler hat bereit bestimmt, daß alle Schiffe, welche au» Bombay und den übrigen Hafenorten von Border-Jadt« Md Persien kommen, an aÜr» deutsch« Setorten überwacht werden müssen. Wen« sich an Bord der betreffenden Schiffe ein Arzt befindet, dann muß er unter Eid aü-sage«, ob innerhalb «ine» gewisse« AeitrmWk* Ke« Schiffe ein Pestfall vorgekommen ist. Hat da» Schiff Pestkranke a« Bord, dann muß e» die gelbe Flagge hisse«. L» wir- dann nach Häfen dtrigirt, in denen sich Quarantänestattonen bdfinde«. Solche Station«« giebt e» in Hambvrg und Bremen. Hier erfolgt eine entsprechende Desinfektion und läng«« Kontrole. Die Koafer««» wird vorau»fichtlich ähnlich wie bei der letzten Cholera-Epidemie bestimmte Beschränkung«, im See- Md Eisenbahnverkehr verfüge« und alle Zureisenden ei«« Kontrole unterwerfe«, «etter wird e» sich hauptsächlich darum handeln, di« söge- «aunte« gistfangenden Stoffe, wozu i« erster «nie Wolle, Lumpen, Kleider «. f. w. gehöre«, ein« besonder« sorgfältigen VeStnfettton P» «aterwerfm. Da gelegentlich der letzten siebente« internationale« Sanitätskonfereuz, di« in» Jahre iS», in Drrüdr» stattsand, i. Fäll«, größerer Epidemie«« ein Zusammengehen aller interesstrten Mächte vereinbart wurde, so ist mit ziemlicher Sicherheit »nzuaehMv, daß die deutsche Regierung bereit» Schritte eiageleitet hat, die auf «in gemeinschaftliches Vorgehen der Mächte abzielen. Für De«tschland kommen in erster Linie die Türkei und Rußland, alsdann Oesterreich-Ungarn In Bettacht. Der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe mit Gemahlin werde« am 16. Februar da» Fest der goldenen Hochzeit im engsten Familienkreise begehen. Bon der Abficht einer Fa milienfeier in Schillingsfürst hat das Fürsteapaar in Rück- ficht auf die vielfache« dringenden «schäfte, welche den Reichskanzler in Berlin festhalten, abgesehen. Bei dem preußischen Minister de» In«««, Freiherrn von der Recke, findet am Freitag et« parlamentarischer Abend statt. vo« Reichstag. Mit ruhiger Sachlichkeit verhan delte der Reichstag am Dienstag über den Etat de» Reich«- schatzamtes. Graf Pesadowsky hatte seiue große Red« ja schon bet dem Beginn der ersten Lesung de» Sesammt- etat» gehalten und konnte daher gestern das Feld den Rednern au» de« Hause einräumen. Die Abg. Lenzmann und Hammacher verlangten eine Behörde zur Vorbeugung von Zöllstreitigkeiten und zu deren Entscheidung; Herr Hammachep wollte mit Liückfichl auf den Artikel 6 der Reich-Verfassung die Einsetzung dieser Behörde den Einzelstaaten überlassen; Herr Lenzmann verlangte eine Behörde vo« Reichswegen. Obwohl Graf PosadowSky, der sich der ganzen Forderung gegenüber ziemlich kühl verhielt, eine reichsgerichtliche Regelung direct ablehnte, gingen die „Genossen" noch über den Antrag Lenzmann hinaus und forderten eia internationale» Schied», gericht für Zollsache«. Al« ihr Sprecher, Buchdrucker Ulrich au» Offenbach, die Rednertribüne erklömme«, «schiene« auch einige seiner Genossen iur Saal, di« ihm bisher fern geblieben wäre«. Herr Ulrich führte al» Beispiel für die Nützlichkeit feine« Schiedsgericht» die Zwistigkeit«« »wische« dem Reich Md Raßlaad an Md meinte, in Sep VerhsfldlmP« ps deren Beilegmg würden wir wohl die, „Lackttteü" sein. Die Debatte über die Anträge dehnte sich über Stunde« au«, v« Abg. Lieber hemmte die schöne Gelegenheit, Angriffe, di« i« Abgeordneterchaust gegen da» unantasthare Centt^az bezüglich sei«« Haltung zur Finanzpolitik gerichtet wurde», zurückzmveisen. Er erledigte sich dieser Aufgabe in de« überlegene« Tone, wie « dH« Führ« der ^uttschlaggebrnde»" Partei fett einig« Zett eigen P; außerdem zeichnete sich di« Rede durch die bei Dr. «ebn üblich« eudlose Breite M, In» Verlauf der Ktnanzdebatte, die sich auf Grund djiser Rede entspann, konnte Herr Lieber sich dw-pn überzeugen, daß feine Gegner gar nicht so mwersöniich stieß, Go schied man denn mit dem Ausdruck der Hoffnung., daß «an üb« eine RetchSficktttzreform sich doch noch wieder ^ttgen könne.
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