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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189702274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-27
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1897
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und Anzeiger Meblatt und Anzeiger). Krntsötatt Kemsprechstell, Rr. 20. Lelegramm-Adresse Tageblatt", Rirfa. ser Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und Sos Ltadtraths z« Riesa. 48. Sonnabend, 27. Februar 1897, Abends. 59. Fahr,. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Taz Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. VlerteyLhrttcher Bezugspreis bet Abholung in den Zxpedtttonrn tn Riesa und Strehla oder durch NSger srel in« Hau« I Mark SO Pfg., bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Marl 28 Pfg., durch den Briefträger srei in« Han» 1 Marl 68 Psg. «n-ei^a-AnaahiNt sür dt, Nmmn« b« Ausgabetage- biS Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle «astanienstraße 59. — Für dir Redaktion verantwortlich: Herman« Schmidt, Riesa. ' " " " l'" ' — Oerttiches «nd SSchfischeS. Riesa, 27. Februar 1897. — Ueber das Hafenprojcct in Riesa gingen uns von geschätzter Seite folgende Mitlheilungen zu: Der Umschlagsverkehr an den hiesigen Quai- und Gröbaer Hafenanlagen hat sich in den letzten Jahren immer mehr erweitert, in Folge dessen haben sich die bestehenden Anlagen immer mehr als unzureichend herausgestellt. Die Stadt Riesa ist an diesen Umschlags verkehr sehr wesentlich interessirt und wohl berechtigt, den mächtigen Verkehr mehr und mehr zu ihren Gunsten zu ver- werthcn. Wie die Verhältnisse jetzt liegen, ist die Stadt nur stiller Zuschauer des unter ihren Augen sich mächtig ent wickelnden Verkehrs und ist nicht in der Lage, denselben zu ihrer zeschästlichenHebunzundzumeig-nen Vortheil auszunützen. Die maßgebenden staatlichen Faktoren sind wenig geneigt, der Stadt in ihren Bestrebungen zn Hülse zu kommen und der vorhandenen natürlichen, dem Verkehr äußerst günstig gelegenen Terrains, aus Stattsmitteln zu erschließen. Die Stadt sieht sich daher in die Nothwendigkeit versetzt, aus eigener Kratt und unter Zuhülf.nahme der Privatspekulation das zu schaffen, was zu ihrem Vortheil und ihrer geschäft lichen Hebung nolhwendig und praktisch erscheint. — Der Weg, welcher zur Erreichung dieses Zieles einzuschlagen wäre, ist einfach und klar, erstens: Schaffung von möglichst vieler und bequemer Ausladegelegenheit und zweitens: Schaffung von Lagerplätzen und Baugelegenheiten für Speicher rc., welche direkt an das Wasser zu stehen kommen können, um das Entladen der Schiffe mittels Maschinen (Elevatoren) nach den Boden zu ermöglichen, und welche sämmtlich durch Gleisan lagen mit der Staatsbahn zu verbinden wären. Diesem Projekt stehen wesentliche Schwierigkeiten nicht entgegen, das erforderliche Terrain ist ausschließlich Eigenthum der Stadt, die Niveauverhältnisse sind außerordentlich günstig und das ganze Areal nur für diesen Zweck verwerthbar. Die Durchführung dieses Projcctes würde sich folgendermaßen zu gestalten haben: Vom oberen Thcil des jetzigen Schiffs bauplatzes müßte durch den niederen Theil des Stadtparkes bis zum Leutewitzer Weg, an der Brückenmühle, ein 30 bis 40 Meter breiter Kanal gegraben werden, derselbe würde eine Länge ron 900 Metern erhalten und zu beiden Seiten in der Weise abgcpflastert werden wie Lies von der Wasser baudirektion bei dm sogenannten Lorcctionsbauten geschieht Die Jahnabach würde hinter der Brücke sofort in diesen Kanal eiumündcn und das jetzige Belt dernüben mir oem gewonnenen Material ausgefüllr werden. Der zwischen dem Kanal und dem sogenannten Kunftzraden, und weiter nach vorn durch den bereits crsolgren Ankauf der angrenzenden Grundstücke gewonnene Landstrechn würde hinreichend breit sein, um Lagerplätze, Lagerhäuser und Gleisanlagen in aus- reichender Weffe anlegen zu können, am rechten User des Kanals aber, vom Leutewitzer Weg bis zum Hruptweg des Stadtparkes würden die Kohlen- und SteinauSschiffungs- Plätze für den Stadtverkehr zu liegen kommen müssen, von wo ans die Absuhre äußerst bequem durch die Großenhainer Straße nach ver Stadt zu erfolgen könnte. — Sollen die solchergestalt zu schaffenden Anlagen in Schifferkreiser! popu lär und gern gesuchte, auch die Herstellungskosten derselben auf das Mindeste beschränkt werden, so muß man das «ort .Hochwasterfrei" vollständig aus dem Spiele lassen. Eine hochwasserfreie Ausladegelegenheit wird von dem Schiffer, dessen Güter nicht mittels «rahn gelöscht werden, ge«»e»en, und hier werden in der Hauptsache nur solche Güter zur Entladung gelangen, welche durch Menschenkräfte besorgt werden, z. B. Getreide, Roheisen, Färb- und Nutzhölzer, Schiefer, Salze, Düngemittel rc., überhaupt die «eisten zoll freien oder bereit» verzollten Massengüter. Für alle Aus ladungen dieser Art ist ein hoch gelegene» Ufer äußerst un bequem und verthruert die Ausladekösten so erheblich, daß eine solche Stelle meist gemieden aber nicht aufgesucht wird. Die vorhandenen Riveauverhältnifse de» in Krage kommenden Terrain» find derart, daß es meist nur einer Ausgleichung von geringerem Umfang bedarf, um die in» Auge gefaßten, auf «öglichste^Vereinfschung gerichteten, aber doch zwecken!- sprechenden Anlagen in vorlheilhafter «eise zu begünstigen, diese» Verhältniß würde man aber durch, auf hochwasserfreie Lage gerichtete Projette sofort in da« Vegentheil verkehren, man würde die Anlage nicht nur sehr verlheuern, und schon dadurch in Frage stellen, sondern dieselbe auch in Schiffer kreisen zu einer wenig beliebten und gesuchten gestalten. — Eine Hauptfrage aber wird der Kostenpunkt bilden, derselbe ist zur Zeit noch nicht erörtert und läßt sich auch nur durch Sachverständige näher beziffern, doch dürfte, um ungemessenrn Vorstellungen zu begegnen, darauf hingewiesen sein, daß eine Erdbewegung von ca. 180000 odm und ca. 10 060 qru BöschungSpflastrr die Hauptausgaben bilden werden. Was endlich die von einer Seite angeführten Bedenken «egen zu leichter Versandung der Anlage betrifft, so ist dieselbe einer solchen Kalamität nicht mehr und nicht weniger ausgesetzt als alle Hafenbecken, in welche sich Flüsse oder Bäche ergießt n. ° (Anmerkung der Redaction: Wir geben diese Mitthei- z lungen, die man gewiß mit vielseitigem Interesse aufnehmen z wird, so wieder, wie wir sie erhalten haben, ohne un» mit 's denselben zunächst identificiren zu wollen. Bei der großen s j Bedeutung, welche die nothwendigen Erweiterungen der Hafen- > ? und Quaianlagen für unsere Stadt haben und bei den dieser- r i halb gepflogenen mannigfachen Erörterungen kann das oben x erwähnte Proj?ct gewiß mit in Erwägung gezogen werden. 8 Den nsvvn8 rsvlirn wird natürlich aber auch hier wieder, wie der Verfasser schon selbst audeutet, der Kostenpunkt bilden.^ — Die Sächsisch-Böhmifche Dampfschifffahrts-Gesellschaft gedenkt ihren Betrieb am 5. März a. c. auf der ganzen Strecke Leitmeritz- Dresden-Ri e s «-Mühlberg aufzunehmen. — Das Direktorium de« Landesobstbauvereins für das Königreich Sachsen ersucht un» durch den Vertreter des hiesigen Bezirksobstbauvereins zu Riesa, Herrn Hofgärtner Eißenbciß, Folgendes bekannt zu geben: s. Es soll Einrich tung dahin getroffen werden, Lehrern, welche ein lebhaftes Interesse am Obstbau haben, Gelegenheit zu bieten, in be sonderen — in gut geleiteten Obstbaumschulen abzuhaltenden — Unterrichtskursen ihre Kenntnisse im Obstbau zu erweitern, um sie dadurch zur Unterweisung Anderer in der Zucht und Pflege der Obstbäume zu befähigen, d. Denjenigen Lehrern, welche sich durch eine langjährige gemeinnützige Thätigkeit auf dem Gebiete des Obstbaues besonders auszeichnen, eine Anerkennung Namens des Landesobstbauvereins zu verleihen. Die Herren Vorsitzenden werden gebeten, die Herren Lehrer ihres Bezirks auf diese Gelegenheit zu ihrer Ausbildung im Z Obstbau aufmerksam zu machen und etwaige Interessenten bis 1 Ende Mai dieses Jahres bei dem Geschäftsführer des z Landesobstbauvereins-Dresden.N., Glacisstraße anzumelden. H ! Die sich für die Sache intcrcsfirenden Lehrer wollen sich bei? s dem betreffenden Vorsitzenden des betreffende» Bezirksvereins ' melden. Bemerkt sei, daß diese UwerweisunMurse u.i- z k entgeltlich in den Schulferien abzchalten werden sollen. > f Anträge auf Auszeichnungen von Lehrern sind unter ein- ; gehender Begründung seitens des Vorstandes dcü hctr.ffendcn « ) BezirksobstbauverewS an das Direktorium zu Dresden k s! zu richten. H — Rudolf Falb erwartet für die nächst » Tage noch Fortdauer des milden Wetters. Als Wirkung des kritischen > Termines vom 3 März (2. Ordnung) dürften vom i. ad ziemlich ausgebreitete Regen eintreten und schließlich in Schneefälle übergehen. Auch um den 8 März erwartet er bei höherer Temperatur ausgebreitete Niederschläge und darauf trockenes Wetter. — Ueber bas von uns erwähnte Petroleum - Glüh licht, das in Ghemuitz erfunden worden ist, wird noch Fol gendes «ttgethellt: Die Petroleum-Glühlichtlampe ist nach de« Prinzip de- Ga-glühlicht» mit glühendem Strumpf conftruirt; der betreffende Brenner kann aus jede Petroleum lampe einfach aufgeschraubt werden, und diese ist zum Ge brauch fertig. Die Handhabung ist sehr einfach; bi» zum vollständigen Glühen de» Strumpfes vergehe« etwa andert halb Minuten, die sehr große Leuchtkraft und die völlige Verbrennung de» Petroleum» ist auf die vorzügliche Lustzu- sührung zurückzuführen. Laut Feststellung in der physikalisch- technischen Versuchsanstalt zu Charlottenburg betrügt die Lichtstärke in horizontaler Richtung 61 Hefnerkerzen - Lichts athrend eine gewöhnliche Petroleumlampe mit einem 14 Linienbrenner nur 20 Hefnerkerzen-Lichtstärke giebt. Dabei ist der Petroleumverbrauch mrr etwa halb so groß. Auch das Gasglühlicht wird von de« Pettolrum-Glühlicht nicht unerheblich übertroffen «nd ist im Betrieb kostspieliger. Kür eine gewöhnliche Petroleumlampe (mit 14 Linien-Brcnner) stellen sich die Kosten sür eine Brennstunde aus 1,8 Pfg., für da» Gar-Glühlicht auf l.e, sür Petroleum-Glühlicht nur auf 1,05 Pfg. E» kann in den Petroleum-Glühlichtlampen auch da» billigste Petroleum mit gleicher Wirkung gebrannt werden; die Explosionsgefahr ist durchaus nicht größer, al bet gewöhnlichen Petroleumlampen, die Wärmeentwickelung ist, wie bei allen Slühlampeu, eine recht erhebliche, doch ge stattet die große Leuchtkraft ein weiteres Aufstellen der Lampe vor dem Haupte des Arbeitenden. — Bon «»derer Seite wird behauptet, daß die Sache vorläufig nichts weiter wie eine hübsche Spielerei sei und durchaus nicht als prak tisch verwendbar bezeichnet werden könne. Ja Chemnitz will «an mit dem Petroleum-Glühlicht günstige Erfolge er- zielt haben. * Gohlis. Im hiesigen Gasthofe wird am 12. März die Kapelle des Gardereiter. Regiments coucertiren. Strehla. Am Mittwoch wurde unserer Stadt die Ehre eines Besuchs des Herrn Ministerialdirektors Kreis hauptmann v. Ehrenstein zu Theil. Lommatzsch. Die Arbeiten zur Errichtung der Glas fabrik gehen flott von statten, so daß es nicht mehr lange währen dürfte, bis man die Baulichkeiten wird erstehen sehen.. — Die Feier des hundertjährigen Geburtstages des Kaisers Wilhelm 1. soll durch die Einweihung des Kriegerdenkmals eine ganz besondere Weihe erhalten. Da» Denkmal, noch in der Werkstatt des Erbauers, des Bildhauers Stelzer, ist in seinen Einzelheiten nahezu vollendet, es bedarf also nur noch der Aufstellung desselben. Vorgestern wurde an die Absteckung des Platzes gegangen und bleibt das Wetter günstig, so soll Anfang nächster Woche zu den demnächst nöthigen weiteren Arbeiten verschritten werden. Ueber die ornamentale Ausstattung des Denkmals sei noch erwähnt, daß die vier Relief», welche den Obelisk schmücken sollen, aus Bronze angefertigt find. Auf die Vorderseite kommt das Relief Sr. Maj. des Königs Albert, darunter die In- schrift: „Den gefallenen Söhnen. Die dankbare Stadt Lommatzsch", auf die entgegengesetzte Sette das Relief des Kaisers Wilhelm I., darunter die Namen der Gefallenen, auf die linke Seite Moltkes Relief, darunter die Inschrift: „Erst wägen, dann wagen" und auf die rechte da» Relief Bismarcks, darunter die Inschrift: „Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nichts auf der Wett." -f Dresden, 27. Februar. Der König und die Königin kehren am 20. März von Cap Martin nach Dres- d n zurück. Tags daraus reist der König nach Berlin. — Der seit 1857 auf dem Schlesischen Bahnhofe thätige Loko motivführer Fletwer begeht am Montag sein 40jährigeS Dienstjubiläum. Der Jubi ar war in dieser langen Dienst« zeit keinen Trg krank und erlitt keinen Nnkgll. Im Sep tember 1896 war ihm die Führung der Kaiserlichen Lon- dcrzüge während der Manöver aff Len Lausitzer Linien allein anvertrank. * Dresden Der Architektenorrein hat sich einstimmig für Wi-dererneuerung der Krcuzkirche in der jetzigen Gestalt ausgesprochen, zumal das erhaltene Mauerwerk zu werthooll sei, um einem Abbruche das Wort zu reden. Die Kirche ist umplankt worden und haben die Abräumungsarbetten schon begonnen. Jedenfalls wird der Zugang der Thürmer- wohnung zuerst hergeftellt werden. Schandau. Mit dem Bau der schon längst concesfionir- ten elektrischen Straßenbahn Schandau-Lichtenhainer Wasser fülle scheint e» nun in nächster Zeit Erast zu werden. Der hiesigen Stadtvertretung ist «ämlich mitgetheilt worden, daß die Straßenbahn-Gesellschaft voraussichtlich ia nächster Woche mit der Herbeischaffung de« Schtenenmaterials beginnen werde und zuvörderst um die Aowe.sang eine» geeigneten Platze» zur Lagerung de« Material» ersuche. Freiberg. Vorgestern Nachmittag verbramtte sich der vierjährige Sohn eine» Einwohner» in Friedeburg mit beiße« Wasser derartig, daß da» bedaueruSwerthe Kind gestern feinen Vrandverletzungen erlegen ist. Der Knabe hatte sich «tt einem im Ofen stehenden Topfe kochenden Wasser» zu schaffen gemacht. Dabei hat sich der Inhalt de» Topfe» «f da» Kind ergossen «nd dieses arg verbrüht. Eh emnitz, 26. Februar. Zur Feier de» Tage», an welchem vor 2b Jahreu auf Antrag der damaligen Stadt verordneten Herren Reitz und Rowack Fürst Bismarck zum Ehrenbürger der Stadt Chemnitz ernannt wurde, prangte heute unser Rathhau» in Flazgenschmuck. Die städtisch-n Kollegien haben au» Anlaß diese» Gedeaktage» eine Adresse an Se. Durchlaucht nach Friedrich-roh abgehen lasten, die
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